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Realität und Illusion!?

Kaion

New Member
Registriert
13. Oktober 2004
Beiträge
5
Sich Illusionen (Religion) hin zu geben, ist das nicht die größte aller Täuschungen.
Der Geist sollte doch frei sein, und sollte nicht eingegrenzt werden durch die Dogmen
Und regeln der diversen Glaubensrichtungen.
Ist gutes Handeln, nächstenliebe nicht ein Grundbedürfniss das mir nicht die Kirche oder andere Glaubensrichtungen vermitteln müssen?
Ist hass und Zorn nicht auch Menschlich, und bedarf einer Erklärung, einer Unterdrückung durch Religionen
Der Mensch Schaft Illusionen um zu Lenken, manipulieren um sich zu Profitieren um Macht zu bekommen die er nicht mehr Kontrollieren kann.
Wir leben doch alle in der Selben Realität in der Selben konstanten, sind es nicht die Religionen, und die Medien die Geistig grenzen schaffen?
Wird es nicht zeit weiter zu gehen, und sich nicht eingrenzen zu lassen, wird es nicht zeit denn Trost für denn Schmerz, Gewalt und Krieg nicht in Religionen zu suchen.
Ist der Mensch so schwach, das er Illusionen braucht?
Die Realität bedarf doch keiner Erklärung sie Erklärt sich doch von selbst.
Braucht der Schmerz und Krieg Erklärung? Zeigen uns die Tränen nicht dir grenzen
Die seit Anfang schon gegeben waren.
Liegt es nicht im Menschen, sich zu Lieben, zu hassen, sich zu Bekriegen, oder liegt es etwa in der Illusion?
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Mit freundlichen Grüßen!
 
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Kaion schrieb:
Sich Illusionen (Religion) hin zu geben, ist das nicht die größte aller Täuschungen.
Wir müssen zeitweise träumen, um dann die Realität(en) wieder besser verkraften zu können.

Der Geist sollte doch frei sein, und sollte nicht eingegrenzt werden durch die Dogmen
Und regeln der diversen Glaubensrichtungen.
Die Freiheit des Geistes wird dadurch nicht beeinträchtigt. Beispiel einer Sittenlehre:
http://www.stjosef.at/morallexikon/freiheit.htm

Ist gutes Handeln, nächstenliebe nicht ein Grundbedürfniss das mir nicht die Kirche oder andere Glaubensrichtungen vermitteln müssen?
Nächstenliebe zu empfangen ist ein Grundbedürfnis. Sie zu geben bedarf eines Anstoßes.

Ist hass und Zorn nicht auch Menschlich, und bedarf einer Erklärung, einer Unterdrückung durch Religionen
Hass und Zorn ist (sind) menschlich, soll(en) aber kein menschliches Ziel sein.

Der Mensch Schaft Illusionen um zu Lenken, manipulieren um sich zu Profitieren um Macht zu bekommen die er nicht mehr Kontrollieren kann.
Nein, Begründung wie oben.

Wird es nicht zeit weiter zu gehen, und sich nicht eingrenzen zu lassen, wird es nicht zeit denn Trost für denn Schmerz, Gewalt und Krieg nicht in Religionen zu suchen.
Zumindest die christliche Religion zwingt nicht; es heißt immer nur: du sollst..... Sie verbietet auch nicht, Trost woanders zu suchen.

Ist der Mensch so schwach, das er Illusionen braucht?
Ja, auf Dauer schon. Nur solange er sich gesund und stark fühlt, glaubt er, niemanden zu brauchen. Das sind bei den meisten Menschen in Summe nicht mehr als zehn Jahre ihres Lebens; dass wir immer stark scheinen wollen, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Die Realität bedarf doch keiner Erklärung sie Erklärt sich doch von selbst.
Braucht der Schmerz und Krieg Erklärung? Zeigen uns die Tränen nicht dir grenzen
Krieg ist etwas ganz Furchtbares; alle konstruktiven Kräfte der Gesellschaft sind aufgerufen, mitzuhelfen, Kriege zu beenden bzw. sie von vornherein zu vermeiden.

Liebe Grüße

Zeili
 
Wissenschaft ist auch Illusion

Beispiel 1
bei einem Arzt kommt es doch darauf an,
daß der kranke Patient durch die Behandlung gesundet

nun gibt es aber eine westliche Medizin (Chemie)
eine fernöstliche Medizin (Akupunktur)
eine esoterische (ayuveda, Homöpathie)
eine eingeborene (Medizinmann)

wenn ich nun behaupte, einer der vier (fünf? ...) Methoden sei die einzig richtige,
dann gebe ich mich einer Illusion hin

Neandertaler haben den Schädel geöffnet
und Blutungen gestillt, Teile des Hirns entnommen
die Menschen haben manchmal überlebt!
das beweisen die Schädel, die wieder verheilt sind
 
