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Information – Universum – Unsterblichkeit

wenn ich einen schnupfen habe, 3 wochen nur rote beete saft trinke und dann der schnupfen weg ist....beweis genug für dessen wirkung ?

beim beispiel japan spreche ich nicht vom leben auf der straße, in den tempeln oder ähnlichem
ich spreche von der einstellung zu wissenschaft und wissenschaftlichem arbeiten

zur dna:
die befruchtete eizelle hat kein gehirn; das entwickelt sich erst später
deine theorie ist also falsifiziert

stephen hawking weiss, dass es quantenereignisse gibt, die zufällig erscheinen
das heißt, nach so einem quantenübergang existiert zusätzliche information, die vorher nicht existierte (sonst hätte der übergang keine zufallskomponente, sondern wäre determiniert)
würde aber jede information gespeichert, müsste sie sich bei jedem solcher quantenübergänge vervielfachen
also müsste nach diesem szenario die information explodieren und mitnichten konstant bleiben

7 millionen österreicher und 70 millionen deutsche gehen etwa zur gleichen zeit schlafen, sogar unabhängig von der mondphase
und das, ohne sich national abzusprechen

zur dna:
die dna selbst macht gar nichts
der informationsfluss ist kern-dna --> messenger-rna --> proteine, enzyme, etc..

letztere sind es, die im lebewesen den ausschlag geben
wenn du an den proteinen oder in der messenger-rna etwas änderst, kann in der kern-dna kodiert sein, was will
so wirst du auch trotz y-chromosom bei fehlenden androgenen kein mann
außerdem gibt es über der kern-dna noch ein übergeordnetes system, das die dna überwacht und auf ihr wie auf einem instrument "spielt"
das ganze ist vielmehr ein kreislauf, denn die proteine haben wieder auswirkung auf die umsetzung der dna
"was das bedeuten kann und wie dies auf uns wirkt" ist sehr allgemein gehalten
was im speziellen meinst du damit ?

die DNA verändert sich durch mutationen
die vervielfältigung der DNA ist ein komplexer reaktionsmechanismus, und wie alles im leben, läuft nichts perfekt
die natur hat einige überwachungs- und reparaturmechanismen eingeführt, aber diese arbeiten ebenfalls nicht 100%ig
so bleiben jedesmal geringfügige abweichungen, die manchmal zu einer verbesserung, manchmal zu einer verschlechterung führen
führt die veränderung zu einer verbesserung, hat der träger jener gene eine höhere chance sich zu vermehren, und sein individueller vorteil ist in der nächsten generation stärker vertreten (grundprinzip mutation/selektion)

information von generation zu generation wird aber sicherlich auf mehreren wegen als lediglich durch die kern-dna übertragen
mitochondriale dna wird von der mutter aufs kind übertragen
außerdem stammt die ganze eizelle von der mutter ab
ebenfalls sind es die androgene der mutter, die einen y-chromosomenträger zum mann macht (nicht das y-chromosom alleine!)

während sich also der biologische väterliche beitrag auf die hälfte der kern-dna beschränkt, geht der biologische mütterliche einfluss weiter

zu den kräften: kräfte sind keine energien, auch wenn der volksmund oft wenig unterschied macht: "mann, von dem geht eine energie aus" ist ziemlich gleichbedeutend mit "mann, von dem geht eine kraft aus"
physikalisch ist aber sehr wohl ein unterschied vorhanden


