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Können wir uns die Reichen noch leisten?

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Ja, und wenn kein Mensch mehr Geld ausgeben würde, wäre das Klima gerettet. Wir könnten dann wieder wie Cro-Magnon Menschen im perfekten Weltklima mit makelosen Wetter leben. :)
Cro-Magnon Menschen machten einfache Holzfeuer mit eimerweise Feinstaub.
Ich weiß nicht, ob die Pro-Kopf-Umweltbelastung von Cro-Magnon Menschen geringer war als die heutiger Menschen.
 
Reiche per se als "Krebsgeschwüre" zu bezeichnen, sagt eigentlich alles über deine Einstellung aus.
So hatte er es sicherlich nicht gemeint, zeigt aber deine Einstellung, es so verstehen zu wollen.

Zurück zum Thema:
Ja, was fair ist, ist nicht klar bzw. ein nettes philosophisches Thema. Aber bekannt ist doch, dass reichere Kinder es erheblich einfacher haben als arme, oder? Ist das z.B. für dich fair?
Ist es also fair, dass man durch das Glück reicher Eltern ein besseres Leben hat? Im Extremfall sogar vom Geld der Eltern leben kann?
 
So hatte er es sicherlich nicht gemeint, zeigt aber deine Einstellung, es so verstehen zu wollen.
Ich ging danach, was er hier so schreibt. Das halte ich für die verlässlichste Methode zur korrekten Interpretation.
Wenn du andere "Wege" hast, dann ist das deine Sache, so wie auch die Einstellung, die du in mich hineininterpretieren willst.
Zurück zum Thema:
Ja, was fair ist, ist nicht klar bzw. ein nettes philosophisches Thema. Aber bekannt ist doch, dass reichere Kinder es erheblich einfacher haben als arme, oder? Ist das z.B. für dich fair?
Nein, aber es ist auch nicht fair, dass Eltern das Wohl der eigenen Kinder mehr am Herzen liegt als das Wohl anderer Kinder.
Es ist eine Sache etwas für fair oder unfair zu halten aber eine ganz andere, in ein System einzugreifen um etwas seiner subjektiven -und oft
nicht durchdachten- Meinung "fairer" zu machen.
Die Kommunisten haben auch geglaubt, die Umsetzung ihrer Ideologie würde die Gesellschaft "fairer" machen.
Hat sie aber nicht. Und daraus sollte man doch lernen, oder nicht?
Ist es also fair, dass man durch das Glück reicher Eltern ein besseres Leben hat? Im Extremfall sogar vom Geld der Eltern leben kann?
Ja, ist so - nur wenn man Eltern verbietet, sich für das Wohl der eigenen Kinder einzusetzen, dann geht man tief wider
der menschlichen Natur. Und immer, wenn sich eine Ideologie die menschliche Natur zum Feind macht, geht es schief.
Mächtig schief.

Es geht um Neid. Man neidet den reichen Erben ihren Reichtum, für den sie nichts getan haben bzw den sie in ihren Augen
nicht verdient haben - und beansprucht einen Teil des Reichtums unter dem Deckmantel der vermeintlichen Fairness.
Dass die "Normalbürger" vom Glück profitieren, hierzulande geboren zu sein bzw zu leben, das sehen sie als selbstverständlich an.
Ginge es ihnen tatsächlich um die Fairness, die sie hier so gutmenschlich einfordern, dann müssten sie selbst viel mehr von ihrem
Reichtum an Menschen in ärmeren Ländern abgeben als sie von den reichen Erben bekämen. Aber komischer Weise fordern sie die
globale Aufteilung ihres eigenen Reichtums nicht oder setzen die Aufteilung um.
Nein, gefordert wird "Fairness" nur so weit sie selbst davon profitieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ging danach, was er hier so schreibt. Das halte ich für die verlässlichste Methode zur korrekten Interpretation.
Wenn du andere "Wege" hast, dann ist das deine Sache, so wie auch die Einstellung, die du in mich hineininterpretieren willst.
Ok, belassen wir es dabei und gehen besser zum Thema über.
Nein, aber es ist auch nicht fair, dass Eltern das Wohl der eigenen Kinder mehr am Herzen liegt als das Wohl anderer Kinder.
Individuell zieht jeder sein Eigenes vor wie hier die eigenen Kinder, das ist ja klar.
