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Leistungsgesellschaft?

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AW: Leistungsgesellschaft?

Ja, das meine ich mit Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden. Was kann ich ändern ? Was kann ich nicht ändern ? Was hat "jemand" willkürlich festgelegt ? Was ist 'einfach so' passiert ? Was ist passiert, weil es einfach so kommen musste ? Und und und - viele Weltverbesserer laufen sich tot, weil sie ein System ändern wollen, das sie einfach nicht verstehen. Weil sie glauben, es steckt eine Verschwörung, wo keine ist. Im Prinzip deren Problem - aber gleichzeitig verschwenden sie ihre Kraft, mit der sie vielleicht andere Probleme tatsächlich hätten lösen können !
Ja, aber das meine ich nicht, sondern den Umstand, wieviel Sinn es hat, sich für die eigene Position einzusetzen. Es ist z.B. die Frage, wieviele Leser du hier überzeugen kannst und wieviele ich. Du wirst mich nicht umstimmen und ich dich nicht, das ist klar.

Sie haben etliche Jahre Zeit herauszufinden, was ihnen liegt. Sei es nun Kunst, Technik, Soziales, Abstraktes, etc. Sie haben Zugang zu Information, welche Berufe es gibt, welche Tätigkeiten es überhaupt gibt. Vor 60 Jahren hatte ein 'üblicher' Bauernbub nicht wirklich Ahnung davon, welche Berufe es landesweit (vor Allem in städtischen Bereichen) überhaupt gibt. Es gibt zusätzliche Informationsveranstaltungen, wo man die Möglichkeit hat von Berufen zu erfahren, an die man sonst nicht gedacht hätte. Es gibt für die meisten Berufe für den Jenigen kostenlose Ausbildungsmöglichkeiten.
Es ist bei den vorgesehenen Sozialleistungen zur Unterstützung von Jugendlichen auch vorgesehen, dass er einmal die Ausbildung wechselt - für den Fall, dass sein zunächst gewählter Beruf doch nicht das Richtige für ihn ist.

Dann bleibt nur zu hoffen, dass sich möglichst viele dem derzeitigen Mainstream verweigern, der sie auffressen will und dasses ihnen gelingen möge. Mir könnte es egal sein, ich denke nicht so, habe keine Kinder und gewissermaßen mein Schäfchen im Trockenen. Was mache ich mir auch Sorgen um unsere Jugend, deren Zukunft aufs übelste belastet ist. Sollen sie doch selber sehen, wie sie zurecht kommen. Es wird ihnen aber vermutlich nicht viel anderes einfallen, als gegen die vorzugehen, die ihnen ein derart verschissenes Nest hinterließen. Und spätestens da bin ich auch wieder betroffen.

War früher spätestens mit 14 klar, war der Bub oder das Mädchen werden wird, nehmen sich Kevin und Klein-Julia heute oft etliche Jahre mehr Zeit.
Wer sich bis 40 Zeit lassen will, soll das ruhig machen, aber nicht auf Kosten Anderer !

Haben sie nicht! Sie werden bereits im Gymnasium gedrillt: mach mit oder du bist weg vom Fenster. Wer heute die Uni verlässt, ist oft schon ausgelaugt und tut gut daran, schnell das Land zu verlassen, weil er hier keine Zukunft hat.

In Bezug auf Jeffersons Zitat: Der Bauernbub musste sich nicht darum kümmern herauszufinden, was er werden wollte. Sein Schicksal wurde durch die Umstände bestimmt. Der Preis für die Freiheit in der Berufswahl ist die nötige 'Wachsamkeit' zu schauen, was es gibt und was man will.

stimmt. Aber das ändert nichts daran, dass die Zukunft bereits verfrühstückt ist.
 
AW: Leistungsgesellschaft?

Holla, die Waldfee: Eben sah ich eine Makro-Folge in 3Sat, Thema: Wirtschaftswunder Österreich. Interessant. Es sieht also doch deutlich anders aus, als hierzulande, viel von dem, was ich beklage, wurde früher erkannt und darauf reagiert, während bei uns nur Schminke aufgelegt wurde und wird. Damit erklären sich die gegensätzlichen Positionen hier bestimmt teilweise.
 