lg,
Muzmuz
 
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Oje, während ich schrieb, waren auch andere fleißig! Ich kann gar nicht auf alles eingehen.
@Muzmuz
Bitte, bitte, keine abwertenden Vokabeln wie "schwafeln", wenn jemand etwas Spirituelles schreibt, das dir zuwider zu sein scheint.
Das erzeugt nur Ärger und die Diskussion wird schärfer und hässlich und nützt niemandem etwas! Ich wage auch zu bezweifeln, dass du über alles, was es an spirituellem Gedankengut gibt, umfassend informiert bist.
Meist haben die knallharten Realisten einfach nur einen Abscheu vor Kartenlegern, Wahrsagern, Zeitungshoroskopen, Tischerückern etc. und irgendwelchen Naivlingen und werfen gern alles in einen Topf. Das ist nicht richtig, die Spiritualität (ich mag das Wort Esoterik nicht so gern) ist ein sehr weites Feld.
@Lilith
Einem streng wissenschaftlich orientierten Menschen darfst du niemals mit Ahnungen oder Instinkten kommen, dann hast du von vornherein verloren :kuss1: !
Viele Menschen reagieren genervt und gereizt auf nicht Greifbares, ich weiß das und kann es bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen.
Nochmal für Muzmuz: du irrst dich mit der Annahme, spirituelle Menschen bastelten sich ein hübsches kleines Weltbild zurecht, weil sie es nicht ertragen können, dass es soviel Unbewiesenes gibt und weil es so bequem ist, an einen "Gott" oder was weiß ich zu glauben.
Ich bin der Ansicht, dass wir in unserem hardware Leben nicht über einen gewissen Erkenntnisstand herauskommen können, weil unser momentanes Handwerkszeug begrenzt ist.
Der einzelne Wassertropfen kann wahrscheinlich auch alles über das Meer und die Eigenschaften des Wassers herausfinden, aber nichts über die Gegebenheiten jenseits seines Elementes. Sehr einfach ausgedrückt, ich weiß!
Aber ich bin eigentlich über das "wie" hinaus, nicht weil ich mir anmaße, klüger als Wissenschaftler zu sein - im Gegenteil, ich habe Hochachtung vor ihrer unermüdlichen Sisyphusarbeit, ihrem klaren Intellekt - sondern weil es für mich nur eine Frage der Zeit ist, und sie werden es heraushaben, wie das Universum bis ins Einzelne tickt, das schrieb ich in meiner vorigen mail schon, aber es wird nicht genug sein.
Denn dann werden die wirklich interessanten, bohrenden Fragen erst auftauchen!
Hoffentlich erlebe ich das noch!

Fortuna
 
Muzmuz, deine Beispiele sind nicht unbedingt überzeugend.

7 millionen österreicher und 70 millionen deutsche gehen etwa zur gleichen zeit schlafen, sogar unabhängig von der mondphase
und das, ohne sich national abzusprechen

Wenn sie aber alle genau einmal im Jahr und dies genau am gleichen Tag und zur gleichen Stunde nach oben hüpfen würden, dann wäre es schon seltsam, oder? Genau so ist das bei den Korallen.
 
in zeiten der fußball-wm sind hunderte millionen, um nicht zu sagen milliarden menschen fallweise gleichzeitig in die höhe gehüpft
hinter so etwas steckt keine mystische energie

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz, du weißt doch, dass das nicht zu vergleichen ist. Lass uns doch aufeinander eingehen und nicht abwerten. Vielleicht bringen wir es ja zu interessanten Ideen und vielleicht lernen wir über die jeweils andere Seite der Betrachtung so viel, dass es für alle interessant wird.

So habe ich auch nicht von mystischer Energie gesprochen, sondern von Informationen, die bei allen gleich vorhanden sind. Ergo: ein ganz einfacher Zustand.

Meinst du, das könnte gehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo fortuna,

berufsmäßig bin ich kein physiker, aber nicht weit weg davon
abseits des beruflichen bezuges zur physik bin ich interessierter laie

zu "erlischt die materie, dann erlischt auch das bewusstsein":
die materie selbst muss gar nicht "erlöschen", es reicht eine geringfügige umstrukturierung aus
z.b. sauerstoffentzug für einige minuten --> bewusstlosigkeit
unterzuckerung --> bewusstlosigkeit
spezifischer eingriff in die biochemischen vorgänge im gehirn (z.b. barbiturate) --> bewusstlosigkeit
kurzer, harter stoß gegen den kopf --> bewusstlosigkeit
stärkerer stoß --> tod (auch ende des bewusstseins)

warum ende des bewusstseins ? es gibt nachher keine anzeichen mehr dafür
ob das bewusstsein trotzdem noch in irgendeiner nicht messbaren art und weise existiert ist stoff für mythen und phantasien (auch religionen), aber nicht stoff für wissenschaftliche betrachtungen und objektiver erkenntnis

wissenschafter zu sein heißt nicht mystisches oder übersinnliches abzulehnen, genausowenig wie ein wissenschafter atheist sein muss
wer es gewohnt ist, kritisch an dinge heranzugehen, folgt nicht blindlings jedem gedankenkonstrukt; verhält sich da eher agnostisch

