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Die Folgen der Kurzsichtigkeit

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Ohne Sichtweise keine Funktionsreise... :D;)
Na gut, diesen möglicherweise gewillt gewollt gewählten 'Schreibfehler', dass jede 'Reise' auch einer Sichtweise bedarf, will und darf ich Dir gerne zugute halten! :)
Logik entscheidet in erster Linie über Geist (Gehirn) und ob Materie da mit entscheidet, wird sich noch herausstellen müssen.
Um die Trennung von Geist und Materie zu vollziehen, bedarf es entweder eines Wachsinns oder eines Schwachsinns.

- Aber warum sollte sich jede Peinlichkeit unbedingt herausstellen "müssen"? :)
Schau lieber nach Amerika, denn das Weite liegt so nah! :lachen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Ellemaus, jetzt bist Du - wahrscheinlich versehentlich in Deinem Beitrag Nr. 103 - auf eine Normalität gestoßen, bei welcher ich nicht mehr normal mitreden kann.
 
Außerdem kann man in Cantors Werk einige Parallelen zur jüdischen Zahlenmystik, der Kabbala, finden. Und auch bei der Kabbala wird eindrücklich davor gewarnt, sich nicht vor dem 40. Lebensjahr mit ihr zu beschäftigen und vorsichtig zu sein - denn schon viele hätten bei der Auseinandersetzung mit ihr den Verstand verloren ...

Das führt zu einem interessanten Gedanken: Früher wurde das Geheimwissen ja wirklich noch geheim gehalten, also nur die Eingeweihten hatten Zugang dazu und konnten darüber entscheiden, wer zu welchem Zeitpunkt dafür geeignet sein würde. Vielleicht gibt es hier und da noch Geheimwissen, dass noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt ist, aber seit Steiner ist in der westlichen Welt alles offen gelegt (wofür er übrigens von einigen Leuten stark kritisiert, sogar angegriffen wurde, einige behaupten sogar, er sei deswegen vergiftet worden). Und die fernöstlichen Weisheitslehren sind ja sogar schon vorher für alle einsehbar gewesen. Dort wurde man in den alten Zeiten Jahrzehnte auf die Offenbarung des tat tvam asi vorbereitet, heute kann jeder diese Lehre lesen, auch wenn er sich noch nie mit Spiritualität befasst hat und zufällig darüber stolpert. Vielleicht haben wir uns auf diese Weise - himmelschreiende Ironie - den Zugang zu diesen Lehren verbaut. Vielleicht funktionieren sie nur, wenn sie geheim gehalten werden. Vielleicht sind diese Zeiten aber auch einfach vorbei.

Allerdings glaube ich ganz bestimmt, dass die Psychiatrien voll von Menschen sind, die mit ihrer Psyche herum gespielt haben, ohne dem gewachsen gewesen zu sein. Ob sie wirklich etwas bewirkt haben oder sich das nur einbilden, dass ist letztlich ohne Belang, solange sie es nur glauben.

Mir ist durchaus bewusst, dass man da aufpassen muss, wenn man es ernst meint. Deshalb lege ich mir immer wieder Zwangspausen auf und versuche, mich nicht die ganze Zeit damit zu beschäftigen. Auch verordne ich mir immer zwischendurch eine wissenschaftliche Fragestellung, nämlich die, was von alledem letzten Endes überhaupt beweisbar ist. (Ich habe zu dieser Fragestellung einen neuen Thread eröffnet).


Du beschreibst mit kollabieren wohl den Kapitalismus?
Den dieser bläht sich auf (Kapitalmarkt) und fällt in sich zusammen.
Kurzsichtigkeit hat was mit Egoismus zu tun, der in kapitalistischen Systemen immer herrscht.
Deshalb hat das Christentum im Kapitalismus keine wahre Chance auf Wahrheit, denke ich.

Es geht eigentlich über den Kapitalismus hinaus, was ich meine. Ich meine unsere gesamte Denkweise, den modernen Menschen in dieser spezifischen Form überhaupt. Soll nicht heißen, dass eine moderne Zivilisation grundsätzlich nicht möglich wäre, aber diese spezifische Form davon hat meiner Ansicht nach versagt.
 
