• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wie friedlich ist unser Frieden ?

Original geschrieben von Nina
Kein Tier würde ein anderes unnötig quälen

Schon mal einer Katze zugesehen die eine Maus fängt, sie wieder löslässt, sie wieder fängt.... bis die Maus irgendwann vor Erschöpfung tot ist?
 
Werbung:
von Rudhi
So genau kenne ich mich noch nicht mit dem Buddhismus aus, aber ich verstehe in dem Zusammenhang eher die ÜBERWINDUNG des Leidens als Sinn des Lebens. Und letztlich die Überwindung des "Dualismus", der uns immer wieder in Verhaltensweisen zurückfallen läßt, die für uns oftmals unnötiges Leiden bringen (... aber auch Glücksgefühle bei dessen Überwindung).
Buddha wollte den Menschen nicht zur Überwindung des Leidens im Leben verhelfen, stattdessen lehrte er zu erkennen, daß das Leben selbst Leiden ist. Deine Ansicht würde ich nicht dem Buddhismus zuordnen.

Ich bin aber mit Dir der Meinung, dass Konflikte zwischen den Menschen, ebenso ein Hinweis auf die Konflikte im einzelnen Menschen selbst sind.

Für mich sind bestimmte Faktoren, die im einzelnen Menschen selbst verwurzelt sind (wie Egoismus. Hunger, Aggression), die Ursache für die Konflikte zwischen den Menschen.


Gruß
Georg
 
Ich habe mich ja schon mehrfach als Aggressor geoutet ...
Ich persönlich kann mir ein Friede,Freude, Eierkuchen-Leben nicht vorstellen ...

Konflikte sind das Salz in der Suppe, würde ich mal so sallop sagen ... Konfliktbereitschaft will aber gelernt sein. Konflikte sind negativ besetzt und damit verpönt.

Wenn ich offen bin, meine Emotionen nicht überschwappen und ich einer Diskussion standhalten kann, auch wenn es haarig wird und mein Gegenüber vielleicht beleidigt reagiert, wenn ich immer wieder auf den anderen zugehen kann und Konflikte nicht dazu führen, dass man im Streit auseinander geht, nicht mehr miteinander spricht usw. ... dann sind Konflikte für mich sehr fruchtbar und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, mit denen ich mich "auseinandersetze" dafür dankbar sind, sich angenommen fühlen.

Es ist auch eine Art - nicht nur, auch - Nähe zuzulassen und aufzubauen. So entsteht auch Vertrauen, denn ich weiß, dass der andere keine Scheu hat, mir zu sagen, was er denkt, auch wenn ich dann säuerlich reagiere oder wütend werde.

Den meisten Menschen fehlt einfach die Übung und das "Beleidigtsein", wenn mal ein scharfes Wort fällt oder man dem anderen unverblümt sagt, was man denkt, ist für mich lange Zeit ein Grund gewesen, lieber zu schweigen ...

Ich bin der Meinung, wenn jeder seine Konflikte produktiv ausleben könnte, gabe es weniger Gewalt in der Welt ...

Ich trage also so zum Friedensprozeß bei :D :D :D

lg daggi
 
Wenn wir davon ausgehen, daß das menschliche Zusammenleben zum großen Teil von Konflikten geprägt ist und wir Konflikte als Hauptursache von Kriegen sehen - nun, dann würde ich mich einerseits fragen, was Konflikte verursacht und wie man mit Konflikten anders umgehen könnte außer mit Gewalt.

Es gibt natürlich auch unter Tieren "Konflikte" - die sind allerdings unmittelbar, werden ausgetragen und damit ist gut. Zumindest habe ich noch nie z.B. von Affen oder Löwenrudeln gehört, die sich dauerhaft im "Kriegszustand" befinden. Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Unter anderem die Fähigkeit zu ENTSCHEIDEN. Menschen verfügen über einen freien Willen und über verschiedene Möglichkeiten, diesem Ausdruck zu verleihen. Viele Menschen wollen viele verschiedene Dinge - kein Wunder, daß da Reibung und Konfliktstoff entstehen. Das nötigt uns, uns miteinander auseinanderzusetzen. Vielleicht ist es so, daß der Drang zu "gewinnen" - den eigenen Willen also durchzusetzen - stärker ist als das Bedürfnis, Kompromisse zum Wohle der größtmöglichen Anzahl Menschen einzugehen.

Man könnte also sagen, daß Kriege, Gewalt usw. nichts weiter sind als der Widerstreit zwischen den Interessen von Individuen gegenüber der Gesellschaft, in der sie leben.

