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Gedankenflut

M

Michi

Guest
Gedankenflut

den blauen himmel erkannt,
das weite himmelsmeer entdeckt,
mit jedem erneuten blick in
das nichts gerannt, an jedem
morgen, wo das licht immer
wieder sich regt, sehe ich nur,
wie sich in mir alles dreht,
das gleiche immer wieder fühlen
und denken, der verstand dreht
durch, ich kann das schiff
einfach nicht umlenken, stund
um stund die gleichen gedanken,
die uhr, die menschen, keiner
will mehr ohne zu zanken, die
kreise stetig vor meinen augen
sich drehen, drehen und drehen,
sie hören niemals auf, wer kann
da schon wiederstehen?,
geprügelt von dem wesen in
meinem kopf, ich bin ein
wehrloses opfer, ein armer
tropf, hass, liebe, ein
ständiger wechsel, sie nehmen
mir die klarheit, die
gefährlichen diebe, sie rauben
aus meinen verstand, wenn der
zeiger weiterschlägt, ist auch
mit sicherheit er bald verbannt,

verkommen unter den qualen des
lebens, vergeben all die
hoffnung während des flehens,
regen, wind und sonne, sie sind
nur ein vergehen, dies ist
sicherlich keine wonne, willkühr
in meinem denken unendlich
vorhanden, alles dreht sich um
sich selbst, und nichts davon
ist von mir verstanden, besteht
mein versuch nur daraus hinter
all das zu kommen, doch lebe ich
mitten in dieser verwirrung, am
ende bin ich ganz benommen,
möchte ich so gern alle grenzen
sprengen, doch jede gesprängte
grenze gleicht einer neuen,
gefangen im willen des versengen,
ersuche ich wege um selbst das
kleinste zu ergründen, doch es
tun sich ständig neue hindernisse
auf vor den klärenden abgründen,
kaum welche fragen, wieso glauben
sie dann zu können, mir die
wahrheit sagen?,

von konsum und sonstigen masken
eingeengt, einer sitzt ganz oben,
der das alles lenkt, wer blind
geht hat es leicht, wer denkt ist
öfters derjenige, der das ziel
erreicht, doch bringt dieses
streben nach wahrheit etwas?,
oder fallen wir nicht schon
kilometerweit vor dem ziel, war da
überhaupt was?, leidlicher kummer,
meine gedanken sind dem verluste
geweiht, meine seele wird immer
krummer, harte taten um den
gefühlen zu entgehen, ich kann dem
drang so schwer wiederstehen, nur
wieder fallen und fallen, leer ist
alles, verletzt von den dunklen
krallen, gestört ist mein inneres
wesen, meine seele ist noch
niemals vollständig gewesen, so
verbringe ich mein leben damit zu
suchen, doch werde ich dann nicht
mehr aufhören zu fluchen, aus
schmutz besteht das sein, aber ist
denn nur der schmerz mein?,

der trug schneidet in mein herz,
die pein macht sich mit mir einen
scherz, blätter wehen im wind, die
wogen der finsternis machen aus
mir ein kleines kind, abgehackte
gedankenstränge, sie sind einfach
zu viele, die inneren gänge, um
sie zu ergründen, und selbst wenn
ich es könnte, würden sie alle nur
verderben verkünden, ein
lichtblick in der nacht erhellt
die sicht, doch in wahrheit stimmt
das nicht, der tiefschwarze
gedanke verwandelt sich in kahle
hoffnung, die tat für die falschen
menschen ist eine sinnlose
aufopferung, das dasein für die
wahren freunde ist das richtige
tun, für sie würde ich niemals
ruhn, doch habe ich nur wenige von
ihnen, den narren erkennt man in
fast allen anderen wieder, strecke
ich sie mit meinem dolch in
gedanken immer wieder nieder,

müde bin ich, reglos am boden
zerstört, wegen der menschen,
welche alle verstört, so viele
die nicht nachdenken und
hinterfragen wollen, ob jung oder
alt, diese wesen innerlich
dahinfaulen sollen, ihre
herbeigesehnte trägheit macht sie
blind und feige, jeder von ihnen
die treppe hinabsteige, in die
unendliche leere, das ist für ihr
verhalten nur das gerechte und
faire, meine gedanken pressen
meine wahrheitsanstrebung zu
boden, es befindet sich einfach
nichts und niemand da oben, der
geist der lebenden vergeht tag
und nacht immer mehr, die
wahrheit wird in ihren mägen
schon ganz schwer, lässt sie
nicht ruhn, so vergänglich ist
ihr ruhm, nur aus material
besteht er, wertlos, es hat
leichtes spiel, das böse heer,

