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(Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Nachmittagsphantast

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27. Januar 2006
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Sehnsucht nach Naivität. Nach einer heilen Welt, die man sich nicht schön trinken muss. Die Christen, eine eingetragene Partei in Österreich, die sich nun der Wahl am kommenden Sonntag stellt, möchte keine Moscheen in Österreich und empfindet Homosexualität als Krankheit. Das Bündnis Zukunft Österreich, geführt von Alt-Politiker Jörg Haider, propagiert auf den Plakaten, dass Österreich den Österreichern „meinetwegen“ gehören solle. Nun, ich fühle mich natürlich nicht angesprochen, da ich kein Österreicher bin, auf der anderen Seite aber doch, da ich immerhin seit Jahren in Österreich lebe und naturgemäß von den Gestaltern in der Regierung beeinflusst werde. Bedeutet Haiders Ausruf nun, dass die vielen Pizzerien und Kebabstände aus Österreich verschwinden sollen? Bedeutet Haiders Ausruf, dass ausländische Touristen unerwünscht sind? Nein, das bedeutet er wohl nicht, aber die stark verkürzte Aussage lässt diese wenig sinnigen Vermutungen zu und schafft unweigerlich abwehrende, geradezu misstrauische Ressentiments gegenüber dem orangen Wahlkampfsujet. Nicht viel besser sind die ausbleibenden Argumente vom Stiefvater des Bündnis, von den Freiheitlichen, mit Obmann Strache, welcher sich gar nicht die Mühe gibt, sich aus der rechten Ecke zu entfernen, in die er von seinen Gegnern gestellt wird. Anti-Islamisierungskongress in Köln etwa, wo die ortsansässige Pro-Köln-Bürgerbewegung mit bekannten Rechtsextremen wie die französische Front National oder die belgische Vlaam-Partei zusammenarbeitet. Das ist nicht ein bisschen rechts, auch nicht rechtspopulistisch, als welche man FPÖ und BZÖ gerade noch so durchgehen lassen könnte, sondern das ist glasklar rechtsradikal. Einem FPÖ-Mitglied, wie Susanne Winter, das sich in aller Öffentlichkeit im Wahlkampf hinstellt und Mohammed als Kinderschänder bezeichnet und weitere Hetztiraden gegenüber dem Islam ablässt, wird von Strache zuerst frenetisch applaudiert und erst dann, als der nationale und internationale Druck zu groß wird, erfolgt der Maulkorb für Frau Winter. Jedoch, es scheint so, als würde sich Österreich in seiner Opferrolle des Nationalsozialismus ganz wohl fühlen. Auch wenn Hitler aus Österreich stammte, auch wenn man nicht ernsthaft von Widerstand sprechen konnte, als sich Österreich dem Hitler-Deutschland anschloss. Österreich gefällt sich in der Verdrängung, ebenso wie Nachbarland Italien, in dem ein neofaschistischer Bürgermeister Hass gegenüber Sinti und Roma propagieren kann und ein Medienmogul Ministerpräsident wird, und sich durch selbst gestrickte Gesetze lebenslange Immunität verschafft. In Deutschland spürt man da viel stärker die Erbsünde. Auch wenn es weiterhin eine nationalsozialistische Partei gibt, die aber glücklicherweise von unter fünf Prozent bei den Bundestagswahlen gewählt wird. In Österreich hingegen hat sich die FPÖ und das BZÖ voll in das politische Spektrum integriert, ist in der Mitte der Gesellschaft akzeptiert. Obwohl sie erschreckend wenig Inhalt für sich beansprucht. Sicherheit und Ausländer, die beiden Themen spielen wohl die Hauptrolle in ihrem Wahlkampf. Und weniger Ausländer in Österreich bedeuten nach beiden Parteien automatisch mehr Sicherheit für die Österreicher.

