Wer in der Politik ist für die Intergration der Sints und Roma in Deutschland zuständig? Bürger bangen um ihr Hab und Gut. Kriminalität steigt und es geschehen schlimmen Dinge, seit dem Zuzug dieser Volksgruppen. Hier Bereichte aus der Presse: Aber wer fühlt sich zuständig? Ein Tadel an die europäische Politik.
Aus der Presse: (Berlin - Wenn seine Schüler plötzlich neue Schuhe tragen, neue Jeans, neue T-Shirts; wenn Firmen-Logos darauf sind, die sie teuer und wertvoll machen, dann fürchtet Jens-Jürgen Saurin das Schlimmste. Wenn seinen Schülern plötzlich nicht mehr anzusehen ist, dass sie in Häusern wohnen, vor denen sich der Müll stapelt; dass sie in Hinterhöfen und Treppenhäusern spielen, in denen alte Kühlschränke, Staubsauger, Sofas schimmeln, dann fürchtet Saurin, 61, weißes Haar, Schulleiter: Die Jungs sind hineingeraten in die Pädophilenszene Neuköllns. "Wir haben nur in Einzelfällen die Bestätigung dafür, aber der Eindruck ist sehr stark", sagt Saurin. Im Norden des Berliner Problembezirks sei "in schrecklichem Maße eine pädophile Szene zu beobachten". Saurin leitet die Adolf-Reichwein-Förderschule in Neukölln, einer der ärmsten Gegenden Berlins, die sich zugleich zum beliebten Ausgehbezirk wandelt. Die Bars und Clubs der Feierfreudigen liegen nur wenige Straßen entfernt. Er und seine Kollegen sind so etwas wie ein Kriseninterventionsteam der deutschen Bildungspolitik. Sie kümmern sich um jene Kinder, die es nicht gepackt haben an anderen Schulen; die oft aus armen Familien kommen, die es schwer haben im Leben. Dutzende Kinder, die bei ihm lernen, stammen aus Roma-Familien - viele sind in den vergangenen Monaten aus Rumänien oder Bulgarien nach Berlin gekommen. Wenn es um das Abrutschen von Kindern ins Strichermilieu gehe, seien die " Roma-Kinder eine besonders gefährdete Jungengruppe", sagt Saurin. Nicht nur Saurin, auch andere Sozialarbeiter und Bezirkspolitiker erzählen von Kindern, die ins Strichermilieu oder in die Fänge von Pädophilen geraten sind. Ralf Rötten von der Hilfsorganisation Berliner Jungs sagte der "taz": "Ein großer Teil der Jungen, die Opfer pädosexueller Gewalt werden, sind Migranten." Sie würden sich schämen, hätten Angst vor dem Gesichtsverlust. "Sie wollen nicht als homosexuell gelten."Rosa von Praunheim hat einen Film über Stricherjungs in Berlin gedreht, er lief auf der letzten Berlinale. Darin porträtiert er auch Roma-Jungs, denn 70 Prozent der männlichen Prostituierten in der Hauptstadt stamme mittlerweile aus Osteuropa, unter ihnen seien viele Roma, sagt er. Erst langsam gerät das neue Elend in den Blick Die Kinderprostitution und die sexuelle Gewalt gegen Kinder aus Roma-Familien in sozialen Brennpunkten - es sind Folgen einer Armut, die in ihrer Dimension neu ist in Deutschland.
Wenn über Roma berichtet wird, geht es meist um Diskriminierung und um Kriminalität. Dann leben die Klischees auf vom fahrenden Volk, das unter sich bleiben will. Von klauenden Kindern, von bettelnden Müttern, von Jugendlichen, die einem die Autoscheibe putzen, von Mafia-Strukturen - solche Dinge.)
(Aus dem Spiegel:
Erst langsam gerät das Elend in den Blick, in dem viele leben, auch mitten in deutschen Großstädten. Da gibt es Hilfsarbeiter, die von Menschenhändlern hergekarrt werden und als legale Sklaven schuften. Am härtesten jedoch trifft es die Kinder.
Tausende Roma-Familien leben in Deutschland, viele sind EU-Bürger, stammen aus Rumänien und Bulgarien. Sie dürfen ohne Arbeitsnachweis nur drei Monate bleiben, oft bleiben sie länger. Sie wollen den Aufstieg schaffen - und leben meist weiterhin im Elend; auch wenn es einigen gelingt, sich selbständig zu machen oder einen regulären Job zu finden.
