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Systemversagen

scriberius

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2. Juli 2011
Beiträge
4.342
Oft am Rande erwähnt, aber nie ernsthaft beleuchtet, möchte ich dies einmal tun. Die Systemfrage war jahrzehntelang ein zentrales Thema, als sich noch die beiden Lager klar abgegrenzt gegenüber standen. Inzwischen ist das kaum noch der Fall und der Kapitalismus hat zweifelsfrei gesiegt, die Länder des ehemaligen Klassenfeinds fröhnen ihm heute auch fast alle, wenn sie es auch offiziell noch nicht so recht zugeben mögen. An ihnen ist besonders gut zu erkennen, wie die Sysnthese aus beiden in der Praxis aussieht: Unbegrenzter Luxus für Wenige und Sozialismus für den Rest. Nun könnte man sagen, dass sich der Kommunismus einfach nicht bewährt hat, der Kapitalismus aber sehr wohl, doch das wäre zu stark vereinfacht. Richtig ist auf jeden Fall, dass die marktwirtschaftliche Grundordnung sinnvoll ist. Das Problem liegt darin, dass nun durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers auch dessen berechtigte Motive unter die Räder kamen. Nun sahen die Neoliberalisten ihre Stunde als gekommen und setzten einen gnadenlosen Prozess in Gang. Weg mit allem, was an Sozialismus erinnert, hin zur reinen Marktwirtschaft. Eins haben die Ostblockländer ja recht gut bewiesen, nämlich, dass die Planwirtschaft der Marktwirtschaft unterlegen ist, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Dass jeder einzelne Marktbereich aber sehr wohl Regeln braucht und die Staatsmacht diese definieren und durchsetzen muss, das wird dabei gerne listig übersehen. Und so wurden Kontrollmechanismen aufgehoben oder aufgeweicht und vieles dem freien Spiel der Kräfte überlassen, ohne darüber nachzudenken. Die Folgen sind längst unübersehbar, aber diese werden gerne vorschnell als normal hingenommen, als natürliche Entwicklung eben. Aber, ist dem tatsächlich so? Natürlich nicht, denn menschliche Gesellschaften sind zwar auch natürlichen Gegebenheiten und Risiken unterworfen, werden aber primär durch die Steuerung des Gemeinwesens selbst bestimmt. Auch die faktische Abhängigkeit der Staatsfinanzen von einem globalen Kapitalmarkt ist nur gegeben, weil sie von den Funktionsträgern an der Spitze anerkannt wird, was an sich schon einen Verstoß gegen die eigene Verfassung darstellt. Sie bedeutet nicht viel weniger, als die Aufgabe der eigenen Souveränität und in Verbindung mit der merkwürdigen Einbindung in die Europäische Union faktisch die Entmachtung des eigenen Volkes.

Wenn sich nun eine Situation ergeben hat, welche die Gestaltungsmöglichkeiten der Staaten stark einschränkt, was heute nicht mehr zu bestreiten ist, dann muss die Frage gestellt werden, warum dies so ist und, wem dieser Zustand nützlich ist. Spätestens jetzt wird klar, dass beim Management der Ressourcen in den vergangenen Jahrzehnten etwas fürchterlich schief gegengen ist. Jeder Mensch und jede Gemeinschaft, von der Familie bis zur Kommune, muss dafür sorgen, dass sich Zu- und Abflüsse mittelfristig die Waage halten. Tun sie das nicht, so leben sie von der Substanz, und/oder sogar von der künftiger Zeiten. Der Zustand hoher Verschuldung ist somit einer, den es zu vermeiden gilt. Für Unternehmen und auch Personen gibt es das Insolvenzrecht, gedacht für Ausnahmefälle, um den totalen Absturz zu verhindern. Was innerhalb eines funktionierenden Systems sinnvoll war und ist, erweist sich heute in einem schwer kranken, nicht überlebensfähigen, als fatal. Staaten selbst kennen kein Insolvenzrecht, weil es normalerweise keinen Sinn ergibt, sie können sich notfalls per Beschluss selbst aus extremen Notsituationen befreien. Anders sieht es natürlich aus in einem losen Staatenverband, der den Anspruch einer Union erhebt, aber die Voraussetzungen dafür gar nicht geschaffen hat. Eine im Prinzip unwahrscheinliche Situation, aber in der heutigen EU real gegeben.

