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kategorischer Imperativ

schafsgarbe

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22. April 2009
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6
Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Arbeit über Immanuel Kant.
Hauptsächlich wird es eine Abhandlung über den kategorischen Imperativ.
Nun sollte dabei auch ein aktuelles Beispiel darin vorkommen.
Z.B. wir sollten die Äußerung des Papstes bezüglich Kondomen in einen kategorischen Imperativ bringen.
Wie kann diese Äußerung überhaupt als ein allgemein gültiges Gesetz formuliert werden?

Leider verstehe ich die Theorie des kategorischen Imperativs kann jedoch bezüglich diesem Thema keine wirkliche Formulierung finden.

Was meint ihr dazu?

Gruß
 
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AW: kategorischer Imperativ

Hallo Achillea

Du sollst das Leben nicht behindern!

Du sollst Gottes Willen folgen!

nobilis?
millefolium?
ptarmica?
...
 
AW: kategorischer Imperativ

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Arbeit über Immanuel Kant.
Hauptsächlich wird es eine Abhandlung über den kategorischen Imperativ.
Nun sollte dabei auch ein aktuelles Beispiel darin vorkommen.
Z.B. wir sollten die Äußerung des Papstes bezüglich Kondomen in einen kategorischen Imperativ bringen.
Wie kann diese Äußerung überhaupt als ein allgemein gültiges Gesetz formuliert werden?

Was meint ihr dazu?

Gruß

Hallo

ich finde dieses Thema sehr interessant.
Leider kenn ich mich nicht so gut aus mit Kants KI aber vielleicht hilft dir das:
Ich würde sagen die Maxime lautet:
"...verbietet jegliche Form von künstlicher Geburtenkontrolle..."
Imperativ:
"...über die rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens..."

Hier weiss ich nicht mehr weiter weil ich eigentlich Kant(Wiki) zustimmen muss
das es nur einen einzigen kategorischen Imperativ gibt (-geben kann?!)
"Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!"

Man kann kein allgemeines Gesetz (ausser das obige) bilden weil man die mögliche Absicht nicht bei jedem Menschen vorraussetzen kann.
Das wären dann hypothetische Imperative.
"Ihr sollt nicht verhüten" ist ein hypothetischer Imperativ, weil es sicherlich
Menschen gibt deren Maxime "Ich soll verhüten" lautet.

Die von dir verwendeten Maxime dürfen nicht negiert werden können.(zB: "Ich soll verhüten" und "Ich soll nicht verhüten". Beides sind keine kategorische Imperative) Du brauchst eben eine
universalisierbare Maxime. (wie zB "Gib dein Bestes!")
Ganz egal wie gut oder schlecht ich etwas gemacht habe, ich habe stets nach der Maxime "gib dein Bestes" gehandelt. Auch wenn ich mich angestrengt habe nicht mein bestes zu geben, so hab ich eben mein bestes gegen um nicht mein bestes zu geben.
Aber ob das auch ein "echter" kategorischer Imperativ ist weiss ich auch nicht... hab ich mir auf die schnelle überlegt!

Naja, du musst einer Seits die Vernunft und auf der anderen Seite die autonomie des Menschen berücksichtigen. Wenn beides im Einklang vereint ist,
dann hast du ein allgemeines Gesetz. Hier nochmals:
"Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!"
Dieser Satz berücksichtig die Vernunft und die Autonomie des Menschen.

Sehr schwieriges Thema aber ich hoffe ich konnte dir paar Impulse liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: kategorischer Imperativ

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für eure Antwort.
Es hat mir auf jeden Fall schon etwas weitergeholfen.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass es in diesem Falle einfacher wäre einen hypotetischen Imperativ zu formulieren.
Da ja nicht jeder Mensch die gleichen Maxime hat.
Ich werde es auf jeden Fall trotzdem als kategorischen Imperativ einbringen sowie es gewünscht wird.
Dennoch werde ich versuchen, es als kritische Formulierung stehen zu lassen.
Denn wenn ich nicht an Gott glaube ist es für mich ja eigentlich kein Imperativ. bzw. die Maxime kenne ich ja dann nicht an....
Wären wir dann also wieder im hypotetischen Imperativ?

Dass Deutschland die Anti-Rassismus-Konferenz in Genf boykottiert hat, würde ich folgenden Imperativ formulieren:

"....du sollst eine Konferenz, bei der anti-semitische Reden gehalten werden, unbedingt meiden....." ??? was denkt ihr dazu?
 
AW: kategorischer Imperativ

Z.B. wir sollten die Äußerung des Papstes bezüglich Kondomen in einen kategorischen Imperativ bringen.
Wie kann diese Äußerung überhaupt als ein allgemein gültiges Gesetz formuliert werden?

Das ist ausgeschlossen. Bei der Empfängnisverhütung oder dem Schutz gegen Infektionen sind viele spezielle Umstände zu berücksichtigen, sodass eine allgemeine Maxime dazu nicht formuliert werden kann.

Wenn man sagt: Du sollst nicht dem Leben entgegen handeln! so muss man doch auch fragen: Leben unter welchen Umständen ist gemeint?