Deshalb sollte man eine möglichst unabhängige, allgemeinere Position versuchen einzunehmen, wenn man allgemeinere Fairness versuchen möchte.
Es ist eine Sache etwas für fair oder unfair zu halten aber eine ganz andere, in ein System einzugreifen um etwas seiner subjektiven -und oft
nicht durchdachten- Meinung "fairer" zu machen.
Siehe eben und schon durchdachter. Wir haben leider einige unfaire oder sonst wie suboptimale Systeme, die man hinterfragen und zu verbessern versuchen sollte (z.B. das Zweiklassen-System in der deutschen Krankenversicherung, das veraltete Schulsystem...)
Die Kommunisten haben auch geglaubt, die Umsetzung ihrer Ideologie würde die Gesellschaft "fairer" machen.
Hat sie aber nicht. Und daraus sollte man doch lernen, oder nicht?
Aus den alten Kommunisten kann man natürlich lernen, z.B. dass "Alle sind gleich, aber einige noch gleicher" (nach Orwells Animal Farm) so natürlich nicht fair ist; auch geht gewisse Fairness lokal nicht so einfach (gegenüber äußere, z.B. wirtschaftliche Kräfte). Deshalb ist die staaten-übergreifende Idee der Reichensteuer sehr erfreulich.
Ja, ist so - nur wenn man Eltern verbietet, sich für das Wohl der eigenen Kinder einzusetzen, dann geht man tief wider
der menschlichen Natur. Und immer, wenn sich eine Ideologie die menschliche Natur zum Feind macht, geht es schief.
Mächtig schief.
Dir ist schon klar, dass Kultur oft wider menschlicher Natur ist? Z.B. dass man sich nicht einfach mal krass rächt, weil die Kultur/Gesetze es "Totschlag" nennen...
Es geht um Neid. Man neidet den reichen Erben ihren Reichtum, für den sie nichts getan haben bzw den sie in ihren Augen
nicht verdient haben - und beansprucht einen Teil des Reichtums unter dem Deckmantel der vermeintlichen Fairness.
Ja, du liebst den "Neid". Genau damit umgeht man gut den Gedanken, etwas fairer machen zu wollen.
Dass die "Normalbürger" vom Glück profitieren, hierzulande geboren zu sein bzw zu leben, das sehen sie als selbstverständlich an.
Auch darüber habe ich an anderer Stelle schon diskutiert, es ist somit nicht selbstverständlich.
Ginge es ihnen tatsächlich um die Fairness, die sie hier so gutmenschlich einfordern, dann müssten sie selbst viel mehr von ihrem
Reichtum an Menschen in ärmeren Ländern abgeben als sie von den reichen Erben bekämen. Aber komischer Weise fordern sie die
globale Aufteilung ihres eigenen Reichtums nicht oder setzen die Aufteilung um.
Nein, gefordert wird "Fairness" nur so weit sie selbst davon profitieren.
Das stimmt nur teilweise. Es geht nicht nur darum, selbst davon zu profitieren, aber natürlich kann man nicht erwarten, dass sich Umstände radikal für Leute ändern. So können z.B. gut 80 Mio Deutsche das gesamte Elend der Welt unmöglich auffangen.
Vielmehr sollte es darum gehen, Verhältnisse fließend(er) anzupassen und vor allem dort, wo Menschen offensichtlich am wenigstens persönliche Probleme bekommen, außer dass sie Anderen ein wenig abgeben (Superreiche). Gerade die Ungleichheit der Macht (bedingt oft durch Geld) führt sehr zu Unfairness; ein Extremfall ist Putin mit seinem Krieg gegen die Ukraine (Putin u.a. mit den Oligarchen im Hintergrund).
 
Ok, belassen wir es dabei und gehen besser zum Thema über.
Sehr gut.
Individuell zieht jeder sein Eigenes vor wie hier die eigenen Kinder, das ist ja klar.
Ja, und jeder zieht eine Gesellschaftsordnung vor, in der er das auch darf und in diese Richtung wirken kann.
Deshalb sollte man eine möglichst unabhängige, allgemeinere Position versuchen einzunehmen, wenn man allgemeinere Fairness versuchen möchte.
Wenn.....aber möchte man wirklich? Oder möchte man nur dann, wenn man sich für sich selbst einen Vorteil davon verspricht?
Offen ist auch, was "allgemeinere Fairness" konkret und im Detail bedeuten mag.