AW: Leistungsgesellschaft?

Holla, die Waldfee: Eben sah ich eine Makro-Folge in 3Sat, Thema: Wirtschaftswunder Österreich. Interessant. Es sieht also doch deutlich anders aus, als hierzulande, viel von dem, was ich beklage, wurde früher erkannt und darauf reagiert, während bei uns nur Schminke aufgelegt wurde und wird. Damit erklären sich die gegensätzlichen Positionen hier bestimmt teilweise.
Österreich ist fleißig am Nachziehen. Wir hatten einen Staatsvertrag, welcher uns lange vor Ausverkaufssituationen bewahrte. Seit 1999, mit dem Schüssel-Putsch der 2. Republik und dem Eingemeindenwollen ins -diesmal größere- "Reich" fielen auch die Vorteile.

Ausverkauf allerortens (Industrie, Infrastruktur...), im Hintergrund wurde -beginnend ab 1992- alles umstrukturiert, Staatsvermögen tw. in Stiftungen begeben (div. "Quartiere"). Die Euro-bedingte enorme Inflation ist auch an Österreich nicht vorbeigegangen. Das Abwirtschaften der volkswirtschaftlichen Vermögen und das Umwirtschaften in die Taschen internationaler Wirtschaftsverbrecher ist auch in AT inzwischen Gang und Gäbe (s. die Zockereien im Land Salzburg).

Rechtlich hat sich auch viel verändert. Die Sozialversicherungsverbände (früher im Bund) sind größtenteils jetzt Landesverbände. Die Länder und der Gemeindebund haben das Sagen. Schwäche Länder, indem Du sie zerschlägst. Wir sind also -qua Putsch- jetzt auch eine Kleinstaaterei wie DE seit mind. dem 2. Weltkrieg. De praxe, nicht de jure!
 
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AW: Leistungsgesellschaft?

du meinst, ihr hättet dem Druck der neoliberalen Lobby nur etwas länger standgehalten? In der Sendung wurde es so dargestellt, dass euere Führung sich ernsthaft bemühen würde, der Jugend zumindest eine ordentliche Ausbildung angedeihen zu lassen, während sich die Wirtschaft hierzulande seit längerer Zeit die Mühe einer ordentlichen Nachwuchsausbildung erspart. Lange dachte ich, sie wollten nur schnorren (sollen doch die Kleinbetriebe und der Staat dies leisten, wir schnappen uns die Besten, wenn sie bereits einen Abschluss haben), sehe aber inzwischen, dass sehr oft gar kein Bedarf mehr besteht. Wer nichts mehr produziert, braucht auch keine Facharbeiter mehr, so die schlichte Erkenntnis. Aber studieren sollen sie, möglichst "Wirtschaftswissenschaften", BWL und ähnlichen Scheißdreck. Nicht fachliches Wissen ist gefragt, sondern willige Vollstreckung ihrer erbärmlichen Ziele. Sie sollen das neoliberale Gedankengut aufsaugen und mitmachen. Wie gut das gelingt, sehen wir ja sogar hier. Die glauben den Mist tatsächlich. Ist es bei euch also auch nur Kosmetik und der Wunsch, die Gassen sauber zu halten, frei von zweibeinigem Müll, den niemand mehr braucht? Und schönfärberei einer WIrtschaftsredaktion? Hier kommt jetzt wieder die Idee vom bedingungslosen Einkommen ins Spiel.
 
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Die Bildung muß natürlich und selbstverständlich an die Bedürfnisse einer lebendigen und dynamischen Wirtschaft angepaßt werden und natürlich und selbstverständlich müssen schon die Kinder spielerisch erlernen, wie man als Marktteilnehmer in einer dynamischen Wirtschaft überlebt und am 7. Tag neue Kräfte sammelt ohne sich den Streß anzutun, sich für den Kirchgang fertig zu machen und sich im Kampf gegen das Einnicken von des Pfarrers Worten berieseln zu lassen. Also endlich wieder Monopoly spielen und mehr darauf achten, was im wirklichen Leben zählt. Ich muß eben nicht so sein wie mein Pfarrer mich gerne hätte.
 
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