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Niemals eine Bürgerin

^gaia^

Well-Known Member
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20. Januar 2018
Beiträge
3.615
Ich habe heute einen Artikel gefunden, der sich mit Rassismus beschäftigt und eine Vergleich zieht zu Rassismus in den USA und hier.
Das ganze ist aus der Sicht einer jungen Frau geschrieben, die ein prolm darin sieht, dass Rassismus zwar in beiden Ländern exituert, aber hier( sie lebt gerade in Berlin)
Ein Auzug daraus
Den offenkundigen Rassismus in den USA mal beiseite, ist dort beispielsweise eine Bindestrich-Identität zu haben, die in Deutschland undenkbar scheint. In den USA besteht kein direkter Widerspruch zwischen einer "amerikanischen" und einer "migrantischen" Identität: Man kann sudanesisch-amerikanisch, chinesisch-amerikanisch oder iranisch-amerikanisch sein. Das eine hebt das andere nicht auf. Das zeigt sich schon in der Tatsache, dass ich noch immer zwei Pässe besitze – den meines Geburtslandes und den meiner Wahlheimat.

Ich muss zugeben, ich erlebe das hier in Deutschland ähnlich. Um für Österreich zu schreiben, reichen meine beiden Urlaube nicht aus.
Leute die nicht eindeutig deutsch rüberkommen, sind und bleiben wohl "die Ausländer" .
Wie seht ihr das?
 
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Ja, nein, Vielleicht
Wenn diese Person zur Behörde muss weil sie irgendwas beantragen muss, wird er von dem Beamten nicht verstanden. Also muss dieser erstmal versuchen herauszufinden was die Person überhaupt möchte. Das verursacht kosten.
Wenn diese Person unterwegs ist und mir im weg steht kann ich sie bitten zur seite zu gehen so lange ich will, er wird nur irgenwas auf seiner Sprache sagen und ich komme immer noch nicht da vorbei.
Also es ist nicht nur ihr Problem sondern das Problem für alle.
Hast du schon mal in der Türkei bei einem Amt Anträge bekommen die in Deutsch sind? Nein. Da musst du dann auch die Sprache lernen so wie in jedem anderen Land auch. Warum sollte es dann hier anders sein?
Das lässt mich an die Aussage dieser Dame im verlinkten Bericht denken:
Denn selbst wenn AfD und Pegida verschwänden, würden die höflicheren, schleichenden Formen des Rassismus doch weiterbestehen.

Es ist also ein monetäres Problem für dich, weil solche Ausländer Kosten verursachen? Mit anderen Worten, wenn Millionen Deutscher, jedes Jahr in der ganzen Welt ihren Urlaub verbringen und natürlich die Sprache der Einheimischen nicht beherrschen, dürfen den Einheimischen den Weg versperren, weil sie Geld dorthintragen?
Woran erkennst du ob ein Ausländer, der dir im Weg steht, seit 10 Jahren in Deutschland lebt, oder vielleicht auch ein Tourist ist, der auch Geld herträgt?
 
Wenn diese Person zur Behörde muss weil sie irgendwas beantragen muss, wird er von dem Beamten nicht verstanden. Also muss dieser erstmal versuchen herauszufinden was die Person überhaupt möchte. Das verursacht kosten.
Gar nicht. Er muss jemanden mitnehmen zum Übersetzen. Ansonsten kann er wieder gehen.

Wenn diese Person unterwegs ist und mir im weg steht kann ich sie bitten zur seite zu gehen so lange ich will, er wird nur irgenwas auf seiner Sprache sagen und ich komme immer noch nicht da vorbei.
Auch nicht. Wenn die Person nicht erkennt, dass du vorbei willst, dann schiebst du sie einfach sanft zur Seite und lächelst sie dabei an. Wenn du freundlich wirkst, wird das nicht als Aggression verstanden.

Also es ist nicht nur ihr Problem sondern das Problem für alle.
Das schon mal gar nicht.

