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Wesentlicher Glaube

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Das kommt auf deine Definition von Religion an:

Bei der klassischen Definition braucht es einen Bezug zu einer transzendenten Macht (wie auch immer die aussehen mag), sonst ist es keine Religion. Christentum, Islam und Judentum beziehen sich vor allem auf diese Definition. Eliade heilig vs. profan oder numinos von Otto.

Nach funktionaler oder kultureller Definition braucht es nicht zwingend einen Bezug zum Transzendentem. Luhmann, Geertz, Durkheim,... Bei Durkheim kann das heilige auch weltlich sein. Aber es müssen eben andere Funktionen gegeben sein (gewisse Rituale, Sinn,... um das sich dann die Gemeinschaft bildet).

Religionen ohne transzendentem Wesen: Buddhismus, Konfuzianismus,... Da reicht dann schon das System dahinter um es als Religion zu sehen.

Je "moderner" eine Religion desto weniger strikt der Bezug zum Transzendentem. Was aus meiner Sicht Sinn ergibt, weil ich alles was ich nicht weiß, ich nicht einem Wesen zuschreiben muss, um es erklären zu können. Diese Lücken wurden ja schon gefüllt (Wissenschaft).
 
Wissenschaften ist ein Glaubensprozess,
während Wissenschaft ein ist-Stand daraus darstellt.

Genau wie Erkenntnisse Fragmente eines Puzzels sind, sind Wissenschaftliche Erkenntnisse Teile eines Puzzels.

Es wird immer geglaubt das aktuelle Teil sei die Wahrheit - zumindest sei er entscheidend für das Puzzelbild.

Zu oft geht der Überblick verloren. Integration von den Fragmenten braucht Zeit und tiefe Ebenen des Wissens. Dort sind sogar die Wissenschaftlichen und Religiösen und Meditativ-spirituellen Erfahrungen verbunden.

Doch:
Das Prinzip „Wissen“ bleibt. Unerreichbar.

Glauben kann helfen damit umzugehen..
 
Ich würde Wissenschaft und Religion nicht gegenüberstellen - das wäre aus beiden Richtungen nicht fair. Ein Wissenschaftler sollte nicht in der Kirche vortragen und den Pfarrer nicht im Labor.
Der Wissenschaftler hat der Religion aber viel zu verdanken, da braucht man sich jetzt nicht hinstellen und so zu tun als würde man Religion nicht brauchen und sie als Lüge hinstellen. Über den Inhalt kann man gerne streiten aber die Funktion von Glauben und Religion ist ja das Entscheidende.
Und so wie du es schreibst, auch in der Wissenschaft geht man so voran. Der Unterschied zu den meisten Religionen - da sucht man nicht weiter sondern hat schon (angeblich) das Ende gefunden. Die Wissenschaft sucht immer weiter, dabei nimmt sie aber auch immer den nächsten Schritt als Wahrheit an. Und das ist gut und wichtig sonst könnte man gar nicht den nächsten Schritt gehen. Ohne Glauben entsteht kein Wissen.
 
Die Wissenschaft sucht immer weiter, dabei nimmt sie aber auch immer den nächsten Schritt als Wahrheit an.
Nein. Die Wissenschaft beanspruch nicht "die Wahrheit" für sich.
Sie arbeitet mit "brauchbaren" Modellen und prüft auf Widerspruchsfreiheit.
Das heißt, sie vermeidet bewusst logische Fehler, die Glaubenskonstrukte durchaus zu begehen bereit sind.
 
Naja "die Wahrheit" ist dann eben immer das gängige Modell und genau das wird dann als Standard festgelegt. Dann kommt jemand anderes und hinterfragt es, analysiert es, untersucht es,... findet er Fehler, entwickelt man das Modell weiter. Das kommt dann der Wahrheit eben immer näher sofern es da einen absoluten zustand gibt.
Also auch in der Wissenschaft werden Wissenslücken mit Annahmen gefüllt. Solange es keiner widerlegen kann, ist es dann die vorherrschende (zeitlich begrenzte) Wahrheit.
So sehr sehen ich da keinen Unterschied. Auch die Wissenschaft verteidigt zum Teil alte Modelle und bekämpft neue Strömungen.
Für mich ist nichts besser und man sollte die beiden Bereiche eben nicht gegeneinander ausspielen. Für mich steht aber fest, ohne den Glauben würde es keine Wissenschaft geben. Denn jeder Fakt ist zuerst mal reines Glauben. Bis ich ihn eben verifiziere oder falsifiziere. Daher fängt alles mit dem Glauben daran an und muss dann überprüft werden. Für das muss man aber auch offen sein. Nur weil mir ein mögliches Ergebnis nicht gefällt, darf ich nicht aufhören mit der Analyse.
 
