Kelvan schrieb:
So zweiter Gedankengang betrifft die Interaktion mit Anderen. Wie ihr womöglich wisst, läuft bei einem Gespräch der Informationsaustausch größtensteils über die Körpersprache und ein kleiner Teil über die Sprache selbst. Welche genau Wirkung hat das auf das Gespräch bzw. auf die Personen.
in etwa können wir das ja heir selbst teste (ich dnek jeder der schon mal in einem forum aktiv war kennt das zu genüge): wir haben hier nur sprache (leider ohne die stimmliche lage und weitere sprachliche merkmale).
ein ironischer satz wird sofort erkannt wenn er ausgesprochen wird (in der regel!). hier nicht.
um dem problem der falschen veständigung aus dem weg zu gehen haben wir textformatierungsmöglichkeiten um z.b.
nachdruck zu verleihen. und emoticons über die man sogar die liebe zu einem ausdrücken kann

, zumindest im internet und in bildform...
auf diese visuellen mittel müssen blinde verzichten.
ich denke sie hohlen die infos dann nur noch aus der sprache. analysieren diese dafür aber viel genauer.
sie drehen die worte um, achten auf kleinste stimmliche änderungen, die uns wahrscheinlich gar nie auffallen würden. ich behaupte mal, all jene informationen die wir während eines gesprächs aus der körpersprache heraushohlen, werden auch in der stimme enthalten sein, bzw. zumindest in einer kleinen form (wer weiß schon welche infos nun genau nur aus der körpersprache kamen und welche unbewusst durch die stimme?).
ein paar selbstexperimente hierzu wären nicht schlecht...
Man könnte jetzt wiederum weitergehen und sich fragen, da Mensch durch seine Umwelt konditioniert wird, wie wirkt sich das dann bei einen Blinden aus, wo eine Information der Umwelt fehlt?.
sie hohlen sich die infos aus den verbleibenden. dadurch bekommen sie wahrscheinlich nicht ein solches bild wie menschen mit allen informationswegen, es dürfte aber, bis auf die spezifischen fehlenden parts, in etwa ziemlich genau mit dem übereinstimmen was menschen mit allen informationswegen haben.
so wird ein blinder zwar nicht genau die autos sehen die an ihm an einem bestimmten ort vorbeifahren, aber er wird wissen, aufgrund des vekehrsaufkommens, wieviel uhr es ist und wo er sich befindet.
den platz sehen kann er nicht, aber in etwa abschätzen, wenn hier die ampel ist das da dann die skulptur steht. vorstellen wird es sich das nicht können, nur ein in etwa bild mit punkten, die anzeigen von wo bis wo die einzelnen objekte sind. vergleichbar mit einem modelleditor.
Wenn Anschauungen ohne Begriffe blind sind, wie Herr Kant meint, gilt dann vielleicht auch das Gegenstück, dass Begriffe ohne Anschaungen blind sind?
ganz klar. wie ich oben schon beschrieben hab, wird man sich nur schwer etwas vorstellen können wie es aussieht. in etwa die form, z.b. dass das hinterrad die vielen zahnräder in der mitte hat, aber garantiert nicht mehr. wenn dann fahrrad gesagt wird, fallen dem blinden sicher die einzelheiten ein, aber er könnte wahrscheinlich nicht zeichnen wie es in etwa aussieht. vll die einzelteile beschreiben.
schwer darüber zu mutmaßen wie es ist wenn man nicht sehen kann, ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen wie das abläuft, ein fahrrad nur spüren, ohne das ich sofort die konturen, ein bild von ihm im kopf habe...
ciao