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Menschenskinder!

AW: Menschenskinder!

Hallo Berd, ich will die Diskussion hier nicht abreißen lassen, ich will sie weitertreiben, also:

Ich vermute, da sind wir verschiedener Auffassung. Ich meinte etwas ganz anderes mit Leichtigkeit. Etwas, was gerade kein Denken braucht. Viel Leid kommt gerade erst aus dem Denken. Und ich komme mehr und mehr zu der Auffassung, das uns das Denken hilfreich sein kann, jedoch nicht zu einem schönen Leben führt.

Natürlich ist im Allgemeinen der Kluge, im Sinne von viel denkend, unglücklicher als der wenig denkende Dumme.
Es haben mehr Genies Selbstmord begangen als Geistig-Behinderte.

Was meinst du konkret mit dem Nicht-Denken: Meditation, Eins-sein-mit-dem-Universum, Beobachten des Körpers aus einer Dritten-Person-Perspektive?

Was du sicher nicht damit meinst ist: Sich den Trieben hingeben und Tier sein, oder?

Zum freien Willen würde ich dir empfehlen, dich mit der Persönlichkeit, dem ICH des Menschen zu beschäftigen. Vielleicht wirken Kathis Worte dann auf dich nicht mehr so außerirdisch.

Kathis Worte wirken überhaupt nicht außerirdisch auf mich. Ich habe mich schon mit Hinduismus, Buddhismus, Esoterik, etc. und deren Meinungen zum Ich und zum Selbst beschäftigt. Aber für mich ist die Behauptung, daß alles so sein muß, wie es ist, und die Verleugnung des freien Willens einfach nicht haltbar, weil dann das ganze Spektakel hier auf Erden und im Universum überhaupt keinen Sinn machen würde.

Die größte Frage überhaupt ist doch: Warum?

Kathi, wenn du mir diese Frage beantworten kannst...

:)
 
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Die größte Frage überhaupt ist doch: Warum?

Kathi, wenn du mir diese Frage beantworten kannst...

:)
WARUM fragst du?
WARUM glaubst du, es - so wie du jetzt bist - ganz erfassen zu können?
WARUM bist du du und ich ich?
WARUM glaubst du, dass du du bist und ich ich?
WARUM bist du nicht doch ich...bist du dir sicher?

ich habe keine antwort auf dein WARUM.

WARUM?
weil es kein warum gibt......sondern nur JETZT.
 
AW: Menschenskinder!

Wer von Euch hat Kinder?

Ich habe drei Kinder.

Wer davon fühlt sich mittlerweile schlecht und schuldig, wieder eine arme Seele in diese kaputte Welt gesetzt zu haben?

Wir sind doch alles "arme Seelen" in der selben "kaputten Welt" und leben denke ich mal rein durchschnittlich ganz gern.
Nicht zu leben hat doch keinen Vorteil.
Es hat nicht den geringsten Unterhaltungswert.
Nur wer überhaupt lebt, kann sich vom Leben und der Welt ein Bild machen.

Wer von diesen wiederum hat hier den Mut ehrlich zuzugeben (oder zu widerlegen), daß der bewusst gesetzte Entschluss zur
Zeugung und Erziehung eines Kindes ein ausschließlich egoistischer ist, nämlich zur Befriedigung eigener sozialer Bedürfnisse?
(Frei nach dem Motto: Wenn ich in dieser Welt schon keinen echten Freund finden kann, mach ich mir eben selbst einen!)

Hast du selber Kinder?
Meinst du, eigene Kinder seien den Erzeugern in irgend einer Weise gleichgeschaltet?
Freunde sucht man sich aus, Kinder liebt man, weil sie die eigenen sind, auch wenn sie denken und tun, was einem selber völlig unmöglich scheint.
Würde man diese Art von Liebe auf nicht verwandte Menschen ausweiten, wäre ohnehin jeder dein Freund....
 
AW: Menschenskinder!

Ich habe drei Kinder.

Hallo Joan!

Wir sind doch alles "arme Seelen" in der selben "kaputten Welt" und leben denke ich mal rein durchschnittlich ganz gern.

Deshalb habe ich geschrieben: … wieder eine arme Seele … (noch wäre besser gewesen)

Nicht zu leben hat doch keinen Vorteil.

Das ist eine Vermutung.