Hast du schon mal in der Türkei bei einem Amt Anträge bekommen die in Deutsch sind? Nein. Da musst du dann auch die Sprache lernen so wie in jedem anderen Land auch. Warum sollte es dann hier anders sein?
Ich war mal eine Zeit in einem arabischen Land. Zum Glück konnten die meisten der Bewohner dort englisch. Nebenbei habe ich auch etwas arabisch gelernt (Libanon-Arabisch), aber vieles davon leider wieder vergessen. Zum Koranlesen hat es aber trotzdem nicht gereicht. :(
 
Ich erlebe diese Form des höflichen Rassismus( geninal dass ich dafür nun eine Umschreibung habe) immer wieder:
Eine Mitpatientin, die vorher über Ausländer geschmipft hat und deren Arbeitmoral über die Stationshilfe aus Georgien in deren Anwesenheit:
"Da, die Frau arbeitet doch auch schnell und putzt so gründlich"
Oder: "Auf der anderen Station sind sie nicht so nett wie hier, aber das sind auch lauter Ausländer"
Ja, ich stoße mich oft an der Bezeichnung Ausländer, vor allen dewegen, weil er verallgemeinernd und sehr sehr oft auf als Abwertung gebraucht wird.
Woran erkennst du ob ein Ausländer, der dir im Weg steht, seit 10 Jahren in Deutschland lebt, oder vielleicht auch ein Tourist ist, der auch Geld herträgt?
Ausländer ist wohl, wer nicht deutsch genug aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte dazu ergänzend schreiben, dass das Problem ja nicht ist das Wort Ausländer it, sondern erstens wie es gebraucht wird( als Abwertung),dass man damit eine Grenze zu Deutschen zieht und dass man sehr oft jemanden als Ausländer markiert, der gar keiner ist.
Und auch bei dem "keiner mehr ist" wird dann die Stirn gerunzelt, weil der eine oder andere findet, wer deutsch ist hat eine deutsche Abstammung zu haben.
Das ist wohl auch ein Unterschied zu den USA.
 
Ja, ich stoße mich oft an der Bezeichnung Ausländer, vor allen dewegen, weil er verallgemeinernd und sehr sehr oft auf als Abwertung gebraucht wird.
Die Bezeichnung Ausländer ist zunächst wertfrei. Sie bedeutet nichts weiter, als dass diese Person aus dem Ausland stammt. Kritisch wird es, wenn man einen Franzosen oder Briten oder Schweitzer dabei ausnimmt Mit dem Wort Ausländer verhält es sich wie mit dem Wort Gutmensch. Im Wort ist nichts Negatives enthalten, aber der Gebrauch des Wortes durch rechte Kreise, bei gleichzeitiger Zuschreibung bestimmter Eigenschaften derjenigen, die sie Gutmenschen nennen, haben das Wort zum Unwort verwandelt. Und wir machen das Spiel mit, das ist das Schreckliche.
Ausländer ist wohl, wer nicht deutsch genug aussieht.
Wenn es so wäre, dann wären einige meiner Nachbarn Ausländer. Sie sind jedoch ohne Ausnahme Deutsche. Zwei Straßen weiter ist ein Wohnkomplex, in dem Menschen wohnen, die auch so aussehen wie meine Nachbarn, aber wenn ich ihnen auf der Straße begegne, merke ich erst, wenn sie näherkommen, dass sie russisch sprechen. Ob sie Russlanddeutsche sind, weiß ich nicht, weil Russen - zumundest Westrussen - auch nicht anders als Deutsche aussehen.
 
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Die Bezeichnung Ausländer ist zunächst wertfrei. Sie bedeutet nichts weiter, als dass diese Person aus dem Ausland stammt. Kritisch wird es, wenn man einen Franzosen oder Briten oder Schweitzer dabei ausnimmt ...
Daher stört es mich oft, aber nicht immer. Ein Ausländer ist also einer, der hier lebt und nicht deutsch ist und es auch nicht vor hat Deutscher zu werden?
Oder jemand der keinen deutschen Pass hat.
Und was ist mit denen die zb einen deutschen und einen russischen Pass haben? Sind das halbe Ausländer?
Ich möchte damit ausdrücken, wie seltsam manch eine Formelierung ist.
Wenn es so wäre, dann wären einige meiner Nachbarn Ausländer. Sie sind jedoch ohne Ausnahme Deutsche.
Ja, lustig nicht? Man glaubt ja auch anhand eines Akzents zu erkennen, wer nun ein Ausländer ist.
Ich erkenne das eigentlich nie wo jemand nun (vielleicht)her kommt, auch bei der jungen Frau aus dem Artikel hätte ich das ( natürlich)nicht sagen können. Woher soll man den wissen ob jemand als Tourist hier ist, oder gerade Asyl beantragt hat oder in der siebten Generation in deutschland lebt.
Daher bin ich auch vorsichtig was die Bezeichnung Ausländer angeht.
Wobei es ja im Grunde darum geht, jemanden als Bürger dieses Landes zu betrachten und fertig.
 
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