Auch anzumerken ist, dass die meisten, die "Chancengleichheit" fordern, eigentlich "Erfolgsgleichheit" meinen. Sie neiden den Erfolgreichen
nämlich ihren Erfolg und beanspruchen letztendlich einen Teil von dem, was sie erreicht haben. "Chancengleichheit" verschleiert nur den Neid und liefert auch gleich eine Entschuldigung für die eigene Erfolglosigkeit. Man sei ja nicht selbst durch eigenes Unvermögen gescheitert, sondern hatte ja nie die Chance erfolgreich zu sein. Das eigene Versagen liegt an den anderen, am "System" und nicht an einem selbst, schon klar.
Siehe eben und schon durchdachter. Wir haben leider einige unfaire oder sonst wie suboptimale Systeme, die man hinterfragen und zu verbessern versuchen sollte (z.B. das Zweiklassen-System in der deutschen Krankenversicherung, das veraltete Schulsystem...
Was immer "suboptimal" bedeutet. Die Welt ist nicht perfekt und wird es auch nie werden.
Bezüglich Zweiklassen-System ist es ähnlich wie mit Wohlstand. Gleichmacherei könnte man nur durch Nivellierung nach unten erreichen.
Die Ressourcen reichen nun einmal nicht aus, um allen "Spitzenmedizin" zukommen zu lassen. Es gibt nur einen "besten Arzt" und nicht jeder kann von genau diesem behandelt werden, das ist ein gegebene Tatsache. Gleichmacherei könnte man also nur erreichen, indem man dem "besten Arzt" das Praktizieren verbietet und nur mittelmäßige Ärzte auf die Patienten loslässt.
Aber wer zieht denn wirklich eine Gesellschaft vor, in der die Option, Spitzenmedizin gegen Aufpreis zu erhalten, politisch verboten würde?
Wie würde man das ethisch rechtfertigen wollen?
Aus den alten Kommunisten kann man natürlich lernen, z.B. dass "Alle sind gleich, aber einige noch gleicher" (nach Orwells Animal Farm) so natürlich nicht fair ist; auch geht gewisse Fairness lokal nicht so einfach (gegenüber äußere, z.B. wirtschaftliche Kräfte). Deshalb ist die staaten-übergreifende Idee der Reichensteuer sehr erfreulich.
Das "alle sind gleich, aber einige sind gleicher" ist nicht das Hauptproblem des Kommunismus. Auch ohne Privilegien der Parteibonzen waren die Bürger im Ostblock nicht zufrieden, einfach weil die kommunistische Ideologie der menschlichen Motivation etwas zu leisten, abträglich ist und dadurch der Wohlstand der Gesellschaft massiv leidet. Die Menschen wollten aus den Ostblockländern nicht flüchten, weil es Parteibonzenprivilegien gab.
Dir ist schon klar, dass Kultur oft wider menschlicher Natur ist? Z.B. dass man sich nicht einfach mal krass rächt, weil die Kultur/Gesetze es "Totschlag" nennen...
Da verwechselst du etwas. Der Wunsch, in einer Gesellschaft zu leben, in der man nicht jederzeit getötet werden kann, ist durchaus menschlich.
Den Preis dafür, selbst auch nicht mal töten zu dürfen wenn man sich mal krass rächen möchten sollte, sind die Menschen gerne bereit zu zahlen.
Ja, du liebst den "Neid". Genau damit umgeht man gut den Gedanken, etwas fairer machen zu wollen.
Wie kommst du darauf, dass ich den "Neid" lieben würde? Was willst du mit dieser Behauptung erreichen?
Ich sehe hier vielmehr eine versuchte Tatsachenumkehr deinerseits. Ich zeige dir, dass in den konkreten
"Fairnessforderungen" eigentlich Neid steckt. Diese für die forderer unangenehme Aufdeckung als "Liebe zum Neid"
zu bezeichnen ist doch etwas daneben, oder nicht?
Auch darüber habe ich an anderer Stelle schon diskutiert, es ist somit nicht selbstverständlich.
Weiß jetzt nicht, welche "andere Stelle" du konkret meinst, aber ich sprach hierbei nicht ausschließlich von dir.
Du bist ja nicht der einzige, der Anspruch auf das Vermögen anderer stellt.