Es wird dabei völlig vergessen, dass ohne Ausländer gerade im Niedriglohnsektor ein Arbeitermangel bestehen würde. Es ist ein wenig zynisch, wenn man sich als Deutscher oder Österreicher zu schade ist, um als Reinigungskraft, in der Pflege, auf dem Acker, in der Bauwirtschaft oder in der Tourismusbranche als Hilfskraft zu arbeiten, aber dann zugleich über die Ausländer herzieht, die angeblich Arbeitsplätze wegnehmen. Da wir es in unserem eigenen Land, und da teilen Österreich und Deutschland ihre Sorgen, nicht schaffen, den Stellenwert von Familie und Kindern im Hinblick auf die Finanzierbarkeit herauszustreichen, bleibt uns zur Sicherung unserer Renten und Pensionen keine andere Wahl mehr, als entweder Eigenvorsorge zu betreiben, was aber insbesondere Kleinverdienern, Pflegebedürftigen und Arbeitslosen schwer fallen dürfte, oder mehr Zuwanderung zu erlauben. Eine geregelte Zuwanderung ist natürlich wichtig, eine Zuwanderung von Arbeitslosigkeit belastet die Sozialsysteme. Aber was ich in diesem Punkt ankreide ist die unsägliche Einseitigkeit, mit der von allen Parteien argumentiert wird. In einem Punkt dürften sich alle Parteien einig sein, ohne dass das von Rechts noch mal extra hervorgehoben werden müsste: Straffällige Kriminelle müssen sofort ausgewiesen werden (straffällig bedeutet nicht Falschparken und auch nicht rote Ampel überfahren), die ausländische Drogenszene muss eingedämmt werden, Asylverfahren müssen beschleunigt werden, zum Wohl des Staates (Steuergelder) und zum Wohl des Betroffenen. Der jetzige Zustand ist unerträglich, wie man am Beispiel von Arigona Zogaj sieht. Nicht nur deswegen, weil zufälligerweise ein Datenleck dafür sorgte, dass sich innerhalb der Bevölkerung ein Stimmungswechsel vollzog, der sich von Mitleid und Verständnis zu Wut, Gleichgültigkeit und rechtsgerichteten Ressentiments wandelte, sondern weil es sich um eine vorbildliche Integration handelte, trotz der Vorwürfe und dann seitens der FPÖ, aber auch von Innenminister Platter mit der „Familienzusammenführung im Kosovo“ argumentiert wurde. Auf den Webseiten der FPÖ werden der Mutter Vorwürfe gemacht, dass sie ihre Kinder im Kosovo im Stich gelassen hätte. Bei derartigen Aussagen fehlen mir die Worte, weshalb ich nicht näher darauf eingehen werde. Die andere Seite betrifft aber auch die Multi-Kulti-Naivität der Grünen, wiederum in beiden Ländern, die stetig Migrationsprobleme unter den Tisch kehrt, übrigens auch seitens der anderen Parteien. Da wird die Ghettobildung in den Städten ignoriert, als nicht existent deklariert. Unter den Muslimen in Deutschland und Österreich, und wohl auch in anderen europäischen Ländern, herrscht ein wesentlich stärker an die ursprüngliche Bedeutung des Wortes angelehnter Patriotismus, der die Macht des Patriarchen betont. Männer unterdrücken Frauen, sehen in ihr eine reine Gebärmaschine (was sich schon ein wenig an das Wahlprogramm der Christen anlehnt), erlauben ihnen keine aus freien Stücken gewählte Heirat, geschweige denn ein individuelles Leben. Die Mehrheit der Muslime haben eine besonders stark entwickelte Affinität zur Ehre. Wer die Ehre verletzt, muss dafür bezahlen. Bisweilen mit dem Leben, zumindest aber mit nachhaltigen Beeinträchtigungen, wie Frauen, die mit Benzin übergossen werden, weil sie nicht den heiraten wollen, den die Familienoberhäupter für sie herausgesucht haben. Das mag pauschal klingen, aber ist nach den Äußerungen von Fatma Bläser im Ö1-Interview durchaus repräsentativ für eine nicht unbedeutende Anzahl an Muslimen in Deutschland.

