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Eine kleine Vorstellung

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Hallo,

ich freue mich in diesem Forum auf philosophischen Gedankenaustausch. Aus diesem Grund habe ich mich hier angemeldet.

Ich beschäftige mich überwiegend mit der Philosophie von Schopenhauer, aber ich lese auch vieles von Platon, Kierkegaard, Nietzsche und Wittgenstein. Es gibt noch andere Philosophen die mich interessieren - all diese aufzuzählen würde jedoch gegenwärtig zu viel Zeit in Anspruch nehmen ;)

Ansonsten interessiere ich mich auch für Poesie, Literatur, Psychologie und Soziologie.

Falls ihr Fragen an mich habt, könnt ihr mir gerne schreiben.

In diesem Sinne: einen lieben Gruß an alle!
❤️ lich Willkommen. Wir sind hier im Forum alle irgendwie etwas poetisch, psychologisch und soziologisch veranlagt. Ein gute Wahl dieses Forum zu wählen. Ich wünsche dir angeregte und spannende Diskussionen.
 
Thema Waldboden:
Ein süßer Duft, ein stolzer Hirsch,
er stolziert herum, ist auf der Pirsch.
Ringsum, sind die schönsten Blumen,
Das Licht durchflutet sie, begleitet das Rufen.
Wo ist sein Geweih, er hat es verliehen,
Kann doch nicht so schwer sein, jedes ist verschieden.
Da ist der Dachs, er hat es gebraucht,
jetzt will der Hirsch es wieder,
Doch der Dachs ist wieder abgetaucht.
Dieser Wicht klaut die Krone vom Wildnisprinzen,
jetzt muss er 1 Jahr warten, auf die Waldesmiezen.
Doch der Dachs hat nun leichtes Spiel,
alle tanzen jetzt nach seinem Stil.
 
Hallo und willkommen Waldboden,

Ich beschäftige mich überwiegend mit der Philosophie von Schopenhauer...

Mit Schopenhauer habe ich mich auch schon sehr ausführlich befasst, vor allem mit seinem Hauptwerk. Was hältst du von seiner Schlussfolgerung, dass die Verneinung des Willens zum Leben in Form der Askese die ultimative Antwort auf den blinden Willen zum Leben ist? In der Theorie finde ich das durchaus folgerichtig, obwohl ich in der Praxis überhaupt nicht asketisch lebe. Allerdings hat der Meister selber ja auch nicht gerade ärmlich gelebt, von dem her habe ich da kein schlechtes Gewissen. ;)
 
Hallo und willkommen Waldboden,



Mit Schopenhauer habe ich mich auch schon sehr ausführlich befasst, vor allem mit seinem Hauptwerk. Was hältst du von seiner Schlussfolgerung, dass die Verneinung des Willens zum Leben in Form der Askese die ultimative Antwort auf den blinden Willen zum Leben ist? In der Theorie finde ich das durchaus folgerichtig, obwohl ich in der Praxis überhaupt nicht asketisch lebe. Allerdings hat der Meister selber ja auch nicht gerade ärmlich gelebt, von dem her habe ich da kein schlechtes Gewissen. ;)
Hallo Chris M,

den Gedanken der Willensverneinung hat ja Schopenhauer aus den Upanischaden aufgegriffen und hier auch Parallelen zum Christentum aufgezeigt. Es handelt sich also um einen sehr alten Glaubenssatz, durch den man zur Erlösung gelangen kann, sofern man Erlösung anstrebt.

Ich verstehe die Willensverneinung bei Schopenhauer als einen Weg zur Leidvermeidung/Leidverminderung. Ob man dafür zwangsläufig asketisch leben muss würde ich nicht unbedingt sagen - ich glaube dass es hier mehr um eine innere Haltung geht und das Bestreben ein maßvolles Leben zu führen das einem entspricht, vielleicht mit einer leichten Tendenz zum immer-weniger-wollen.
Ich lebe zB auch nicht asketisch, aber ich beobachte an mir, dass ich mit zunehmenden Lebensjahren immer weniger will. Das empfinde ich als sehr befreiend, zumal mir dann mehr Zeit fürs Philosophieren und die angenehmen Dinge des Lebens bleiben, wie zB das Nichtstun ;)

Dann habe ich zur Willensverneinung noch einen weiteren Gedanken, der sich eher unbewusst abspielt, auf biologischer, oder genauer gesagt auf zellulärer Ebene. Wir steuern alle in unseren Leben auf den Tod zu, das lässt sich mit Gewissheit sagen und unseren Zellen ist es immanent, sich ab einem bestimmten Lebensabschnitt immer weniger zu vermehren, nicht mehr zu regenerieren, kurz: wir degenerieren und sterben. Dieser Degenerationsprozess im Alter ist eigentlich auch eine Form der Verneinung des Lebens, nur eben eine, die man eigentlich nicht will. Das ist schon eine heftige Ambivalenz die wir mit uns tragen: wir wissen zwar das wir sterben werden, aber wir leben so, indem wir diese Tatsache aus unserem Bewusstsein wegschieben.
Ich finde übrigens, dass die Willensverneinung in einigen Fällen sogar lebenbejahendere Auswirkungen hat, als wenn man jeder Lust und jedem Wunsch hinterher jagt. Dazu gehört zB das Fasten. Hier sagt man Nein zur Nahrung, was viele positive gesundheitliche Effekte mit sich bringen kann, ja in manchen Fällen sogar lebensverlängert oder krankheitsvorbeugend wirkt. Natürlich muss man irgendwann wieder essen um weiter fortzubestehen, aber dieses Weniger wirkt sich zugunsten des Lebens aus: man verneint etwas, um besser leben zu können.
Zur Willensverneinung ließe sich noch viel mehr sagen, aber ich denke, es reicht fürs erste.

Was denkst du darüber?

Übrigens: ich habe mich bis jetzt sehr wenig mit Schopenhauers Biografie auseinandergesetzt. Ein paar Kleinigkeiten weiß ich, aber mir liegt mehr an den Werken, als an der Person selbst.
 
Ich sehe im Selbstmord die Antwort auf Lebensverneinung.
Schopenhauer sagt genau das Gegenteil und ich sehe es sehr ähnlich: das der Selbstmörder das Leben eigentlich will, nur nicht unter den gegebenen Bedingungen. Er ist also nur mit den Bedingungen unzufrieden, das Leben selbst will er aber. Ein unverträglicher Widerspruch.
 
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Die Umstände etc. gehören zum Leben. Dann muß man es allerdings sagen und nicht den Eindruck erwecken, nur vom "Leben an sich" zu sprechenE
Einerseits ja, nachdem man in ein Leben hineingeboren wird ohne dies vorher beeinflussen zu können, andrerseits nein, da man im Laufe des Lebens durchaus Einfluss auf die Entwicklung seines Lebens nehmen kann.

Aber ich verstehe nicht genau was du ausdrücken wolltest.
 
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