Genau so wie alles was nach Milch aussieht eine Milch ist.
Das sehe ich anders. Milch ist ... Milch - und nur dann.
Beide haben auf ihre Art und Weise recht.
Vieles wird als Milch bezeichnet. Kalkmilch, Gletschermilch, Kokosmilch, Goaßmilch, oder Gamsmilch (ein milchartig aussehender Likör), und selbst die Straße, in der wir leben, heißt Milch. Insofern könnte man die Bezeichnung eines Sojadrinks als Milch durchaus als technisch korrekt ansehen.
Das heißt aber noch nicht, dass diese Bezeichnung rechtens ist.
Ähnlich meinem vorgebrachten Beispiel mit dem Autobauer, der tatsächlich Porsche heißt und seine Firma Porsche nennen möchte.
Ebenso verhält es sich mit der öffentlichen Bezeichnung des Sohnes einer Prosituierten als 'Hurensohn' oder mit der Verurteilung von Susanne Winter (FPÖ) wegen Verhetzung, da sie bei einer öffentlichen Rede feststellte, dass Mohammed nach heutiger Rechtssprechung ein Kinderschänder wäre.
In allen Fällen geht es um die Folgen, die so ein Handeln bzw so eine Aussage herbeiführt.
Im Falle der Milch geht es, wie ich schon einmal schrieb, dass ein Marktteilnehmer vom "guten Ruf" seiner Konkurrenz
profitieren will. Daher versucht die sogenannte "Milchlobby" sich dagegen zu wehren, und es ist an den Gerichten, hierbei
Recht zu sprechen. Eine Privatmeinung darf jeder haben, diese hat aber auch nur private Bedeutung.
Im Falle des Autobauers Porsche liegt es an Gerichten zu bewerten, ob der Firmenname "Porsche" durch dessen Konnotierung
mit der Marke Porsche des VW-Konzerns einen 'maßgeblichen Einfluss' bei Kaufentscheidungen haben könnte. Daher würde
die Autobauerfirma nicht Porsche heißen dürfe, würde dieselbe Person aber eine Metzgerei namens "Porsche" eröffnen wollen,
dies kein rechtliches Problem darstellte (außer es gäbe schon einen Metzger Porsche und es käme zu einer Konkurrenzsituation).