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Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Benjamin

Well-Known Member
Registriert
27. Januar 2005
Beiträge
2.268
Ich hörte sagen, die Ehe wäre der größte Beweis der Liebe. Weil man damit bekunde, man wolle den Partner für immer. Naiv sind die Menschen, die das glauben.

Die Ehe in ihrer heute und hier verbreiteten Form ist genau das Gegenteil von einem Liebesbeweis. Sie beweist das Fehlen von Liebe. Sie ist eine Art Vertrag, ein Versprechen, ein Gelübde, dass man für den anderen immer da sein wird, ihn achten und ehren wird. Und vor allem lieben.
Doch welche Art von Liebe ist das, die einen solchen Beweis fordert, ein Versprechen oder gar einen Vertrag? Es ist keine Liebe. Und wenn man das als Liebe bezeichnet, so möchte ich niemals lieben. Ich sehe sie nicht. Die Ehen, die über Jahrzehnte von Liebe erfüllt sind. Aber ich sehe die Ehen, die voll Disharmonie sind. Männer, die jeder anderen hübschen Frau nachsehen. Zumindest, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Frauen, die ihre Männer wie Gegenstände behandeln. Zumindest, wenn sie mit ihnen alleine sind. Ich sehe da wenig Liebe. Es ist mehr eine Symbiose, ein gegenseitiges abhängig sein. Ein Zusammenleben, aber kein Miteinanderleben. Ich sehe sie nicht, die Liebe in diesen Ehen, die Leidenschaft, das Verlangen und Freuen. Der Blick in die Augen, und das zarte Berühren. Den heißen Sex und das fröhliche Blödeln.

Warum verspricht man sich für immer treu zu sein, wenn man nicht weiß, was morgen kommt? Wen man begehrt und wie sich alles verändert? Ja, ich sehe sie, die Ehen, wo sich beide treu sind. Gegenseitig treu. Aber sich selbst betrügen sie. Sie unterbinden ihre Wünsche und ihr Verlangen. Weil sie gelernt haben, das so der größte Beweis von Liebe aussieht. Lieber sind sie diesem Glauben treu als sich selbst. Die Menschen lieben damit sich selbst noch weniger.
Warum verspricht man sich für immer zu lieben, wenn man nicht weiß, was morgen kommt? Ich weiß es. Aus Angst und Gier. Aus Angst, den anderen zu verlieren und aus Gier, es könnte ihn jemand anderes bekommen. Die Ehe ist ein Zeugnis großer Lieblosigkeit. Denn wer liebt, muss nichts versprechen und keinen Vertrag abschließen. Wer liebt, tut dies aus freier Entscheidung. Liebe kann man nicht unter Vertrag stellen. Verträge sind notwendig, wo Vertrauen fehlt.

Liebe sollte ein täglich neues Erobern sein. Liebe sollte freistellen, geliebt zu werden, oder wen anderen zu lieben. Weil Liebe frei ist. Wer Liebe kontrollieren will, der braucht ein Versprechen, ein Gelübde, einen Vertrag. Und das wiederum ist genau das Gegenteil von Liebe. Kontrolle.

Wer wirklich liebt, stellt frei. Ehe, wie wir sie über die Jahrhunderte erfunden haben, stellt nicht frei. Sie bindet. Sie macht abhängig. Der Grund, warum heute so viele Ehen zerbrechen, ist nicht der Mangel an Werte. Fremdgegangen sind die Menschen immer schon. Der Grund ist, dass das Abhängigkeitsverhältnis heute viel schwächer ist. Vor allem Frauen sind unabhängiger. Scheidung wird gesellschaftlich auch nicht mehr in dem Sinn als verwerflich angesehen, wie früher.

Und darum werden Ehen weiterhin zerbrechen. Es ist nicht der Ehepartner Fehler. Es ist ein gesellschaftlicher Fehler. Ein Missverstehen dessen, was Liebe ausmacht. Eine Tradition, die voll von Irrtümern ist.

Vergesst die Ehe. Liebt stattdessen.
 