Also auch in der Wissenschaft werden Wissenslücken mit Annahmen gefüllt. Solange es keiner widerlegen kann, ist es dann die vorherrschende (zeitlich begrenzte) Wahrheit.
Das ist nicht korrekt. Jedenfalls nicht wenn mit Annahmen einfach blinder Glauben wie in den Religionen gemeint ist. In den Wissenschaften füllt man Wissenslücken eben gerade NICHT einfach durch irgendeine Behauptung aus dem hohlen Bauch heraus und bleibt dann gültig bis sie jemand widerlegt. Sondern es bleibt solange eine Wissenslücke, bis jemand eine falsifizierbare Hypothese und im Idealfall sogar eine Theorie präsentieren kann, welche eine nachprüfbare Erklärung für die offene Frage bereitstellt. Das ist kein Glauben, sondern das ist bestätigtes Wissen.

Insbsondere müssen neue Erklärungen auch im Einklang mit den bestehenden Erkenntnissen sein - das ist nämlich auch so ein Irrglaube, dass eine neue wissenschaftliche Theorie irgendwie die alten Theorien widerlegen würden. Nein, es handelt sich da üblicherweise eher um Erweiterungen ihrer Gültigkeit. Einstein hat Newtons Mechanik nicht widerlegt, sondern eben aufgezeigt, dass diese nur ein kleiner Spezialfall einer tatsächlich viel komplexeren und umfassenderen Theorie ist.
Daher fängt alles mit dem Glauben daran an und muss dann überprüft werden.
Es mag schon sein, dass manche Wissenschaftler erstmal eine Idee haben und dieser dann nachgehen und versuchen diese zu belegen. Gelingt das aber nicht, dann wird die Idee verworfen. Und zu einer wissenschaftlichen Hyopthese oder gar Theorie wird die Idee erst, wenn sie sich bestätigen lässt und sie im Einklang mit allen bestehenden Erkenntnissen steht und neue Erklärungen liefert. Das ist tatsächlich auch der sehr frustrierende Part im Leben der Wissenschaftler - die meisten ihrer Ideen stellen sich irgendwann als unzutreffend raus. Und damit auch oft viele Wochen Arbeit, die man hineingesteckt hat.

Für das muss man aber auch offen sein. Nur weil mir ein mögliches Ergebnis nicht gefällt, darf ich nicht aufhören mit der Analyse.
Ja, Wissenschaft muss offen sein und ist das im Grunde auch. Natürlich wirst du keinen Erfolg haben, wenn du als Laie die 5 millionste Widerlegung von Einstein zusammenkritzelst - damit wirst du nicht auf Physikerkonferenzen eingeladen und damit kommst du auch gar nicht erst ins Reviewing der wissenschaftlichen Gemeinde. Und das ist in Hinblick auf die begrenzten Ressourcen der Wissenschaft auch gut so.
 
Auch die Wissenschaft verteidigt zum Teil alte Modelle und bekämpft neue Strömungen.
Das behaupten manche gerne, ist aber Humbug.
'Die Wissenschaft' ist ein konvolut von wissenschaftlichen Prinzipien und die beinhalten keinerlei Bekämpfung von neuen Strömungen, sondern gebieten eine kritische Prüfung.
Auch sonst scheinst du nicht viel Ahnung zu haben, was Wissenschaft ist oder wie sie funktioniert. Ist für sich gesehen ja kein Problem, aber dann solltest du es unterlassen dich hier als Sachverständiger auszugeben und uns die Wissenschaft zu erklären.
Und: ein Fakt ist nicht Glaube bis er bewiesen ist, sondern eine Aussage ist eine Hypothese, fie dodann geprüft wird. Und, wer eine Hypothese aufstellt muss mitnichten daran glauben.
 