Das führt zu einem interessanten Gedanken: Früher wurde das Geheimwissen ja wirklich noch geheim gehalten, also nur die Eingeweihten hatten Zugang dazu und konnten darüber entscheiden, wer zu welchem Zeitpunkt dafür geeignet sein würde. Vielleicht gibt es hier und da noch Geheimwissen, dass noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt ist, aber seit Steiner ist in der westlichen Welt alles offen gelegt (wofür er übrigens von einigen Leuten stark kritisiert, sogar angegriffen wurde, einige behaupten sogar, er sei deswegen vergiftet worden).

Was für ein "Geheimwissen" soll es denn heutzutage noch geben? Oma Meiers geheimes Apfelkuchen-Rezept?
Die zu früheren, zu bestimmten Zeiten "verboteten", "geheimen" Bücher, die bis heute die Zeiten überlebt haben, sind alle einsehbar, teilweise sogar im Internet. Ob man aus ihnen allerdings auch etwas Sinnvolles entnehmen kann, oder ob es sich nur um Zinnober handelt, das steht auf einem anderen Blatt.

Vor einige Jahren las ich ein Buch über den ersten Fachbuchautor, der Zugang zu den vormals geschlossenen Archiven des Vatikans erhielt (durch den damaligen Leiter der Glaubenskongration, Kardinal Ratzinger).
Zu bestimmten Zeiten versuchten gleich vier voneinander unabhängige Behörden des Vatikans, das Erscheinen und die Verbreitung "verbotener" Bücher zu kontrollieren. Gelungen ist ihnen das aber nie. Weder konnten sie personell dem Umfang der Publikationen Herr werden, schon gar nicht den Erscheinungen in anderen Sprache als Italienisch oder Latein. Außerdem waren "verbotene" Bücher zu allen Zeiten oft Bestseller, die dann unter dem Ladentisch als "Geheimtipp" verkauft wurden.

Und die fernöstlichen Weisheitslehren sind ja sogar schon vorher für alle einsehbar gewesen. Dort wurde man in den alten Zeiten Jahrzehnte auf die Offenbarung des tat tvam asi vorbereitet, heute kann jeder diese Lehre lesen, auch wenn er sich noch nie mit Spiritualität befasst hat und zufällig darüber stolpert. Vielleicht haben wir uns auf diese Weise - himmelschreiende Ironie - den Zugang zu diesen Lehren verbaut. Vielleicht funktionieren sie nur, wenn sie geheim gehalten werden. Vielleicht sind diese Zeiten aber auch einfach vorbei.

Nein, sie müssen sich einfach dem Gehalt an "Weisheit" stellen, den sie von sich behaupten. Und wenn der dann dünner ist, als man zuvor geglaubt hat, dann ist der Lack halt ab.
Der Prophet gilt bekanntlich nichts im eigenen Land. Deshalb schielen auch viele auf den fernen Osten, weil sie glauben, sie könnten aus deren Lehren etwas erfahren, was hier keiner wüsste. Da kann es sogar einmal vorkommen, dass ein östliches System (Ayurveda) viel spannender ist, als sein historisch seit der Antike bestehendes, westliches Pendant (Humoralpathologie).
Oder man die westlichen Philosophen (Griechen, Kant, Schopenhauer, Nietzsche uva.) nicht lesen mag, weil es wirkliche Textarbeit ist, die Texte überhaupt zu verstehen.

Die fernöstlichen "Weisheitslehren" bleiben meistens bildhafter, sie beschäftigen sich nicht mit einer Kategorienlehre wie ein Kant.
Sie machen sich erst gar nicht die Mühe, die Begriffe, die sie verwenden, zu definieren oder auch nur einzugrenzen. In der Folge bleiben sie dann vieldeutig interpretierbar, und jeder Leser kann sie dann in seiner Weise interpretieren.
Das kennen wir von Texten unserer Kultur auch, Bibeltexten etwa, und genau so lang wird über die Interpretation dieser Texte gestritten. Eine bestimmte Interpretation der Texte ist dann eben aber auch eine Angelegenheit bestimmter Wortführer, ob man die nun "Pfarrer", "Rabbi", "Iman" oder "Guru" nennen mag.
 
Was für ein "Geheimwissen" soll es denn heutzutage noch geben?