bäume ragen in die höhe hinauf,
doch kommen sie niemals ganz
rauf, ein hin und her bei den
blumen, zeigt die sonne sich am
tage, erblühen ihre stuben,
vergeht der helle planet, gibt
es keine einzige mehr die
aufgeblüht steht, der schnee
bedeckt das land, gestreut von
des himmels hand, kälte mich
durchdringt, mein körper, meine
seele, beides versinkt, höre ich
ständig alle menschen über
sinnloses reden, oh ja, wie sehr
sie nach dummheit streben, man
sieht es ihnen an, sie würden
alles dafür geben, der nebel
hüllt das land in seinen schweif,
mein geist verkrampft sich, wird
ganz steif, tausende gedanken in
meinem gehirn, vor
fassungslosigkeit fasse ich mir
immer wieder an die stirn, ich
frage mich wie ich nur so viel
falschheit in mir haben kann,
und ob sich das jemals ändert,
irgendwann,

ich falle mit dem schnee herab,
und so auch meine realität, der
zeiger dreht, es ist zu spät,
weinen kann ich nimmer mehr,
das schneiden ist am ende ja nur
leer, ewige einsamkeit, was ist
das schon?, bekomme ich doch nur
meinen gerechten lohn, für meine
armselig begangenen taten, und
für das schlimmste, mein
selbstverraten, ich will mich
nicht verlieren, doch so alleine
beginnge ich innerlich schon zu
erfrieren, mein herz der letzte
warme kern, doch so verletzt, es
ist kein heller stern, und weiter
wird es geschlagen, so viele
schmerzen muss es ertragen,
angst, trauer, wut und
einsamkeit, ich liege am boden,
bin ganz zugeschneit, meine
gedanken bringen mich noch um,
sie vernichten mein gesamtes
spektrum, aus stärken und
menschlichen mackeln, aus
willenskraft und
fehlerhaftigkeit, aus liebe und
einsamkeit, aus leben und tot,

stürme toben in mir so sehr,
welche mir einreden das ich
nichts wert bin, nichtmal eine
mühe mehr, die finsternis hält
wacht, bedeckt die welt immer
wieder mit der nacht, durch
mich hindurch die winde wehen,
niemand da, der will bei mir
stehen, das einzige was bleibt
sind die wogen, welche mich
fortschmeissen in das tiefe
nichts, auge in auge mit der
grausamkeit des eigenen
angesichts, erstickt im
zerreißenden sog, betrunken
vom vergifteten trog,
verstoßen von geliebten
menschen, abgelehnt von
geliebter schönheit, dadurch
muss ich mich befreunden nur
noch mehr mit der einsamkeit,
sehnsüchte bleiben ungestillt,
alles in mir ist ungewillt, mit
zitternden händen fasse ich in
den kalten schnee, nichts gutes
ich mit meinen trüben augen
seh,

ein abgehackter baum, mein
leben ist ein böser alptraum,
blicke ich in die tief leeren
augen der menschen um mich rum,
ihre seelen reden nicht, sie
sind ganz stumm, oh ja, mein
hass auf meine durstigen
gefühle ist unstillbar, keine
noch so tiefen schnitte, keine
noch so vielen gedichte, all
diese dinge sind verglichen mit
meinen gefühlen zu nichte, ich
kann das unendlich starke eis
nicht brechen, nicht einmal
mit meinem willen, er ist zu
unfähig es zu zerstechen, zudem
in meinem geist die verlorenen
gedanken, sie legen sich um
meinen hals, wie
dornenbestückte ranken, sie
kratzen meine inneren wunden
auf, und kriechen bis zu meinem
gesicht hinauf, dort stechen
sie mir in augen und mund, ich
werde überall ganz wund,

das meer von gedanken spült
mein klares denken immer wieder
davon, ich nichts wahres mehr
in meine verwirrung bekomm,
ziepen, stechen und wehtun, so
drückt sich mein inneres aus,
es lässt mich keine sekunde
ruhn, aus quälen, schreiendem
flehen, verzagten wünschen und
hassendem sein besteht meine
tiefste seele, sie schnüren mir
zu, die ganze kehle, keine luft
bekomm ich mehr, die
Gedankenflut lässt mich
verschwinden im schwarzen meer


29.11.2006
 
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AW: Gedankenflut

hallo, micha!

erstmal großes lob: das ist eines dr besten gedichte die ich hier jemals gelesen habe. da stört selbst die große länge nicht:blume1:. mach weiter so
 
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AW: Gedankenflut

danke für das kompliment!

ich weiss, es erfüllt viele sprachliche ansprüche nicht, allerdings ist es so geschrieben wies mir in den gedanken kam, und für mich ist es wichtiger etwas echtes zu machen, als etwas "Künstlerisch glanzvolles"

lg,
michi
 
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