Das ist nicht korrekt. Jedenfalls nicht wenn mit Annahmen einfach blinder Glauben wie in den Religionen gemeint ist. In den Wissenschaften füllt man Wissenslücken eben gerade NICHT einfach durch irgendeine Behauptung aus dem hohlen Bauch heraus und bleibt dann gültig bis sie jemand widerlegt. Sondern es bleibt solange eine Wissenslücke, bis jemand eine falsifizierbare Hypothese und im Idealfall sogar eine Theorie präsentieren kann, welche eine nachprüfbare Erklärung für die offene Frage bereitstellt. Das ist kein Glauben, sondern das ist bestätigtes Wissen.
Ich habe nicht von blinden Glauben gesprochen, das ist schon wieder zu negativ. Eine Annahme, Idee oder der Glaube etwas gefunden zu haben, ist nichts negatives. Man kann die Dinge ruhig auch etwas anders sehen als die breite Masse. Aber selbstverständlich muss ich diese Annahmen oder Ideen dann auch überprüfen können. Und das muss in der Wissenschaft eben jeder können und es muss für jeden überprüfbar sein.
Definition von Hypothese: unbewiesene Annahme/Aussage. Ich kann also etwas behaupten von dem ich den Verdacht habe es stimmt (oder dies glaube). Ob diese Aussage dann Gültigkeit hat, muss man überprüfen.
Du Stellst Religion der Wissenschaft gegenüber. Auch Religion kann Wissenschaft sein. Da geht es nicht nur um einen nicht belegbaren Glauben an eine transzendentes Wesen.
Es mag schon sein, dass manche Wissenschaftler erstmal eine Idee haben und dieser dann nachgehen und versuchen diese zu belegen. Gelingt das aber nicht, dann wird die Idee verworfen. Und zu einer wissenschaftlichen Hyopthese oder gar Theorie wird die Idee erst, wenn sie sich bestätigen lässt und sie im Einklang mit allen bestehenden Erkenntnissen steht und neue Erklärungen liefert. Das ist tatsächlich auch der sehr frustrierende Part im Leben der Wissenschaftler - die meisten ihrer Ideen stellen sich irgendwann als unzutreffend raus. Und damit auch oft viele Wochen Arbeit, die man hineingesteckt hat.
Eine Hypothese muss nicht bestätigt werden. Es ist sogar ein sehr gutes Zeichen wenn die eigene Hypothese der eigenen Auseinandersetzung nicht stand hält. Dann hat man nämlich nicht nur versuchts eine eigene Annahme zu untermauern, man ist ergebnissoffen an die Analyse herangegangen. Trotzdem ist das kein Scheitern, daraus folgen ja immer neue Annahmen.
Zur Theorie wird eine Hypothese erst nach umfangreicher empirischer Überprüfung und zwar nicht nur durch einige Personen, sondern durch dir wissenschaftliche Gemeinschaft. So kann man dann Gültigkeit erlangen.
Das ist kein frustrierender Part, so funktioniert es. Man trägt seinen Teil zur Entwicklung bei. Die eine gültige Antwort kann man so und so nur in sehr wenigen Bereichen finden. In Kultur-, Geistes-, Sozialwissenschaften etc. wird man nicht die endgültige Antwort finden können.
Viele Wochen:) Jahre oder gar sein ganzes Leben wohl eher.

Ja, Wissenschaft muss offen sein und ist das im Grunde auch. Natürlich wirst du keinen Erfolg haben, wenn du als Laie die 5 millionste Widerlegung von Einstein zusammenkritzelst - damit wirst du nicht auf Physikerkonferenzen eingeladen und damit kommst du auch gar nicht erst ins Reviewing der wissenschaftlichen Gemeinde. Und das ist in Hinblick auf die begrenzten Ressourcen der Wissenschaft auch gut so.
Wenn ich nur das widerhole, was auch alle anderen 5 Millionen Widerlegungen vor mir getan haben, dann schon. Man muss ja einen neuen Bereich sehen. Dann finde ich es nicht verkehrt wenn man hier einen neuen Ansatz nachgeht.
Das kommt drauf an, wenn ich bei den Grundlagen schon eine falsche Annahme habe, hat das ja auch Auswirkungen auf alle weiteren Untersuchungen. Ich halte es daher für nötig auch derzeit gültige Theorien kritisch zu hinterfragen.
Auch sonst scheinst du nicht viel Ahnung zu haben, was Wissenschaft ist oder wie sie funktioniert. Ist für sich gesehen ja kein Problem, aber dann solltest du es unterlassen dich hier als Sachverständiger auszugeben und uns die Wissenschaft zu erklären.
Und: ein Fakt ist nicht Glaube bis er bewiesen ist, sondern eine Aussage ist eine Hypothese, fie dodann geprüft wird. Und, wer eine Hypothese aufstellt muss mitnichten daran glauben.
Nein woher auch, bin ja nur Wissenschaftlerin. Ist ja nicht so, dass ich nicht auf der Uni unterrichte oder bei Konferenzen Vorträge halte. Meine Auszeichnungen haben sie mir auch nur aus Mitleid gegeben.
Ein frustrierter Typ in Internet weiß natürlich viel besser wie die Wissenschaft funktioniert. Er hat es auch nicht nötig anderen das zu erklären, da steht er locker drüber.
Der Fakt ist: für dich scheint es nur eine Art des Glaubens zu geben. Da muss nicht gemeint sein, etwas fällt einem vom Himmel in den Schoß. Man kann auch glauben oder annehmen, etwas gefunden zu haben, was anderen bis jetzt so noch nicht aufgefallen ist. Das steht jedem frei. Da darf man dann aber noch nicht glauben, nur weil ich etwas neues gefunden habe, ist es plötzlich auch so. Ob es dann wirklich so ist, sagen mir andere Menschen. Das ist ein völlig anderer Glaube als der in der Religion - der Glaube ist nämlich Realität.
Man geht offen und objektiv an eine Hypothese heran oder stellt diese auf. Wenn ich schon nicht daran glaube, dann habe ich schon eine Vorannahme. Das verfälscht unter Umständen meine Analyse.
 
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