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Was ist Sein?

mwirthgen

New Member
Registriert
20. Dezember 2002
Beiträge
969
Liebe ForumsdenkerInnen,

beim Diskutieren stellt sich einem doch immer wieder mal die Frage: Kann das sein, was der andere sagt? Liegt dieser Aussage auch eine Wirklichkeit zugrunde? Und schließlich: Was meinen wir mit Wirklichkeit? Was ist real? Da gibt es viele Möglichkeiten.

Um die schier unübersehbare Fülle von Realitäten wenigstens zu klassifizieren wurden im Laufe unserer europäischen Geistesgeschichte verschiedene Weltvorstellungen entwickelt.

1. Monistische Modelle:
a) Materialismus: Alles, was ist, ist Materie. (Gibt es seit Thales von Milet, naturalistisch eingefärbt, und hört bei Marx noch lange nicht auf.)
b) Geistmonismus: Meines Wissens mit Beginn der Neuzeit zum ersten Mal bedacht. Hegel ist wohl der bekannteste Vertreter gewesen. Alles was ist, ist nur Geist. (Steiners Denken und auch der Okkultismus sind dem zuzurechnen.)

2. Dualistisches Modell: Alles was ist, ist entweder Geist oder Materie. (Hat sich ziemlich dominant verbreitet. Gibt es auch seit der Spätantike bis heute.) Ist in der Anthropologie als Leib-Seele-Modell bekannt.

3. Trichotomisches Modell: Alles was ist, ist entweder Materie oder menschlicher Geist (Seele incl.) oder absolutes Sein (Sein schlechthin, Agathon, Hen, Gott, Götterwelt... Seit dem Neuplatonismus bis heute.)

Es gibt auch noch Zwischenstufen, Abstufungen, zwischen bzw. in diesen drei Klassifizierungen, die ich jetzt vernachlässigt habe.

Welches Modell scheint euch am passendsten?

grüße von mwirthgen :)
 
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ich würde das dualistische bevorzugen, wobei ich ergänzen würde, alles, was ist, ist geist, materie oder geist und materie.
gruss beni
 
Materialismus oder Dualismus?

Keins von den dreien. Die Erklärungen sind einfach zu verkürzt.
Ich bin zwar Materialist, aber ich gehe davon aus, dass a) die Materie ihren Ursprung in Amateriellem hat und b) aus der Materie immerhin unser Geist und unsere Seele entspringen.
 
4. wir sind eine Simulation, bestehen aus bits und bytes und sind Teile eines Abenteuerspiels, die über das Sein Spekulationen anstellen.

Schade, daß die alten Denker noch keine Computer kannten - sie hätten sich der Relativität unserer Erscheinungswelt leichter bewußt werden können.
Dennoch waren sie in dieser Hinsicht nicht unproduktiv:
Im Hinduismus gibt es die Schleier der Maya, die den Menschen Illusionen vorgaukelt, ohne daß wir es bemerken.
Der Buddhismus bestreitet die Existenz des "ich".
Sokrates sagte: Ich weiß, daß ich nichts weiß.
Sir Karl Popper bestritt, daß eine Theorie im positiven Sinne bewiesen werden kann, sie könne lediglich widerlegt werden.
 
relativität des seins

wir werden nie wissen, ob wir sind, waren, oder sein werden.
wo wir sind, und was wir sind. wofür wir sind, und woher wir sind.
noch ob wir lediglich träumen, gespielt werden, illusion.... sind.
aber was wir wissen, dass ist, das wir in einer relativen wahrheit leben. was alle hier seienden gemeinsam wahrnehmen, ist für uns wahr, ob nun illusion oder nicht. ich bin zufrieden, in einer relativen wahrheit zu leben.
gruss beni
 
Sein oder nicht Sein?

ich schließe mich der Aussauge Arons an.

Ich denke in der Welt stecken noch Dinge die man nicht erklären kann da der Mensch subjektiv aus der Vorstellung heraus noch nicht so weit ist.

