AW: Nutzlose, wertlose Menschen
Obwohl - warum nicht noch einen Versuch?
Es gibt keine konkreten 'sie'.
Ich meine, vielleicht gibt es sie schon -
also irgendwelche Anschubser oder so.
Vermutlich sogar.
Aber um die geht's nicht wirklich.
Obwohl sie - sofern es sie gibt - glauben,
dass es um sie geht.
Im übrigen:
Ich hab ein echtes Problem beim Erklären.
Weil ich häufig in Bildern denke.
Bilder sind eine Sprache,
Buchstaben und Sätze ganz andere.
Aber Versuch macht kluch, näwohr?
Also:
Es geht letztendlich um ein Energiespiel.
Jeder Mensch ist Energieträger und -spender.
Hängt mit dem Geheimnis Lebenskraft und so zusammen.
Ob man diese Energie messen kann,
ob sie esoterisch oder physikalisch ettiketiert wird,
ob an ihr Heil hängt oder ob sie durch banalität besticht -
das alles ändert nichts daran, dass diese Energie existiert.
Weißt Du, was die Aufgabe von Geschichtenerzählern war?
Also damals - in jenen Zeiten, als Geschichtenerzähler
noch allgemein anerkanntes Berufsbild war?
Sie erschufen Welten.
Nicht irgendwo schufen sie sie, sondern in den Zuhörern.
Worte können das.
Natürlich im Verbund mit der Kreativität, die sie aufnimmt.
(Und vermutlich nicht nur im Verbund mit der,
sondern auch mit allem anderen, was Mensch noch in sich hat.)
Eine Geschichte ist eine eigenartige Angelegenheit.
Niemand weiß, ab wann sie anfängt zu existieren.
Und niemand weiß, ob es überhaupt ein Ende gibt.
Geschichten haben Wirkung.
Soll heißen, viel interessanter als Disput darüber,
ob es so etwas wie Geschichten-Macht gibt,
ist eine Erörterung über den Stellenwert von Geschichten-Qualität.
Irgendwann im Lauf des Sommers fiel hier ein Zitat
im Sinn von "Am Ende ist alles eine Frage der Moral".
Genau so ist es, wenn man den Gedanken an Qualität weiterverfolgt.
Einfach mal vergessen, was man von Kirchendienern
und sonstigen Knechten auf Umwegen gelernt hat -
dass nämlich Moral grundsätzlich was Verlogenes ist,
womit Menschen geknechtet wahlweise gezügelt werden.
Moral ist nichts anderes als Einsicht darein,
dass Qualität nicht unwichtig ist.
Es gibt aber keine Qualität an sich -
entweder hat etwas gute oder schlechte Qualität.
Und genau das ist der springende Punkt:
Hier sind 'Psychologen' am Werk,
die ein ganz eigenes Verständnis von guter Qualität haben.
Und zwar aufgrund der Tatsache, dass sie erst dort stehen,
wo man noch denkt, man müsse anderen dadurch helfen,
dass man ihre Seelentüren einbricht.
Letztendlich ist ihnen nicht bewußt, was sie tun -
sie wähnen sich selbst auf bester Gutmensch-Seite.
Manche auch auf gegenüberliegender.
Ein Forum, das so konditioniert ist wie dieses,
ist längst schon mehr als die Summe seiner Teile.
Hinzu kommt, dass es hier einige versierte Geschichtenerzähler gibt.
Und auch einige,
die noch ganz andere Wege nehmen,
um Geschichten zu manifestieren.
Wie Irana anderswo sagte: Wir wissen doch, wie's geht.
Oh ja, sie wissen, WIE es geht.
Nur leider wissen so einige nicht, WAS da alles geht.
Versteh mich bitte nicht miss:
Mir ist schon klar, dass jeder seinen Weg gehen muss.
Tatsächlich hab ich gar kein Recht,
Dir auch nur irgendwas zu bedenken zu geben.
Von adressatengerechtem Ankommen mal ganz zu schweigen.
Mir ist ebenso klar, dass das, was ich sehe,
vor allem meinem Weg entspricht.
Ist ja auch oft genug entsprechend unverständlich.
Insofern besiedle ich wohl gewisse Spezialistenecke.
Und aus eben der heraus sag ich was dazu -
in mir möglicher Sprache:
Wir leben beständig Geschichten.
Nicht erst seit gewissem Spezzano.
Alles webt sich ineinander und miteinander.
Das ist normal so - auch dann, wenn es dicht passiert.
Was nicht 'normal', weil gesteuert ist,
geht von Leuten aus, die meinen eingreifen zu müssen.
Auf unterschiedlichsten Ebenen.
Und ja, an der Stelle verabschiede ich mich jetzt erstmal -
etwas verlegen mich selbst ertappt habend.
Was auch immer du tust, tu's so, wie es Dir entspricht.
Tschulldigung.
