• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Thomas Bernhard, nandu,

es geht in diesem Thread um die Trennung von Liebe und Sexualität.

Mir war nur wichtig, eine alle User befriedigende Erörterung mit dem Hinweis zu unterstützen, daß Liebe nichts weiter ist als ein Wohlgefühlkomplex, der uns mit den intensivsten Wohlgefühlen versorgt, die den Fortbestand der Arten sicherstellen. Selbst Rüden überwinden die größten Hindernisse, um eine läufige Hündin zu begatten nur, weil sie, gesteuert durch Hormone, verdammt viel Lust bekommen auf tolle Gefühle. Bei Spinnenweibchen, die nach dem Zeugungsakt auffressen, sind die Gefühle selbstverständlich lange nicht so komplex wie bei mir. Deshalb hätte ich auch ein verdammt schlechtes Gewissen, wenn ich mir meine Liebesgespielinnen im Backofen mit Schokoladensoße vorstelle ...

Muß ich wirklich erklären, was in diesem Zusammenhang als "normal" zu betrachten und wie etwas unter dem Begriff "im weitesten Sinne" zu werten ist ...? Das war meine Feststellung dazu:

"Es gibt aber nicht einen Fortpflanzungsakt, normales Verhalten unterstellt, der nicht an Wohlgefühle im weitesten Sinne gekoppelt ist!"

Als unnormal würde ich beispielsweise werten, wenn ein weibliches Wesen keinen außerehelichen Sex hat, auch nicht mit sich selbst, und in der Hochzeitsnacht ihrem frisch Angetrauten sagt, er soll sie allein schlafen lassen, sie habe einen anstrengenden Tag hinter sich. Vielleicht sei im nächsten Jahr noch Zeit für intime Gemeinsamkeiten, wenn das Haus so weit eingerichtet ist, daß man an die Zeugung von Nachwuchs denken könne ...

Um "im weitesten Sinne" zu erklären, erlaube ich mir, einfach mal ein Beispiel zu präsentieren für Wohlgefühle im engsten Sinne ... Ach, doch lieber nicht. Ich glaube, ich schäme mich dann ein wenig. Lieber ein sehr weit entferntes Gegenstück zu Wohlgefühlen im weitesten Sinne, also ein Unwohlgefühl: Stelle dir vor, es kommt einer in dein Zimmer, schiebt deinen Monitor vom Tisch, versetzt dem Rechner einen Tritt, daß er an die Wand fliegt, und dir erklärt, er wolle jetzt der Arterhaltung der menschlichen Rasse dienen, ganz ohne Gefühle ...
 
Werbung:
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

...
Was für Berechnungen sind das?
Also ausgehend wovon und im Hinblick vorauf?
Würde mich freuen, wenn Du mir beim Besserverstehen behilflich wärst.
Das würde hier zu weit führen und zu sehr vom Thema entfernen. Nur kurz so viel: Sämtliche Aktivitäten und Passivitäten lassen sich aufgrund der überall wahrnehmbaren und nachweisbaren Komplementarität mit dem alles beherrschenden bipolaren Wechselspiel der Kräfte (bis hinein in die kleinsten Bestandteile des Universums) auf eine Skala mit Zahlen von -10 (Höllenschmerz) bis +10 (Ekstase) projiizieren. Sind mehrere an irgendwas beteiligt und investieren Gefühle in jeder Richtung, kann man die über einen Konsens werten, in Zahlen verwandeln, positive negativen gegenüberstellen und damit rechnen. So könnte man beispielsweise Ersatzansprüche beziffern, wenn die beste Fee aller Zeiten auf die Idee käme, mithilfe der GSG9 in Dubai Geld zu besorgen, damit sie im nächsten Jahr Urlaub auf Rhodos machen kann ... Diese Ersatzansprüche würden dann z. B. die Menschen an Deutschland richten, die ihr Geld nicht freiwillig rausücken wollte in Dubai, bzw. deren Angehörige.

Ich hoffe, trotz der schwarzen Komik wird der ernste Gehalt dessen klar, womit ich dich jetzt hoffentlich genug aufgeklärt habe. Vielleicht interessiert dich noch, daß man mit dieser Methode auch Schmerzensgeld berechnen könnte, wenn einer zu sehr der Arterhaltung der unmenschlichen Rasse hinterher ist ...
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Folgende Fragen (die ich, ungeachtet eventueller Befremdlichkeit, zu beantworten oder - wem es genehmer ist - zu ignorieren, bitte):

  • Liebe und Sexualität: Was darf der Mensch sich von beiden erhoffen, was ist davon zu halten, etc.


