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Wann ist der Mensch frei?

  • Ersteller Ersteller flying dreams
  • Erstellt am Erstellt am
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AW: Wann ist der Mensch frei?

Schon wieder erklärt fluuu, sich gegen andere auflehnen zu müssen...
Vom eigenen Willen, seine Meinung sagen auch wenn sie anderen weh tut, sich nicht an "maskenhafte" Regeln des Anstands halten müssen...
Würde ich im Themenkreis "Unter uns" ausdiskutieren, weil sehr persönlich.

Zum Thema: Eine Menge Fragen, die Du da auf einmal stellst, flying dreams; ich will sie alle ansatzmäßig einmal beantworten, behalte mir aber vor, sie später noch auszufeilen; besonders beim Thema Freiheit möchte ich auch noch erwähnen, dass man im allgemeinen im Alter von 20 Jahren eine andere Einstellung dazu hat als mit 60.

Ich frage euch: Was denkt ihr - wann ist der Mensch frei?
Die Frage impliziert, dass jeder Mensch frei sein will; ich habe im Laufe meiner 60 Jahre Leute kennengelernt, die auch nach ihrem 15. Lebensjahr nichts anders als geliebt, geborgen und versorgt sein wollten. Man kann die Frage also nicht so allgemein beantworten; es hängt davon ab, welches Bild von Freiheit man von seinen Eltern bzw. Erziehungsberechtigten vermittelt bekam und welches Temperament man hat. (Vorsichtig) allgemein würde ich sagen, jeder Mensch ist dann frei, wenn er sich frei fühlt. Meistens will man ja nur von etwas frei sein, dass wir als unangenehm empfinden; so werden wohl die meisten Menschen es so um ein Lebensalter von 20 Jahren nicht mehr wollen, um jeden Euro für die Erfüllung persönlicher Wünsche zu seinen Eltern betteln gehen zu müssen. Sie wollen sich ihr Geld selbst verdienen, wollen die Schuldgefühle gegenüber ihren Eltern oder dem Staat (die uns alle irgendwann einmal plagen) abbauen, von ihnen "frei" werden. Frei wollen die meisten Menschen wohl auch von Krankheit und Not sein. Früher oder später kommt man drauf, dass es Dinge gibt, von denen man absolut nicht frei sein will: z.B. vom Gefühl geliebt und geachtet zu werden, besonders von Menschen, die Macht über uns haben.

Welche Regeln sichern die Freiheit - und welche unterbinden sie?
Gesichert wird sie von den (verbrieften und einklagbaren) Grund- und Freiheitsrechten wie freie Meinungsäußerung, freie Arztwahl, freie Berufswahl, (sehr theoretisch) auf vom Recht, in dem Staat leben zu dürfen, in dem man will (diese Freiheit wird aktuell und wohl auch in Zukunft immer nur partiell und bedingungsweise gewährleistet werden können). Unterbunden wird ein Freiheitsbestreben eigentlich nur von herrschsüchtig-besitzergreifenden, leider trotzdem mächtigen Politikern.

Wo beginnt für euch der Punkt, an dem ihr eure Freiheit aufgibt?

Wo fängt die Freiheit des anderen an?
Da gibt es mMn einen klassischen (=zeitlosen) Spruch von Rosa von Luxemburg (sinngemäß): Die Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. Um zu wissen, wo die Freiheit des "anderen" anfängt, muss ich 2 Dinge genau wissen: Was ist mein Bedarf an Freiheit ? Was ist der Bedarf an Freiheit des anderen ? Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es mehrere verschiedene "Andere" geben kann.

Was ist die "maximale Freiheit" die im Dreieck "Meine-Freiheit/Freiheit-anderer/Sicherheit" möglich ist?
Das kommt auch wieder darauf an, wie weit bzw. eng man die Dinge sieht. Der eine sagt "Mich kümmert nur meine Familie", der nächste "Mich kümmert nur meine Stadt, Bezirk, etc." Wollen wir es global sehen - was ja im Internet nicht verpönt sein dürfte - ist die maximale Freiheit wohl nicht größer als die, die den Frieden nicht gefährdet, d.h. dass jeder nur insoweit beliebig leben darf, als er die unbedingt notwendigen Grundbedürfnisse keines anderen missachtet.