zu "schwafeln": mir ist auf die schneller keine bessere kurze beschreibung für ein-teil-eines-möglichen-puzzles-unscharf-durch-ein-milchglas-sehen-dann-das-puzzle-durch-die-eigene-phantasie-vermischt-mit-phantasien-von-anderen-im-geiste-vervollständigen-und-das-so-gefertigte-bild-mit-verbalen-anleihen-aus-der-wissenschaft-wortreich-beschreiben eingefallen
damit meinte ich nicht lilith im speziellen (die sich ja sehr vorsichtig ausdrückt), da gibt es andere fälle auch

welche motivation zu "glauben" kennst du sonst ?
ist glaube nicht immer phantasie, die in die subjektive realität eindringt ?

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
hei louiz,

warum soll das nicht das gleiche sein ?
warum ist die fußball-wm abwertend ?

bei letzerer "warten" millionen menschen auf ein ereignis, und wenn es eintritt, vollziehen sie die selbe handlung (springen auf, jubeln)
warum kann es bei den korallen nicht auch so sein ?
sie warten auf ein bestimmtes ereignis, und wenn es eintritt, reagieren sie darauf
das kann entweder völlig unabhängig oder (ggf. bedingt) abhängig voneinander sein

dabei kann das ereignis ein äußeres allein sein (eine bestimmte mondphase), oder aber alle korallen sind schon "gespannt", und sobald eine beginnt, löst diese eine koralle die gleiche handlung bei den anderen aus
so wie eine gaze gruppe von babies oft zu weinen beginnt, wenn eines damit anfängt oder eine ganze menschengruppe in panik geraten kann, wenn ein auslöser zu panik bei einem einzelnen menschen in dieser gruppe führt

es mag erstaunlich sein, aber einen mystischen informationsfluss außerhalb des bekannten sehe ich nicht zwingend

lg,
Muzmuz
 
Anregung

Vorbemerkung

Vielleicht sollten wir das Ganze wieder auf einen gemeinsamen Nenner bringen, um auch beide Seiten gleichmäßig zu Wort kommen zu lassen. Dabei sollten wir die Einwände von Muzmuz vermerken und berücksichtigen und Muzmuz sollte versuchen, die andere Seite zu verstehen, auch wenn er dem vielleicht nicht zustimmen wird. Ansonsten wiederholen sich die Argumente für immer und nichts neues kommt dabei heraus.

Zudem sollten wir uns darauf einigen, dass es nicht gerade fair ist, dem Andersdenkenden direkt oder zwischen den Zeilen zu sagen, dass er nur „spinnige“ Ideen hat und es nur eine Wahrheit geben kann. Es gibt neben der Naturwissenschaft andere legitime Denkweisen und die sollten wir hier respektieren. Hier immer wieder Kritik an Religion, Esoterik oder Philosophie auszupacken macht keinen Sinn, sondern zerstört nur das Thema, das auch und gerade für solche interessant sein kann, die nicht nur die Naturwissenschaft im Auge haben.

Diskussionspunkt

Vielleicht sollten wir hier zunächst feststellen, dass es nicht um eine mystische Information und auch nicht um Geister und Zauberer geht, sondern um eine offensichtlich vorhandene Information, die wir in ihrer Existenz und Ausprägung betrachten wollen.

Ich finde Fortunas Ansatz hier ganz gut und hilfreich, wenn sie zwischen Hardware und Software unterscheidet und ich meine, wir sollten uns auf diese Software weiter konzentrieren. Dabei können wir ja die bisher streitigen Punkte einmal außen vor lassen und uns auf einer gemeinsamen Basis treffen. Diese sollte im Sinne einer ausgewogenen Diskussion auch den Schöpfergedanken ausklammern, da dies nur zu weiteren Grabenkriegen führt und anderweitig ausdiskutiert wurde.

Gehen wir also ein paar Milliarden Jahre zurück und betrachten wir die chemische Ursuppe. Gehen wir auch davon aus, dass es keinen Schöpfer gibt und sich die ersten RNA/DNA Bausteine einfach so entwickelt haben. Dann haben wir also so etwas wie eine rudimentäre RNA Basis. Diese ist aber noch immer Chemie und kein Leben an sich.

Zu unterscheiden ist in unserer Diskussion auch zwischen Materie und Leben.

wer sagt den wassermolekülen beim gefrieren, dass sie sich zu schönen kristallen anzuordenen haben ??

