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Partnerschaft/Freundschaft/Vertrauen/Nähe

Mara

New Member
Registriert
18. April 2003
Beiträge
2.608
Partnerschaft/Freundschaft

Was mich im Moment sehr bewegt ist diese Frage:

Können Menschen, die sich lieben keine Freunde sein ? Muss ich einen Teil von mir vor dem Menschen, den ich liebe verstecken ?
Kann eine Partnerschaft ohne Vertrauen funktionieren?

Mein Partner und ich haben eine sehr innige Liebesbeziehung. Wir sind sehr verbunden miteinander auch über die kilometermäßige Entfernung hinweg ... Ich fühle seine Liebe jeden Tag, weiß er ist da und denkt an mich... Das macht mich sehr glücklich und jeder Tag ist ein Wunder, weil ich so etwas noch nie erlebt habe ...

Aber seit einiger Zeit spüre ich, dass mir etwas fehlt:

Freundschaft/Vertrauen ... das ist, was mir fehlt ...

Er spricht mit mir über seine Liebe zu mir, aber nicht über seine Gedanken und Gefühle, nicht über sein Leben ... Ich weiß nichts von ihm -
Er erzählt mir Geschichten von anderen Leuten und ich vermute jedesmal, dass er im Grunde genommen von sich selbst spricht, aber ich weiß es eben nicht und kann so nicht darauf reagieren ... Ich bin dazu übergegangen, diese anderen Leute einfach nicht mehr ernst zu nehmen und höre nur noch mit halbem Ohr zu.
Ist es denn immer so, dass wenn wir tiefe Liebe zu jemandem empfinden, wir nur immer die schönen Seiten zeigen wollen und dem anderen nicht zutrauen, dass er uns als ganze Person liebt? Heißt das, er liebt mich auch nur bei Sonnenschein und wenn es regnet geht er mir lieber aus dem Weg ?

Ich finde, Liebe sollte nicht an irgendetwas geknüpft sein. Vielleicht braucht es ja auch einfach nur Zeit. Vertrauen ist sehr wahrscheinlich etwas, dass nicht von heute auf morgen da ist, sondern erst langsam wächst ... Aber damit es wachsen kann, muss man auch ab und zu mal was preisgeben, wie soll der andere sonst zeigen können, dass er das Vertrauen wert ist ... ?

Ich kann mir eine Partnerschaft, in der nicht alles miteinander geteilt wird, nicht vorstellen. Ich würde dort sehr leiden und ein Teil von mir käme sich immer vor, als müsse er - leider -- draußen bleiben ... Ich würde immer fühlen, dass mein Mann etwas vor mir verbirgt und das würde mich sehr verunsichern ...

Wie ist das in Euren Beziehungen :) ...

lg daggi
 
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Re: Partnerschaft/Freundschaft

Original geschrieben von Daggi
Ist es denn immer so, dass wenn wir tiefe Liebe zu jemandem empfinden, wir nur immer die schönen Seiten zeigen wollen und dem anderen nicht zutrauen, dass er uns als ganze Person liebt?

Ich hab auch schon ein paar Beziehungen hinter mir und es gab einige, wo ich mich einfach nicht getraut habe alle meine Seiten zu zeigen, auch die weniger schönen. Einige dieser weniger schönen Seiten sind ohnehin nicht verbergbar, kommen mit der Zeit also von selbst zum Vorschein.

Auf Dauer kann ich mir aber keine Beziehung vorstellen in der ich nicht offen sein kann und wo nicht beide Partner lernen, mit den Schwächen des andern umzugehen.

Macht das nicht irgendwie den größten Reiz einer Beziehung aus, dieses gegenseitige Vertrauen und die Offenheit? Wenn ich jemanden nur für Sex suchen würde oder nur zum Reden oder für irgendeinen anderen Teilbereich, dann wäre es doch so einfach einen Partner zu finden! Schwierig wird es ja erst weil man ja jemanden sucht mit dem man all das unter einen Hut bringt...

Ich weiss nicht wie lange ihr beisammen seid, vielleicht braucht er einfach noch Zeit. Viele Menschen sind misstrauisch oder brauchen einfach Geborgenheit um sich öffnen zu können.
 
Wir kennen uns jetzt bald 1 Jahr ... (wie die Zeit vergeht *lach*)

Weißt Du, ich habe mir so überlegt ...

Vielleicht sollte ich erst einmal vor meiner eigenen Tür kehren ...

Und ja ... es braucht sicher Zeit sich so zu vertrauen, dass man dem Menschen, den man liebt alle seine Gesichter präsentieren mag ...



:) daggi
 
Sollte er nach 1 Jahr nicht genug von mir wissen, um mir wenigstens die einfachsten Dinge anzuvertrauen ...

Es muss ja nicht gleich alles auf einmal sein...

