Du Stellst Religion der Wissenschaft gegenüber. Auch Religion kann Wissenschaft sein. Da geht es nicht nur um einen nicht belegbaren Glauben an eine transzendentes Wesen.
Nein, das geht eben nicht. Religion ist das Gegenteil von Wissenschaft. Wissenschaft basiert letztlich auf einer Methodik von Nachweis und Überprüfung und Theoriebildung, welche das bestehende Wissen erweitert. Religion - bzw. der Glaube - ist das Gegenteil davon, nämlich der Verzicht auf Nachweis und Überprüfung und Theoriebildung. Es ist stattdessen die Annahme irgendwelcher Behauptungen ohne Nachweis und Überprüfung und Theoriebildung, einfach weil es in irgendeinem heiligen Buch steht, von alten Männern mit bunten Hüten auf dem Kopf gepredigt wird oder von Stimmen im Kopf vermeintlich offenbart wurde.
Zur Theorie wird eine Hypothese erst nach umfangreicher empirischer Überprüfung und zwar nicht nur durch einige Personen, sondern durch dir wissenschaftliche Gemeinschaft. So kann man dann Gültigkeit erlangen.
Das ist kein frustrierender Part, so funktioniert es.
Das habe ich auch nicht gesagt. Frustrierend daran ist, dass die meisten Vermutungen der Wissenschaftler sich in der Überprüfung als nicht richtig herausstellen und nicht weiterführen. Und es ist enorm frustrierend sehr viel Energie, Zeit und Ressourcen in diees Überprüfung einer vielversprechenden Idee zu stecken, nur um dann festzustellen, dass sie nirgends hin führt oder im schlimmsten Fall sogar komplett falsch ist. Kannst ja mal mit richtigen Wissenschaftlern reden, also solchen die auch empirisch forschen, wenn du mir nicht glaubst.
Nein woher auch, bin ja nur Wissenschaftlerin. Ist ja nicht so, dass ich nicht auf der Uni unterrichte oder bei Konferenzen Vorträge halte. Meine Auszeichnungen haben sie mir auch nur aus Mitleid gegeben.
An der Uni habe ich auch unterrichtet und ich hab auch Vorträge auf Konferenzen gehalten. Das macht aus mir aber keinen Wissenschaftler. Forschung findet nicht im Hörsaal statt.
Man kann auch glauben oder annehmen, etwas gefunden zu haben, was anderen bis jetzt so noch nicht aufgefallen ist. Das steht jedem frei. Da darf man dann aber noch nicht glauben, nur weil ich etwas neues gefunden habe, ist es plötzlich auch so. Ob es dann wirklich so ist, sagen mir andere Menschen. Das ist ein völlig anderer Glaube als der in der Religion - der Glaube ist nämlich Realität.
Was willst du mir damit sagen? Du schreibst also, man solle also nicht einfach glauben dass etwas so ist, ohne dass auch nachgeprüft und belegt zu haben? Genau das ist es was ich sage. Und genau daran halten sich die Religionen eben nicht. Von daher bestätigst du mich hier einfach nur. Die Frage war ja nicht, ob man irgendwelche Vermutungen anstellt - es geht ja gar nicht ohne - sondern ob man diese auch für wahr nimmt, ohne sie wissenschaftlich geprüft zu haben.
Man geht offen und objektiv an eine Hypothese heran oder stellt diese auf. Wenn ich schon nicht daran glaube, dann habe ich schon eine Vorannahme. Das verfälscht unter Umständen meine Analyse.
Nein, eine Vorannahme ist keine Verfälschung, sondern die Triebfeder der Wissenschaft. Natürlich nimmt ein Forscher etwas an oder vermutet etwas auf der Spur zu sein. Der anstrengende - und meistens frustrierende - Part ist dann eben dieser Vermutung nachzugehen und diese zu belegen. Und diesen anstrengenden Weg gehen die Religionen und die Gläubigen eben gerade nicht.