Frei und ohne Zwang geschrieben von

Zeili, der Euch alle lieb grüßt.
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Das Dreieck, meine Freiheit, deine Freiheit, Sicherheit finde ich sehr ansprechend.Möchte es aber gerne zum Ursprungsthema zurückführen, bei dem es, wenn ich es richtig verstanden habe, um Beleidigtsein vers. Redefreiheit in diesem Forum ging. Sicherheit ist in diesem Zusammenhang dann wohl so zu verstehen, daß meine seelische Unversehrtheit nicht in Gefahr ist, sprich, die Diskussionsteilnehmer verzichten auf offensichtliches und vorsetzliches Beleidigen eines anderen. Daß es trotzdem zu Verletzlichkeiten kommt ist unvermeidbar, weil die Grenzen individuell sind. In dem Bemühen aber, die Grenzen anderer nicht zu überschreiten, kann ich keine unakzeptable Einschränkung meiner Redefreiheit sehen. Und ich breche mir auch keinen Zacken aus meiner Krone, wenn ich, sollte es zu Mißverständnissen gekommen sein, mein Bedauern darüber ausdrücke und versuche, Klarheit zu schaffen.
Kaawi
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Schon wieder erklärt fluuu, sich gegen andere auflehnen zu müssen...
Vom eigenen Willen, seine Meinung sagen auch wenn sie anderen weh tut, sich nicht an "maskenhafte" Regeln des Anstands halten müssen...

Ich frage euch: Was denkt ihr - wann ist der Mensch frei?

Hallo flying dreams!

Aegyptische Weisheiten über die Freiheit
Spruch der Weisheit von Nahutep (war die Tochter von Imhotep, bedeutet übersetzt: "der in Frieden kommt" war um 2700 v. Chr. der erste große Baumeister des Alten Reichs in Ägypten und war für den Bau der Djoser-Pyramide in Sakkara verantwortlich. Zudem war er Schriftgelehrter, Erfinder, Magier, Ratgeber von Pharao Djoser und Begründer der ägyptischen Medizin.

Nahutep, sie schrieb:
(übersetzt von Patrizia Pfister)

Im Grunde gibt es keine Alternative zwischen dem Sklaven und dem Krieger, denn wenn du
die Unfreiheit, das Sklavendasein, wählst, bleibst du in deinen Verstrickungen gefangen.

Wer jedoch die Freiheit wählt, also das Erwachen, braucht die Kraft des Kriegers, um alle „Stricke“ abzuwerfen.

Wer die Freiheit wählt, wählt die Liebe, nämlich die Liebe zu sich selbst.

Gruß
K. M.
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Wer jedoch die Freiheit wählt, also das Erwachen, braucht die Kraft des Kriegers, um alle „Stricke“ abzuwerfen.

Wer die Freiheit wählt, wählt die Liebe, nämlich die Liebe zu sich selbst.

- Nahutep (oben zitiert von K.M.)

_____________________________________________________________

Sehr interessant! Wer wirklich "erwachen" will, braucht
kriegerische Kräfte - vor allem, um sich von seinem EGO zu befreien.
Und wohin kommen wir dann? - Selbstverständlich zum SELBST.
Und was soll das nun wieder sein? Ja, da wird's echt "einfach
kompliziert".

Mir kommt das alles sehr bekannt vor (z.B. aus der Satsang-
Szene), aber richtig kapiert hab' ich es wohl immer noch nicht.

Mit freundlichsten Grüßen
:):):)

Reinhard70
(Autor diverser Nachschlagewerken)
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

oder: der mensch ist immer frei.
beides stimmt in meinen augen. entscheide dich. mit jedem atemzug neu.

Ich meine nicht, dass man da irgend eine EntscheidungsFREIHEIT hat.
Der Trugschluss man könne irgendwie frei sein beruht doch sehr auf den Lebensverhältnissen des Betreffenden.

Würdest du frei sein können müsstest du frei sein vom Leben und der Notwendigkeit es zu erhalten.