Das stimmt nur teilweise. Es geht nicht nur darum, selbst davon zu profitieren, aber natürlich kann man nicht erwarten, dass sich Umstände radikal für Leute ändern. So können z.B. gut 80 Mio Deutsche das gesamte Elend der Welt unmöglich auffangen.
Es geht nicht darum, das gesamte Elend der Welt aufzufangen, sondern um die Welt "fairer" zu machen.
Und gemäß der Forderungen und deren Begründungen würde die Welt fairer, wenn der Deutsche nicht mehr hätte als der Somali.
Analog erwartet ja auch keiner (auch nicht die Forderer), dass alle Deutschen zufrieden wären, wenn man alle deutschen Superreichen enteignen und deren Vermögen auf die 80 Millionen anderen Deutschen aufteilen würde.
Vielmehr sollte es darum gehen, Verhältnisse fließend(er) anzupassen und vor allem dort, wo Menschen offensichtlich am wenigstens persönliche Probleme bekommen, außer dass sie Anderen ein wenig abgeben (Superreiche). Gerade die Ungleichheit der Macht (bedingt oft durch Geld) führt sehr zu Unfairness; ein Extremfall ist Putin mit seinem Krieg gegen die Ukraine (Putin u.a. mit den Oligarchen im Hintergrund).
Hätte man Steve Jobs nach seinen ersten Millionen weitere Einkommen untersagt bzw konfisziert, hätte er wohl kaum weiter arbeiten wollen, und wir hätten kein i-Phone. Ob die Menschheit das wirklich gewollt hätte?

Es steht jedem frei, Amazon nicht zu nutzen, wenn man Bezos Reichtum nicht weiter vergrößern will. Aber wer nimmt sich das Recht heraus, anderen Menschen das verbieten zu wollen, nur weil man selbst meint, Bezos dürfe nicht noch reicher werden?

Putin ist eine andere Angelegenheit, da er seinen Reichtum mit ungesetzlichen Mitteln -hauptsächlich dem Missbrauch seines politischen Amtes- angehäuft hat. Ich schrieb immer wieder nur von Reichen, die ihren Reichtum legal erworben haben.

Aber: wer will schon in einer Gesellschaft leben, in der sein Eigentum jederzeit konfisziert werden könnte, wenn der Mob einmal meint, man hätte zu viel? Daher fordern die Forderer ja auch immer nur die Enteignung von jenen Minderheiten, denen sie selbst nicht angehören und voraussichtlich auch nie angehören werden. Und nennen das auch noch "fair".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, und jeder zieht eine Gesellschaftsordnung vor, in der er das auch darf und in diese Richtung wirken kann.
Schon, nur denken einige egoistischer (a la Helikopter-Eltern), andere sozialer bzw. mehr Richtung Gesellschaft.
Nicht zufällig haben wir die klassischen Parteien-Kräfte rechts mit CDU, CSU und FDP und links mit SPD und Grüne, um die neueren z.T. extremeren mal wegzulassen.
Wenn.....aber möchte man wirklich? Oder möchte man nur dann, wenn man sich für sich selbst einen Vorteil davon verspricht?
Einige möchten wirklich. Ich träume davon, dass der Mensch mal vernünftig(er) wird und weniger egoistisch, was z.B. gut für de Umwelt sein könnte, z.B. mit weniger Umwelt verschmutzenden Verkehr. Z.B. sollten Politiker und Wirtschaftsmenschen viel mehr digital besprechen anstatt so viel durch die Welt zu reisen - das ginge sehr wohl ähnlich gut, wenn sie nur wollten. Vor Corona ging angeblich Homeoffice fast nicht, heute dagegen oft sehr gut, welch Zufall 😉
Mein Vorteil wäre somit zu sehen, wie unsere Welt besser werden würde.
Offen ist auch, was "allgemeinere Fairness" im Detail bedeuten mag.
Klar, aber deshalb sollte man das Thema nicht durch "Neid" u.ä. vermeiden bzw. verdrängen, sondern offen ansprechen.
Z.B. die extrem hohen Gagen von einigen Spitzensportler könnte mal gut viel höher versteuern; man müsste sich nur einig werden, notfalls weltweit.
Was immer "suboptimal" bedeutet. Die Welt ist nicht perfekt und wird es auch nie werden.
Aber man kann sie besser machen, mehr altruistisch.
Bezüglich Zweiklassen-System ist es ähnlich wie mit Wohlstand. Gleichmacherei könnte man nur durch Nivellierung nach unten erreichen.