Es bilden sich neue Parallelgesellschaften, in die vorzudringen nicht leicht fällt. "Wir haben es mit einer neuen Stufe der Armut zu tun", sagt Neuköllns Migrationsbeauftragter Arnold Mengelkoch.)
Aus der Presse: (Berlin - Wenn seine Schüler plötzlich neue Schuhe tragen, neue Jeans, neue T-Shirts; wenn Firmen-Logos darauf sind, die sie teuer und wertvoll machen, dann fürchtet Jens-Jürgen Saurin das Schlimmste. Wenn seinen Schülern plötzlich nicht mehr anzusehen ist, dass sie in Häusern wohnen, vor denen sich der Müll stapelt; dass sie in Hinterhöfen und Treppenhäusern spielen, in denen alte Kühlschränke, Staubsauger, Sofas schimmeln, dann fürchtet Saurin, 61, weißes Haar, Schulleiter: Die Jungs sind hineingeraten in die Pädophilenszene Neuköllns. "Wir haben nur in Einzelfällen die Bestätigung dafür, aber der Eindruck ist sehr stark", sagt Saurin. Im Norden des Berliner Problembezirks sei "in schrecklichem Maße eine pädophile Szene zu beobachten". Saurin leitet die Adolf-Reichwein-Förderschule in Neukölln, einer der ärmsten Gegenden Berlins, die sich zugleich zum beliebten Ausgehbezirk wandelt. Die Bars und Clubs der Feierfreudigen liegen nur wenige Straßen entfernt. Er und seine Kollegen sind so etwas wie ein Kriseninterventionsteam der deutschen Bildungspolitik. Sie kümmern sich um jene Kinder, die es nicht gepackt haben an anderen Schulen; die oft aus armen Familien kommen, die es schwer haben im Leben. Dutzende Kinder, die bei ihm lernen, stammen aus Roma-Familien - viele sind in den vergangenen Monaten aus Rumänien oder Bulgarien nach Berlin gekommen. Wenn es um das Abrutschen von Kindern ins Strichermilieu gehe, seien die " Roma-Kinder eine besonders gefährdete Jungengruppe", sagt Saurin. Nicht nur Saurin, auch andere Sozialarbeiter und Bezirkspolitiker erzählen von Kindern, die ins Strichermilieu oder in die Fänge von Pädophilen geraten sind. Ralf Rötten von der Hilfsorganisation Berliner Jungs sagte der "taz": "Ein großer Teil der Jungen, die Opfer pädosexueller Gewalt werden, sind Migranten." Sie würden sich schämen, hätten Angst vor dem Gesichtsverlust. "Sie wollen nicht als homosexuell gelten."Rosa von Praunheim hat einen Film über Stricherjungs in Berlin gedreht, er lief auf der letzten Berlinale. Darin porträtiert er auch Roma-Jungs, denn 70 Prozent der männlichen Prostituierten in der Hauptstadt stamme mittlerweile aus Osteuropa, unter ihnen seien viele Roma, sagt er. Erst langsam gerät das neue Elend in den Blick Die Kinderprostitution und die sexuelle Gewalt gegen Kinder aus Roma-Familien in sozialen Brennpunkten - es sind Folgen einer Armut, die in ihrer Dimension neu ist in Deutschland.
Wenn über Roma berichtet wird, geht es meist um Diskriminierung und um Kriminalität. Dann leben die Klischees auf vom fahrenden Volk, das unter sich bleiben will. Von klauenden Kindern, von bettelnden Müttern, von Jugendlichen, die einem die Autoscheibe putzen, von Mafia-Strukturen - solche Dinge.)
(Aus dem Spiegel:
Erst langsam gerät das Elend in den Blick, in dem viele leben, auch mitten in deutschen Großstädten. Da gibt es Hilfsarbeiter, die von Menschenhändlern hergekarrt werden und als legale Sklaven schuften. Am härtesten jedoch trifft es die Kinder.
Tausende Roma-Familien leben in Deutschland, viele sind EU-Bürger, stammen aus Rumänien und Bulgarien. Sie dürfen ohne Arbeitsnachweis nur drei Monate bleiben, oft bleiben sie länger. Sie wollen den Aufstieg schaffen - und leben meist weiterhin im Elend; auch wenn es einigen gelingt, sich selbständig zu machen oder einen regulären Job zu finden.
Es bilden sich neue Parallelgesellschaften, in die vorzudringen nicht leicht fällt. "Wir haben es mit einer neuen Stufe der Armut zu tun", sagt Neuköllns Migrationsbeauftragter Arnold Mengelkoch.)