• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wie frei ist der menschliche Wille?

Der Wille entsteht durch Bedingungen. Natürliche Bedürfnisse die man sich nicht ausgesucht hat und
kulturelle Sozialisierung die man sich nicht ausgesucht hat.
Richtig. Das sind die Zutaten, jeder hat andere. Aus dem Topf wählt man aus.
Bei anderen Bedingungen würde ich anderes wollen. Wenn ich zB. in einer anderen Zeit, einem anderen Land geboren wäre,
würde ich vielleicht sogar das genaue Gegenteil von dem wollen, was ich jetzt will.
Ja. Aber Willensfreiheit heißt ja nicht, dass man frei von Kausalbezügen ist - dann könnte man gar nichts wollen; der Fehler der Libertarier - sondern, dass man aus diesen frei auswählen kann, es sei denn, man steht unter inneren und äußeren Zwängen.
Nicht nur, wenn man ein anderer Mensch wäre, wäre die Wünsche andere, sie sind es 20 Jahre später schon bei ein und demselben Menschen. Manchmal auch schon nach 2 Minuten.
 
Werbung:
Nee, ich habe geschrieben, dass man nicht wollen muss, was man will und dass das eine unnötige Doppelung ist.
Kann man deiner Meinung nach wollen was man will?
Du meinst doch: "Du kannst doch jederzeit eingreifen"
Es ist keine unnötige Doppelung. Es zeigt das der Wille bereits vorhanden ist bevor ich etwas entscheide.
A oder B? Ich spüre den Drang nach A und deshalb wird es A. Dieser Drang ergibt sich aus den angesprochenen Bedingungen.
 
Braucht ein Drang immer angesprochene Bedingungen im unbedingt "Müssen"...?
Es passiert so wie es passieren muss und das wars.
Das ist trivial: Für das Passieren müssen Rotationsgesetze gelten, die auch Kartoffelbrei passieren und auf Kategorienfehler keine Rücksicht nehmen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst doch jederzeit eingreifen, bist doch nicht nur Zeuge, wie das Leben passiert, sondern Akteur.
Woran machst du diese Aussage fest ? Doch nur mittels Empirie, weil es sich so anfühlt, oder ?
Dass genau das täuschen KANN ist aber schon experimentell bewiesen, und weiters lassen experimentelle Erkenntnisse
darauf schließen, dass das bei jeder Entscheidung so ist. Dass eine Entscheidung schon getroffen worden ist, bevor man meint,
man träfe sie selbst - aber man eben das Gefühl hat, als ob man die Entscheidung selbst und zu diesem Zeitpunkt getroffen
hätte.
Ergo wäre man mitnichten Akteur, sondern nur ein Ausführender in der Täuschung, er selbst hätte das Sagen.
 
Kann man deiner Meinung nach wollen was man will?
Machen wir mal den empirischen Test. Ich will Dir jetzt antworten. Wenn diese Zeilen gleich erscheinen, hat es geklappt.
Es ist keine unnötige Doppelung. Es zeigt das der Wille bereits vorhanden ist bevor ich etwas entscheide.
A oder B? Ich spüre den Drang nach A und deshalb wird es A. Dieser Drang ergibt sich aus den angesprochenen Bedingungen.
Bedingungen für das Zustandekommen des Willens gibt es immer: 1. Warum auch nicht? 2. Wie sollte man auch sonst etwas wollen?
Um eine Flasche Bier zu wollen, muss ich Bier kennen, das ist eine notwendige kausale Vorbedingung.

Es kann aber auch sein, dass man Kalorienbomben essen möchte, der aber zugleich auch den Wunsch hat abzunehmen. Das eine ist eher der unmittelbare Impuls, das andere die Stimme der Vernunft und zum sozialen Leben gehört ist, sich immer wieder (mindestens kurzfristig) zu beherrschen, den Trieb aufzuschieben.
Das klappt bei den meisten Menschen, in den meisten Lebensbereichen.
 
Werbung:
Woran machst du diese Aussage fest ? Doch nur mittels Empirie, weil es sich so anfühlt, oder ?
Nein, nicht nur. Durch eine Prüfung der Gesamtlage, inklusive des Wissens um die Theorien des Unbewussten.
Dass genau das täuschen KANN ist aber schon experimentell bewiesen, und weiters lassen experimentelle Erkenntnisse
darauf schließen, dass das bei jeder Entscheidung so ist.
Leider sind diese Experimente genau dann nichts wert, wenn sie dazu dienen sollen, einzelne Ergebnisse zu verallgemeinern. Sie würden nämlich auf einer Täuschung beruhen, weil Menschen sich ja angeblich ständig täuschen. Also auch die Experimentatoren.
Das ist ein klassischer Fehlschluss, ein performativer Selbstwiderspruch.
 
Zurück
Oben