Man selbst schwankt in einer Unentschlossenheit, ob man sich von Vorurteilen beherrschen lassen oder in Gutgläubigkeit baden will. Leider schafft es gegenwärtig keine der Parteien, beides anzusprechen. Die bestehenden Schwierigkeiten oder Unwilligkeit von Zuwanderern, sich zu integrieren, die deutsche Sprache zu erlernen, die in Europa geltenden Grund- und Menschenrechte anzuerkennen. Imame in deutschen Moscheen predigen unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit „Ehre“ und Patriarchismus und sind damit ein Auffangbecken für desillusionierte, da arbeitslose, sich von Fremdenhass und Säkularismus im Heimatland bedrohten, gläubigen, vor allem jungen Türken. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Beispiele von integrierten Muslimen und Ausländern, insbesondere den Gastarbeitern der ersten und zweiten Generation. Natürlich, das muss gesagt werden, machen wir es Ausländern, die ein bisschen anders aussehen als wir, auch schwer, in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Wir begegnen ihnen mit – in geringem Maße noch natürlichem Misstrauen, durch Propaganda von Rechts und schlechten Erfahrungen, oder mangelnden Erfahrungen fehlgeleitet aber auch mit Fremdenhass. Aber das betrifft nicht nur Ausländer, sondern auch in unserer nach Perfektion strebenden Gesellschaft ausgegrenzten Minderheiten wie etwa den Behinderten, denen zu wenig Fähigkeiten zugetraut und zu viele Vorurteile vorgehalten werden. Österreich befindet sich diesbezüglich noch in der Steinzeit.

Eine zunehmende Entfremdung gegenüber einer weiteren Bevölkerungsgruppe, der ich vor einigen Jahren noch selbst angehörte, bemerke ich ebenfalls und sie hat stark mit dem technischen Fortschritt, mit der Modernisierung, der Entmoralisierung und der Globalisierung zu tun. Was in derartig geschliffenen Worten aus den Untiefen meines Unterbewusstseins herausrieselt, beschreibt das Verhalten der heutigen Jugend. Untereinander. Gegenüber Älteren. Die Kinder von heute wachsen immer stärker naturentfremdet auf. Mit Mobiltelefonen, mit Spielkonsolen, mit Internet und portablen Musikgeräten. Es dominiert der technische Schnickschnack. Wer nicht mit den neuesten Markenprodukten aufwarten kann, wer nicht den Trend konsumiert, der ist im Nachteil, wird ausgegrenzt, ja sogar gemobbt. Die TV-Maschinerie propagiert Perfektionismus, Sänger vom Fließband, deren Jugend von Plattenfirmen und Fernsehproduzenten ausgebeutet wird. Die Hip-Hop-Kultur propagiert Gewalt und Gossensprache und rechtfertigt das mit der Herkunft ihrer Stars, also direkt aus dem Leben gesprochen, wie gesagt wird. Heute gilt es als cool in der Öffentlichkeit auf den Boden zu spucken, sich bis in den komatösen Schlaf zu trinken, in der Gruppe auf Einzelne oder Schwächere einzudreschen, erst verbal, dann nonverbal. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass es früher anders war. Aber ich sehe schon einen Unterschied. Heute fehlen den Jugendlichen die Vorbilder. Moralische Vorbilder. Was früher Mutter Theresa war, ist heute Bushido. Das Komasaufen hat sich verjüngt. Meist sind die sogenannten Alkopops die Einstiegsdroge und der Weg zum Alkoholismus oder direkt in den Tod. Aber man kann dem zuckerhaltigen Schnapsgesöff nicht alleine die Schuld geben, dass sich unsere zwölfjährigen Töchter und Söhne in unserer Abwesenheit am Barschrank bedienen. Das Familienbild hat sich gewandelt. Es gibt mehr Scheidungen, meist sind beide Elternteile berufstätig. Das klassische Hausfrauenbild verschwindet, von kinderreichen Familien abgesehen, immer mehr. Heute wissen Eltern nicht mehr, was ihre Kinder tun, wenn sie auf Arbeit sind. Sie verbringen stundenlang vor dem Fernseher oder am Computer, geraten in die Spiel- und Onlinesuchtfalle, schauen sich verbotene Inhalte von rechtsradikalen, pornographischen Seiten an, auch etwa Youtube. Sie erkranken durch den Bewegungsmangel an Fettleibigkeit, Diabetes, verarmen an sozialen Kontakten. Undundund.

