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Wir Kinder brauchen Eltern

aphex

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Registriert
19. März 2005
Beiträge
132
ich finde das leben eigendlich schön , aber mittlerweile ist das leben nur noch motivation für eine kopfschmerztablette. gestern abend lag ich weinend im bett , weil ich angst hatte nie wieder zärtlichkeiten zu erfahren. ich schloss meine augen und hoffte nur jemand würde mich finden. eines tages wurde ich sexuell missbraucht von einem gottgläubigen mormonen. er fasste mir zwischen die beine und wollte wissen ob mir das gefällt. ich werte seine hand von mir ab und kaum hatte ich dies erst einmal geschaft fing er an meinen rücken zu streicheln und sagte dabei das ich hübsch wäre. ich werte seine hände dann ganz ab und rannte heulend weg. mit meinen eltern konnte ich nie darüber reden. sie hatten genug probleme mit sich. sie hatten nie zeit für mich. eines tages machten sie mir nicht mehr die haustür auf. ich übernachtete anfang winter in der stadt auf der straße. gegenüber von mir war immer die kreuzkirche. sie hatte eine uhr die vom mondschein eine halbexistenz bekam. wie ich. im dunkel der nacht. betrunkene liefen ständig durch die straßen. man konnte sie überhaupt nicht überhören. ich suchte mir einen hinterhof zum schlafen. ich bekam nach nur wenigen minuten auf dem boden schüttelfrost , aber die erschöpfung schläferte mich ein. dank meiner einfühlsamen stiefmutter durfte ich wieder nahause. meine stiefmutter liebte mich als kind. sie schlug mir ins gesicht und auf den kopf oder auch auf die arme. mit einem holzkochlöffel und das waren auch schon alle berührungen die man mir als kind schenkte. da war ich 6 jahre. mein stiefvater war wie meine stiefmutter alkoholiker. beide hielten ihre alkoholsucht vor sich geheim und erzählten ihre sünden nur mir. ich kann mich nicht daran erinnern das dieses haus ein heiliger ort war. sag´ das nicht der mama ! sag´ das ja nicht dem papa ! als kind hatte ich immer das gefühl das ich sie erziehe und nicht sie mich , und dieses gefühl hatte ich schon als 8 jähriger. um 2 uhr morgens oder manchmal auch später klopfte mein stiefvater meine zimmertür fast genauso kapput wie meine seele. er schrie mich praktisch aus dem schlaf. wenn ich der bitte nachkam und ihm höfflich die tür öffnete , prügelte er mich windelweich. dann ging ich wieder ins bett um fit für die schule zu sein. ich durfte schon mit 8 jahren alleine in die stadt gehen ohne dafür verprügelt zu werden und das fand ich dann wieder nett. nett fand ich es auch eine katze zu bekommen die mein stiefvater gleich wieder überfuhr. die prügel störten mich nicht mehr. ich heulte nur noch wegen der katze. an einem wunderschönen sonntagmorgen schlug mein stiefvater mir fast den schädel ein. da war ich 8 jahre. meine stiefmutter nahm mich nicht in schutz um zu verhindern das sie selbst verprügelt wird. demokratie erfolgte in frankreich und england als erstes , anschließend auch in deutschland , aber demokratie existierte in unserer familie einfach noch immer nicht. meine stiefmutter läuft manchmal mit einer flasche jack daniels durchs haus und randaliert. unsere nachbarin rief eines tages die polizei und weil ich noch ein kind war hatte ich angst ins heim zu kommen würde die polizei meine alkoholiker-eltern so sehen. sie warte vor dem haus auf die polizei , ich drehte mich panisch rückwärts wieder um und sprang vom balkon in den garten und landete wie eine katze auf allen vieren im dreck. nachmittags war ich an der berufschule auf der treppe , trank cola und dachte nach ... an meinem zwölften geburtstag bekam ich von meiner stiefmutter eine geklebt. das war die einzige berührung für diesen ganzen tag der ein tag wie jeder andere war. hin und wieder kam jemand zur tür rein um mich zu schlagen aber nie kam jemand rein um mich zu lieben. später dann in der pubertät lernte ich ein nettes mädchen und zum ersten mal auch zärtlichkeiten kennen. ich fand sowas unheimlich schön. allerdings war bei mir nicht mehr wie küssen drin ... liebe war mir wichtiger als sex , das zusammensein ist wichtig und als ein objekt wollte ich mich nicht fühlen , aber mir war auch klar ich war einfach noch zu jung für sowas wie sex. meine freundin machte mich mit salvia divinorum bekannt. sie machte mich mit amphetaminen bekannt. epinephrin , methylendioxyamphetamin , pervitin , barbiturate , ketamin , ethylthiophenethylamin , dietyhltryptamin. wir machten gleich ganze streifzüge durch die pharmazi. meine eltern waren mir nie egal. ich liebte meine eltern. ich war ihnen eigendlich immer egal. sie sagten einmal etwas zu mir das ich nie vergessen werde : deine freundin soll doch aufn strich gehen. soll sie doch für dich taschengeld besorgen gehen. von mir gibts nichts mehr junge. meine mutter hat auch schon mir gesagt ich soll auf den strich gehen. jeden tag meines lebens wache ich auf und frage mich mit welchem thema ich mich heute beschäftigen möchte. jeder tag wird bei mir einem thema gewidmet. irgendwann habe ich alle themen und gedanken ergründet. seid ich im kindergarten bin mache ich das. gestern dachte ich den ganzen tag über ideale des utilitarismus in der wissenschaft nach. heute denke ich über obligatorische reflexive verben und ihre prosodie nach. mich reizt der gedanke das überhaupt etwas wahr sein könnte , doch ich glaube nicht das sowas wie liebe existiert , aber ich glaube das alle daran glauben die zärtlichkeiten erfahren und auch glaube ich das jeder liebe verdient aber nicht jeder das glück hat sie gleich zu finden. der glaube an die liebe ist zur geheimreligion eines jahrtausends geworden weil sie sich schämen an die liebe zu glauben. weil sie sich einfach schämen an das zu glauben was wir uns alle so sehr wünschen. liebe , kuscheln , zärtlichkeit , berührung. wir wohnen in einem viertel wo nur reiche wohnen. eine familie hat hier gleich mehrere häuser und mehrere autos. das sind symbole für stolz , arroganz und prestige. die welt ist voll von solchen symbolen. die welt nimmt den ärmsten den raum um solche symbole aus stolz , arroganz , prestige und hochmut aufzustellen. deshalb sind wir ja so eine armselige spezies. eines tages fuhren meine stiefeltern mit mir im auto auf einer autobahn und weil meine stiefeltern mir solche angst machten überlegte ich während der fahrt rauszuspringen.
mir war es wirklich egal wie meine katze zu enden und ich glaube meinen stiefeltern war es das auch.