Um Bezug auf die Vorgänge von Sein zu nehmen läst sich erkennen:

Ich habe vor kurzer Zeit einen Bericht über die Spiegelung der Welt gelesen. d.h. von unserer Welt besteht noch eine weiter Dimension, nämlich unsere Spiegelwelt von der in der wir leben. Dies ist auch Wissenschaftlich bewiesen worden und passt nun in unsere Reale Vorstellung. Man geht von einer Welt aus die antimaterialistisch ist d.h. geistiger Natur. ?? Da kommen aber mir wieder zweifel denn denken ist subjektiv und nicht objektiv Materialistisch. Sodann ergibt sich das geistig denken in unserer Welt materialistisch ist weil es von Materie kommt?

So müsste wohl Gisbert recht haben obwohl dies um der Wahrheit auf die Sprünge zu helfen nur ein Teil einer riesigen Maxime ist, die nicht aufhört und nie angefangen hat?

Was Sein oder Werden bedeutet kann wohl nie definiert werden was auch Popper und Sokrates immer gesagt haben.

Wir können viel definieren wir können Thesen aufstellen was wir aber nicht können ist die Wahrheit finden, denn sie stimmt nicht mit der Richtigkeit der Menschen überein.

Was wir aber können ist es zu umschreiben um etwas Wesentliches zu machen um eine Beschäftigung zu haben die nie versiegt und nie ein Ziel hat.

Meiner Meinung nach ist Sein dafür da um zu Werden. Das Sein besteht aus Materie die absolut offen ist, d.h. für mich ist sie sehr subjektiv für jemanden anderen wohl materialistisch im Bezug auf Güter (Auto). Aber im Großen und Ganzen ist es alles irgendwo Materie und die Spiegelung von uns wohl Geistiger Natur.

Um auf unsere Welt zurück zu kommen, gehe ich von einer Denkenden Welt aus die Materialistische Veranschaulichungen erschafft, zu geben Freude die nicht Materialistisch ist, sodann ist alles geteilt und Materie, das Ergebnis von supjekten. Damit ergibt sich Objektiv ein Gegenstand der wiederum.......

Ich höre auf, was für ein Gesülze.


MAN SOLLTE SICH DEN WEG ALS ZIEL SICH MERKEN! M.Holzinger
 
Leere - Fülle

Hallo Micha,

wo hast du das mit der Spiegelung denn her?
Amerikanische Astrophysiker (Schmidt, Perlmutter, Leibundgut) gegen davon aus - oder vermuten es - dass die Leere, das Nichts, die exakte Spiegelung unserer Fülle, unseres Universums und die aller Universen, ist.
Eigentlich Antipode - und nicht "Spiegelung".
Fülle - Gegenteil: Nichts
Begrenztheiten - Gegenteil: Unendlichkeit
Gravitation (der Fülle) - Ggt.: Antigravitation (des Nichts)
So viel exakte Gegenteiligkeit weckt in jedem Dialektiker, die Ahnung, dass es zwischen Fülle und Leere eine Kausalverbindung gibt: Dann hätte die Leere die Fülle geschaffen. Und gut vorstellbar ist, dass die Leere auch die Erste Ursache ist, nach der die Menschen zu suchen ja schon fast aufgegeben hatten...

Grüße, G.
 
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Re: relativität des seins

Original geschrieben von Nguyen
wir werden nie wissen, ob wir sind, waren, oder sein werden.
wo wir sind, und was wir sind. wofür wir sind, und woher wir sind.
noch ob wir lediglich träumen, gespielt werden, illusion.... sind.
aber was wir wissen, dass ist, das wir in einer relativen wahrheit leben. was alle hier seienden gemeinsam wahrnehmen, ist für uns wahr, ob nun illusion oder nicht. ich bin zufrieden, in einer relativen wahrheit zu leben.

Logisch, mein Beitrag war auch nicht als Wertung gedacht.
Ich bin zufrieden mit einer relativen und subjektiven Wahrheit.

Und wenn Wahrheit subjektiv ist, dann kann man in seiner subjektiven Wahrheit völlig korrekt annehmen, die Wahrheit wäre objektiv erkennbar. :D
 
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