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Plotin's Gedanken

Gestern noch schrieb ich…
heute schon hab ich vergessen was.

Das Füllhorn versiegt…
im Kopf wie auf Durchzug gestellt.

Mit nichts in den Händen…
womit fange ich an?

Semper idem.

Draußen klirrt der Wind durch das Gras…
herinnen beschlagen die Stunden die Scheiben.

Der Geist schweigt... die Welt auch…
auf Ellbogen gestützt starre ich an die Wand.

Meine Figur kehrt zurück zu den Dingen…
eine Sphinx… steinern und alt.

Semper idem.​
 
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Hier sollten wir uns finden…
nur einen Steinwurf entfernt
vom letzten Zug an der Zigarette…
am Rande des Rinnsteins
wo Wirbel… hart hervortreten
unter zarter Rückenhaut?

Auch wenn du die Nachricht
vom Sturm im Wasserglas riechst…
zur Zurückhaltung sind wir nicht gemacht.

Im zornigen Schauer binden wir uns
sperren uns ein…
finden keine Richtung… keinen Brennpunkt
beim sich verfangen im Stacheldraht.

Sag… wo ist der sichere Hafen…

wenn da nicht mehr ist
als das warten auf die nächste Straßenreinigung?

plotin​
 
Von Anfang an… ein Akt
mit klarer scharfer Kontur…
in die Freiheit gehauchte Falten.

Wo lebt der Mut für das gedachte Undenkbare?
Nach gestern ist heute alles anders.

Verspielte Zwischenwärme
die sich leichter ertragen ließe
als der Frost der hindurchgeht…
durch die Straßen der Städte…
durch die Kälte der Wälder
von der Schwere erdrückt
die letzten Strahlen.

Zerbrochenes Glas… als Splitter
der Würde in kleinsten Teilchen…
dass Ganze noch immer ahnend.

Als Preis am Ende bleibt noch…
der Abschied in den Tod.

plotin​
 
Meine Schritte werden schleppend
mehr und mehr verlieren sie an Leichtigkeit.

Die Abdrücke hart auf den Boden gesetzt
zeigen zum ersten Mal Rückzug an.

zu-viel-zu-schnell-haben-wollen…

Still ist es geworden über die Zeit
erstaunt stehe ich im belichteten Raum.

Erzählungen von gestern an den Wänden
die Fenster reichen noch darüber hinaus.

…zu-schnell-zu-hoch-zu-weit-getrieben.

Gedankenmomente festgehalten auf Papier
schlicht und ungeknittert liegt es da.

Zwischen all der Disharmonie aufgetaucht
wofür und für wen geschrieben…

steht zu lesen….

plotin​
 
Vielleicht zu leichtgläubig… zu naiv?
Wir wussten nicht…
zu Füßen unseres Denkmals
wissen wir es auch heute nicht.

Wir… die wir noch Kinder waren
und es noch sind…
bewaffnet mit Ideen
die uns die Schule des Lebens lehrte
und uns wieder aus den Köpfen schlug…
dass man mit vielfachen Lügen
alles vergessen kann und möchte
um so zu tun… als lebten wir wo anders
und als sei nichts geschehen.

Wir wussten es nicht…
zu Füßen unseres Denkmals
hätten wir es wissen müssen.

plotin​
 
Geschwächt von Furcht…

Mit dem Niemandsblick
namenlos
und toter Zunge
vielleicht kehrst du…
nicht jetzt… nicht heute Nacht
mit durchschossener Stirn
von nirgendwoher zurück.

…in Demut vor dem unterbrochenen Satz.

plotin​
 
Viele Jahre sind vergangen
und immer noch blitzt der Glimmer…
mal verschleiert… mal hell
wie die Sonne in den Augen.

Hinter dem Dickicht aus Händen
verzweigen sich die Wege…
sie führen dorthin
wo Einöde sich zu Gräbern
der Freiheit verwandelt und…
die mächtigen Porträts der Väter
mit schwankenden Bannern
aus der Dämmerung kriechen.

Eine nie gespürte Ernüchterung
macht sich breit.

Früh sind wir zu Komplizen geworden
die jetzt an den kalten Quellen…
erneut in die Finsternis schauen.

plotin​
 
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Gestern noch wurde diskutiert
mit leichter Zunge…
die dunklen Winkel umgehend...
blieben ausgespart.

Wer war dabei…
wer kam…
wer ging…
niemand will es mehr wissen.

Auf schmalem Grat…
hier durften sie sich nicht kennen
verbargen sie ihre Gesichter.

Ein Wolfsrudel unter Kleinhirnsoldaten
gut versteckt… spielten sie mit dem Tod…
brachten ihm bei… schnell erwachsen zu werden.

Als Meister des Wechselns wissen sie…
dass Geschichte das Kleingeld nie zählt.

plotin​
 
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