Vielleicht gibt es heutzutage kein Geheimwissen mehr, weil es vergessen wurde. Es ist zum Beispiel bis heute völlig mysteriös, wie die Ägypter und andere vielleicht sogar noch ältere Kulturen ihre Bauwerke errichtet haben. Noch mysteriöser ist die Tatsache, dass sie für ihre Bauwerke kosmologische Zahlen wie etwa den Erddurchmesser verwendet haben und dass manche Bauten mit einer unglaublichen Präzision auf bestimmte Sternbilder ausgerichtet sind. Gerade dich als Mathematiker sollten solche Dinge doch begeistern. Hierzu ein Vortrag von Randall Carlson:


Nein, sie müssen sich einfach dem Gehalt an "Weisheit" stellen, den sie von sich behaupten. Und wenn der dann dünner ist, als man zuvor geglaubt hat, dann ist der Lack halt ab.

Hier stellt sich wieder die Frage, ob wir durch unsere materialistische Programmierung überhaupt noch Zugang zum Wesen dieser Weisheit haben können.

Oder man die westlichen Philosophen (Griechen, Kant, Schopenhauer, Nietzsche uva.) nicht lesen mag, weil es wirkliche Textarbeit ist, die Texte überhaupt zu verstehen.

Ich habe mich jahrelang mit Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung beschäftigt. Dieses Buch hat für mich im weitesten Sinne den Idealismus bewiesen, indem es den Materialismus widerlegt hat. Immer wenn ich mal Zweifel am Idealismus bekomme, muss ich mir nur in Erinnerung rufen, wie überzeugend Schopenhauer ist. Aber ja, es ist Arbeit dieses Buch zu lesen und es ein mal zu lesen reicht bei weitem nicht aus.

Die fernöstlichen "Weisheitslehren" bleiben meistens bildhafter, sie beschäftigen sich nicht mit einer Kategorienlehre wie ein Kant.
Sie machen sich erst gar nicht die Mühe, die Begriffe, die sie verwenden, zu definieren oder auch nur einzugrenzen. In der Folge bleiben sie dann vieldeutig interpretierbar, und jeder Leser kann sie dann in seiner Weise interpretieren.

Kann das nicht auch daran liegen, dass wir heute nicht mehr wissen, was die Autoren damals mit den Begriffen gemeint haben? Also dass die alten Schriften damals durchaus verständlich waren, uns aber heute die Begriffsdefinition der damaligen Zeit fehlt?
 
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Vielleicht gibt es heutzutage kein Geheimwissen mehr, weil es vergessen wurde. Es ist zum Beispiel bis heute völlig mysteriös, wie die Ägypter und andere vielleicht sogar noch ältere Kulturen ihre Bauwerke errichtet haben. Noch mysteriöser ist die Tatsache, dass sie für ihre Bauwerke kosmologische Zahlen wie etwa den Erddurchmesser verwendet haben und dass manche Bauten mit einer unglaublichen Präzision auf bestimmte Sternbilder ausgerichtet sind. Gerade dich als Mathematiker sollten solche Dinge doch begeistern.

Die kosmologischen Zahlen wie der Erddurchmesser ergeben sich erst dann, wenn man bestimmte Annahmen macht, die sie mit dieser Genauigkeit heute gar nicht mehr ermitteln lassen. Das sind dann nicht viel mehr als eine konstruierte Behauptungen. Bestimmte mathematische Beziehungen lassen sich finden, weil sie sowieso Teil der zugrundeliegenden Mathematik der Konstruktion sind. Man muss sie aber nicht kennen, um sie nachträglich zu finden, und das mathematische Wissen dafür entstand erst im 18. Jh. Die überlieferten - wesentlich späteren - ägyptischen Texte zur Mathematik lassen nicht darauf schließen, die Ägypter hätten auch nur über die Grundlagen zu einer solchen Mathematik verfügt.
Man findet im Übrigen alle möglichen mathematischen und astronomischen Zahlen in einer Konstruktion, wenn man nur hinreichend lange mit Akribie danach sucht. Sie lassen sich auch, wie ein Wissenschaftler als Antwort auf solche Modelle zeigte, in der Konstruktion seines Zeitungskiosks finden.