Materie agiert nicht aus sich selbst heraus und nicht für sich. Sie reagiert ohne Entscheidungsmöglichkeit auf bestimmte Einflüsse und folgt damit physikalischen Gesetzen.

Leben hat die Fähigkeit selbst zu agieren und differenziert auf externe Einflüsse zu reagieren. Gehen wir also zurück zu unserer ersten RNA/DNA Basis, dann wird hier so etwas wie Leben wohl dann festzustellen sein, wenn sich aus diesen Substanzen plötzlich eine Selbstteilung ergibt, die auch genau sich selbst repliziert. Dieser Vorgang ist nicht willkürlich, sondern gesteuert und erfordert ein Mindestmaß an Software, um dies zu ermöglichen. Man könnte es auch eine „Initialzündung“ nennen. Der Rest ist dann wieder ein normaler Ablauf.

Die RNA/DNA verändert sich und für diese Veränderung benötigt sie neue Befehle in dem Sinne, dass Veränderungen nicht nur Fehler sind, sondern vor dem Hintergrund der Evolutionstheorie auch ziemlich zielgesteuerte Veränderungen beinhaltet. Hierzu muss die Software also schon komplexer geworden sein.

Dieses Leben entwickelt sich nun nach den Gesetzen der Evolution weiter und erreicht dann einen höheren Standard. Lebewesen beginnen wie zum Beispiel Spinnen komplizierte Netze zu bauen. Da Spinnen keine Sprache und keine Schrift haben, können sie das Wissen über den Netzbau entweder über ein Kopieren erlernen oder aber, diese Information muss irgendwie in der Spinne abgespeichert worden sein. Letzteres erfordert also eine Funktion in der Software, die es erlaubt, neben körperlichen Merkmalen auch Verhaltensweisen abzuspeichern. Hierzu gehören dann wohl auch die Triebe.

Wenn nun auch Verhaltensweisen und Fertigkeiten abgespeichert werden können, dann wäre es eigentlich nur ein kleiner Schritt, auch das Abspeichern von Erfahrungen und Erlebnissen anzunehmen. Dies ist nun natürlich nur eine Idee, aber man kann dies sicher einmal durchdenken.

Der Bezug zur Quantentheorie wurde hergestellt, da ich es interessant fand, dass eine Kodierung und Speicherung von Information auch in der Welt der Materie stattfindet. Somit kann man sicherlich als kleinsten Nenner annehmen, dass in beiden Welten, organisch und anorganisch, die Speicherung von Information etwas ganz normales ist.

Fragen

Nur davon sollten wir also im Folgenden ausgehen und uns fragen, welche wissenschaftlichen Fakten haben wir einerseits, die eine solche Speicherung von Informationen und deren Auswirkung beschreiben, und welche geistigen Erfahrungen haben wir andererseits, welche auf diese Information direkte oder indirekte Rückschlüsse zulassen.

Ich würde mich freuen, wenn wir wirklich beide Seiten hier hören könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
louiz30 schrieb:
Vorbemerkung

Vielleicht sollten wir das Ganze wieder auf einen gemeinsamen Nenner bringen, um auch beide Seiten gleichmäßig zu Wort kommen zu lassen. Dabei sollten wir die Einwände von Muzmuz vermerken und berücksichtigen und Muzmuz sollte versuchen, die andere Seite zu verstehen, auch wenn er dem vielleicht nicht zustimmen wird. Ansonsten wiederholen sich die Argumente für immer und nichts neues kommt dabei heraus.

Zudem sollten wir uns darauf einigen, dass es nicht gerade fair ist, dem Andersdenkenden direkt oder zwischen den Zeilen zu sagen, dass er nur „spinnige“ Ideen hat und es nur eine Wahrheit geben kann. Es gibt neben der Naturwissenschaft andere legitime Denkweisen und die sollten wir hier respektieren. Hier immer wieder Kritik an Religion, Esoterik oder Philosophie auszupacken macht keinen Sinn, sondern zerstört nur das Thema, das auch und gerade für solche interessant sein kann, die nicht nur die Naturwissenschaft im Auge haben.