Wir haben es also heute mit 2 schlimmen Fehlern der Vergangenheit zu tun, mit der unverantwortlichen Überschuldung unserer Nationalstaaten und dem merkwürdigen Konstrukt Europäische Union. Die Verschuldung des Staats ist prinzipiell nichts Schlimmes, so lange die Höhe der Verbindlichkeiten überschaubar bleiben und Notzeiten gepuffert werden. Ist Netto-Kreditaufnahme aber zum Normalfall geworden und wird selbst in guten Zeiten nicht getilgt, sondern der Schuldenberg weiter vergrößert, dann ist die Unseriösität der Finanzpolitik belegt. Summieren sich die Staatsschulden dann auch noch zu astronomischen Summen auf, dann ist darin Systematik zu erkennen. Die Systematik nämlich, dass es sich dabei um einen gewaltigen Verschiebebahnhof handelt, der vielerlei Auswirkungen hat, die so nicht gewollt sein dürften: Der Staat als Pumpe und Garant von sicheren Gewinnen in privaten Geldbunkern zu Lasten der Normalbevölkerung. Das perfide daran ist, dass sogar die Leistung, die noch nicht geborene Kinder erbringen sollen, bereits den Profiteuren gehört. Auch das ist ein absolutes Unding. Bedenkt man dazu, dass die "Kreditgeber", also Geschäftsbanken und andere Kapitalgesellschaften ihr Vermögen aus eben diesem System bereits zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung gezogen haben, wird dieser gigantische Betrug deutlich. Natürlich kennen die Profiteure dieses Wahnsinns jede Menge Argunemte, um dies anders darzustellen, aber genau so läuft es, seit Jahrzehnten.

Das 2. Problem, die Europäische Halbunion, muss derzeit ihren Murks retten, koste es, was es wolle. Denn es steht viel auf dem Spiel: Der sinnvolle und notwendige Zusammenbruch der auf Sand errichteten Staatsruine muss verhindert werden, koste es, was es wolle. Denn sonst wäre ja bewiesen, dass das, was ich hier sage, stimmt. Also: Weiterwursteln bis gar nichts mehr geht. Hitler hat es versucht, Honecker auch, Hussein, Mubarak, usw. Assad hält auch schon lange wacker durch.....
 
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AW: Systemversagen

... Hitler hat es versucht, Honecker auch, Hussein, Mubarak, usw. Assad hält auch schon lange wacker durch.....

Diese Macht-Repräsentanten/Führer ideologischer Macht-Systeme sind bereits "getauter Schnee von gestern" - und Assad wird es wahrscheinlich auch bald sein ..., von Merkel, Hollande, Cameron, Obama, Putin sowie der chinesischen Staats-Führung und anderen RepräsenTanten und Onkels von Macht-Systemen vor dem Hintergrund des Systems des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus derzeit besser ganz zu :tuscheln: (= schweigen) ...

Aus meiner unmassgeblichen trans-zen-dental-kosmo-onto-logischen Perspektive, die ich bereits ausführlicher im Jahr 2007 in www.die-wuerde-des-menschen.de
skizziert habe, befindet sich die sog. "Menschheit" in einem tief-greifenden Paradigmenwechsel - und zwar in allen finanz-ökonomischen, politischen, ökologischen und kulturellen Systemen - und das Paradigma der macht-politischen Organisation von Staaten/Gesellschaften transformiert sich in einem langsamen, aber sicheren Evolutions-Prozess - und zwar auf allen Ebenen und in allen Systemen ...
Insofern hatte Ken WILBER seinerzeit etwas Richtiges formuliert, als er von der "Halbzeit der Evolution" schrieb ...​
 

Umverteilung von Arm nach Reich durch Budgetdefizite.