    Erfüllung und Befriedigung, Glück und Geilheit.
  • Liebe in der Sexualität: Inwieweit hängen diese beiden Phänomene überhaupt zusammen? Wie gehen sie ineinander über?, etc.

    Liebe=Verschmelzungsphantasien. Sex = Verschmelzung. Höhepunkt -> Hormonausschüttung -> gute Gefühle -> Liebe wächst.
  • Liebe durch Sexualität: ?

Ja, klar, die Hormone und können viel bewirken und erzeugen Emotionen und somit auch Gefühle für jemanden. Und wenn du mit einer Person den besten Sex deines Lebens hast, wird es schwer sein, dieser Person gleichmütig zu begegnen. Wie geht Sex ohne Gefühle - ein leidenschaftliches nicht-fühlen? Das paßt doch überhaupt nicht zusammen.
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Als unnormal würde ich beispielsweise werten, wenn ein weibliches Wesen keinen außerehelichen Sex hat

Wenn du "unnormal" (abnorm?) im Sinne von nicht üblich,
nicht die gängige Weise meinst und damit sagen möchtest,
dass es eben schon so häufig vorkommt,
antworte ich: ist es so, dass so viele Frauen außerehelichen Sex haben?

Wenn du "unnormal" aber darauf beziehst,
dass es doch selbstverständlich ist,
dass eine Frau irgendwann ihren Mann hintergeht
und mit einem anderen betrügt,
antworte ich: was für eine kranke, gestörte Ansicht ist das denn?

Was meinst du?
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Ich vermute, Quirl meinte vorehelichen Sex - also so, wie bis ungefähr zu den 1960er Jahren, als noch von den Frauen erwartet wurde, dass sie jungfräulich in die Ehe gehen! :haare:
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Es gibt keinen erfüllenden Sex ohne Liebe aber es gibt Liebe ohne Sex, egal ob vor, während oder nach dem Eheversprechen.
Die Welt ist voll davon, fast alles lässt sich mit diesem Gefühl des Miteinander betrachten ohne gleich kopulieren zu müssen.
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Ich vermute, Quirl meinte vorehelichen Sex - also so, wie bis ungefähr zu den 1960er Jahren, als noch von den Frauen erwartet wurde, dass sie jungfräulich in die Ehe gehen! :haare:
Danke für deinen Beistand. Ich habe hier tatsächlich vorehelichen Sex gemeint, doch kann man davon ausgehen, daß es heute völlig normal ist, auch außerhalb der Ehe zumindest gedanklich Sex mit anderen zu haben. Und unsere Gedanken verraten ja oft mehr als das, was wir uns durch gesellschaftliche Zwänge tatsächlich erlauben.
 
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Wenn du "unnormal" (abnorm?) im Sinne von nicht üblich,
nicht die gängige Weise meinst und damit sagen möchtest,
dass es eben schon so häufig vorkommt,
antworte ich: ist es so, dass so viele Frauen außerehelichen Sex haben?

Wenn du "unnormal" aber darauf beziehst,
dass es doch selbstverständlich ist,
dass eine Frau irgendwann ihren Mann hintergeht
und mit einem anderen betrügt,
antworte ich: was für eine kranke, gestörte Ansicht ist das denn?

Was meinst du?
Ich meine, daß wir uns vom Eigentlichen immer weiter entfernen, weil die damit verbundenen Chancen, gescheiter da zu stehen als andere, sehr verlockend sind.
 
Werbung:
AW: Liebe... a)und, b)in der, c)durch ...Sexualität?

Ich meine, daß wir uns vom Eigentlichen immer weiter entfernen, weil die damit verbundenen Chancen, gescheiter da zu stehen als andere, sehr verlockend sind.

Und was ist das "Eigentliche" ....:dontknow:

Heureka - jedenfalls nicht :nein: der Jargon der Eigentlichkeit, :ironie: soll ich im Auftrag von Meister Theodor W. ADORNO mitteilen ...:D
 
Zurück
Oben