Die Ressourcen reichen nun einmal nicht aus, um allen "Spitzenmedizin" zukommen zu lassen. Es gibt nur einen "besten Arzt" und nicht jeder kann von genau diesem behandelt werden, das ist ein gegebene Tatsache. Gleichmacherei könnte man also nur erreichen, indem man dem "besten Arzt" das Praktizieren verbietet und nur mittelmäßige Ärzte auf die Patienten loslässt.
Aber wer zieht denn wirklich eine Gesellschaft vor, in der die Option, Spitzenmedizin gegen Aufpreis zu erhalten, politisch verboten würde?
Wie würde man das ethisch rechtfertigen wollen?
Zumindest das krasse Zweiklassen-System könnte man ändern in ein einklassiges ggf. mit unterschiedlchen Schwerpunkten o.ä. Möge es gerne bessere Ärzte geben für Leute, die diese brauchen und notfalls sich auch leisten wollen... wobei man auch hier schon die Unfairness ggf. sieht bei extrem ungleichen Gehältern bzw. Geldvermögen.
Das "alle sind gleich, aber einige sind gleicher" ist nicht das Hauptproblem des Kommunismus. Auch ohne Privilegien der Parteibonzen waren die Bürger im Ostblock nicht zufrieden, einfach weil die kommunistische Ideologie der menschlichen Motivation etwas zu leisten, abträglich ist und dadurch der Wohlstand der Gesellschaft massiv leidet. Die Menschen wollten aus den Ostblockländern nicht flüchten, weil es Parteibonzenprivilegien gab.
Absolute Gleichheit kann ja auch nicht der Sinn sein, Motivation muss natürlich erhalten bleiben. Sie sollte aber nicht darin bestehen, über andere Menschen unnütz herrschen zu wollen, z.B. mittels viel mehr Geld oder anderer Macht.
Da verwechselst du etwas. Der Wunsch, in einer Gesellschaft zu leben, in der man nicht jederzeit getötet werden kann, ist durchaus menschlich.
Den Preis dafür, selbst auch nicht mal töten zu dürfen wenn man sich mal krass rächen möchten sollte, sind die Menschen gerne bereit zu zahlen.
Schon klar, aber schon Rache ist ein menschliches Gefühl und nicht "wider der menschlichen Natur", wovon du ja schriebst.
Wie kommst du darauf, dass ich den "Neid" lieben würde? Was willst du mit dieser Behauptung erreichen?
Du verweist gerne auf ihn, also scheinst du den Begriff auf Andere bezogen ja zu mögen.
Ich sehe hier vielmehr eine versuchte Tatsachenumkehr deinerseits. Ich zeige dir, dass in den konkreten
"Fairnessforderungen" eigentlich Neid steckt. Diese für die forderer unangenehme Aufdeckung als "Liebe zum Neid"
zu bezeichnen ist doch etwas daneben, oder nicht?
Siehe eben. Fairnesswünsche sehe ich nicht als Neid an, weil es kein Neid um deren Geld ist, nur allgemein um ein netteres, weil faireres Leben.
Weiß jetzt nicht, welche "andere Stelle" du konkret meinst, aber ich sprach hierbei nicht ausschließlich von dir.
Du bist ja nicht der einzige, der Anspruch auf das Vermögen anderer stellt.
Tja, auch Andere scheinen sich mehr Fairness zu wünschen, auch wenn es sicher auch Leute mit Neid gibt.
Es geht nicht darum, das gesamte Elend der Welt aufzufangen, sondern um die Welt "fairer" zu machen.
Und gemäß der Forderungen und deren Begründungen würde die Welt fairer, wenn der Deutsche nicht mehr hätte als der Somali.
Analog erwartet ja auch keiner (auch nicht die Forderer), dass alle Deutschen zufrieden wären, wenn man alle deutschen Superreichen enteignen und deren Vermögen auf die 80 Millionen anderen Deutschen aufteilen würde.
Die Superreichen sollen nicht enteignet, sondern nur erheblich besteuert werden. Es soll nicht alles umgeworfen, nur mehr angepasst werden.
Hätte man Steve Jobs nach seinen ersten Millionen weitere Einkommen untersagt bzw konfisziert, hätte er wohl kaum weiter arbeiten wollen, und wir hätten kein i-Phone. Ob die Menschheit das wirklich gewollt hätte?