Ich glaube nicht, daß Menschen das in absehbarer Zeit überwinden können - aber als Spezies sind wir ja noch ziemlich jung. Wenn wir's schaffen, die "Pubertät der Menschheit" halbwegs zu überleben, könnt's ja immerhin sein, daß wir usn irgendwann auch mal zu reifen, vernünftigen Wesen entwickeln :D

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von Georg
Ist der Mensch, aufgrund seiner gesamten psychischen Beschaffenheit, überhaupt zu einem friedlichen Leben fähig ?
Konflikte sind nicht = Krieg und Mord!
Tiere leben untereinander auch ihre Konflikte aus, nur wir Menschen sind in der Lage, die Naturwaffen wie Zähne, körperliche Kraft und Krallen mit Lanzen, Kanonen und Bomben zu verstärken. Daher diese fürchterlichen Kriege.
Diese Waffen sind das Produkt unseres Verstandes.
Aber unser Verstand kann nicht nur technische Abläufe, er kann auch gesellschaftliche Abläufe analysieren. Er kann die URSACHEN der Kriege analysieren. Das Hochhalten der nationalen Eigeninteressen sind die erste Ursache. Daswegen gibt´s die UNO. Wir WERDEN es schaffen, uns von den Schrecken der Kriege zu befreien.
Wir können auch psychische Abläufe analysieren. Wir sind in der Lage, den Anderen - und uns - immer besser zu verstehen, wir sind in der Lage Empathie zu entwickeln. Konflikte wird es immer geben. Aber es wir können es lernen, uns immer mehr menschliches Verständnis füreinander, und damit mehr Liebe, beizubringen. Das können wir schaffen, indem wir Konflikte NICHT scheuen! Daran glaube ich sehr.

Gysi
 
Von Gisbert
Konflikte sind nicht = Krieg und Mord!
Natürlich ist das eigentlich richtig (theoretisch), aber ...

In einer Gesellschaft in der oftmals mehr das Gegeneinander als das Miteinander praktiziert wird (Krieg im Kleinen), kann man Deine Erkenntnis zumindest kritisch beleuchten. Allerdings sind diese kleinen „Kriege“ oft psychologischer Natur.

Oft scheint es auch so, dass viele Menschen nach dem „Darwinschen Gesetz“ leben („das Recht des Stärkeren“ bzw. „der Schwache stirbt und der Stärkere überlebt“), und anderen das friedliche Leben im Alltag sehr erschweren. Hier spielen wiederum die im Menschen verwurzelten Faktoren, die ich bereits erwähnte (Egoismus, Hunger, Aggression), eine große Rolle.

Andererseits gibt es auch die einsichtigen, vernünftigen und liebevollen Menschen, die für mehr Miteinander sind. Ein kleiner Lichtblick.


Gruß
Georg
 
Original geschrieben von Georg
Oft scheint es auch so, dass viele Menschen nach dem „Darwinschen Gesetz“ leben
Der Egoismus ist ein Naturtrieb. Nun haben wir Menschen aber "vom Baum der Erkenntnis" gefuttert und sind aus dem "Paradies" der absoluten Naturversorgung "vertrieben" worden. Mit dem Naturrecht des Stärkeren kamen wir alleine nicht mehr aus: Wir mussten andere Gesetze und eine (andere) Moral schaffen, um als Menschen erfolgreich zu bestehen: Als Gemeinschaftswesen mussten wir lernen, füreinander einzustehen. Der Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen, aber wir haben schon Einiges erreicht. Wir müssen unsere menschliche Natur anerkennen; wir sind Individuen UND Gemeinschaftswesen. Die Naturtriebe in uns müssen wir annehmen - es tut uns nicht gut, sie gering zu schätzen. Das haben einige Religionen getan, und sowas geht nicht gut.

Zum Konflikt: Dem Dialog liegt ein Konfliktprinzip zugrunde. Rede und Gegenrede. Die mE der Weg zur Erkenntnis sind.

Konfliktbereitschaft und Harmoniebereitschaft müssen mE nebenher bestehen. Harmonie sollte das ZIEL der Konflikte sein. Aber Harmonie, die Konflikte tabuisiert, radiert das existierende Ego aus. Und sich über das Naturprinzip zu erheben, indem man es missachtet, das hat den Menschen noch nie gut getan...

Gysi
 
Werbung:
Original geschrieben von -Akelei-
Was war die Erkenntnis vom Baum der Erkenntnis?
Ich habe nicht die Lesart der Religiösen. Nur die richtige. :D
Mit seiner Verstandesgabe erkannte der Mensch gewisse Naturabläufe, die ihn dazu befähigten, Werkzeuge herzustellen. Er begann, mit menschlicher Arbeit in die Natur einzugreifen. Er schuf Produkte und Produktionsweisen, die die Natur so nicht hergab, und von denen er abhängig wurde. So verließ der Mensch das "Paradies" der allumfassenden Naturbestimmung und der Versorgung nur durch die Natur. Er schuf sich eine "zweite Natur": die Kultur. "Im Schweiße seines Angesichts" musste er nun sein Leben fristen. Also arbeiten. So lese ich die Schöpfungsgeschichte. :)

Gysi
 
Zurück
Oben