Dadurch, dass ich nie weiß, was ich nun glauben kann und was nicht, geht oftmals meine Phantasie mit mir durch. Das hat sicherlich auch seine guten Seiten ... ich weiß das schon zu schätzen ... Aber dieses ständige Hin und Her und Rauf und Runter macht mich ganz bröselig ...

Mittlerweile gibt es viele Dinge, die mir ziemlich gleichgültig geworden sind. Äußerlichkeiten machen nicht mehr allzuviel her und es hat bewirkt, dass ich meine Aufmerksamkeit nach Innen verlagert habe - in meins und in seins ...

Na - Ungeduld ist jedenfalls eine Tugend, die wir uns gemeinsam teilen ... :D

lg daggi
 
Vor knapp einem halben Jahr hatten meine Freundin und ich unser erstes richtiges Tief. Ich war im Klausuren- und Wirtschaftsassistenten-Prüfungs-Stress und habe nichts an mich rankommen lassen. Ich habe Sie dann auch mal etwas böse angefahren, als Sie etwas stinknormales von mir wollte und ich keine Nerven hatte. Nach einer weiteren Woche und nach meinen Prüfungen haben wir uns dann zusammengesetzt und über alles geredet. Ich war vor unserem Gespräch fast gleichgültig und habe eine Trennung aus irgendeinem Grund (Stress?) sogar in Kauf genommen. Sie spürte das und es tat weh. Sie sagte mir, dass Sie Ihr Vertrauen in mich erstmal wieder aufbauen muss, wenn es denn weitergeht. Es ging weiter und Sie hat Ihr Vertrauen in mich wieder aufbauen können.

Ist mir nur so spontan eingefallen, als ich Deinen Beitrag gelesen habe....
 
Naja ... weißt Du ...

ich kann das nicht ganz nachvollziehen, weil es für mich ein Unterschied ist, ob man zusammen ist, sich ab und zu sieht, oder ob man sich nur über das Internet kennt und unterhält ...

Wir haben auch eine sehr starke spirituelle Verbindung, gut ...

Aber ich frage mich, wieso braucht man dann noch Abstand ? Wir haben uns noch nie gesehen, nie berührt ... wir leben hunderte von Kilometern auseinander ... ist das nicht Abstand genug ?

...

Ich finde Deine Entscheidung sehr weise, nachzugeben ... wenn beide ihren Weg unbeirrt weitergehen, wird es wohl tatsächlich ein böses Ende nehmen ...

Aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich weise genug bin !

...
 
Hallo Daggi,

das ist zuviel Virtualität.
Ich verstehe nicht ganz, wen oder was du da überhaupt hast. Einen Schönschreiber vom anderen Ende des Internet? -Oder einen Werther, der in seine eigenen Liebesgedichte verliebt ist? Irgendwie hab ich das Gefühl, das du dich da massiv in etwas hineinsteigerst.
Ich will nicht zuviel interpretieren, denn dafür weiß ich zuwenig von Euch, und Ratschlagen ist sowieso schwierig.
Anfangs habe ich gedacht, hier geht?s um eine Art Wochenend- und Telefonbeziehung, da hätte ich verstanden, wenn manches an der Oberfläche bleibt: man läßt eben ungern einen Streit hochkommen, wenn man weiß, daß man den Anderen dann 5 Tage nicht sieht. Und am Telefon, so ganz ohne Nähe zum anderen kann nicht jeder in die Tiefe schweifen (ich auch nicht).
Aber das Problem ist ja hier ein ganz anderes. Ein rein virtuelles Verhältnis?
Vielleicht solltest wieder mehr unter die Leute gehen.Vielleicht hängst du zuviel im Internet rum, oder suchst Du eine Scheinrealität?
(Tut mir leid, wenn ich Dir zu nahe trete, mein?s nicht böse)
Du marterst Dich selbst! Warum fragst Du Ihn nicht nach seiner Adresse, besuch Ihn doch einfach!
Manchmal gibt es in einer Beziehung nur den Schritt vor oder Zurück, und manchmal muß man eben den Mut aufbringen, um über seinen eigenen Schatten zu springen.
Das ist das Schlimme an den Beziehungen: irgendwann muß man auch mal alles auf eine Karte setzen.

Viele Grüße.
 
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Ja - da hast Du sicher Recht ...

... und ich kann nur laut lachen!

Ich bin ein Widder ... meine Strategie ist immer Angriff gewesen, aber ich habe es mir mühsam beigebracht (durch ständiges sich den Kopf einrennen ;) ) ... geduldiger zu sein, andere nicht zu überrollen ...


Wenn ich diesen Schritt tun soll, muß ich mir schon sicher sein können, dass er das auch will ...


Außerdem bin ich eine Frau, die gerne erobert wird ...

... aber wenn ich mir´s so recht überlege, bin ich das eigentlich schon !


:) daggi
 
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