Scriberius schrieb:
...
Wir haben es also heute mit 2 schlimmen Fehlern der Vergangenheit zu tun,
mit der unverantwortlichen Überschuldung unserer Nationalstaaten
und dem merkwürdigen Konstrukt Europäische Union.

Die Verschuldung des Staats ist prinzipiell nichts Schlimmes,
so lange die Höhe der Verbindlichkeiten überschaubar bleiben
und Notzeiten gepuffert werden.

Ist Netto-Kreditaufnahme aber zum Normalfall geworden und wird selbst
in guten Zeiten nicht getilgt, sondern der Schuldenberg weiter vergrößert,
dann ist die Unseriösität der Finanzpolitik belegt.

Summieren sich die Staatsschulden dann auch noch zu astronomischen Summen auf,
dann ist darin Systematik zu erkennen.

Die Systematik nämlich,
dass es sich dabei um einen gewaltigen Verschiebebahnhof handelt,

der vielerlei Auswirkungen hat, die so nicht gewollt sein dürften:
Der Staat als Pumpe und Garant von sicheren Gewinnen in privaten Geldbunkern
zu Lasten der Normalbevölkerung.
...
Scriberius,
was mich am meisten verwundert ist die Tatsache, dass gerade angebliche Linke
wie Furien gegen eine solide Staatshaushaltsführung wettern und von Kaputtsparen
schwafeln.

Das selbst nachdem man sie mit der Nase darauf gestoßen hat, dass z.B. Österreich
wegen der unsoliden Haushaltspolitik jedes Jahr ca. 8 Mrd €uro nur an Zinsen
von den Steuerzahlern (darunter auch Mindestrentner und Sozialhilfeempfänger)
zu den Großgläubigern umverteilt.

Das selbst nachdem ihnen am Beispiel Griechenland drastisch vor Augen geführt wurde,
wohin eine ausufernde Verschuldung führt.

Diese Leute lesen offenbar von John Maynard Keynes nur jenen Teil seiner
Empfehlungen, in dem ein Deficit-Spending des Staates bei kränkelnder Konjunktur
nahegelegt wird, und überspringen jenen Teil, in dem Keynes fordert,
dass der Staat bei guter Konjunktur seinen Schuldenberg verkleinert,
um wieder Reserven für schlechtere Konjunkturphasen zu haben.

Diese Leute tun gerade so als wäre es ein Naturgesetz,
dass der Staat immer mehr ausgeben muss, als er einnimmt.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Systemversagen

scriberius, Dein Text erinnert an Stammtischpolemik und hat kaum etwas mit Systemanalyse zu tun, schade denn Systeme sind sehr spannend.
Das System Gesellschaftsordnung ist so komplex, drüber ist nur noch Welt und Universum, drunter ist Staat, Region, Gemeinschaft, Familie und Individuum um nur die wichtigsten zu nennen,
Systeme ließen sich noch viel genauer gliedern, jede Zelle ist ein eigenständiges System genau wie eine Gesellschaft.
Wenn man dem auch nur annähernd gerecht werden will muss man sich als einzelner Forumsschreiber auf einen kleinen Bereich des Systems zur Analyse beschränken ansonsten entstehen plumpe Phrasen.
Das systemische Denken beruht gerade darauf alle Bereiche der Umwelt und des Umfeldes einzubeziehen, sowohl die positiven als auch die negativen Seiten.
Dann kommt man darauf, dass die Idee von Karl Marx mit dem Kommunismus als gesellschaftliches System nicht versagt hat, sondern neben dem Kapitalismus war der Sozialismus nicht möglich,
die Verführung ist zu groß für den gegenwärtigen Bewusstseinszustand der Menschen, in dem Fall meist Europäer.
Der Kapitalismus winkt mit wunderbaren materiellen Gütern und Wohlstand, nur die sozialen und seelischen Bereiche kommen zu kurz aber darüber spricht sowieso kaum jemand gerne.
Es ist wie mit dem untergeordneten System Krebsgeschwür im System Körper, das Geschwür kann nur wachsen und expandieren wenn im Umfeld gesunde Systeme vorhanden sind,
ein isoliertes Geschwür würde veröden, oft gewinnt jedoch das Geschwür, nimmt von allem gesunden Gewebe Besitz und am Ende geht das gesamte System Individuum zugrunde.
Das steht uns im System Welt auf Grund des Gewinners im System Gesellschaft noch bevor, auch ein Krebsgeschwür ist schlauer und skrupelloser als die braven Zellen ringsherum.
 