Also ich brauche kein i-Phone; auch hätte es schon irgendjemand so oder ähnlich entwickelt auch ohne Milliardär werden zu müssen.
Es steht jedem frei, Amazon nicht zu nutzen, wenn man Bezos Reichtum nicht weiter vergrößern will. Aber wer nimmt sich das Recht heraus, anderen Menschen das verbieten zu wollen, nur weil man selbst meint, Bezos dürfe nicht noch reicher werden?
Deshalb sollte man ihn halt stark besteuern - und Amazon auch endlich überall vernünftig.
Putin ist eine andere Angelegenheit, da er seinen Reichtum mit ungesetzlichen Mitteln -hauptsächlich dem Missbrauch seines politischen Amtes- angehäuft hat. Ich schrieb immer wieder nur von Reichen, die ihren Reichtum legal erworben haben.
Putin hat das im Sinne der "russischen Familie" mit Jelzin & Co. gemacht, wie sie es wollten, eben weil diese als Macht- und Geldelite aus zu wenigen Leuten dort besteht. In derem Sinne war es legal, wenn Gesetzestexte auch formal anderes lauten.
Aber: wer will schon in einer Gesellschaft leben, in der sein Eigentum jederzeit konfisziert werden könnte, wenn der Mob einmal meint, man hätte zu viel? Daher fordern die Forderer ja auch immer nur die Enteignung von jenen Minderheiten, denen sie selbst nicht angehören und voraussichtlich auch nie angehören werden. Und nennen das auch noch "fair".
Nochmal: Es geht mir nicht um radikales Konfizieren... aber sollte die Geld-Elite so weitermachen, könnte sich das Volk gerade deshalb doch mal dazu gezwungen sehen...
 
Schon, nur denken einige egoistischer (a la Helikopter-Eltern), andere sozialer bzw. mehr Richtung Gesellschaft.
Ja, aber trotzdem ist das Bestreben, seinem eigenen Nachwuchs bzw der eigenen Familie Vorteile gegenüber anderen zu verschaffen, ein ubiquitäres.
Nicht zufällig haben wir die klassischen Parteien-Kräfte rechts mit CDU, CSU und FDP und links mit SPD und Grüne, um die neueren z.T. extremeren mal wegzulassen.
Ja, das Bestreben geht über die Parteigrenzen hinweg. Die einen konzentrieren sich mehr auf "man soll mir nichts wegnehmen", die anderen eher auf "man soll den anderen mehr wegnehmen". Je nachdem, wovon sie sich selbst mehr Vorteile versprechen.
Einige möchten wirklich. Ich träume davon, dass der Mensch mal vernünftig(er) wird und weniger egoistisch, was z.B. gut für de Umwelt sein könnte, z.B. mit weniger Umwelt verschmutzenden Verkehr. Z.B. sollten Politiker und Wirtschaftsmenschen viel mehr digital besprechen anstatt so viel durch die Welt zu reisen - das ginge sehr wohl ähnlich gut, wenn sie nur wollten. Vor Corona ging angeblich Homeoffice fast nicht, heute dagegen oft sehr gut, welch Zufall 😉
Mein Vorteil wäre somit zu sehen, wie unsere Welt besser werden würde.
Da musst du schon unterscheiden zwischen "davon träumen" und "es wirklich wollen, wissen, was es kostet und willens sein, die Kosten dafür in Kauf zu nehmen". Schon zu Jesus Zeiten wurde "weniger Egoismus", "Gleichheit" und "Nächstenliebe" gepredigt. Gelebt wurde deren Inhalte aber nicht wirklich.
Politiker und Wirtschaftsmenschen besprechen ja schon vieles Digital. Aber nicht aus Altruismus, sondern aus ökonomischen Überlegungen.
Vieles braucht auch einfach seine Zeit, wie zum Beispiel neue Techniken.
Klar, aber deshalb sollte man das Thema nicht durch "Neid" u.ä. vermeiden bzw. verdrängen, sondern offen ansprechen.
Ich spreche ja den Neid offen an und schau, welcher Gegenwind mir dadurch ins Gesicht bläst.
Z.B. die extrem hohen Gagen von einigen Spitzensportler könnte mal gut viel höher versteuern; man müsste sich nur einig werden, notfalls weltweit.