hei louiz,

ich denke, ich verstehe die andere seite, nur denke ich auch, dass ich die andere seite nicht so verstehe, wie es die andere seite gerne hätte
ich sage mitnichten, dass es nur eine wahrheit geben kann
das wäre analog zum atheisten
ich sage vielmehr, dass wir die "wahrheit" nicht herausfinden können und zwischen gesicherten fakten und phantastischen ausschmückungen unterscheiden sollten
so wie ich dem tiefgläubigen christen sagen müsste, dass die schöpfungsgeschichte nicht fundiert und belegt ist, sondern viel wahrscheinlicher ein phantasieprodukt von menschen vor einigen tausend jahren war und ist
wie die welt entstand weiss man nicht, also hat man sich schöne geschichten zusammengereimt, aufgrund mangels besseren wissens daran geglaubt und dies zur eigenen wahrheit gemacht


louiz30 schrieb:
Vielleicht sollten wir hier zunächst feststellen, dass es nicht um eine mystische Information und auch nicht um Geister und Zauberer geht, sondern um eine offensichtlich vorhandene Information, die wir in ihrer Existenz und Ausprägung betrachten wollen.

welche offensichtlich vorhandene information meinst du nun ?

louiz30 schrieb:
Gehen wir also ein paar Milliarden Jahre zurück und betrachten wir die chemische Ursuppe. Gehen wir auch davon aus, dass es keinen Schöpfer gibt und sich die ersten RNA/DNA Bausteine einfach so entwickelt haben. Dann haben wir also so etwas wie eine rudimentäre RNA Basis. Diese ist aber noch immer Chemie und kein Leben an sich.

wo ist bei dir der sprung von chemie zum leben ?

louiz30 schrieb:
Zu unterscheiden ist in unserer Diskussion auch zwischen Materie und Leben.

Materie agiert nicht aus sich selbst heraus und nicht für sich. Sie reagiert ohne Entscheidungsmöglichkeit auf bestimmte Einflüsse und folgt damit physikalischen Gesetzen.

Leben hat die Fähigkeit selbst zu agieren und differenziert auf externe Einflüsse zu reagieren. Gehen wir also zurück zu unserer ersten RNA/DNA Basis, dann wird hier so etwas wie Leben wohl dann festzustellen sein, wenn sich aus diesen Substanzen plötzlich eine Selbstteilung ergibt, die auch genau sich selbst repliziert. Dieser Vorgang ist nicht willkürlich, sondern gesteuert und erfordert ein Mindestmaß an Software, um dies zu ermöglichen. Man könnte es auch eine „Initialzündung“ nennen. Der Rest ist dann wieder ein normaler Ablauf.

wenn materie nicht "aus sich selbst heraus" agiert, wer/was hat dann agiert, worauf die materie REagiert ?

andersherum, worauf basiert deine feststellung, dass lebewesen agieren und nicht nur reagieren ?
dazu muss man nicht nur den menschlichen geist betrachten und eine diskussion des menschlichen freien willens anfachen
es reicht der blick auf mikroorganismen, das ist anschaulicher und berührt nicht so sehr die emotionen
so eine bakterie wabert im medium herum, nimmt nährstoffe auf und teilt sich
sie macht nur das, sie kann anscheinend nichts anderes
wo entscheidet die bakterie ?
was unterscheidet ihr verhalten (immer das selbe programm zu durchlaufen) von dem eines steines, der ohne offensichtliche entscheidung immer wieder hinunterfällt ?
aber doch wird ihr leben zugestanden

was zu der voreiligen feststellung (materie reagiert nur, leben agiert) führen könnte ist der umstand, dass lebewesen mitunter sehr komplex auf die umwelt reagieren
die reaktionen des menschen sind in einer komplexen umwelt so komplex, dass er "individuell" reagiert
isolierte menschen reagieren bei weitem nicht so komplex wie jene in einer komplexen umwelt...ist also die komplexität des menschlichen verhaltens nur die reflektion der komplexen umwelt ?
wenn man dies instinktiv verneinen will: worauf basiert diese überzeugung ?
das wäre aber bei einfacher materie das selbe, wenn nur die umwelt so komplex und das objekt selbst so empfindlich wäre, dass die selben bedingungen nie 2mal auftreten
ein beispiel dafür wären schneekristalle, bei denen es trotz deren unzahl keine zwei gleichen zu geben scheint
die bedingungen für den kristallwachstum sind nie völlig ident, also bilden sich immer wieder andere , individuelle strukturen
jeder wassertropfen scheint also zu entscheiden, welche form er beim erstarren bildet
für uns scheint die bedingung für die milliarden tropfen gleich zu sein, und doch die einzelnen tropfen individuelle formen, obwohl für die tropfen die gleichen physikalischen gesetze gelten, und die tote materie unter den gleichen bedingungen immer gleich reagieren müsste
aber offensichtlich leisten die wassertropfen den gesetzen keine folge
dem wasser dadurch entscheidungsfreiheit zusprechen zu wollen halte ich für übereilt

