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Normalität - Was soll das sein ?

aphex schrieb:
aus der trauer erwächst die glückseligkeit. diese zeilen wurden geschrieben damit du dich inspiriert fühlst. dies ist der traurige versuch dir etwas zu vermitteln. wirst du mich abspalten von meiner fantasie oder wirst du es heute lassen nach einem sinn zu suchen ? die suche ist das was traurig macht. die natur ist spielplatz aller wesen. wir dürfen alle spielen und anderen frech die zunge zeigen , weil wir alle geister sind. tun nie sterben , nur gewinnen.
Vielleicht erwächst aus der Trauer die Glückseligkeit.

Das Problem ist nur, dass man/frau das nicht weiß/glaubt, wenn er/sie traurig ist.
Und wenn die Glückseligkeit da ist, kann man/frau über die Traurigkeit nur mild lächeln.

Was also tun?

Sich ins Gedächtnis rufen, dass wir alle auf einer Spielwiese spielen, hilft da ein wenig.
Ist zwar auch nur ein Konzept! - Aber was macht´s, wenn´s hilft! :zunge 5:
 
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Da fällt mir doch ein altes Chanson von Friedrich Hollaender wieder ein...

Man hat uns nicht gefragt
als wir noch kein Gesicht,
ob wir leben wollten
oder besser nicht.

Jetzt gehe ich allein
durch eine fremde Stadt
und ich weiß nicht,
ob sie mich lieb hat.

Ich schaue durch die Fenster,
durch Tür- und Fensterglas
und ich warte,
und ich warte auf etwas.

Wenn ich ich mir was wünschen dürfte,
käm ich in Verlegenheit,
was ich mir denn wünschen sollte,
eine gute oder schlechte Zeit.

Wenn ich mir was wünschen dürfte,
möcht ich etwas glücklich sein,
denn wenn ich gar zu glücklich wäre,
hätte ich Heimweh nach dem Traurigsein.

:)
 
Schöner Text!

Trifft´s gut...... :rolleyes:




Beim "Nur-glücklich-sein" fehlt ja auch irgendwie die Trauer-Komponente.
Das "Traurig sein" gehört ja auch zum Leben.
Ich für meinen Teil möchte es gar nicht ausklammern. Würde mich dann nicht vollständig fühlen....

Obwohl - immer wieder die Trauer zu fühlen ist auch nicht so leicht...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Traurigsein,
ist es nicht so, dass traurigsein eher unangenhem oder zumindest normalerweise negativ betrachtet wird. aber traurigsein ist auch nur eine emotion genauso wie glücklich oder langeweile. in diesem sinne ist es auch nur eine stimmungslage des menschen. der mansch hat, erfahrungsweise, verschiedene wege mit jeder bestimmten stimmungslage umzugehen. und für traurigekeit haben wir menschen auch unsere thesen aufgestellt. "the 5 steps of grief". ist ja alles bestimmt zutriffend, und da wir menschen gerne tendenziell quantitative recherchieren anstelle von qualitativ machen wir die generalisationen. so wie durkheim der damals sagte dass Selbsmord eine sozialer fakt und kein individueller akt wäre. jedoch glaube ich, dass wir immer wieder vergessen dass manche menschen vielleicht traurig sein möchten, zum beispiel. könnte man nicht behaupten (mal abgesehen davon, dass wir sowieso alles nur behaupten können) dass ein mensch unter den dingen die ihm nicht gefallen oder ihm individuell nicht 'gut tun' leidet, und folglich leiden manche unter der fröhlichkeit und die 'meisten' eben von der traurigkeit. nicht auszuschliesen, dass es ausnahmen gibt- wo man vielleicht traurig sein will. jedoch- wenn es jetzt ein individual gibt welches normalerweise unter der trauer leidet- und dann doch einmal traurig sein will- ie. weil ein Sinnesverwandter gestorben ist etc.- das traurigsein aber nicht mag, aber trotzdem findet, dass es sich gehört- will diese person, dann aufmerksam keit erregen, weil eigentlich könnte es jedem individuel ja egal sein. denn- es sind ja allles nur behauotungen und so hat jeder mensch auch seinen eigenen weg mit dingen fertig zu werden. es könnte dieser person ja also egal sein ob die zivile erwartungshaltung so konstruiert ist, dass man traurig sein muss wenn jemand stirbt. wenn ich besser damit zurecht komm- weil wenn es mich trifft leide ich ja sowieso- wenn ich glücklich bin- wieso traurig sein?
 
Ergänzung

aphex schrieb:
aus der trauer erwächst die glückseligkeit.
Ja, aus der Trauer kann Glückseligkeit erwachsen.

- Akzeptieren von Trauer,
- sich eingestehen von Trauer,
- sich Trauer erlauben,
- sich selbst in der Trauer annehmen,
- die Trauer zulassen und nicht schnell wieder beenden wollen,
- Trauer einfach sein lassen...
bringt Glückseligkeit.

Glückseligkeit darüber, vollständig zu sein.

...und so ist es mit den anderen Gefühlszuständen auch...
 
kathi schrieb:
Glückseligkeit darüber, vollständig zu sein.