ich erlitt tage zuvor schon nervenzusammenbrüche und wurde immer noch geschlagen. ich glaube ich war geistig nicht mehr anwesend. irgendwann führte ich selbstgespräche und irgendwann fing ich an mich mit der wand zu unterhalten und irgendwann redete ich mit insekten und mit blumen. meine stiefeltern redeten nicht mit mir. meine stiefmuter und ihr mann redeten ja mit sich selbst kaum. meine biologischen eltern kenne ich leider nicht. meine stiefeltern sagten sie seien drogenabhängige. ich wollte sie so nicht kennen lernen. übrigens hat sie meine einstellung nie auf die idee gebracht mit den drogen aufzuhören. sollen sie sich ihr abendessen ruhig spritzen. ich sollte mich schämen weil ich nicht an gott glaube. ich denke ich sollte stolz darauf sein.
 
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Hallo aphex !

Grüß Dich !

Ich habe Deinen Beitrag Nr. 1 mit Erschütterung gelesen und spreche Dir meinen Respekt für soviel Mut zur Offenheit aus. Ich bin zwar kein geschulter Psychologe, kann Dir aber Deinen Schmerz und Deine Verbitterung nachfühlen und hoffe auch, dass Dir Fachkräfte auf Deinen Beitrag antworten. Lass Dich auf keinen Fall entmutigen und erzähle Dein Leben weiter, wenn nötig, kontaktiere mich über private Nachrichten oder per Email (da kommst Du rein, indem Du auf meinen Namen klickst - im Beitragsteil oder über die Benutzerliste). Kopf hoch und solltest Du in der Rauschgiftszene verhaftet sein, versuche Dich daraus zu lösen. Die Literatur, die Musik und die Malerei, manchmal auch die Religion, können viel Trost und Kraft spenden; natürlich auch immer eine Liebesbeziehung.

Liebe Grüße

Zeili
 
aphex schrieb:
jeder tag wird bei mir einem thema gewidmet. irgendwann habe ich alle themen und gedanken ergründet. seid ich im kindergarten bin mache ich das. gestern dachte ich den ganzen tag über ideale des utilitarismus in der wissenschaft nach. heute denke ich über obligatorische reflexive verben und ihre prosodie nach.

Wenn du gestern über "obligatorische reflexive verben und ihre prosodie" nachgedacht hast, müsstest du mit diesem Thema heute also abgeschlossen haben. Dennoch würden mich deine Gedanken zu diesem Thema interessieren, auch wenn du heute anderem nachsinnst... Inwiefern lässt sich eine Untersuchung der metrisch erheblichen Konstituenten von Verben in Zusammenhang mit ihrem normativ festgesetzten Status bringen? Ich sehe, dass hier Gesetz auf Gesetz trifft, Wahrnehmung auf Regeln, Dynamik auf Statik; - wie lässt sich aber dieser Zusammenhang sonst fruchtbar machen? Auf deine Gedanken bin ich sehr gespannt.
 
Zeilinger ,

- Lass Dich auf keinen Fall entmutigen und erzähle Dein Leben weiter, wenn nötig, kontaktiere mich über private Nachrichten oder per Email -



warum ? möchtest du ein buch über mich schreiben ?
 
aphex schrieb:
ich fühle mich nicht dazu verpflichtet mit dir das frage antwort spiel zu spielen.