Es hat nicht den geringsten Unterhaltungswert.

Das Ebenfalls.

Nur wer überhaupt lebt, kann sich vom Leben und der Welt ein Bild machen.

Das stimmt, was aber hat das mit der Frage zu tun?

Hast du selber Kinder?

Nein, natürlich nicht.

Meinst du, eigene Kinder seien den Erzeugern in irgend einer Weise gleichgeschaltet?

Gleichgeschaltet? Nein.

Freunde sucht man sich aus, Kinder liebt man, weil sie die eigenen sind, auch wenn sie denken und tun, was einem selber völlig unmöglich scheint.

Das ist der Punkt, du liebst deine Kinder, weil sie deine eigenen sind. Die Kinder lieben dich zurück, weil du Mutter/Vater bist. Du weißt, wenn du Kinder machst, dass sie dich einfach nur deshalb lieben werden, weil du Mutter/Vater bis. Jeder will geliebt werden. Findest du keinen Menschen (Freund war hier der falsche Ausdruck), der dich liebt, machst du dir selber welche. Das war mein Denkansatz: Kinder zeugen = ein egoistischer Akt.

Würde man diese Art von Liebe auf nicht verwandte Menschen ausweiten, wäre ohnehin jeder dein Freund....

Ein Generalziel der Menschheit. Wäre es so, könnte von mir aus jeder 100 Kinder haben.

Persephon
 
zur WARUM-frage

lieber persephon(e),

hast ja ganz recht, wenn du auf meine obige antwort auf deine WARUM-frage nicht reagierst.
doch glaube bitte nicht, dass ich dich und diese frage nicht ernst nehme.
ganz im gegenteil kann ich von mir sagen, dass ich mich lange genug ebenfalls mit dieser frage herumgeschlagen habe.

ich glaube, dir sehr gut nachfühlen zu können, wie das ist.

leider muss ich zugeben, auf die WARUM-frage keine allgemein gültige antwort gefunden zu haben. doch ich habe mir mein leben in der art aufbereitet, dass ich mit diesem "vakuum" leben kann.
ich habe für mich eine art "glaubensvorstellung" zusammengezimmert, die es mir erträglich macht, unter den von uns menschen vorgefundenen bedingungen zu leben.
es ist dies eine sehr persönliche art und weise, die welt, das leben und uns menschen anzuschauen.
so persönlich, dass es jederzeit jedem anderen menschen möglich wäre, meine ansichten dazu in frage zu stellen, zu kritisieren, auszulachen oder gar zu verleumden.
ich habe keineswegs "die weisheit" hinsichtlich der WARUM-frage "mit dem löffel gefressen".
ich könnte dir nur meine ganz spezielle ansicht zeigen, wie ich mit dieser frage umgehe. was ich mir zurechtgelegt habe, um als mensch dennoch in dieser welt und in meinem leben bestehen zu können.

für mich habe ich jetzt anscheinend das richtige gefunden, denn ich fühle mich wohl und kann dzt. gut mit meinem leben umgehen (zumindest besser als früher). doch es scheint mir unmöglich, allgemein gültiges daraus ableiten zu wollen.

meine ansichten sind halt nur für mich so und in dieser weise stimmig.
falls dich meine speziellen antworten auf die WARUM-frage interessieren, will ich sie dir natürlich nicht vorenthalten. doch ich möchte darauf hinweisen, dass es sich um ANNAHMEN handelt, wie es sein könnte.
annahmen, die es mir ermöglichen, meinen weg besser zu finden als ohne sie.
weiter nichts. ob jemand anderer damit was anfangen kann, bleibt diesem anderen überlassen....denn hierüber habe ich keinerlei einflussmöglichkeit.

genug für´s erste.
bei bedarf bitte fragen.

lg kathi :baden:
 
AW: Menschenskinder!

Hallo Persephone,

Zitat von joan05
Nicht zu leben hat doch keinen Vorteil.

Das ist eine Vermutung.

Auch das ist eine Vermutung.
Was könnte daran denn vorteilhaft sein?

Zitat von joan05
Nur wer überhaupt lebt, kann sich vom Leben und der Welt ein Bild machen.

Das stimmt, was aber hat das mit der Frage zu tun?