Und da kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Man muss die Umstände berücksichtigen. In welcher Umwelt lebt man? Was bedeutet die Geburt eine Kindes unter solchen Umständen?

Die Situation im Süden Afrikas ist ganz anderes als hier ín Europa. Die Situation eines fünfzehnjährigen Mädchens und gutstituierten Geschäftsfrau und die einer alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern ebenso.

Fritz
 
AW: kategorischer Imperativ

"....du sollst eine Konferenz, bei der anti-semitische Reden gehalten werden, unbedingt meiden....." ???

1) das wäre aus christlicher Sicht ganz falsch

wenn eine Rede unchristlich sein sollte,
dann kann man nur durch seine eigene Rede (nicht Gegenrede)
den Redner auf Gottes Seite bringen

2) 'semitisch' ist nicht der Nabel der Welt
es ist theoretisch denkbar, daß ein Teil von 'semitisch' für das Böse steht
 
AW: kategorischer Imperativ

Dass Deutschland die Anti-Rassismus-Konferenz in Genf boykottiert hat, würde ich folgenden Imperativ formulieren:

"....du sollst eine Konferenz, bei der anti-semitische Reden gehalten werden, unbedingt meiden....." ??? was denkt ihr dazu?

Hallo

ich glaube hier liegt eine Falschinterpretation des kategorischen Imperativs vor.
Jedes allgemeine Gesetz sollte überall anwendbar sein...
Wenn es für mich gilt, so gilt es auch für alle anderen.
Immer die Perspektive wechseln und überprüfen, wie gültig ist es für mich,
wie gültig ist es für alle anderen?
Der Satz oben ist falsch, denn das wäre zwar eine Maxime für mich
aber würde diese Maxime auch für die Leute welche die Reden halten gelten?
Desweiteren sollte es eine universal Maxime sein.
"...als sie keine konkreten Bedingungen voraussetzt (etwa spezifische Interessen, spezifische Fakten über die Welt o.ä.):"

meld mich später nochmal wenn ich mehr zeit habe
 
AW: kategorischer Imperativ

1) das wäre aus christlicher Sicht ganz falsch

wenn eine Rede unchristlich sein sollte,
dann kann man nur durch seine eigene Rede (nicht Gegenrede)
den Redner auf Gottes Seite bringen

2) 'semitisch' ist nicht der Nabel der Welt
es ist theoretisch denkbar, daß ein Teil von 'semitisch' für das Böse steht

@scilla:
muss diese Sache aus christlicher Sicht gesehen werden?
Ich denke, dann wäre es doch sicherlich ein hypotetischer Imperativ, denn alle nicht-Christen hätte ja in diesem Fall ein ganz andere Maxime?

Ich habe mir noch gedacht, dass es vielleicht schon als allgemeingültiges Prinzip formuliert werden könnte (weiß jetzt aber auch nicht wie genau), da man ja geschichtlichte Tatsachen nicht leugnen kann und darf.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht gerde im Kreis geredet habe.
 
AW: kategorischer Imperativ

Zu dem Thema könnte ich noch von H. Jonas "Das Prinzip Verantwortung" empfehlen, in diesem Text setzt er sich u.a. kritisch mit dem kat. Imperativ von Kant auseinander. Ich weiß nicht wie umfangreich deine Arbeit seien soll, aber bei philosophischen Texten schreibe ich gerne noch einige kritische Aspekte dazu, die zum denken anregen.
 
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AW: kategorischer Imperativ

@scilla:
muss diese Sache aus christlicher Sicht gesehen werden?
Ich denke, dann wäre es doch sicherlich ein hypotetischer Imperativ, denn alle nicht-Christen hätte ja in diesem Fall ein ganz andere Maxime?
Ich glaube es gibt einen kategorischen Imperativ, den es wirklich für alle Menschen gibt.
Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst
Wer damit heute ernst macht, hat mit folgenden Schwierigkeiten zu kämpfen.
1. Dem weit verbreitetem Selbsthass
und der sich
2. daraus sich logisch ergebenden Ablehnung der Liebe.
und
3. der Notwendigkeit diese beiden ersten Punkte erst einmal als Fakten wahrzunehmen.

Ich habe mir noch gedacht, dass es vielleicht schon als allgemeingültiges Prinzip formuliert werden könnte (weiß jetzt aber auch nicht wie genau), da man ja geschichtlichte Tatsachen nicht leugnen kann und darf.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht gerde im Kreis geredet habe.

Es ist absolut notwendig die Kreisbewegung des Lebens und damit unseres Denkens als ein Faktum anzusehen.
Das lineare Denken sollte langsam aber sicher in die Mottenkiste der Geschichte gepackt werden. So nach dem Motto: "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei"

Zu Kant zähle ich ja auch die Entdeckung von Gefühl, Verstand und Vernunft.
Da leider idiotischer Weise die Vernunft als das höchst angesehen wurde oder wird, fliehen und verleugnen wir unsere Gefühle. Wer den Kreislauf von Gefühl Verstand und Vernunft als ein immer wiederkehrendes Wechselspiel erkennt und in sein Leben als den Schub zur menschlicheren Entwicklung erkennt und benutzt, der kann Wunder erleben und bewirken.

meint :megaphon: :schaf:rg
 
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