Ein weiteres Beispiel, wo eine Minderheit die Kosten für die Erfüllung der Wünsche tragen soll. Der Wert der Leistung von Spitzensportlern ermisst sich darin, wieviel jemand dafür zu bezahlen bereit ist. So gut wie alle Einkommensteuersystem sind progressiv, insofern treffen Spitzensportler ja schon die Höchststeuersätze. So zahlen sie nicht nur absolut, sondern auch relativ deutlich mehr Steuern als "Normalbürger".
Insofern wäre der "Fairness" ja schon mehr als genug Rechnung getragen. Aber, der Neid sieht immer noch, dass der Spitzensportler deutlich mehr hat als man selbst, also neidet man ihm immer noch und verlangt noch mehr.
Die Leistung des Spitzensportlers wird dabei völlig ausgeblendet. Das intensive Training, der volle Einsatz, den ein Spitzensportler erbringt, um an der Weltspitze zu stehen sowie das hohe Risiko, trotz vollen Einsatzes inklusive hoher Kosten dennoch kein Spitzensportler mit hohem Einkommen zu werden, das wird ausgeblendet, das interessiert nicht. Es wird nur darauf geblickt, was man selbst haben will (den Triumph, viel Geld und Ruhm) und das neidet man.
Milchmädchenrechnungen "Usain Bolt krieg Abermillionen für nicht einmal 10 Sekunden laufen, man rechne sich seinen Stundenlohn aus!" treiben die selbstgerechte Oberflächlichkeit der Herangehensweise auf die Spitze.
Aber man kann sie besser machen, mehr altruistisch.
Klar verlangt man von allen, mehr altruistisch zu sein. Profitiert man doch selbst davon, wenn alle altruistisch sind.
Ergo, die allgemeine Forderung nach Altruismus ist selbst nichts anderes als praktizierter Egoismus.
Selbst altruistisch zu sein hingegen ist schon nicht mehr so beliebt. Wer würde noch Steuern zahlen, wenn die Entscheidung
darüber jedem frei stünde?
Zumindest das krasse Zweiklassen-System könnte man ändern in ein einklassiges ggf. mit unterschiedlchen Schwerpunkten o.ä.
Was soll hier "mit unterschiedlichen Schwerpunkten" heißen?
Möge es gerne bessere Ärzte geben für Leute, die diese brauchen und notfalls sich auch leisten wollen... wobei man auch hier schon die Unfairness ggf. sieht bei extrem ungleichen Gehältern bzw. Geldvermögen.
Nun, manche Menschen sind groß, manche klein, manche schön, manche hässlich, manche klug, manche dumm. Die Realität ist nun einmal nicht fair. Und ja, finanzieller Reichtum macht einem das Leben generell leichter. Darum streben Menschen in der Regel ja danach. Wenn die Politik es verunmöglicht, reich zu werden, werden die Menschen auch nicht mehr danach streben und nicht bereit sein, zu leisten. Was das für die Gesellschaft bedeutet, haben wir im Ostblock gesehen.
Also noch einmal: die Vereinheitlichung würde nur durch eine Nivellierung NACH UNTEN erreicht werden können. Das heißt, der "kleine Mann" würde keine bessere Behandlung bekommen, aber der, der sich eine bessere listen könnte, hätte nicht mehr die Möglichkeit dazu, sie in Anspruch zu nehmen. Am Ende gewinnt medizinisch niemand etwas, nur der Neider wäre insofern befriedigt, dass es "der Andere" nicht mehr besser hat.
 
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Absolute Gleichheit kann ja auch nicht der Sinn sein, Motivation muss natürlich erhalten bleiben. Sie sollte aber nicht darin bestehen, über andere Menschen unnütz herrschen zu wollen, z.B. mittels viel mehr Geld oder anderer Macht.
Wer darf bestimmen, was "unnütz" ist und was nicht?
Wenn ich Geld habe, darf ich beispielsweise dem Kellner "anschaffen", was er mir bringen möge. Er folgt aber meinen "Anordnungen" nicht, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Das heißt, es liegt hier kein einseitiges Herrschaftsverhältnis vor, sondern ein Tauschhandel. Bedienung gegen Geld, beidseitig freiwillig.
Schon klar, aber schon Rache ist ein menschliches Gefühl und nicht "wider der menschlichen Natur", wovon du ja schriebst.
