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Ist das „ich“ konstant

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Bin ich mein Leben lang die gleiche, ... ?
„Das Problem des Bewusstseins bildet heute - vielleicht zusammen mit der Frage nach der Entstehung unseres Universums - die äußerste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis. Es erscheint deshalb vielen als das letzte große Rätsel überhaupt und als die größte theoretische Herausforderung der Gegenwart.“ (vgl.: http://www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/publikationen)

„Was ist denn nun dieses Wachs, das man nur im Geiste auffassen kann? Offenbar eben das, was ich sehe, berühre, bildhaft vorstelle; überhaupt dasselbe, das ich von Anfang an für seiend gehalten habe. Aber, wohlgemerkt, die Auffassung desselben besteht nicht in einem Sehen, Berühren, sinnlichen Vorstellen, und bestand überhaupt nie darin, wenn es mir auch früher so vorkam; sie besteht vielmehr in einem bloßen geistigen Einblick, der unvollkommen und verworren sein kann wie vordem, oder klar und deutlich wie jetzt, je nachdem ich mehr oder weniger auf seine Bestandteile achte.“ (vgl. René Descarte, Med., S. 93).
 
Etwas nach vorgegeben Definitionen zu suchen, ist keine "offene" Suche. Das Ich stellt sich in jeder Minute höchstpersönlich dar, das haben die ICHS so an sich, sie zu beschreiben.
Also wenn für dich falsch ist, das ich nach einer logischen Erklärung suche, dann nehme ich auf mich, dass du mich als „nicht offen“ ansiehst.
Ich hingegen finde es eher offen, dass ich akzeptiere, nicht gefunden zu haben, was ich suche, als eine 2=3 Antwort zu akzeptieren, damit ich offen bin.

Vielleicht meinst du auch, ich sei nicht offen, dass es vielleicht doch so etwas wir eine immaterielle Seele oder so etwas gibt. Und doch, dafür bin ich offen, ich habe einfach (und das ganz und gar nicht weil ich das wollte) sehr viele Widersprüche in diesem Konzept entdeckt.

Und nein, ich kann nicht beweisen, dass es sowas nicht gibt, wie soll man eine Nichtexistenz beweisen(?) aber ich nehme deswegen nicht an, dass es das gibt. Sonst müsste ich mit genau der gleichen Überzeugung annehmen, dass es auf der Sonne kleine Weesen mit quadratischen Nasen gibt.
 
… ich kann es bei meinem Bewusstsein festmachen. (Was für mich auch ganz klar das plausibelste ist). Ich bin diejenige, die die verschiedenen Impulse, Gefühle, Gedanken wahrnimmt.
Klar war ich vor 20 Jahren jemand anderes als heute, aber ich habe mich damals genauso als ich gefühlt als ich das heute tue.
Wäre ich zB. in andern Verhältnissen aufgewachsen , andere Zeit und anderer Ort, wäre "Ich" wahrscheinlich etwas sehr anderes geworden.
Vielleicht würde ich radikal für Ideen kämpfen dich ich heute zutiefst verachte.
Was ich liebe oder verachte. Das ist nicht mein elementarstes "Ich".
Selbst eine gespaltene Persönlichkeit durch die sich meine ursprünglichere Persönlichkeit vielleicht an vieles das ich tue kaum / nicht erinnern könnte steht dem nicht zwingend im Weg. Auch irgendwelche Experimente mit starken Halluzinogenen Drogen nicht.
Ich denke, also bin ich. Das elementare Ich ist das Ich das sich selbst als sich selbst begreift. Alles andere sind nur Extras.
 
Also wenn für dich falsch ist, das ich nach einer logischen Erklärung suche, dann nehme ich auf mich, dass du mich als „nicht offen“ ansiehst.
Das Suchen nach Überseinstimmung mit vorgegeben Kriterien - nichts dagegen. Und Sie meinen, daß Ihr Ich davon vollständig erfaßt wird.??
Ich habe leider keine fachtechnischen Begriffe zum Antworten: Vielleicht können Sie dem etwas abgewinnen.- In sich hineinhören, Reaktionen beobachten, Wünsche formulieren - das ist für mich Teil des Erfahrungsinhaltes meines ganz persönlichen ICHS.
 