Nun habe ich den Faden verloren, macht aber nichts, mehr als Häkeln hab ich sowieso nie praktiziert. An Respekt mangelt es. Das merkt man, wenn man gezwungen ist, mangels freien Wohnungen, sich in einem großen Mietshaus einzuquartieren und nicht dem bisherigen Klischee dieses Hauses entsprechend entweder nicht da ist, jahrelang braucht, um einzuziehen, eine kinderreiche türkische Familie hat, die durchaus die Fähigkeit besitzt, den restlichen Lärm im Haus mühelos zu übertönen, gar täglich Musik in einer infernalen Lautstärke zu hören oder als Student seine Partys mit klirrenden Bierflaschen und dröhnendem Frauengeschrei zu feiern. Man empfindet sich selbst, der noch rebellisch und herausfordernd aufwuchs, plötzlich als prüde und spießig, also gerade jene Eigenschaften, die man an seinen Nachbarn in früherer Zeit noch heftigst kritisierte. Plötzlich wird einem bewusst, wie wertvoll Ruhezeiten sind, als arbeitender Mensch, als eine Erkrankung auskurierender Mensch, wie wohltuend es ist, wenn man nicht im Flur von Zigarettenrauch empfangen wird, wenn man hilflos vor der Haustür seinen Schlüssel herauszerrend steht und ein innen vorbeigehender Nachbar öffnet. Respekt. Respekt ist es, alte Leute im Bus den Platz anzubieten. Respekt ist es, wenn man sich im Park auf einer einsamen Bank mit weiteren einsamen Bänken in der Umgebung befindet und nicht von einem Heranwachsenden plötzlich mit Alkoholfahne und unflätigen Sprüchen angerempelt wird. Respekt ist es, nicht auf den Boden zu spucken, jedenfalls nicht im Beisein von Passanten. Respekt und Würde, das vermisse ich in der heutigen Zeit immer mehr. Sei es von Jugendlichen, von Erwachsenen, von Firmen, die Arbeitsplätze abbauen und im gleichen Atemzug Gewinne einfahren, von Politikern, die Wahlversprechen brechen, die sie ohnehin nicht hätten halten können. Respekt gegenüber der Herkunft eines Menschen, der nicht dieselben Chancen hatte wie ein anderer. Asylanten, die nicht arbeiten dürfen, und automatisch als kriminell eingestuft werden und möglicherweise gar keine andere Chance haben, wollen sie an ihrer misslichen Lebenslage etwas ändern. Die Toleranz anderer Meinungen, etwas, das ich in beiden politischen Randbereichen, rechts und links vermisse. Kommunisten und Nationalisten wollen missliebige Meinungen unterdrücken bzw. haben es in den entsprechenden Regimes durch Meinungsdiktatur schon getan. Wer jemand als Antisemit bezeichnet, nur weil er Israels Siedlungspolitik kritisiert liegt ebenso falsch, wie jemand, der einen als islamophob bezeichnet, nur weil er das zweifelhafte Vorgehen palästinensischer Fundamentalisten gegen die israelische Politik kritisiert. Es ist nicht linksextrem, der Meinung zu sein, dass Reiche stärker als Arme besteuert werden sollten (auch wenn damit einhergeht, dass weniger Firmen heimisch werden, und Steuergeld ins Ausland verfrachtet wird), es ist nicht rechtsextrem, wenn man die Auffassung hat, dass eine Zuwanderung auch Pflichten mit sich bringt, eine angemessene Bereitschaft zur Integration fordert, und nicht nur das Recht auf (verhältnismäßig) hohen Lebensstandard und Sozialhilfe. Leider fordern linksextreme Parteien, dass der Staat für den Einzelnen zu sorgen hat, damit dieser ungezügelt seinem Hedonismus nachgehen kann, und rechtsextreme Parteien sehen nur Pflichten, aber keine Chancen in der Zuwanderung.