Ja, aber die Menschen selbst halten die Sicherheit, nicht jederzeit gemeuchelt werden zu können für wichtiger als die Freiheit, eventuelle Rachegefühle ungestraft gewaltsam ausleben zu können, für wichtiger. Das ist menschlich, und dieser menschlichen Neigung wird mittels Gesetzen Rechnung getragen. Insofern handelt das Gesetz, das jene Gewalt unter Strafe stellt nicht wider der menschlichen Natur.
Du verweist gerne auf ihn, also scheinst du den Begriff auf Andere bezogen ja zu mögen.
Ich verweise auf ihn nicht, weil ich ihn mag, sondern weil er vorliegt.
Das macht man in einer sachlichen Diskussion so, man trägt Fakten vor, weil sie vorliegen und nicht,
weil man sie "mag".
Komisch, dass du mir genau das Gegenteil unterstellen willst. Warum dieses?
Siehe eben. Fairnesswünsche sehe ich nicht als Neid an, weil es kein Neid um deren Geld ist, nur allgemein um ein netteres, weil faireres Leben.
Neid ist gesellschaftlich geächtet, also wird er nicht offen kommuniziert, sondern euphemistisch als "Fairnesswunsch" bezeichnet.
Ja, nicht jeder Wunsch nach Fairness beruht auf Neid, aber weit überwiegend trifft das zu.
Und, wenn du dir die ganzen "Fairnesswünsche", die so geäußert werden mal näher ansiehst wirst du erkennen, dass der Wünscher in der Regel von einer etwaigen Durchsetzung der Forderungen selbst profitieren würde. Zufall?
Tja, auch Andere scheinen sich mehr Fairness zu wünschen, auch wenn es sicher auch Leute mit Neid gibt.
Leute wünschen sich das, was SIE SELBST für fair halten. Und bei der Zumessung dessen, was ihnen selbst bei ihrer "fairen Verteilung" zufiele, gehen sie in der Regel sehr großzügig um.
Die Superreichen sollen nicht enteignet, sondern nur erheblich besteuert werden. Es soll nicht alles umgeworfen, nur mehr angepasst werden.
Angepasst entsprechend der Wünsche jener, die von so einer Umverteilung profitieren würden.
Der Spitzensteuersatz in Österreich beträgt schon 55%, und dennoch konnten die Neider nicht befriedigt werden.
Also ich brauche kein i-Phone; auch hätte es schon irgendjemand so oder ähnlich entwickelt auch ohne Milliardär werden zu müssen.
Ob du ein i-Phone brauchst oder nicht ist nicht der Punkt. Die Menschen zahlen dafür, weil sie es wollen, und weil Abermillionen es wollen, kommt da ein großer Betrag zusammen. Und, sie schenkten das Geld Steve Jobs ja nicht, sondern sie haben etwas für ihr Geld bekommen. Also ein freiwilliger Tausch, an dem ethisch nichts auszusetzen ist.
Es wurden auch viele Dinge entwickelt, ohne dass der Entwickler zum Milliardär geworden ist. Aber wieso darf die Chance darauf nicht bestehen?
Außer Neid fallen mir da nicht viele Gründe ein.
Deshalb sollte man ihn halt stark besteuern - und Amazon auch endlich überall vernünftig.
Zur Besteuerung gibt es Gesetze, die für Amazon nicht mehr und nicht weniger als für alle anderen zu gelten haben.
Illegale Steuerflucht ist zu verhindern und ggf zu ahnden. Aber eine "Sondersteuer" auf Basis von Neid und Missgunst
ist eine andere Sache.
Putin hat das im Sinne der "russischen Familie" mit Jelzin & Co. gemacht, wie sie es wollten, eben weil diese als Macht- und Geldelite aus zu wenigen Leuten dort besteht. In derem Sinne war es legal, wenn Gesetzestexte auch formal anderes lauten.
Es war nicht legal, sondern "geduldet". Ob und wie sehr das russische Volk es (weiterhin) duldet, liegt an ihm.
Nach unseren (westlich-rechtsstaatlichen) Maßstäben hat sich Putin illegal bereichert.
Nochmal: Es geht mir nicht um radikales Konfizieren... aber sollte die Geld-Elite so weitermachen, könnte sich das Volk gerade deshalb doch mal dazu gezwungen sehen...
Was "zwingt" denn das Volk in diesem Fall, außer der Neid?
Und was genau ist "so weitermachen"? Was genau macht die Geld-Elite denn?
 
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