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Plotin's Gedanken

Am Bahnhof
sind alle Züge abgefahren.

Jetzt sitzt dort nur noch
die Wirklichkeit herum
und bettelt um Kleingeld.

Ich spendiere ihr
eine rote Clownsnase
damit sie weniger trostlos aussieht.

Immerhin kann man sich
seine innere Zufriedenheit
jetzt aus Automaten ziehen.

Das Sortiment ist mannigfaltig nur…

für einen Zehner darf man sich
nicht zu viel vom Untergang erwarten.

plotin​
 
Werbung:
Der Abend
rauscht als Meer
über dunkle Hügel…

silbern zieht
die Nacht herauf.

Die Straßen… überschwemmt
vom Zwielicht… leiten
niemanden mehr.

Heim will ein jeder…

doch manchen zieht´s
grad jetzt hinaus.

plotin​
 
Im Rückspiegel
immer kleiner werdend
die verbrauchten Tage…
ich konnte noch nicht wissen
ob dieser Blick gut tat
zu fremd erschien mir das Bild.

Viel hatte ich nicht dabei
nur die üblichen Nebensächlichkeiten
die man so braucht:
Unterwäsche Ausweis Geld
und ein Photo.

Den großen Dingen folgend
fühlte ich mich nicht schlecht…
gab Gas und setzte den Blinker.

Die Richtung frei gewählt
führten mich die Tage
hinter… vor… und neben mir
immer weiter fort
doch… nie richtig weg.

plotin​
 
Völlig ungeschoren
kommst du
da nicht heraus.

Roh…

durchkämmt es
deine Gedanken.

Roh…

spaltet ein scharfes Auge
jedes Haar.

Roh…

das zustimmende
Lächeln.

Roh…

der Händedruck
der dir die
Haut abzieht.

plotin​
 
Lange blind
zurückgelassen.

Treibholz…
angeschwemmt
aus fernen Tagen.

Rau und verknotetes…
glattgesponnen
zu leichtfüßigen
Kindheitsgewölle.

Seltsam…
nicht immer war Sommer
und wir liefen
ohne Schuhe…

keiner kam davon.

plotin​
 
Da waren wir… jenseits
von Sommern & Wintern
in diesem… zwischen Zeiten.

& da waren wir noch

Als wir in Du & Ich &
Ich & Du zerfielen
wurden wir zeitlosen zeitlich
wir endlosen endlich…
unsterblich sterblich.

& da waren wir dann

Als die Winter über uns kamen
mussten wir… Du dort &
Ich da & jeder für sich
durch den Frost…
der die Sommer beendete.

Es herbstete schon zeitig
in diesem Jahr.

plotin​
 
Der Morgen gähnt und reckt sich
im frühen Licht der Fluchtung
deine Hände…
an jedem Finger
perlt eine Stunde…
kein Zittern nur ruhiges Fremdeln
während unser Atem
an uns zerrt.

plotin​
 
Tiefen öffnen sich
wenn die Welt ausatmet.

Das Tageslicht
wird davongetragen
und…
schon zwei Atemzüge später
bellt der Mond
die Hunde an.

Fast ein Wagnis
flüstert es.

Die Menschen
sind zu Irrlichtern geworden
die sich in den Fenstern
schlafender Häuser spiegeln.

Wir tragen die Dunkelheit
mit uns.

Neugierig folgen
wir der Nacht…
wie sie nackt
durch die Gassen tanzt
und…
bizarre Schatten
an die Fassaden wirft.

Ohne Geräusch
von Schwarzlicht umkleidet.

Später dann liegen wir
im schon feuchten Gras
dass von der Sonne träumt
und…
ein lebendig pulsierendes All
streckt seine Arme
nach uns aus.

plotin​
 
Warten…
bis die Radachsen des Tages enteilen
dann… näher zu dir rutschen.

Sehen…
wie die Rücklichter auf deiner Haut verblassen
dann… mein Ohr an die legen.

Spüren…
dass die Schienen noch warm sind und leise vibrieren
dann… Weichen dort wo keine waren.

plotin​
 
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Nachlaufendes vor sich herschieben
in Gedanken nur…
Stunde an Stunde gekettet
lassen sich leere Tage schnell füllen…
leere Leben nicht.

Abbauarbeit im Aufbau
zuerst…
angehäuftes wegräumen
dann…
loslassen
mindestens

Ich habe losgelassen
aber es lässt mich nicht los
nimmt die Hand nicht
von meiner Schulter.

Zurückgehalten und…
als versprechen
für einen besseren Tag
den Alltag erst
mit kleinen Pinselstrichen
ausmalen…

morgen wieder?
Mindestens.

plotin​
 
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