agere sequitur esse
Hallo Besessen,
Besessen schrieb:
Selbsterkenntnis ist eine der größten Herausforderungen im Leben, also muss man sich ihr stellen.
Für die meisten ist das wohl eher ein Grund, sich ihr
nicht zu stellen. Prinzip des kleinsten Widerstandes!
Besessen schrieb:
Zuerst einmal sollte man ehrlich zu sich selbst sein und darüber nachdenken:
(1) Ist man zu sich selbst ehrlich?
(2) Ist man zu anderen ehrlich?
(3) Wie steht man zum Leben?
(4) Welche Einstellung hat man gegenüber anderen Menschen?
Bin ganz deiner Meinung, dass das gute Fragen sind. Aber führen die einen zu der Erkenntnis, wer man tatsächlich ist?
Besessen schrieb:
Wonach man sucht ist letztendlich völlig egal.
Vielleicht ist das gerade nicht egal.
Besessen schrieb:
Eines Tages, findet man vielleicht das wonach man gesucht hat und dann wird einem klar, dass selbst die kleinsten Fragen am Ende einen selbst ausmachen und es einem möglich machen sich zu erkennen und damit das, was einen ausmacht und von anderen unterscheidet.
Erkenntnis dessen, was einen von anderen unterscheidet, als letztes Ziel der Selbsterkenntnis? Ob sich das lohnt?
Besessen schrieb:
Ich hoffe, ich habe niemanden mit diesem Versuch der Erklärung verärgert. Falls doch: Auch von anderen genervt zu sein, sagt was über einen selbst aus.
Bin glücklicherweise nicht genervt. Überlege nur.
Bisher stand hier, sehr kartesianisch, das eigene Denken, die eigenen Vorstellungen, die Selbstwahrnehmung (inmitten einer wahrgenommenen Welt) im Vordergrund, bei <Besessen> eher moralische Aspekte (Ehrlichkeit) und die Einstellung zum Leben. Wenn ich richtig verstanden habe.
Ich denke, dass dies sicher wichtige Aspekte des "Wer bin ich?" sind. Zugleich habe ich aber auch den Verdacht, dass man sich selbst so am wenigsten "zu fassen" bekommt, über Gedanken, Vorstellungen, (moralische) Gefühle etc.
Weil das alles ein bisschen "virtuell" ist.
Ich vermute eher, dass wir durch unser Handeln, durch unser Tun ein sehr viel präziseres Bild davon erhalten, wer wir tatsächlich sind. Weil denken und sagen kann man viel. Auch Vorstellungen kann man viele haben. Sogar Gefühle.
Aber tun?
Um zu tun, muss man schon was sein. Und um eben
dieses Sein geht es letztendlich, wie ich vermute, in der sogenannten Selbsterkenntnis und in der Frage "Wer bin ich?".
Gruß
pergola