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Die Folgen der Kurzsichtigkeit

Es hat den Anschein, dass die diversen Herren: Kretschmann - Spahn - Lauterbach sowie unser Streber Kurz & Co ihre autoritäre Kinderstube
bis heute noch immer nicht ablegen konnten!

Das mag stimmen, aber ich konnte dafür meine anti-autoritäre Kinderstube, die in den Achtzigern im Trend lag, bis heute nicht ablegen. Mir hätte etwas mehr Autorität sicherlich nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Es hat alles zwei Seiten. Vielleicht bin ich auch deshalb ein so entschiedener Gegner des Marxismus und des linksliberalen Anything goes, weil ich mich zum Teil als ein Opfer dieser Ideologie verstehe.
 
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Oh, unbekanntes Wissen der Alten ...

... oder doch mehr pragmatische Erkenntnis natürlicher Zusammenhänge, mit einem aufgesetzten, religiösen Überbau.
Die Natur folgt der Mathematik. Daher kann man mathematische Zusammenhänge aus der Natur ableiten. Die Ägypter waren, was die Mathematik betrifft, Pragmatiker. An Genauigkeit und Theorie der Mathematik waren sie nicht interessiert.
Die theoretische Mathematik entwickelten später die Griechen, sicher auf der Grundlage ägyptischen Wissens, aber auch erst dann, als die Philosophen die Religion über den Haufen warfen und sich stattdessen auf die Naturbeobachtung und -philosophie konzentrierten.



Es bleibt aber reine Spekulation. Die Wissenschaft beschreibt das, was sie finden und beweisen kann und nicht das, was romantische Fantasien als erstrebenswert ansehen.

Außerdem gibt es mittlerweile andere, neue Beweismethoden, die auf indirektem Weg sehr verläßliche Aussagen zu lassen.
Die genetische Anthropologie ist erst 10 Jahre alt und hat doch schon unser Verständnis frühgeschichtlicher Zusammenhänge und Prozesse revolutioniert. Auf anderen Prinzipien basierende Beweismethoden wie die Dendritik (Analyse von Baumringen) und Isotopenanalysen stützen die Datierungen und Aussagen.



Es gibt mehr außer Stein, das übrig bleibt: Holz, Horn, Knochen, Zähne und Haare, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen. Keramik, Metalle. Die Archäologie unserer Tage ist nicht nur eine des Ausgrabens und der Interpretation der Funde und deren Lage, sondern vor allem eine der Molekularbiologen, Chemiker und Kernphysiker.

Die Genetik kann nicht viel mehr sicher aussagen als Verwandtschaftsbeziehungen, nahe und entfernte Vorfahren, Herkunftsländer und -zeiten sowie ein paar wenige Eigenschaften wie Augen-, Haar- und Hautfarben. Aber selbst dies und viele tausend Genanalysen haben bereits ausgereicht, um ganze globale Karten historischer Wanderungsbewegungen zu erstellen, wer sich wann von A nach B bewegt hat, wie lange dies gedauert hat, ob und in welchem Maße er sich mit wem gemischt hat oder eben nicht. Und dies seit dem ersten Erscheinen des Homo Sapiens auf der Welt, das man dabei auch gleich noch einmal um 100.000 Jahre weiter nach hinten datiert hat auf fast vor 300.000 Jahre - und darüber hinaus auf unsere Cousins, die Neanderthaler.

Obwohl es die genetische Anthropologie erst seit rund 10 Jahren gibt, hat sie bereits eine Reihe von früheren Aussagen bestätigt, oft genug aber auch widerlegt, die lange als gesichert galten. Hinweise auf die "Atlanter" hat man in den Genen aber nicht gefunden - für mich ein Beweis dafür, dass es sie nicht gab. Denn dann hätte man Spuren in den Genen finden müssen, die solche Aussagen nahe legen.

Die neuen, interdisziplinären und naturwissenschaftlichen Methoden gefallen nicht jedem, auch nicht so manchen, meist älteren Vertretern der Anthropologie und Archäologie.
Die Archäologie war früher mehr eine Wissenschaft der reinen kulturellen Interpretation der Funde. Das ändert sich gerade und hat sich bereits geändert. Eine rein kulturelle Interpretation von Funden lässt viel Spielräume für verschiedene, oft auch sich widersprechende Aussagen.

Vor allem aber auch Spielräume für im Grunde ideologische Ansichten, die mehr die jeweiligen politischen Ansichten eines Wissenschaftlers widergeben, als historische oder prähistorische Tatsachen. Eine Reihe solcher Aussagen sind inzwischen durch anatomische und genetische Erkenntnisse widerlegt worden und auch so manche "Rekonstruktion" von dem einen oder anderen Naturkundemuseum bildet inzwischen mehr die Ansichten früherer Archäologen ab und müsste abgebaut und neu gestaltet werden.




Richtig, das müssen wir. Und wenn neue Beweise auftreten, dann ändern sich Sichtweisen, auch wenn das erst einmal einige Jahre dauert (siehe oben: Genetische Anthropologie).
Der wissenschaftliche Erkenntnisprozess ist: Irren, irren, irren und irren ... aber weniger, weniger, weniger und weniger.



Was Du als "Beweise" bezeichnest, sind oft nichts anderes als Spekulationen. Oder Fantasievorstellungen.
Oder beziehen sich auf längst widerlegte Aussagen.
Es ist sicher richtig, dass die Wissenschaft nicht so offen für neue Beweise ist, wie sie das als Eigendarstellung von sich selbst gern behauptet. Es ist oft eher so, dass sich eine neue Erkenntnis erst dann durchsetzen kann, wenn die älteren Erkenntnisse unhaltbar geworden sind. Es sind eben auch nur Menschen, die Wissenschaften betreiben.