Solange du körperlich gebunden bist, hängt deine "Freiheit" von äußeren Faktoren ab, ist also keine Freiheit.

Fällt es dir leicht, die körperlichen Bedürfnisse zu erfüllen, weil die eigenene Gesundheit und und das zufällige Umfeld es zulassen, dann kannst du das Gefühl haben frei zu sein. Beschränkt dich Körper oder Umfeld, fühlst du dich gleich viel weniger frei.

Und wo du schon den Atemzug erwähnst, der ist nicht frei wählbar, sondern unabdinglich. Auch atmen zu müssen beschneidet die Freiheit.
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Wer jedoch die Freiheit wählt, also das Erwachen, braucht die Kraft des Kriegers, um alle „Stricke“ abzuwerfen.

Wer die Freiheit wählt, wählt die Liebe, nämlich die Liebe zu sich selbst.


damit wir hier die Betonung nicht verpassen... hier steht nämlich: *alle* Stricke...

Tja, das muß wohl sein. Wir müssen also darum kämpfen, die richtigen von den falschen Stricken zu trennen, die schwarzen von den weißen, die Gefesselten von den Freien, die Erleuchteten von den Verblödeten...

Der Krieger braucht viel Kraft, denn wie soll sonst die Welt erfahren, wer auf der richtigen Seite steht - und wer auf der falschen...?


Liebe Grüße vom Roten Baron
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

[QUOTE=joan05;202875]Ich meine nicht, dass man da irgend eine EntscheidungsFREIHEIT hat.
Der Trugschluss man könne irgendwie frei sein beruht doch sehr auf den Lebensverhältnissen des Betreffenden.

Würdest du frei sein können müsstest du frei sein vom Leben und der Notwendigkeit es zu erhalten.

Solange du körperlich gebunden bist, hängt deine "Freiheit" von äußeren Faktoren ab, ist also keine Freiheit.

Fällt es dir leicht, die körperlichen Bedürfnisse zu erfüllen, weil die eigenene Gesundheit und und das zufällige Umfeld es zulassen, dann kannst du das Gefühl haben frei zu sein. Beschränkt dich Körper oder Umfeld, fühlst du dich gleich viel weniger frei.

Und wo du schon den Atemzug erwähnst, der ist nicht frei wählbar, sondern unabdinglich. Auch atmen zu müssen beschneidet die Freiheit.[/QUOTE]

Code:
Solange du körperlich gebunden bist, hängt deine "Freiheit" von äußeren Faktoren ab, ist also keine Freiheit.
Die äußere Freiheit kommt immer von der inneren Freiheit. Ich kann mich von dem äußeren Einfluß frei machen, sodaß ich unabhängig von der Meinung andere bin etc. Das ist eine Sache der inneren Einstellung. Auch die Gesundheit hängt von meiner Einstellung ab. Bherka
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Die äußere Freiheit kommt immer von der inneren Freiheit. Ich kann mich von dem äußeren Einfluß frei machen, sodaß ich unabhängig von der Meinung andere bin etc. Das ist eine Sache der inneren Einstellung. Auch die Gesundheit hängt von meiner Einstellung ab.
- Bherka

Ja, das ist wohl wahr! - Aber diese Einstellung braucht
sehr viel Energie . auf deutsch: Arbeit (des Gehrins und
des Körpers). Und diese Arbeit braucht Zeit - und Freiheit.

:):):)
 
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AW: Wann ist der Mensch frei?

Die äußere Freiheit kommt immer von der inneren Freiheit. Ich kann mich von dem äußeren Einfluß frei machen, sodaß ich unabhängig von der Meinung andere bin etc. Das ist eine Sache der inneren Einstellung. Auch die Gesundheit hängt von meiner Einstellung ab. Bherka

Das ist eine sehr vereinfachende Einstellung.
Deiner Meinung nach ist jedes Leid also einfach von Innen abwendbar.
Vielleicht kannst du das ja mal Schmetterlingskindern erklären, oder auch geistig Behinderten, sagen wir mal, Menschen mit Down-Syndrom.
Oder erkläre es Ausgebombten und Verhungernden, oder Menschen auf der Folterbank.
 
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