AW: Was ist "geistiger" Reichtum?
Seh ich in weiten Zügen auch so.
Und geh mal noch Stückchen weiter:
Selbst die Intention des Autors ist schon temporär,
weil individuell jeweilig unfassbar.
Wer kann den schon bis ins letzte Detail sagen,
warum er ausgerechnet jetzt
ausgerechnet so schreibt, wie er es grade tut?
Wir kratzen doch höchstens an uns Bekanntem,
wenn wir meinen, wir könnten sagen:
Das ist mir die Welt und zwar aus dem Grund.
Und was von Dir beschriebener Ansatz
auch außen vor lässt, ist die Eigenmacht,
die jeder menschlichen Ausdrucksform innewohnt.
Die natürlich noch zusätzlichen Einfluss liefert,
der sich ebenfalls nicht konkretisieren lässt,
weil nicht bloß die Vermutung alles durchwebt.
Nicht nur das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile,
das Chaos als Teilsumme des Ganzen ist es auch.
Meine paar Groschen geistigen Reichtums
lassen mich jedenfalls so draufschauen.
Viel weiter als bis zu gewissen Zur-Kenntnis-Nahmen
reichen die aber nicht.
Doch wer weiß, vielleicht bedeutet ja genau
diese Gewissheit um begrenztes Erkennen
Sprung aus dem Groschen- in den Talerbereich?
Und führt auf dem Weg zwangsläufig
die Frage nach geistigem Reichtum ad absurdum,
weil die sich einfach nicht mehr stellt
angesichts unendlicher Weiten,
an denen man allenfalls temporär
und vermöge momentaner Konfiguration partizipiert?
Vielleicht kann man aber auch erst
stabil gelassenen Humor als geistigen Reichtum bezeichnen,
wenn denn aus all den Vergeblichkeiten solcher erwächst?
Keine Ahnung, wie es sich objektiv verhält.
Aber ich selbst fühle mich meistens geistig reich.
Und mach das ganz banal an der Faszination fest,
die ich beim Spazierengehen durch Gedankenwelt empfinde.
Welche sich selbstverständlich aus meinem
wie auch anderem zusammensetzt und bildet.
Insofern ist es also auch wieder nicht mein Reichtum,
sondern der des für mich unüberschaubaren Ganzen.
Aber immerhin weiß ich konkret,
dass ich gerne an diesem partizipiere.
Ist doch auch schon mal was ..... nicht eben wenig .....
LiGrü
Man kann einen geschriebenen Text nicht zur Gänze auf die Intention seines Autors zurückführen. Verschiedene, durch ihre Geschichtlichkeit unterschiedlich geprägte Personen gehen mit unterschiedlichen Fragestellungen an den Text heran und der Text lässt dann in Bandbreiten auch unterschiedliche Antworten zu. Es gibt nicht nur die eine Bedeutung meines Textes.
Es ist nicht entscheidend, ob Du mich missverstanden hast, sondern die sich Dir eigens erschlossene Bedeutung.
lg
Seh ich in weiten Zügen auch so.
Und geh mal noch Stückchen weiter:
Selbst die Intention des Autors ist schon temporär,
weil individuell jeweilig unfassbar.
Wer kann den schon bis ins letzte Detail sagen,
warum er ausgerechnet jetzt
ausgerechnet so schreibt, wie er es grade tut?
Wir kratzen doch höchstens an uns Bekanntem,
wenn wir meinen, wir könnten sagen:
Das ist mir die Welt und zwar aus dem Grund.
Und was von Dir beschriebener Ansatz
auch außen vor lässt, ist die Eigenmacht,
die jeder menschlichen Ausdrucksform innewohnt.
Die natürlich noch zusätzlichen Einfluss liefert,
der sich ebenfalls nicht konkretisieren lässt,
weil nicht bloß die Vermutung alles durchwebt.
Nicht nur das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile,
das Chaos als Teilsumme des Ganzen ist es auch.
Meine paar Groschen geistigen Reichtums
lassen mich jedenfalls so draufschauen.
Viel weiter als bis zu gewissen Zur-Kenntnis-Nahmen
reichen die aber nicht.
Doch wer weiß, vielleicht bedeutet ja genau
diese Gewissheit um begrenztes Erkennen
Sprung aus dem Groschen- in den Talerbereich?
Und führt auf dem Weg zwangsläufig
die Frage nach geistigem Reichtum ad absurdum,
weil die sich einfach nicht mehr stellt
angesichts unendlicher Weiten,
an denen man allenfalls temporär
und vermöge momentaner Konfiguration partizipiert?
Vielleicht kann man aber auch erst
stabil gelassenen Humor als geistigen Reichtum bezeichnen,
wenn denn aus all den Vergeblichkeiten solcher erwächst?
Keine Ahnung, wie es sich objektiv verhält.
Aber ich selbst fühle mich meistens geistig reich.
Und mach das ganz banal an der Faszination fest,
die ich beim Spazierengehen durch Gedankenwelt empfinde.
Welche sich selbstverständlich aus meinem
wie auch anderem zusammensetzt und bildet.
Insofern ist es also auch wieder nicht mein Reichtum,
sondern der des für mich unüberschaubaren Ganzen.
Aber immerhin weiß ich konkret,
dass ich gerne an diesem partizipiere.
Ist doch auch schon mal was ..... nicht eben wenig .....
LiGrü