Ob man sich mit der durch die Globalisierung auf die Weltwirtschaft übertragenen Finanzkrise, in Zeiten von Teuerungswellen, die Konsum und Lebensstandard einschränken, in Zeiten von Säbelrasseln übertrieben selbstbewusst agierender Weltmächte und Schurkenstaaten und aufkeimenden Befürchtungen, dem frei flottierenden Terrorismus nicht mehr Herr zu werden, der durch zunehmende Wasserknappheit, überteuertem und sich verknappenden Nahrungsmitteln, die auf Kosten der Treibstofferzeugung an Wert verlieren, immer mehr ans Substanz und Einfluss gewinnt, noch auf die lokalpolitische Krisen konzentrieren kann? Von den Veränderungen, die durch den Klimawandel verursacht werden, ganz zu schweigen. Geht es reichen Ländern schlechter, leiden auch die armen Länder darunter, da sie auf deren Hilfe angewiesen sind. Was wird passieren, sollten sich die Industriestaaten wirklich an einer Milliardenspritze für den angeschlagenen, an einer Rezession vorbeischrammenden Finanzsektor beteiligen? Werden dann die Gelder für Entwicklungshilfe, für Bildung und Kultur, gerade letzteres ist der Klebstoff, der ein aus unterschiedlichen Volksgruppen bestehendes Land zusammenhält, gekürzt? Oder häuft man den Schuldenberg solange an, bis es kein Entrinnen mehr gibt und die sozialen Sicherungssysteme zusammenbrechen? Chaos die Folge, die extremen Parteien übernehmen die Herrschaft und vergrößern das Chaos. Der Niedergang der Weimarer Republik sei als Erinnerung genannt. Noch sind wir davon weit entfernt. Wir genießen einen hohen Lebensstandard, können uns eine halbe Stunde lang heiß abduschen, leisten uns den Luxus, jährlich dutzende Kilogramm an Lebensmitteln wegzuwerfen, von dem – wie früher gesagt wurde – ein ganzer Negerstamm satt werden könnte. Wir können über unser Elend auf hohem Niveau sudern, ohne erschossen zu werden und gefallen uns darin, mit einem Geländewagen einkaufen zu fahren. Wir können mit einer Fingerbewegung uns gedanklich von den Hungerleidern und unterdrückten Menschen in der Welt wegzappen und weiter Wachteleier verzehren, bis sie uns zu den Ohren heraushängen. Ja, eigentlich geht’s uns doch gut, warum also kotzen, wenn’s doch so angenehm goutiert.

meint der Nachmittagsphantast
 
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AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

...ach du liebe Zeit, wer soll das alles Lesen?
Bist Du so gehemmt, dass es real keinen einzigen Menschen gibt auf den Du zugehen kannst, um sein Gehör bittest und ihm dann alles erzählst was Dich beschäftigt? So viel Text in die virtuelle Welt Schreiben kann nicht von Gesundheit Zeugen, da muss es einen Konflikt geben, selbst ein Buch Schreiben ist eine bessere Lösung obwohl es schon mehr als genug Sachbücher gibt.

gruß fluuu
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Bist Du so gehemmt, dass Du nur stumpfsinnige Kommentare abgeben kannst`? Äußer Dich zum Text oder lass es bleiben.
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Äußerung zum Text:

Der beste und treffendste Rundumschlag den ich je gelesen habe.

lg.eule
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Äußerung zum Text:

Der beste und treffendste Rundumschlag den ich je gelesen habe.

lg.eule


Möchte mich der Meinung von Eule anschließen - man kann ja den Beitrag in zwei-drei Etappen lesen.
Kein Grund einen so dokumentierten Beitrag nicht nur mit negativer Kritik zu versehen, sondern dem auch noch hässliche Kommentare zur Person hinzuzufügen.

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Hi Nachmittagsphantast,

ausgezeichnete Zusammenfassung. Lang, aber wie schon Miriam sagte, kann man etappenweise lesen oder ausdrucken.

Sehr treffend.

Ich möchte noch etwas dazu sagen:
Die Österreicher mögen es ganz und gar nicht, wenn sie auf ein Manko in ihrer Gesellschaft angesprochen werden. Sprich: echte Kritik wird zumeist lieber unter den Teppich gekehrt, als sich damit auseinander gesetzt.
Von Ausnahmen mal abgesehen. Ich meine dies generell.

Ich war länger im Ausland, als ich dann zurück kam sprang es mich sofort an:
Intoleranz
Ausländerfeindlich
noch immer dem Nazitum verhaftet
schriftstellerische Kritiken und das beim Namen nennen wird als Netzverschmutzung eingestuft.

Ghetto:
die röm-kath. Kirche hat hier sehr, sehr erfolgreich in den vergangenen Jahrhunderten gearbeitet: der Österreicher sperrt sehr gerne immer alles aus. Lese ich bis ins 20.Jh. gehende christl. Schriften, so springt so gut wie fast derselbe Wortlaut von heutigen Rechstextremen ins Auge.
Graz ist da keine Ausnahme. Hatten wir ja im 13-16. Jh. ein eigenes Juden-Viertel, das nachts zugeschlossen wurde.
Liest man heutige Stimmen gegen Moslems und Andersgläubigen, so kann man sie so gut wie austauschen gegen dieselben Hetzereien, die einstmals gegen Juden waren.

