AW: Was ein Doim ist,
Womöglich helfen Dir Kölsche Tön:Döppe (Topf),Döskopp, Dötsch.
MfG
Mongi
Die Assoziazionen mit ähnlich klingenden Wörter ist nich verwunderlich; das kennt man von anderen Wortgruppen.
Dennoch wäre mir lieb, wenn jemand das genaue Unsprungswort angeben könnte.
Als beispiel sei der Tollpatsch - wie ihn die Rechtschreibreform verhunzt hat.
Die Schreibung legt einen Tölpel*, der eventuell auch vom Tiopatsch stammt, nahe, der wie toll durch Pfützen und Schlamm patsch. Ist natürlich Unsinn, aber doch nicht ganz unrecht.
In der österreichischen Armee waren lange die ungarischen Soldaten die am schlechtesten ausgerüsteten. So trugen sie kein festes Schuhwer und noch weniger Stiefel, sonder Holzbretter, die mit Schnüren an den Beinen befestigt waren wie Sandalen.
Dazu aus dem Kluge:
Tolpatsch
Substantiv Maskulinum Standardwortschatz stilistisch (18. Jh.) Entlehnung. Von den Sprechern wohl mit Tölpel und patschen in Verbindung gebracht. Älter (17. Jh.) ist die Bedeutung "ungarischer Fußsoldat" (ung. talpas, eigentlich "breitfüßig", zu ung. talp "Sohle", da die Soldaten statt Schuhen mit Schnüren befestigte Sohlen trugen). Daraus (österr.) "Soldat, der eine unverständliche Sprache spricht" und durch die oben angegebene sekundäre Motivation die heutige Bedeutung.
Knobloch, J. MS 99 (1980), 179 (anders).
Dies ist nun freilich nicht immer möglich.
Die Gleichsetzung von gehörlos und töricht - bei meiner Großmutter hieß "dearisch" taub - also dumm
von sprchlos, stumm und dumm - dumb - ist auch nicht neu.
Für die Griechen waren die nicht griechisch Sprechenden Stammler und Plapperer = Barbaroi, also Barbaren.
Die Slawen nannten die Deutschen Nemski, was Stumme bedeutet.
Diesem Vorurteil ist es auch zu verdanken, dass man Taube und Stumme einfach wegsperrte, wiel es doch eh Doikn waren.
An Gebärdensprache und Blindenschrift dachte man erst viel später.
Aber ich fürchte, so eine genaue Angabe zu Doim werden wir nicht finden.
Dank an alle Mitschreiber.
Gruß Fritz
Tölpel
ubstantiv Maskulinum Standardwortschatz stilistisch (16. Jh.) Stammwort. Zunächst in der Form tulpel. Zu einer Gruppe abschätziger mundartlicher Wörter für "Klotz, grober Mensch" u.ä., wie älteres Tölp, obd. Tolpe(n), schlesw.-holst. Tülp u.a. Über ein paralleles dörpel, das (wie Dupel u.ä.) ebenfalls lautmalend ist, berührte sich das Wort in der Überlieferung mit mhd. dörper "unhöflicher Mensch" (vermutlich zurückgebildet aus häufigerem dörperheit). Dieses entlehnt aus mndd. dorper, das seinerseits eine Lehnübersetzung von frz. vilain (= Bauer Ergänzung FR) ist. Präfixableitung: übertölpeln.
Maak, H.-G. ZDA 105 (1976), 318-333;
Schuchardt, H. ZRPh 15 (1891), 110f. (vgl. zu entsprechenden romanischen Wörtern);
Schuchardt, H. ZRPh 24 (1900), 420.