Kaion schrieb:
Sich Illusionen (Religion) hin zu geben, ist das nicht die größte aller Täuschungen.
Sehe ich auch so. Wir Erkenntniswesen neigen dazu, unseren Erlebnisumkreis bis zum geschlossenen Weltbild zu deuten, auch wenn wir dazu (noch) gar nicht fähig sind. Das ist ja auch noch kein Verbrechen, ganz im Gegenteil: Jede Forschung beginnt im Feld der Spekulation. Aber wenn wir unseren (erdachten) Geschichten nicht die berühmte Ceteris-Paribus-Klausel ("unter gegebenen Voraussetzungen") hintan stellen, zweifeln und weiter denken und forschen, dann betrügen wir uns selbst.
Als die großen, heute noch maßgebenden, Weltreligionen entstanden, da war die Wissenschaft noch ein Keimling. Unseren Urvätern kann man keine Irritationen vorwerfen. Aber wir müssen uns heute vorwerfen, dass, oder wenn, wir wider besseres Wissen, auf das wir heute zugreifen können, einer Religion eins zu eins folgen, nur weil wir die so gelernt haben und weil wir die Hosen voll haben vor dem "jüngsten Gericht".... Aufrichtigkeit sollte unsere erste Tugend sein. Und wir haben die Instrumente, die Welt (Existenz) besser zu erkennen, als unsere Vorväter und -mütter das konnten. Das Wissen explodiert.
Der Monotheismus ist in einer Zeit entstanden, als es noch keine Staaten und keine ausgereiften Gesetzgebungen nach heutigem Muster und Umfang gab. Der monotheistische Gott stand für Moral und Recht!
Wenn wir heute noch so reden, wie unsere Vorleute das taten mit den selben (erdachten und/oder wirklich geglaubten) Heilsbildern (ewiges Leben als Lohn für Folgsamkeit und Sittlichkeit), um die Völker zu disziplinieren, dann haben wir die - quasi - Sünde begangen, unsere gewachsene Kenntnis und unsere äußeren Hirnlappen zum Wohl der Menschen nicht zu nutzen - der äußeren Hirnlappen, die uns nicht als Schmuck gewachsen sind - sie sind uns gegeben worden, um sie zu nutzen!

Gysi
 
Geschätzter *Kaion*, ich gestatte mir deinen Satz:
... Sich Illusionen (Religion) hin zu geben, ist das nicht die größte aller Täuschungen.

--ein wenig zu zerlegen und zu kommentieren:

Illusion ist eine (jeweils spezifische) Wunsch-Vorspiegelung, trüger. Hoffnung,
Selbsttäuschung, idealisierte, falsche Vorstellung von der Wirklichkeit;
und
Religion [re-ligio = Rückverbindung] hat geistige, empirische Erfahrungen zur Basis,
sowie den Glauben an und Auseinandersetzung mit einer überirdischen Macht.

Deine Sätze:
... Ist gutes Handeln, nächstenliebe nicht ein Grundbedürfniss ...
und
... Ist hass und Zorn nicht auch Menschlich, und bedarf einer Erklärung, ...

--diese Sätze unterliegen dem dualistischen Prinzip, auch Bipolarität genannt:
Dem Bösen gegenüber steht das Gute, dem Licht das Dunkel, ... usw.

Deinen Satz: ... Wir leben doch alle in der Selben Realität ...
--möchte ich korrigieren: Wir leben höchstens in der gleichen, aber nie in der selben Welt:
Jeder lebt in SEINER eig´nen Welt, so wie es im passt und auch gefällt.
Und ohne Neiden oder Gieren sollt´ jeder den/die anderen respektieren.
Übt euch in Toleranz und Lebensgüte, jeder Mensch ist eine interessante Blüte!

Zu: ... Liegt es nicht im Menschen, sich zu Lieben, zu hassen, sich zu Bekriegen, ...

Da meine ich: Wann ist der Mensch geistig gereift?
-- wenn er keine Türen und Behältnisse versperren muß, um sein Eigentum bzw. seine Person zu schützen.
-- wenn keine Morde - aus Eifersucht, Habgier, Hass; mehr geschehen.
-- wenn der Mensch seinen Egoismus zurückstellt und auch für seine Mitmenschen da ist:
Uneigennützig und in Nächstenliebe; letztendlich: Hilfe zur Selbsthilfe gibt.

Nachdenkliche Grüße, spF
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe spitze Feder!

Die Realität bedarf doch keiner Erklärung. sie Erklärt sich doch von selbst.

Nichts erklärt sich von selbst, sondern der Mensch erklärt sich die Welt, sich selbst und das Übermenschliche. Wie unterschiedlich Erklärungen ausfallen können, zeigt schon der Unterschied zwischen dem ptolemäischen und dem gallileischen Weltbild.

Also haben wir es hier mit einer Illusion par excellence zu tun, die aber immer wieder geäußert wird. Die Wahrheit gilt es zu suchen , anstatt an Illusionen festzuhalten.