Eines meiner größten Mankos ist, dass ich nicht sehr belesen bin. Literarisch und kulturell würde ich mich als ungebildet bezeichnen.
Aber ich habe Interesse an Menschen und Empathie.

Zweiteres finde ich deutlich sympathischer. ;-)

Puhh, das klingt für mich sehr düster und resigniert. Die Suche nach etwas Beständigem, nach Halt, einer Secure Base.
Fürchte nicht die Veränderung, fürchte den Stillstand.

Ja, das bin ich leider auch. Dieses Problem beschäftigt mich seit 12 Jahren. Ich hatte auch schon versucht, mich Leuten zu erklären, aber niemand konnte mir bisher helfen. Ich hatte vor 5 Jahren Krebs. Das war für mich viel weniger schlimm, als dieses Problem. Selbst die kurzzeitige Ungewissheit, ob ich überleben werde. Es wäre für mich schöner, ein halbes Jahr zu leben mit der Gewissheit, dass da in mir etwas ist was bleibt auch wenn meine Gefühle Erinnerungen und Gedanken sich ändern, als im Nichts zu verschwinden.
Was genau hält dich davon ab, deine Zukunft zu planen?
Hast du Wünsche, Träume, Vorstellungen davon, wie deine Zukunft aussehen könnte?
Es ist nicht so, dass mich etwas direkt davon abhält, es ist eher so, dass mich nichts dazu antreibt. Weil dann müsste es ja MEINE Zukunft sein. Und ja ich weiss, ich benutze hier „ich“ und „meine“ aber die haben dann keine Bedeutung.

Wenn ich wüsste, dass da etwas wäre, das mir zeigt, dass ich zeitüberdauernd bleibe. Dann wäre der Sinn des Lebens für mich der Utilitarismus.
 
Das elementare Ich ist das Ich das sich selbst als sich selbst begreift. Alles andere sind nur Extras.

Leider kann dieses elementare Ich zu erheblichen Problemen in der Gesellschaft führen. Je nach dem, wie es nach außen tritt.

Wenn ich wüsste, dass da etwas wäre, das mit zeigt, dass ich Zeitüberdauernd bleibe. Dann wäre der Sinn des Lebens für mich der Utilitarismus.

Ok, wenn das alles ist, wäre für mich die Frage einfach zu beantworten.
Jeder hinterlässt Spuren. die tiefsten in den Gedanken derer, die einem überleben. Die banale Aussage "Man lebt in den Gedanken der Hinterbliebenen weiter".
Aber ok, die sterben ja auch irgend wann. Bedeutet, entweder man muss in die Geschichte eingehen wie Einstein oder Hitler, oder sich damit abfinden, dass man weder ewig lebt, noch ewig bei jemanden in Erinnerung bleibt.

Das macht für mich aber das Leben nicht weniger lebenswert. Vergänglichkeit liegt in der Natur der Dinge.
Wenn ich das zeitliche gesegnet habe kann es mir doch völlig egal sein, was die Nachwelt von mir denkt.
Es ist ja eh "verboten" schlecht über Tote zu reden ;)

Viel wichtiger ist doch, was ich zu Lebzeiten erlebe.

Eine Möglichkeit wäre noch - zumindest wenn man eine Erdbestattung hat - dass man insofern überdauert, als dass sich aus den eigenen Überresten anderes Leben nährt. Würmer, Bakterien und diese die Erde nähren.

TM, die bei aller Empathie dieses Bedürfnis "auf ewig zu überdauern" leider nicht nachvollziehen kann
 
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Du hast mich falsch verstanden, wahrscheinlich habe ich mich falsch/unklar ausgedrückt…

Ich habe mit zeitüberdauernd nicht gemeint unsterblich zu sein! Ich kann mich gut damit abfinden, wenn es mich z.B. nach dem Tod meines Körpers nicht mehr gibt.

Ich meinte damit von einem Tag zum nächsten, von einer Minute zur nächsten. Nicht im Moment zu verschwinden…
 
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