Du schreibst, das Unbewusste bricht durch - eben durch die Grenze des Bewussten denke ich. Deshalb betrachte ich das Bewusste als begrenzt, welches sich aber dadurch erweitert und trotzdem wieder eine erweiterte Grenze setzt.
Schon, nur solange das Unbewusste unbewusst bleibt, hat man gar keinen Zugang dazu. Auch wenn es sich verdeckt meldet, über Symptome, soziale Phänomene, Synchronizitäten, manche sagen auch über Spukphänomene, tritt es ja in unser Bewusstsein und muss dort gedeutet werden.
Aber wir meinen da in etwas dasselbe.
Ja, das ist die wesentliche Frage. Ich vermute das Implizite Feld mit aller Information. Aber eben, - wächst uns da eine Fähigkeit zur Wahrnehmung?
Schwierig. Mein ad hoc Theorie ist, dass Reinkarnationserfahrungen eine Art Durchbrüche der Seele (Weltseele) sind, ob nun die Seele ins Ich ragt oder das Ich sich zur Seele öffnet, keine Ahnung, vermutlich in der Konsequenz egal. Analog zum Wiederholunsgzwang, der uns wieder und wieder die gleichen Dinge erfahren lässt, bis wir etwas gelernt haben, können wir mehr oder weniger genau, mehr oder weniger große Aspekte anderer Leben (das müssen nicht 'meine' sein) erfahren. Über Träume, Imaginationen (in der Reinkarnationstherapie), Drogen, Hypnose, holotropes Atmen, Meditation. Könnte sein, das dies auch nur so lange der Fall ist, bis wir etwas gelernt haben.
Eine Kette 'meiner Leben' macht m.E. keinen Sinn. Ob ein Ich Sinn macht, keine Ahnung. Ich weiß, dass man nicht-Ich-Erfahrungen haben kann, in denen man bewusst ist, aber die Ich-Identifikation völlig wegfällt. Ich habe das kurz beim Zen erlebt, ich habe wenig Zweifel daran, das andere das auch erlebt haben und erleben.
Tendenziell glaube ich auch, dass die platonischen Archetypen nicht erdacht sind, sondern aus Erfahrung resultieren, in der Form, dass man reine Erfahrungen von Angst, Freude ... machen kann, ohne dass es konkrete Auslöser in der Welt geben muss, über die man sich freut, vor denen man sich ängstigt usw. So eine Erfahrung habe ich beim holotropen/verbundenen Atmen gemacht.
Ob es gut, erstrebenswert oder überhaupt möglich ist dauernd ohne Ich (ichlos) zu sein, weiß ich nicht. Tendenz, eher nein. Die aus dem Ichsein abgeleitete Egozentrik kann man aber verlieren oder abstreifen und mit diesem Vorgang wird das Ich gleichermaßen größer, im Grunde auch stärker, aber zugleich auch luzider, weil aus dem "Wer bin ich?" irgendwann ein "Wer bin ich eigentlich nicht?" wird.
Da man als Ich/Körper immer nur Teil sein kann, Ganzheit aber alles meint, kann man sich, erleuchtet, als Aspekt des Ganzen begreifen, ich weiß nicht, ob es ausreicht, immer wieder oszillieren zu können, so dass man mal mehr Ich, mal mehr Seele/Ganzheit ist oder ob es besser ist, sein Ich dauerhaft abzustreifen, vielleicht ist das aber auch nur ein Definitionsproblem.
Wir können ja diesen oder jenen Aspekt noch mal beleuchten.