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AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

hier diferenziere ich etwas mehr:
ehe =wirtschaftliche rechtsform
und
partnerschaft =emotional/ sozialform

ehe kann bei einer beziehungsform (besonders bei kindern) zur absicherung des nicht im aussenverhältnis arbeitenden partner schon sinn machen ... hat aber wie du schon sagst nicht viel mit liebe zu tun.

auch kant hatte einiges dazu geschrieben - natürlich im kontext seiner zeit - er meinte dass man wenn mann eine frau als subjekt achtet nicht ohne ehe mit ihr sexuell zusammensein sollte - da sie mit kind und ojhne partner ziemlich blöde dastehen würde ......

ob ein (liebes)paar zusätzlich zur partnerschaft einen ehevertrag abschliesst sollte also getrennt von der eigentlichen liebesbeziehung gesehen und erwogen werden.

aber mal von der "EHE" abgesehen kann man auch nochmal zwischen temporären einzelkontakt und beziehung unterscheiden.

so unterscheidet man zb in der informatik(internetprotokoll) zwischen
TCP/IP(feste verbindung) und einer UDP(verbindungslos) kommunikationsprotokoll

der unterschied hier ist dass beim IP der empfänger auf weitere daten wartet (erwartungshaltung)welche dann schnell eingeordnet werden können und verbindungslosen UDP keine weiteren Daten erwartet werden.

ich weiss dass nachrichtentechnik nicht immer mit menschlichen sozialverhalten verglichen werden sollte aber mit der menschlichen kommunikation sehe ich hier viel ähnlichkeit

auch im sozialleben habe ich viele kontakte mit anderen menschen die im einzelfall angenehm oder auch weniger angenehmer sind - ich möchte auch keinesfalls zu sehr vielen menschen verpflichtende beziehungen aufbauen aber irgendwie ist mir die vertrautheit und einer langjährigen beziehung sehr wichtig und auch nicht ersetzbar. kurzzeitige eintagsfliegen dagegen schon eher -auch wenn sie sicherlich ihre reize haben
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Man sieht in diesem Forum schon deutlich, wie die lichte Bedrohung durch das Christkind mit seinen hellen Glöckchen schellend klingelnd unaufhaltsam näher kommt. Aber warum ausgerechnet an Weihnachten aufhängen? Wenn du dich mit deinem Weihnachtsbraten in der duftend warmen Stube nicht identifizieren kannst, dann nimm' die knusprige Gans doch mit ins Wasser...
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

heirat ist nur steuerklasse und das das kind,wenn es dann überhaupt kinder gibt den namen von allen hat,eher ist es eine bekundung......wir gehören zusammen und das mich ja keiner anmacht,ich bin nämlich verheiratet:megaphon:ich will meine ruhe
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

heirat ist nur steuerklasse und das das kind,wenn es dann überhaupt kinder gibt den namen von allen hat,eher ist es eine bekundung......wir gehören zusammen und das mich ja keiner anmacht,ich bin nämlich verheiratet:megaphon:ich will meine ruhe

auf "ehe" folgt zwangsläufig die "ehemaligkeit"... ihr einziger sinn besteht darin eben diesen prozess besser handeln zu können.:fechten:
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

’’Ehemänner leben länger als Junggesellen. Das ist ihre Strafe.‘‘

Jerry Lewis

:blume1:

’’Wenn ein Ehepaar den gleichen Geschmack hat,
so heißt das in den meisten Fällen, dass der Mann seinen verloren hat.‘‘


Jacques Tati

:engel1:
 
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AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Ich hörte sagen, die Ehe wäre der größte Beweis der Liebe. Weil man damit bekunde, man wolle den Partner für immer. Naiv sind die Menschen, die das glauben.

Die Ehe in ihrer heute und hier verbreiteten Form ist genau das Gegenteil von einem Liebesbeweis. Sie beweist das Fehlen von Liebe. Sie ist eine Art Vertrag, ein Versprechen, ein Gelübde, dass man für den anderen immer da sein wird, ihn achten und ehren wird. Und vor allem lieben.
Doch welche Art von Liebe ist das, die einen solchen Beweis fordert, ein Versprechen oder gar einen Vertrag? Es ist keine Liebe. Und wenn man das als Liebe bezeichnet, so möchte ich niemals lieben. Ich sehe sie nicht. Die Ehen, die über Jahrzehnte von Liebe erfüllt sind. Aber ich sehe die Ehen, die voll Disharmonie sind. Männer, die jeder anderen hübschen Frau nachsehen. Zumindest, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Frauen, die ihre Männer wie Gegenstände behandeln. Zumindest, wenn sie mit ihnen alleine sind. Ich sehe da wenig Liebe. Es ist mehr eine Symbiose, ein gegenseitiges abhängig sein. Ein Zusammenleben, aber kein Miteinanderleben. Ich sehe sie nicht, die Liebe in diesen Ehen, die Leidenschaft, das Verlangen und Freuen. Der Blick in die Augen, und das zarte Berühren. Den heißen Sex und das fröhliche Blödeln.

