AW: Was wäre, wenn...
Ereignisse sind einfach nur Ereignisse. Was sie bedeuten, wird von jedem selbst - seinem Wertekatalog entsprechend - hineininterpretiert. Mein Kommentar (auch wenn es nur der innere ist) bewertet ein Ereignis, egal welches, und ordnet es in meinem Weltbild ein.
Das bewusste Nicht-Kommentieren gibt mir die Chance, zu erkennen, dass ICH es bin, die einen Bezug zwischen dem Ereignis und meinem Befinden (=den Gefühlen, die ausgelöst werden) herstellt.
Der gewohnte Ablauf - Wahrnehmen-Reagieren - wird durch eine bewusste Änderung dieser Gewohnheit unterbrochen. Das kann Gefühle wie Unbehagen, Unsicherheit, Skepsis, Abwehr..... auslösen. Das kann ich entweder nur spüren oder auch äußern, z.B. Fragen stellen, erzählen, wie es mir damit geht, schimpfen, sticheln.
Ich lerne jedenfalls, wie ich funktioniere.
Die interessanteste Erkenntnis für mich ist es allerdings, dass es beim Kommentieren NIE um das Ereignis an sich geht, sondern immer um meine subjektive Sichtweise. Das vergisst man manchmal.
Meine Schlussfolgerung daraus: Wenn mich ein Ereignis berührt (ärgert, freut, aufregt, empört, irgendein Gefühl auslöst), dann ist es meine ganz persönliche Geschichte, die mich berührt. Ob das nun ein Beitrag im DF oder ein Krieg irgendwo auf der Welt ist, ist dabei egal.
Es würde mich interessieren, welche Erfahrungen ihr hier gemacht habt.
Die Diskussion von Bernd und Miriam muss ich mir nochmal anschauen, da sind interessante Überlegungen drin. Dazu komme ich aber später noch.
