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Kuba

Volksentscheid 6. April 1968.
Der Volksentscheid 1968 des "Staatsvolkes der Deutschen Demokratischen Republik" ergab folgendes Ergebnis: 94,54 Prozent Ja-Stimmen der Stimmberechtigten. Oder wie es der Genosse Stalin einmal so treffend auf den sozialistischen Punkt brachte: Es ist nicht so wichtig, wer wählt, sondern wichtiger ist, wer auszählt.
 
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Dann war die DDR demokratischer, als das vereinte Deutschland 1989/99.
Das hat für mich so etwas, wie die nostalgische Variante des Stockholm-Syndroms, wenn man die DDR postum in die Nähe eines demokratischen Staates rückt. Und selbst wenn diese hier und dort demokratisch funktioniert haben sollte, dann halte ich es generell doch eher hierzu mit Adorno, welcher im vergleichbaren Zusammenhang einmal postulierte: Es gibt kein richtiges Leben im falschen!
 
Ach, daher weht also der Wind?
«**********»-Onlinechef Florian Warweg ist Mitte dreissig, hat in Tübingen studiert – umgeben von «Linksliberalen». Nach dem Studium gründete er den Nachrichtenblog «amerika21»; 2015 fing er als einer der ersten Redaktoren bei «**********» an. Weil er «das Projekt ganz spannend fand», wie er sagt.
 
Das hat für mich so etwas, wie die nostalgische Variante des Stockholm-Syndroms, wenn man die DDR postum in die Nähe eines demokratischen Staates rückt.

Das hast du falsch verstanden. Der Kontext war ein ganz anderer.
Da bei der Wiedervereinigung das Volk nicht gefragt wurde, trifft die Aussage
"Die Verfassung wird vom Volk gewählt" in diesem Falle nicht zu.
Bezüglich des Volksentscheids 1968 aber schon. Damit war das ein demokratischerer Akt, als bei der Wiedervereinigung.

TM, hat zwar keine Kuscheltiere, aber trotzdem einen Erklärbären zur Hand
 
Ja, die wieder zu vereinigenden.
Das mag zutreffen, wenn man sich zuvor freiwillig separiert hatte; was hier eindeutig zuvor nicht der Fall gewesen war. Andererseits galt es aber auch, den Langmut der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen nicht zu überdehnen. Alles hierüber hinaus hätte nur den ewig Gestrigen in die Hände gespielt.
 
Wiedervereinigung = wieder vereint; muss dazu noch jemand abstimmend um Erlaubnis gefragt werden?

Im Grunde ja. Aber man biegt bestehende Gesetze ja gerne mal zurecht, wenn es dadurch bequemer wird.
Darüber gibt es also unterschiedliche Ansichten
Wenn in unserer Zeit ein neuer Staat gegründet wird oder ein Volk sich von despotischer Unterdrückung befreit hat, stehen viele Modelle geschriebener Verfassung zur Wahl; auch mit der Möglichkeit, Elemente verschiedener Verfassungen zu kombinieren.

Es kamen Bundesländer hinzu!
Eine freie Entscheidung, ob die aktuelle Verfassung der BRD übernommen wird, stand gar nicht wirklich im Raum, bzw. wurde verworfen. Durch Parlamentarier. Wie so oft. Einmal gewählt, wird das Volk nicht mehr gefragt.

Die verfassungsgebende Gewalt geht in demokratischen Staaten vom Volke aus,....
In der Realität der repräsentativen Demokratien ist diese meist an einen Verfassungsgesetzgeber delegiert. Manche Staaten sehen aber auch verpflichtende Volksabstimmungen für Teil- oder Totalrevisionen der Verfassung vor, so zum Beispiel für Gesamtänderungen der Verfassung in Österreich.

Stattdessen wurde Art. 146 und 23 geändert und die DDR einverleibt.

Im Jahr 1990 hieß die Frage plötzlich nicht mehr, ob es zu einer Wiedervereinigung Deutschlands kommt, sondern nur noch wann diese geschehen wird. Und: Sollte sich das wiedervereinigte Deutschland eine neue Verfassung geben oder sollte die DDR dem Grundgesetz beitreten?

Nach der auch mit Blick auf außenpolitische Konstellationen getroffenen Entscheidung für eine schnellstmögliche Vereinigung drehte sich die Debatte um die Frage nach dem "besten" Weg zur Einheit: Sollte dieser auf dem Weg eines Beitritts nach dem damaligen Art. 23 GG erfolgen oder war die Vereinigung über den Prozess der gesamtdeutschen Verfassungsgebung nach Art. 146 GG anzustreben? Während der Weg des Art. 23 GG eine Beibehaltung bei gleichzeitiger Ausdehnung des Grundgesetzes auf das Gebiet der bisherigen DDR vorsah, hätte das Grundgesetz beim Gang über Art. 146 GG seine Geltung verloren, wäre also vollständig abgelöst worden.


TM, die, um Schubladen vorzubeugen erwähnt, dass sie in der BRD geboren wurde
 
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