louiz30 schrieb:
Die RNA/DNA verändert sich und für diese Veränderung benötigt sie neue Befehle in dem Sinne, dass Veränderungen nicht nur Fehler sind, sondern vor dem Hintergrund der Evolutionstheorie auch ziemlich zielgesteuerte Veränderungen beinhaltet. Hierzu muss die Software also schon komplexer geworden sein.

was veranlasst dich zu dieser feststellung ?
das ist ein standardargument der schöpfungstheoretiker, das in nahezu jeder lesbaren diskussion widerlegt worden ist

louiz30 schrieb:
Dieses Leben entwickelt sich nun nach den Gesetzen der Evolution weiter und erreicht dann einen höheren Standard. Lebewesen beginnen wie zum Beispiel Spinnen komplizierte Netze zu bauen. Da Spinnen keine Sprache und keine Schrift haben, können sie das Wissen über den Netzbau entweder über ein Kopieren erlernen oder aber, diese Information muss irgendwie in der Spinne abgespeichert worden sein. Letzteres erfordert also eine Funktion in der Software, die es erlaubt, neben körperlichen Merkmalen auch Verhaltensweisen abzuspeichern. Hierzu gehören dann wohl auch die Triebe.

ich würde nicht unbedingt "höheren standard" schreiben
es ist eine menschliche ansicht, sich selbst als "höher" zu bereichnen
das ist humanistisch durchaus ok, aber bezüglich evolution fehl am platz
voraussichtlich ist die menschheit spätestens in einigen millionen jahren von der erde verschwunden, sofern sie sich nicht vorher schon selbst auslöscht
die meisten anderen lebewesen wird es aber dann noch geben
was machte den menschen aus sicht der evolution "höher" als insekten oder pflanzen ?

in der pubertät wird der körper mit sexualhormonen überschwemmt
das veranlasst buben und mädchen sich für das andere geschlecht zu interessieren und verändert ihr verhalten
ob der körper die hormone selbst produziert oder ob sie von außen zugeführt werden, macht wenig unterschied
bekomme ich barbiturate, schlafe ich ein
trinke ich alkohol, lalle ich und stolpere herum
einfache chemische substanzen verändern also das verhalten, ganz ohne mystische zutat
die produktion der hormone ist u.a. in den genen codiert
3 basen ergeben eine aminosäure und aminosäuren sind die elemente der proteine
die proteine wiederum bauen aus den nukleotiden wiederum die dna auf
das ganze funktioniert auch mechanistisch, ohne magischen lebensfunken
überhaupt ist noch keine körperfunktion entdeckt, die nicht auf simplen chemischen / elektrochemischen vorgängen beruht
erst das zusammenspiel der unzahl an reaktionen ergibt das muster, das wir leben nennen

aber ich glaube auch, hier liegt der hund begraben:
obwohl einerseits "das ganze ist mehr als die summe seiner teile" gerne plakativ ausgesprochen wird, wird es selten verstanden oder gar akzeptiert
denn das hieße auch, ein mensch kann die summe seiner körperzellen sein, und alleine aus dieser summe ist er mensch
ganze ohne zusätzlichen göttlichen oder geistigen funken
dagegen verwehrt man sich gerne, denn das nimmt einem selbst das göttliche, das "übernatürliche" und man muss runter von dem podest, auf dem man sich gerne wähnt