AW: Systemversagen

... wo Systeme versagen, sind (zuviel) Versager zu Werke(?) ...

:dontknow: :schaf:
 
AW: Systemversagen

1. ..., schade denn Systeme sind sehr spannend.

2. Das systemische Denken beruht gerade darauf alle Bereiche der Umwelt und des Umfeldes einzubeziehen, sowohl die positiven als auch die negativen Seiten.
...
3. Der Kapitalismus winkt mit wunderbaren materiellen Gütern und Wohlstand, nur die sozialen und seelischen Bereiche kommen zu kurz aber darüber spricht sowieso kaum jemand gerne.
...
4. Das steht uns im System Welt auf Grund des Gewinners im System Gesellschaft noch bevor, auch ein Krebsgeschwür ist schlauer und skrupelloser als die braven Zellen ringsherum.

Zu 1.:
Vor allem, wenn sie sich in Krisen und Transformations-Prozessen befinden ...

Zu 2.:
:ironie: Das werde ich sofort Niklas LUHMANN :ironie: melden ...:lachen:

Zu 3.:
:ironie: Für die seelischen "Bereiche" gibt es ja die :ironie: Psychologen ...:lachen:

Zu 4.:
:ironie: Das werde ich sofort den soziologischen System-Theoretikern und den Onkologen :ironie: melden ...:lachen:
 
AW: Systemversagen

Oft am Rande erwähnt, aber nie ernsthaft beleuchtet, möchte ich dies einmal tun. Die Systemfrage war jahrzehntelang ein zentrales Thema, als sich noch die beiden Lager klar abgegrenzt gegenüber standen. Inzwischen ist das kaum noch der Fall und der Kapitalismus hat zweifelsfrei gesiegt, die Länder des ehemaligen Klassenfeinds fröhnen ihm heute auch fast alle, wenn sie es auch offiziell noch nicht so recht zugeben mögen. An ihnen ist besonders gut zu erkennen, wie die Sysnthese aus beiden in der Praxis aussieht: Unbegrenzter Luxus für Wenige und Sozialismus für den Rest. Nun könnte man sagen, dass sich der Kommunismus einfach nicht bewährt hat, der Kapitalismus aber sehr wohl, doch das wäre zu stark vereinfacht. Richtig ist auf jeden Fall, dass die marktwirtschaftliche Grundordnung sinnvoll ist. Das Problem liegt darin, dass nun durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers auch dessen berechtigte Motive unter die Räder kamen. Nun sahen die Neoliberalisten ihre Stunde als gekommen und setzten einen gnadenlosen Prozess in Gang. Weg mit allem, was an Sozialismus erinnert, hin zur reinen Marktwirtschaft. Eins haben die Ostblockländer ja recht gut bewiesen, nämlich, dass die Planwirtschaft der Marktwirtschaft unterlegen ist, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Dass jeder einzelne Marktbereich aber sehr wohl Regeln braucht und die Staatsmacht diese definieren und durchsetzen muss, das wird dabei gerne listig übersehen. Und so wurden Kontrollmechanismen aufgehoben oder aufgeweicht und vieles dem freien Spiel der Kräfte überlassen, ohne darüber nachzudenken. Die Folgen sind längst unübersehbar, aber diese werden gerne vorschnell als normal hingenommen, als natürliche Entwicklung eben. Aber, ist dem tatsächlich so? Natürlich nicht, denn menschliche Gesellschaften sind zwar auch natürlichen Gegebenheiten und Risiken unterworfen, werden aber primär durch die Steuerung des Gemeinwesens selbst bestimmt. Auch die faktische Abhängigkeit der Staatsfinanzen von einem globalen Kapitalmarkt ist nur gegeben, weil sie von den Funktionsträgern an der Spitze anerkannt wird, was an sich schon einen Verstoß gegen die eigene Verfassung darstellt. Sie bedeutet nicht viel weniger, als die Aufgabe der eigenen Souveränität und in Verbindung mit der merkwürdigen Einbindung in die Europäische Union faktisch die Entmachtung des eigenen Volkes.