Kultur:
hier wird oftmals vergessen, dass es in einer Kultur immens wichtig ist, sich auszutauschen. Ohne Austausch, ohne Interaktion mit anderen Kulturen gibt es keine Erneuerung.
Die meisten Österreicher würden am liebsten auf einer gewissen Stufe verharren und dabei auch noch die Meinung verbreiten, dass dies das einzig Wahre ist.

Österr. Küche: was wäre sie ohne die Einflüsse von den Ländern rundherum - eher sehr mager. Ihr Reichtum macht die Vielfalt aus.

Integration: wie bitte kann sich ein ausländischer Arbeitnehmer und dessen Familie in Österreich integrieren, wenn die Österreicher sie entweder ignorieren, als nicht gesellschaftsfähig ansehen, oder am liebsten sowieso in Ghettos "aussperren" würden.

Danke für deinen sehr guten zusammengefassten Überblick.

lb Gr sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Bist Du so gehemmt, dass Du nur stumpfsinnige Kommentare abgeben kannst`? Äußer Dich zum Text oder lass es bleiben.

Ja, ich weiß dass ich gehemmt bin in der virtuellen Welt und deshalb bei einer virtuellen Diskussion keine ellenlangen Textschwaden lese, sondern lieber stumpfsinnige Kommentare abgebe. Real jedoch bin ich gegenüber einem leibhaftigen Publikum rhetorisch und darstellerisch sehr gewand im Vorträge halten, erst heute habe ich mich fast selbst übertroffen gegenüber einer Gruppe Frauen. Wäre das ein Vorspiel am Theater gewesen, sie hätten mich wahrscheinlich sofort genommen. Jedoch um virtuelle Romane zu Lesen fehlt einfach die Langeweile.

gruß fluuu
 
AW: (Gesellschafts)Politischer Rundumschlag

Real jedoch bin ich gegenüber einem leibhaftigen Publikum rhetorisch und darstellerisch sehr gewand im Vorträge halten, erst heute habe ich mich fast selbst übertroffen gegenüber einer Gruppe Frauen. Wäre das ein Vorspiel am Theater gewesen, sie hätten mich wahrscheinlich sofort genommen.

S.g. Fluuu

Aha, du bist auch ein begnadeter Schauspieler. Könntest du ein Engagement für die Weihnachtszeit akzeptieren ? Denn wir suchen für unser örtliches Krippenspiel noch einen

Esel.

Aber, falls das für dich nicht anspruchsvoll genug sein sollte, unbesetzt wäre auch noch das

Rindvieh.​


L.G. Belair57
 
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Hallo

Puh, das ist echt ein langer Text mit viiiel Inhalt ...

Also, lieber Nachmittagsphantast, ich fange einfach mal damit an, dass ich sage, ich stimme dir in vielem zu.
Natürlich kann es dabei nicht bleiben, sonst könnte ich hier schon wieder aufhören.

Gleich zu deiner Kritik an der österreichischen Parteienlandschaft:
Die Christen: Ja, sie sind seeeehr konservativ. Der Name ist in einem säkularisierten Staat unglücklich gewählt. Aber kennst du ihr Programm, dass du sagst, Frauen werden als "Gebährmaschinen" betrachtet? Eine Hauptforderung ist nämlich ein Müttergehalt, was nicht erwerbstätigen Müttern finanzielle Unabhängigkeit sichert (könnte theoretisch ja auch der Vater sein, ist es aber eben meist nicht). Mit diesem Geld kann die Mutter entscheiden: Geht sie arbeiten und investiert das Geld in Kinderbetreuung, oder bleibt sie selbst beim Kind und behält das Geld.

FPÖ: Weit rechts ja, zu Nazis fehlt ihnen aber noch ein gutes Stück (einigen zumindest). Und wenn eine Grazer Gemeinderätin eine eigentlich inakzeptable Meldung über den Islam von sich gegeben hat, finde ich das nicht gut. Aber es kommt ebenso vor, dass Christen von genau den Menschen beschimpft (im weitesten Sinne) werden, die diese Melung kritisiert haben. Man sollte auch hier nicht mit zweierlei Maß messen.

Zur Gesellschaftskritik:
Prinzipiell völlig gerechtfertigt, bei der Sache mit dem Respekt stimme ich dir hunderprozentig zu. In den meisten restlichen Punkten decken sich unsere Meinungen, außerdem bin ich schon zu müde um weiterzusuchen ...

LG, Animus
 
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