Das stimmt nicht ganz. Wenn du dich nicht verpflichtet fühlst, mir auf meine "Frage" zu antworten, weshalb antwortest du dann? Du antworstest, weil du durch und durch verantwortet bist, weil dich eine Pflicht - die Worte des Anderen - angetrieben hat, mir zu antworten.

Wenn du also deine Pflicht schon wahrnimmst und antwortest, dann könntest du doch etwas zum Thema schreiben, über "obligatorische reflexive verben und ihre prosodie". Das hätte mich interessiert, da ich mich auch gerne mit der Sprache beschäftige - aber wenn du nicht möchtest, dann kann ich das akzeptieren. Ich kann auch andere Spiele spielen...
 
Sorry, wegen der Einmischung, aber ich glaube kaum, dass es aphex in seinem Posting um eine Diskussion um obligatorisch reflektive Verben und ihre prosodie geht. Viel
mehr gehts ihm - ich interpretiere jetzt einfach mal - um die Reflexion seines Lebens, seines persönlichen Problems und der damit verbundenen Aufarbeitung.
Grammatikalische Sprachdeutungen/Spielereien/Spitzfindigkeiten scheinen weniger der Casus seines Beitrags zu sein.
Hier gehts doch um andere Dinge und nicht nur um das Jonglieren mit Wörtern und um das Phänomen, mit vielen Fremdwörtern relativ wenig zu sagen. Das Spielen mit der Sprache hilft sehr wenig, wenns ums existentielle Probleme geht.

Rhona
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Rhona schrieb:
Sorry, wegen der Einmischung, aber ich glaube kaum, dass es aphex in seinem Posting um eine Diskussion um obligatorisch reflektive Verben und ihre prosodie geht. Viel
mehr gehts ihm - ich interpretiere jetzt einfach mal - um die Reflexion seines Lebens, seines persönlichen Problems und der damit verbundenen Aufarbeitung.
Grammatikalische Sprachdeutungen/Spielereien/Spitzfindigkeiten scheinen weniger der Casus seines Beitrags zu sein.
Hier gehts doch um andere Dinge und nicht nur um das Jonglieren mit Wörtern und um das Phänomen, mit vielen Fremdwörtern relativ wenig zu sagen. Das Spielen mit der Sprache hilft sehr wenig, wenns ums existentielle Probleme geht.

Weswegen denn vorweg die Entschuldigung, wenn du dich "einmischst"? Fühlst du dich denn schuldig? Wenn ja, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich dich auch von deiner Schuld erlösen kann - ich bin nämlich kein Priester.
Da weder du noch ich wissen, um was es aphex denn wirklich geht - und wir das, ganz nebenbei, auch nie wissen können - haben mich seine Gedanken zum von ihm selbst genannten Problem interessiert, - nicht um schliesslich zu wissen, sondern, um zu lernen.
Ich würde mir beispielsweise auch deswegen nie anmassen, Gegenstände, mit denen sich aphex einen ganzen Tag lang beschäftigt, nicht als "persönliche Probleme" zu verstehen oder gar zu glauben, die Gegenstände, mit denen er sich beschäftigt, tangierten seine Existenz nicht (seien keine "existentiellen Probleme"). Ich weiss nicht, was du alles liest, ich jedoch lese Worte. Und die sind befähigt, jeweils eine Menge auszusagen (auch sein ihm von dir zugeschriebenes "Leben" sagt sich übrigens über Worte aus). Was du herausliest, sagt wahrscheinlich mehr über dich aus, als über aphex (über deinen Horizont - das ist nicht böse gemeint). Natürlich sagt es auch etwas über das Problem der "obligatorischen reflexiven verben und ihre prosodie" aus und über ihre Problematik.
Was hilft ("Das Spielen mit der Sprache hilft sehr wenig (...)") - wem oder was bleibt fraglich - weiss wahrscheinlich keiner. Was setzt dieses Verb nicht alles voraus? Kausalität? Dann müssten ja letztendlich alle jemals möglichen Wirkungen bekannt sein, dann müsste man ja sogar tatsächlich wissen, was "Leben" heisst -
 
Also ich denke, ihr solltet mal darüber nachdenken wofür so ein Forum da ist.
Natürlich kann man leute darauf aufmerksam machen wenn man vieleicht einen Fehler in ihren Texten findet. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte dies aber geschehen um weiter zu helfen oder durch eine Antwort den Text besser zu Verstehen.

Bei einigen scheint mir es so zu sein das sie Fehler oder undeutliche Formolierungen suchen um dann den anderen zu Maßregeln.

lg
Denkon
 
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Denkon schrieb:
...
Bei einigen scheint mir es so zu sein das sie Fehler oder undeutliche Formolierungen suchen um dann den anderen zu Maßregeln.

lg
Denkon
...was du hiermit getan hast! :zunge 5:

liebe(r) denkon, ich gehe davon aus, dass jeder das beste von sich geben will. bei einem ist es dies, beim anderen das.
:schaukel:

herzlich
lilith51
 
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