Was steckt eigentlich hinter diesem Gedanken, den jede x-beliebige alltägliche Erfahrung widerlegt?

gruß manni
 
Hallo!

Nichts erklärt sich von selbst, der einzige der erklärt, und zwar immer nur sich selbst, ist der Mensch. Wenn von verschiedenen Weltbildern, Evolutionstheorien usw. gesprochen wird, finde ich es etwas gefährliches diese als Illusionen hinzustellen. Es sind in meinen Augen konstruierte Realitäten in denen etwas so funktioniert, wie ich es erklären kann. Gregory Bateson hat einmal alle Theorien, alle Wissenschaft als Eklärungsprinzipien dargestellt, sie erklären was wir wollen. Nicht mehr und aber auch nicht weniger sind sie.

Unsere gesamte Realität, so wie wir sie zu denken im Stande sind, ist konstruiert, dh. nicht dass eigentlich nichts gibt. Ich möchte mich hier gegen jeden Nihilismus verwehren. Doch alles was wir mit Illusion oder Realität bezeichnen, alles das was wir zu erkennen und zu denken im Stande sind, hängt an unseren erfunden "Begriffen". Sie halten unsere, jedem seine eigene, Welt zusammen. Es existiert für uns keine Welt außerhalb unserer Begriffe, denn sobald wir so denken möchten, benötigen wir schon wieder unsere Begriffe.

Zur Religion möchte ich nun zwei andere "Erklärungsprinzipien" vorbringen. Eine zentrale Frage des Mensch-Werden ist die Frage der Verantwortung. In der monotheistischen Religion ist es eben nun Gott, vor dem das Individuum verantwortlich ist. Nun sagen aber andere, dass Gott tot ist, dass er von Anfang an Tod war und die Religion ist das Gesetz um diesen ursprünglichen Mord in Zukunft zu verhindern. Der erste Mord war der Mord am Vater, der sich im Mord an seinem Sohn wiederholt hat.

schöne Grüsse
Gregor
 
Ich will ja nun wirklich nicht mit Platon kommen oder den Empirikern.Weiß ich auch zu wenig darüber.

Aber wir müssen doch unterscheiden zwischen einem erkennenden Ich und der dieses umgebenden "Wirklichkeit". Mir ( Subjekt) ist alles andere als mein Ich Objekt.

Wenn nun alles, was wir erkennen können - also, was nicht Illusion ist - nur durch unsere Sinne von uns erfasst werden kann, jeder von uns aber weiß,wie unterschiedlich die Menschen gleiche Wahrnehmungen interpretieren,ist wiederum alles, was wir real zu erleben glauben, Illusion, gelenkte Wirklichkeit. Platons Höhlenbeispiel von mir ( sicher primitiv) interpretiert.

Kant spricht von einer inneren Anschauung, die in in unserem Kopf die äußere Anschauung mit den Gesetzen des Denkens : z.B.Kausalität, Modalität in den a priori Anschauungen Zeit und Raum verbindet. Dieser Gedanke zeigt mir deutlich, dass alles, was nur in meinem Kopf vorgeht, nicht zur Gänze überprüfbar ist und im Traumverhalten sogar die Bindung an die Kantschen Kategorien aufhebt - also illusionären Charakter hat.

Ich denke, dass Illusion eine andere Form der Realität ist als wir sie in der Regel definieren.

Illusionen brauchen nicht überprüfbar und dadurch wiederholbar gemacht zu werden: sie bleiben immer nur die Realität des sich bestimmte Illusionen machenden Ichs. Interessanter Weise sagt man ja auch von Menschen, die sich "Illusionen" - egal welcher Art - hingeben, sie leiden unter Wirklichkeitsverlust.

Bevor ich jetzt selbst noch einen solchen erleide - mit dickem Kopfe
Marianne
 
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Illusion tut gut

Wie hier schon erwähnt wurde brauch der Mensch Illusionen um sich das Leben leichter zu machen. Und im Bezug auf Religion gesehen tun die meisten Menschen nur das was die meisten Philosophen in die genau andere Richtung tun, sie erklären sich die Welt so einfach wie nur erdenklich mit Gott der wie ein Mensch ist, doch er ist doch ungreifbar. Also eine Illusion. Philosophen hingegen komplizieren die Sache und schreiten in Richtungen die hoch komplex werden und sich den meisten klassisichen Weltbildern entgegenstellt, doch auch ihre Ausführungen sind und bleiben ungreifbar. Also auch eine Illusion.

Jeder der versucht sich die Welt zu erklären schafft sich eine Illusion, weil, egal was er tut, er irgendwann immer an die Grenzen seines Denkens stößt (Und jeder stoppt irgendwo, spätestens wenn er im Nichts angekommen ist hat er seine eigene Illusion.) und nichtmehr weiterweiss! Und diejenigen die die Welt nicht hinterfragen leben in den Illusionen anderer die sie von Kind an gelernt haben.
 
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