Warum verspricht man sich für immer treu zu sein, wenn man nicht weiß, was morgen kommt? Wen man begehrt und wie sich alles verändert? Ja, ich sehe sie, die Ehen, wo sich beide treu sind. Gegenseitig treu. Aber sich selbst betrügen sie. Sie unterbinden ihre Wünsche und ihr Verlangen. Weil sie gelernt haben, das so der größte Beweis von Liebe aussieht. Lieber sind sie diesem Glauben treu als sich selbst. Die Menschen lieben damit sich selbst noch weniger.
Warum verspricht man sich für immer zu lieben, wenn man nicht weiß, was morgen kommt? Ich weiß es. Aus Angst und Gier. Aus Angst, den anderen zu verlieren und aus Gier, es könnte ihn jemand anderes bekommen. Die Ehe ist ein Zeugnis großer Lieblosigkeit. Denn wer liebt, muss nichts versprechen und keinen Vertrag abschließen. Wer liebt, tut dies aus freier Entscheidung. Liebe kann man nicht unter Vertrag stellen. Verträge sind notwendig, wo Vertrauen fehlt.

Liebe sollte ein täglich neues Erobern sein. Liebe sollte freistellen, geliebt zu werden, oder wen anderen zu lieben. Weil Liebe frei ist. Wer Liebe kontrollieren will, der braucht ein Versprechen, ein Gelübde, einen Vertrag. Und das wiederum ist genau das Gegenteil von Liebe. Kontrolle.

Wer wirklich liebt, stellt frei. Ehe, wie wir sie über die Jahrhunderte erfunden haben, stellt nicht frei. Sie bindet. Sie macht abhängig. Der Grund, warum heute so viele Ehen zerbrechen, ist nicht der Mangel an Werte. Fremdgegangen sind die Menschen immer schon. Der Grund ist, dass das Abhängigkeitsverhältnis heute viel schwächer ist. Vor allem Frauen sind unabhängiger. Scheidung wird gesellschaftlich auch nicht mehr in dem Sinn als verwerflich angesehen, wie früher.

Und darum werden Ehen weiterhin zerbrechen. Es ist nicht der Ehepartner Fehler. Es ist ein gesellschaftlicher Fehler. Ein Missverstehen dessen, was Liebe ausmacht. Eine Tradition, die voll von Irrtümern ist.

Vergesst die Ehe. Liebt stattdessen.

Spricht Du aus Erfahrung? Hast Du es probiert?
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Benjamin, ich bin mit Dir einverstanden - Liebe ist ein Gefühl, die Ehe ist eine verplichtung. Wenn zwei Menschen sich verlieben, dann führen sie freiwillig eine Partnerschaft.
Nur: Aus Verliebtheit wird nicht zwangsmäßig Liebe, viele Menschen verwechseln das. Verliebt, verlobt, verheiratet, so ist es doch.
Aus eigener Erfahrung würde ich viele Verliebte den Rat geben,mal abzuwarten, bis die große Flamme vorbei ist - Die Verliebtheitsphase dauert im Durschnitt 1 bis 1,5 Jahre - Dann ist man nicht mehr blind, ganz im Gegenteil, éine gewisse Gewohnheit macht sich breit und da stellt es sich erst heraus, ob man liebt oder einfach nur Blind und geil. Es mag hart klingen, aber das ist die Realtität.
Liebe braucht keine Unterschrift - Liebt Euch einfach.
 
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AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Die Verliebtheitsphase dauert im Durschnitt 1 bis 1,5 Jahre - Dann ist man nicht mehr blind, ganz im Gegenteil, éine gewisse Gewohnheit macht sich breit und da stellt es sich erst heraus, ob man liebt oder einfach nur Blind und geil. Es mag hart klingen, aber das ist die Realtität.
Liebe braucht keine Unterschrift - Liebt Euch einfach.

Ich habe mir gerade vorgestellt, Du bist Pfarrerin und hast das von Kanzel aus gepredigt. Dabei hast Du bind und geil betont, sowie Liebt euch einfach.
 
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