Wenn sich nun eine Situation ergeben hat, welche die Gestaltungsmöglichkeiten der Staaten stark einschränkt, was heute nicht mehr zu bestreiten ist, dann muss die Frage gestellt werden, warum dies so ist und, wem dieser Zustand nützlich ist. Spätestens jetzt wird klar, dass beim Management der Ressourcen in den vergangenen Jahrzehnten etwas fürchterlich schief gegengen ist. Jeder Mensch und jede Gemeinschaft, von der Familie bis zur Kommune, muss dafür sorgen, dass sich Zu- und Abflüsse mittelfristig die Waage halten. Tun sie das nicht, so leben sie von der Substanz, und/oder sogar von der künftiger Zeiten. Der Zustand hoher Verschuldung ist somit einer, den es zu vermeiden gilt. Für Unternehmen und auch Personen gibt es das Insolvenzrecht, gedacht für Ausnahmefälle, um den totalen Absturz zu verhindern. Was innerhalb eines funktionierenden Systems sinnvoll war und ist, erweist sich heute in einem schwer kranken, nicht überlebensfähigen, als fatal. Staaten selbst kennen kein Insolvenzrecht, weil es normalerweise keinen Sinn ergibt, sie können sich notfalls per Beschluss selbst aus extremen Notsituationen befreien. Anders sieht es natürlich aus in einem losen Staatenverband, der den Anspruch einer Union erhebt, aber die Voraussetzungen dafür gar nicht geschaffen hat. Eine im Prinzip unwahrscheinliche Situation, aber in der heutigen EU real gegeben.

Wir haben es also heute mit 2 schlimmen Fehlern der Vergangenheit zu tun, mit der unverantwortlichen Überschuldung unserer Nationalstaaten und dem merkwürdigen Konstrukt Europäische Union. Die Verschuldung des Staats ist prinzipiell nichts Schlimmes, so lange die Höhe der Verbindlichkeiten überschaubar bleiben und Notzeiten gepuffert werden. Ist Netto-Kreditaufnahme aber zum Normalfall geworden und wird selbst in guten Zeiten nicht getilgt, sondern der Schuldenberg weiter vergrößert, dann ist die Unseriösität der Finanzpolitik belegt. Summieren sich die Staatsschulden dann auch noch zu astronomischen Summen auf, dann ist darin Systematik zu erkennen. Die Systematik nämlich, dass es sich dabei um einen gewaltigen Verschiebebahnhof handelt, der vielerlei Auswirkungen hat, die so nicht gewollt sein dürften: Der Staat als Pumpe und Garant von sicheren Gewinnen in privaten Geldbunkern zu Lasten der Normalbevölkerung. Das perfide daran ist, dass sogar die Leistung, die noch nicht geborene Kinder erbringen sollen, bereits den Profiteuren gehört. Auch das ist ein absolutes Unding. Bedenkt man dazu, dass die "Kreditgeber", also Geschäftsbanken und andere Kapitalgesellschaften ihr Vermögen aus eben diesem System bereits zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung gezogen haben, wird dieser gigantische Betrug deutlich. Natürlich kennen die Profiteure dieses Wahnsinns jede Menge Argunemte, um dies anders darzustellen, aber genau so läuft es, seit Jahrzehnten.