Andererseits ist sonst aber eben alles nur reine Spekulation.

@Giacomo : vielen Dank für deinen überaus sachlich informativ wohltuend ausschweifenden Vorbeitrag.

Dem kann ich mich nur anschließen. Es ist ja nicht so, dass ich die wissenschaftliche Forschung ablehne.

Giacomo, du scheinst mir so langsam ein Universalgelehrter zu sein, ich wusste nicht, dass es das heute überhaupt noch gibt. Einer meiner Hauptkritikpunkte an der heutigen Wissenschaft ist ja ihre Überspezialisierung und die Aufteilung in zehntausend Subkategorien. Aber es scheint ja doch noch ein paar Leute zu geben, die den Gesamtstand der Dinge im Überblick behalten.

Ich glaube jedoch nach wie vor, dass die Quantenphysik das trojanische Pferd innerhalb der Wissenschaft ist, aber...

Es ist sicher richtig, dass die Wissenschaft nicht so offen für neue Beweise ist, wie sie das als Eigendarstellung von sich selbst gern behauptet. Es ist oft eher so, dass sich eine neue Erkenntnis erst dann durchsetzen kann, wenn die älteren Erkenntnisse unhaltbar geworden sind. Es sind eben auch nur Menschen, die Wissenschaften betreiben.

... und deshalb denke ich, dass unsere Diskussion - vielleicht - an einem Punkt angelangt ist, an dem wir erst einmal abwarten müssen, bis die Dinge sich weiter entwickeln.

Es gibt aber auch noch eine zweite Möglichkeit, nämlich die, dass das Metaphysische prinzipiell jenseits unseres Horizontes liegt und wir es niemals wissenschaftlich erfassen können. Ich glaube zwar nach wie vor an die zukünftige Existenz einer echten Geisteswissenschaft (ob es 1:1 die von Steiner sein wird, lasse ich dabei offen) aber ich gebe zu, dass dies ein Glauben meinerseits ist. Jedoch ist dieser Glaube sehr tief und sehr fest.
 
anti-autoritäre Kinderstube
Jetzt erinnere ich mich an eine, für *Alexander Sutherland Neill*
ziemlichst peinliche Szene: Eine Mutter brachte ihr ungezogenes Töchterlen zur Aufnahme ins Summerhill.Das Kind tobte "fröhlich"
im Gästeraum umher, und stieß wiederholt mit ihren Füßen gegen Neills Klavier! Die Mutter strahlte und meinte zu Neill: No, ist sie nicht ein
echtesSummerhill-Kind?
Neill in seiner Aufzeichnung: Ich glaube, ich wurde rot!

Der Irrtum passierte schon durch den dt. Verleger, der einfach den
Titel von Neill mit s/einem verfremdeten Titel so wählte: Theorie und Praxis
der anti-autoritären Erziehung."

Was stimmte war, dass Neill -zu seinem Beauern- finanziell auf wohlhabende Familien angewiesen war. Eltern, die ihre Zöglinge brachten, wurden mit diesen nicht mehr "fertig" Warum? Aufgrund
einer zügellosen Deppen-Erziehung! Und was etliche sogenannte antiautoritäre Kinderläden in Deutschland anrichteten, spricht ja
Bände!

Die Idee (und der Leitspruch) von Alexander Sutherland Neill aber
war: *Freedom not license*
-!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich jeder, oder die meisten, autonom versorgen würden, gäbe es keinen Anlass für Hamsterkäufe.
Ein vernünftiges Konzept zur Selbstversorgung sind Ökodörfer.
Will ich nur mal anmerken, falls das wen interessiert.
Ein Ökodorfbewohner verbraucht in etwa 2/3 weniger Ressourcen, als ein normaler Mitbürger.
 
Und ja ich wär gerne Aussteiger.

theoretisch müsste man billig wohnen können
a) in Stadtnähe in einer umgebauten Garage (mit Strom- und Wasseranschluß)
b) auf dem Land in einem umgebauten Bauwagen (auf einer Art Campingplatz)
c) auf dem Land im eigenen Haus

die Investitionskosten liegen
bei a) und b) (ohne Grundstück bzw. Grundstücksmiete) vielleicht bei 20000 Euro
bei c) ab 100000 Euro aufwärts

wichtig bei den kleinen Unterkünften ist aber die Frage, ob Du auf Dauer allein leben willst
oder ob Du Dir einen Partner vorstellen könntest
 
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Wenn alle Städter, besonders die von den Großmonopolen ins Ökodorf flüchten ist im Dorf derselbe Stress. Ökodorf ist ja schön und gut als therapeutische Lebensweise mit viel Balsam für die Seele aber der Trend ist eher umgekehrt, die Menschen flüchten vom Dorf in die Stadt einfach, weil im Dorf zeitgemäßes Leben mit all den Möglichkeiten, die es gibt, nicht möglich ist. Der Mensch möchte sich entfalten, geistig, seelisch und praktisch, dazu braucht es das Umfeld und das ist mit zurück in den Wald alleine nicht zu schaffen. Es gibt kein Zurück zum Plankton futternden Einzeller, wir haben das entwickelte Bewusstsein und das wird angewendet und Dinge erfunden die es bisher noch nicht gab. Eine Kur ist jedem Städter in einem Ökodorf zu empfehlen, das entspannt und nimmt den Stress aber eine Lösung für die Menschheit aktuell ist es nicht. Wir brauchen die Ausgewogenheit zwischen moderner Technologie und der Natur und das fängt mit dem Smartphone an, das ist im Ökodorf strikt untersagt genauso wie die Benutzung anderer Computer, wennschon dennschon, reines Öko und das heißt, Abendprogramm: Sonnenuntergang anschauen wie die alten Ägypter um 3000 v. Chr. auch schon.
 
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