Behauptungen zu einem höheren Alter der Pyramiden oder auch der Sphinx werden nur von Amateur-Archäologen - oft amerikanische Evangelikale, die gern ihr eigenes Süppchen damit kochen wollen - vertreten und sind längst widerlegt. Sie wurde aus dem am Ort vorhandenen Sandstein gehauen und war immer und ausschließlich der Winderosion ausgesetzt. Wäre sie nicht bis in Nach-Napoleonische Zeit bis auf den Kopf mit Sand zugeweht gewesen, dann stände sie wahrscheinlich nicht mehr. Sie war aufgrund des weichen Materials immer anfällig und ist es bis heute, deshalb muss sie auch immer wieder restauriert werden.

Wie die Pyramiden errichtet wurden ist übrigens keineswegs so unklar, wie Außenseiter-"Archäologen" uns immer weiß machen wollen.
Bestimmte Einzelheiten sind unklar, z.B. wie die Rampe(n) ausgesehen haben - an der wesentlichen Konstruktion gibt es aber keine Zweifel, woher das Material stammt und mit welchen Werkzeugen sie es bearbeitet haben.
Es ist auch nicht so, dass die Pyramiden von Gizeh heraus gelöst aus der Zeit plötzlich auftauchen. Es gibt historische Vorläufer, die Knickpyramide, die man mitten im Bau mit flacherem Winkel weiter gebaut hat, weil sich wohl Schwächen an der Statik zeigten. Die rote Pyramide, die man darauf hin gleich in flacherem Winkel gebaut hat.

Im Übrigen: Es gibt wesentlich jüngere Bauwerke, bei denen man im Detail auch nicht so genau weiß, wie man sie gebaut hat. Das französische Projekt z.B., eine mittelalterliche Burg nach zu bauen, dient u.a. dazu, das heraus zu finden.
Sie alle bleiben trotzdem herausragende Bauwerke der Menschheit.
Und wie zu mir ein Südamerikaner (in Bezug auf indianische Bauwerke) einmal sagte: Mit "Menschenmaterial" ist alles möglich. Wenn es im Prinzip egal ist, ob es einem Bauarbeiter die Beine zerschmettert oder er auf der Baustelle umkommt, dann kann man eben auch anders bauen.
Dass sie dabei noch ein paar Tricks drauf gehabt haben, die wir heute vllt. nicht mehr kennen - z.T. auch deshalb, weil sie wir heute nicht mehr brauchen - das schmälert nicht ihre Leistung.

Ich möchte noch nicht einmal bezweifeln, dass es auch noch das eine oder andere versteckte Wissen gibt, dass in irgendeiner Bibliothek verstaubt. Zum Beispiel aus der Klostermedizin oder auch aus der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Die Wieder-Entdeckung des Artemisins als Malaria-Medikament vor wenigen Jahrzehnten war so ein Beispiel, das sogar öffentlich Furore machte. Was in so einem Trubel aber oft untergeht ...

... ist die Tatsache, aus was für einer Fülle von historischer Quacksalberei und Aberglauben man dies herauslösen muss, um eine einzige Perle dieser Art zu finden.
Quacksalberei, die bis heute noch bedient wird, da muss man sich nur die Bilder einer chinesischen "Apotheke" anschauen, mit ihren Abertausenden von getrockneten und eingelegten Pflanzen, Tieren, Pülverchen, Drachenzähnen und "Potenzmitteln".

Und manche solcher Quacksalbereien, die man längst für tot gehalten haben mag, haben als "Geheimwissen" im Internet wieder ihr Comeback. Mein Großvater war tatsächlich der Meinung, Leberkranke sollten Schafsläuse essen - aber das war damals schon lachhaft.
In Zeiten des Internets wird dergleichen wieder behauptet und die Läuse werden von Schafszüchtern an Menschen, die sich an jeden Strohhalm klammern, zu horrenden Preisen verkauft. Und Apotheker verkaufen Leerkapseln, damit die Läuse nicht so eklig sind, denn sie müssen natürlich lebend gegessen werden, damit es wirkt. Sogar die entsprechenden, esoterischen Theorien zum angeblichen Wirkmechanismus gibt es natürlich im Netz.
Liest man in den entsprechenden Foren einmal weiter, dann hören die Patienten irgendwann auf mit solchen "Therapien". Sie sind dann einfach verstorben.
 
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