...und so ist es mit den anderen Gefühlszuständen auch...

ich denke das konzept mag vielleicht einen sinn ergeben. jedoch kann man es nicht verallgemeinern, meiner meinung nach. und ich nehme an du gehst von persönlicher individueller trauer aus. könnte man es auf weltweite trauer beziehen. zum beispiel- tsunami, krieg etc.kann man da wirklich sagen- ich akzeptiere die trauer- sie erfüllt mich in einer weise? und was geschiet wenn sich diese trauer in wut umwandelt? wo ist da die abzweigung. wo in dem konzept ist der isolier oder trennungsweg?
ich denke auch, dass vielleicht die trauer die du beschreibst auch eine form des selbstmitleids ist. dadurch kommt man nicht nur mit sich selber klar, sondern dadurch machern wir auch auf uns aufmerksam. indem wir nämlich die trauer annehmen und sie akzeptieren setzten wir uns mit ihr auch ausseinander. und demnach 'leben' wir sie, und unser umfeld wird auch darauf aufmerksam. somit bekommen wir als individuelle neue anregung oder aufmerksamkeit- je nach mensch und umfeld. egal ob es um etwas geht was wir als 'schlimm' bezeichnen oder einfach blos 'alltägliche trauer'- wir können die trauer nur annehmen wenn sie uns irgendwo gut tut, in irgend einer weise. und die grundbasis dafür ist selbstmitleid.
 
Mich beschäftigt dieses Thema auch schon lange, ohne wirklich auf einen grünen Zweig zu kommen. Wenn man fragt: "Normalität - was soll das sein" - wird die Beantwortung der Frage aber noch schwieriger, weil sie auf jeden Fall ins Moralische hineinspielt. Da aber oft (empört bzw. ungehalten) geäußert wird: "Der, die oder das ist ja nicht mehr normal!" verdient es mE das Thema schon, beleuchtet zu werden. Es ist aber eher zielführend, wenn wir uns fragen:
Normalität - was ist das ?​

Nun, dann mal ran an den Speck !

Ich schlage vor, wir bleiben einmal beim Menschen und fragen uns, wann sich ein Mensch normal verhält.

Da müssen wir jedenfalls unterscheiden, in welcher Entwicklungsphase dieser Mensch sich befindet: Ist er noch ein Kind, ist er halbwüchsig oder ist er sozial reif (sofern es diese soziale Reife überhaupt gibt).

Läuft ein Kind einem Ball auf eine stark befahrene Straße nach, ist das normal. Es folgt nur seinem Bewegungs- bzw. Verfolgungstrieb, der Verstand und das Gefahrenbewusstsein ist noch zu wenig bis gar nicht entwickelt; das Kind kann gar nicht anders.

Macht dasselbe ein Halbwüchsiger oder Erwachsener, dann ist er krank.

Lebt dieser Kranke aber in einer Kultur, in der das die Mehrheit aller Halbwüchsigen und Erwachsenen machen, dann ist es in dieser Kultur wiederum normal. In meiner - und ich glaube auch in der der meisten Forumsbenutzer - Kultur ist es nicht normal.

So könnten wir vielleicht sagen, es gibt so viele Normalitäten, so viele Entwicklungsstufen des Menschen und so viele Kulturen es gibt.

Man könnte auch (vereinfachend) sagen, in einer politischen Einheit (Dorf, Stadt, Kreis, Bezirk, Bundesland, Staat, Staatenbund) ist das normal, was die Mehrheit der dort lebenden Menschen als normal empfindet. Das deckt sich im allgemeinen mit der politischen Mehrheit. Dazu müssten wir aber in Kauf nehmen, dass sich diese "Normalität" unter Umständen nach jeder Legislaturperiode ändert, bzw. sich sogar in's Gegenteil verwandelt.

Will z.B. derzeit ein Mensch in Bayern ein Beamter werden und er schimpft am Stacchus laut gegen Stoiber und sagt auch noch seinen Namen dazu, dann dürfte er wohl unter Umständen irgendwie in diesem Fall nicht ganz normal sein.

Macht das einer mit denselben Intentionen in Wien und schimpft am Stephanplatz gegen Häupel, gilt dasselbe.

Es kommt auch darauf an, was ein Mensch in seinen ersten 20 Lebensjahren erlebt hat, aus welchem "Haus" er kommt, wie man so ungenau sagt. Ist ein 40-Jähriger, dessen Vater ein Mörder und dessen Mutter eine Prostituierte war (bzw. ist), noch ein Flegel, ist das normal. Ist es ein 25-Jähriger, dem es in seiner Kindheit weder an materiellen Mitteln noch an einem harmonischen, soliden Elternhaus fehlte, dann ist das, finde ich, abnormal.

Ich hoffe, etwas Licht in die schwierige Materie gebracht zu haben und verbleibe

mit vielen Grüßen

Zeili
 
Hallo scilla !

Normalität im Sinne von 'einer Norm entsprechend' ist doof
Normalität im Sinner von 'Extreme bewusst vermeiden' ist ok
Ist im wesentlichen eine Zusammenfassung von dem, was ich mit Beispielen beschrieben habe.

Danke für Deine Url; leider kann ich ihr im Augenblick nichts entnehmen - das kann aber auch an meinem PC liegen. Seit ich mir den Kaspersky auf die Festplatte geladen habe, spielt er oft verrückt.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Zeili,

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