Das 2. Problem, die Europäische Halbunion, muss derzeit ihren Murks retten, koste es, was es wolle. Denn es steht viel auf dem Spiel: Der sinnvolle und notwendige Zusammenbruch der auf Sand errichteten Staatsruine muss verhindert werden, koste es, was es wolle. Denn sonst wäre ja bewiesen, dass das, was ich hier sage, stimmt. Also: Weiterwursteln bis gar nichts mehr geht. Hitler hat es versucht, Honecker auch, Hussein, Mubarak, usw. Assad hält auch schon lange wacker durch.....

Es wird keinen Bürgerkrieg geben. Es wird nichts geben, was nicht sein darf.
 
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scriberius, Dein Text erinnert an Stammtischpolemik und hat kaum etwas mit Systemanalyse zu tun, schade denn Systeme sind sehr spannend.
Das System Gesellschaftsordnung ist so komplex, drüber ist nur noch Welt und Universum, drunter ist Staat, Region, Gemeinschaft, Familie und Individuum um nur die wichtigsten zu nennen,
Systeme ließen sich noch viel genauer gliedern, jede Zelle ist ein eigenständiges System genau wie eine Gesellschaft.

Aha, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Und nein: Die grundlegende Gesellschaftsordnung ist nur eine Idee (Ideologie), der aber enorme Bedeutung zukommt, weil sie alle Teilbereiche entscheidend beeinflusst. Was ich aufzeigen will: Wir haben eigentlich heute gar keine mehr, sondern ein Bereicherungssystem für Wohlhabende. Das Komplettsystem wird systematisch vergiftet durch die seinem Geist innewohnende Verleitung zur Habgierier.

Wenn man dem auch nur annähernd gerecht werden will muss man sich als einzelner Forumsschreiber auf einen kleinen Bereich des Systems zur Analyse beschränken ansonsten entstehen plumpe Phrasen.
Das systemische Denken beruht gerade darauf alle Bereiche der Umwelt und des Umfeldes einzubeziehen, sowohl die positiven als auch die negativen Seiten.
Dann kommt man darauf, dass die Idee von Karl Marx mit dem Kommunismus als gesellschaftliches System nicht versagt hat, sondern neben dem Kapitalismus war der Sozialismus nicht möglich,
die Verführung ist zu groß für den gegenwärtigen Bewusstseinszustand der Menschen, in dem Fall meist Europäer.

Vielen Dank für deine Nicht-Meinung zum Thema. Dass du dich als Psychologe nicht mit Inhalten befasst, sondern mit dem Autor, nehme ich dir nicht übel, denn es ist sicher eine Art Berufskrankheit.

Der Kapitalismus winkt mit wunderbaren materiellen Gütern und Wohlstand, nur die sozialen und seelischen Bereiche kommen zu kurz aber darüber spricht sowieso kaum jemand gerne.
Es ist wie mit dem untergeordneten System Krebsgeschwür im System Körper, das Geschwür kann nur wachsen und expandieren wenn im Umfeld gesunde Systeme vorhanden sind,
ein isoliertes Geschwür würde veröden, oft gewinnt jedoch das Geschwür, nimmt von allem gesunden Gewebe Besitz und am Ende geht das gesamte System Individuum zugrunde.
Das steht uns im System Welt auf Grund des Gewinners im System Gesellschaft noch bevor, auch ein Krebsgeschwür ist schlauer und skrupelloser als die braven Zellen ringsherum.

Ja, Teufel aber auch! Hier sprichst du ja genau das aus, worum es mir geht! Meinst du nicht auch, dass das floatende System, oder besser, seine grundlegenden Probleme die Ursache hinter den vielen Problematiken ist? Dass es besser wäre, wir würden versuchen, es zentral, durch klügere Steuerung von oben zu verbessern? Anstatt den von Metastasen zerfressenen Patienten permanant zu behandeln?
 
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