Es hat damit zu tun, dass du von "armen Seelen" sprichst, die in einer "kaputten Welt" leben.
Da man da durchaus anderer Meinung sein kann, wäre es verfehlt, einfach vorauszusetzen, der neue Mensch würde sich ebenso für eine "arme Seele" in einer "kaputten Welt" halten.
Um das beurteilen zu können muss er erst einmal Gelegenheit haben zu leben, zu erleben.

Das ist der Punkt, du liebst deine Kinder, weil sie deine eigenen sind. Die Kinder lieben dich zurück, weil du Mutter/Vater bist. Du weißt, wenn du Kinder machst, dass sie dich einfach nur deshalb lieben werden, weil du Mutter/Vater bis. Jeder will geliebt werden. Findest du keinen Menschen (Freund war hier der falsche Ausdruck), der dich liebt, machst du dir selber welche. Das war mein Denkansatz: Kinder zeugen = ein egoistischer Akt.

Das ist mir schon klar, nur kannst du eine solch selbstlose Liebe IMMER haben.
Es gibt übrigens keine Garantie dafür, zurückgeliebt zu werden.
Wie viele erwachsene Kinder halten es für einen angenehmen Zeitvertreib sich um ihre alten Eltern zu kümmern?
Wer aus diesem Grund Kinder in die Welt setzt hat schlechte Karten.
Er setzt da auf ein Traumpferd.
 
AW: Menschenskinder!

Auch das ist eine Vermutung.
Was könnte daran denn vorteilhaft sein?

Nicht fühlen zu müssen, zum Beispiel.

Es hat damit zu tun, dass du von "armen Seelen" sprichst, die in einer "kaputten Welt" leben.
Da man da durchaus anderer Meinung sein kann, wäre es verfehlt, einfach vorauszusetzen, der neue Mensch würde sich ebenso für eine "arme Seele" in einer "kaputten Welt" halten.
Um das beurteilen zu können muss er erst einmal Gelegenheit haben zu leben, zu erleben.

Stimmt, da hast du Recht. Aber es ist halt blöd, wenn ein Kind die Gelegenheit dazu bekommt, der Welt aber dann nix Gutes abgewinnen kann und unglücklich ist.

Das ist mir schon klar, nur kannst du eine solch selbstlose Liebe IMMER haben.
Es gibt übrigens keine Garantie dafür, zurückgeliebt zu werden.
Wie viele erwachsene Kinder halten es für einen angenehmen Zeitvertreib sich um ihre alten Eltern zu kümmern?
Wer aus diesem Grund Kinder in die Welt setzt hat schlechte Karten.
Er setzt da auf ein Traumpferd.

Ja stimmt, viele Eltern setzen auf ein Traumpferd.
 
AW: Menschenskinder!

von persephone: Ich habe mich schon mit Hinduismus, Buddhismus, Esoterik, etc. und deren Meinungen zum Ich und zum Selbst beschäftigt. Aber für mich ist die Behauptung, daß alles so sein muß, wie es ist, und die Verleugnung des freien Willens einfach nicht haltbar, weil dann das ganze Spektakel hier auf Erden und im Universum überhaupt keinen Sinn machen würde.

Warum soll es keinen Sinn machen, ohne deinen freien Willen? *grübel *
Die Frage ist so simpel, wie sie vermutlich nicht beantwortbar ist, hmm?

So langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich meine innige Freundschaft mit Miriam nicht erweitern sollte, um Kathi. Auch wenn wir uns mindestens genauso oft in den Haaren liegen würden.

Bern(d)
 
AW: Menschenskinder!

Nicht fühlen zu müssen, zum Beispiel.

Ich kann dem so nicht zustimmen.
"Fühlen" kommt überhaupt nur im Zusammenhang mit "sein" in Betracht.
Man kann nur fühlen oder nicht fühlen, wenn man ist.
"Man" existiert nur im Sein.
Nichtsein ist kein Zustand, sondern ein Nichtzustand.
Nur du, als Seiender, kannst wissen, dass etwas nicht ist, das was nicht ist hat davon keinen Vorteil.

Wenn jemand seinem Leben NICHTS "Gutes" abgewinnen kann (das sind fast nie Kinder) und meint, es sei ihm deswegen wertlos, dann kann er durch eigenen Entschluss dieses Leben verlassen.
Auch negative, schmerzliche Gefühle sind Erfahrungen, und haben ihren Wert.
 
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