ähnliches machte auch die chemie zu zeiten der phlogistontheorie durch
phlogiston bedeutet so viel wie brennstoff
nach der theorie beinhalten alle brennbaren stoffe phlogiston, das beim verbrennen entweicht
dieser mystische stoff wurde angenommen, weil ein feuer etwas "tut", also eine art leben beinhaltet
also muss der "tote" materie etwas beigefügt sein, was sie lebending im sinne von brennbar macht
gibts das feuer, entweicht dieser magische stoff; und ist dieser entwichen, bleibt das phlegma (asche) übrig
es war für die menschen damals unvorstellbar, dass die "unbelebte" materie selbst durch ihr zusammenspiel eine art leben entfacht
heute wissen wird, dass simple reaktionen, üblicherweise mit sauerstoff, feuer erscheinen lässt
nicht magisch, das ganze kommt ganz ohne mystische zutat aus
heute diskutieren wir über das analoge im bereich leben

manche meinen heute, so wie damals die phlogiston-anhänger, dass es eine mystische zutat geben muss, um unbelebte materie zum leben zu erwecken
ich meine, diese muss es nicht geben; es gibt keine schlüssigen hinweise darauf
ähnlich wie bei der schöpfungsgeschichte
es muss die genesis nicht statt gefunden haben, und es gibt auch keine schlüssigen hinweis dazu
wer daran glauben will, soll das ruhig tun; es richtet nicht unmittelbar schaden an
so kann auch jeder an quitzlipochtli glauben...jedem das seine
nur dass ein quitzlipochtli allgemein genauso akzeptiert wird wie schlüssigere versionen, kann nicht erwartet werden

louiz30 schrieb:
Wenn nun auch Verhaltensweisen und Fertigkeiten abgespeichert werden können, dann wäre es eigentlich nur ein kleiner Schritt, auch das Abspeichern von Erfahrungen und Erlebnissen anzunehmen. Dies ist nun natürlich nur eine Idee, aber man kann dies sicher einmal durchdenken.

erfahrungen und erlebnisse werden in der tat abgespeichert
das passiert im gehirn, und nennt sich gedächtnis
aber auch dieser auf reaktionen und stoffe basierender speicher funktioniert nicht 100%ig
so täuscht uns oft unsere erinnerung
einerseits vergessen wird, anderer seits bilden wir uns ein, wir hätten etwas erlebt, was wir aber nicht haben
ermittler können da die erstaunlichsten sachen von zeugenberichten vortragen

louiz30 schrieb:
Der Bezug zur Quantentheorie wurde hergestellt, da ich es interessant fand, dass eine Kodierung und Speicherung von Information auch in der Welt der Materie stattfindet. Somit kann man sicherlich als kleinsten Nenner annehmen, dass in beiden Welten, organisch und anorganisch, die Speicherung von Information etwas ganz normales ist.

ich denke, die "speicherung von information" ist kein expliziter vorgang, sondern der lauf der welt
die vergangenheit beeinflusst die gegenwart, und die gegenwart beeinflusst die zukunft
so ist es logisch, dass das bild der gegenwart information der vergangenheit beinhalten muss

louiz30 schrieb:
Nur davon sollten wir also im Folgenden ausgehen und uns fragen, welche wissenschaftlichen Fakten haben wir einerseits, die eine solche Speicherung von Informationen und deren Auswirkung beschreiben, und welche geistigen Erfahrungen haben wir andererseits, welche auf diese Information direkte oder indirekte Rückschlüsse zulassen.

die auswirkung ist einfach zu beschreiben:
ohne "speicherung" von information wäre der zustand des universums unabhängig vom zustand 1 zeitquant davor, und der zustand 1 zeitquant danach unabhängig vom jetzt
es würde quasi jeden moment unabhängig neu erschaffen, und nur 1 zeitquant lang existieren
auch wenn es wie diverse mystische zutaten nicht ausgeschlossen ist, bringt diese annahme keinerlei erkenntnis
wir würden die welt um nichts mehr verstehen als ohne diese annahme

was für eine art rückschlüsse willst du ziehen ?
ich verstehe nicht recht, was du damit ausdrücken willst

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo Muzmuz,

entschuldigt, wenn ich nochmal störe.

Muzmuz schrieb:
ich denke, die "speicherung von information" ist kein expliziter vorgang, sondern der lauf der welt
die vergangenheit beeinflusst die gegenwart, und die gegenwart beeinflusst die zukunft
so ist es logisch, dass das bild der gegenwart information der vergangenheit beinhalten muss

#19: yep, aber wenn sich die kugel ungebremst bewegt, dann ist auch die information des zeitpunktes des anstoßes dahin

ist das nicht ein Widerspruch?
 
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