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Information – Universum – Unsterblichkeit

louiz30 schrieb:
Du verwendest zum Großteil selbst nur Theorien, die keineswegs bewiesen sind und bezichtigst andere der Fantasterei, du verdrehst das Wort „agieren“ in „entscheiden“, du gleitest zur Begründung in die Schöpfungsgeschichte ab, die ich ausdrücklich ausgeklammert habe, du bietest selbst keine Lösung an ...
das war heute, 11:16

darauf fragte ich dich, welche lösung du denn haben wolltest

louiz30 schrieb:
Muzumuz, du kennst mich nun schon einige Zeit und sollte es dir aufgefallen sein, dass ich keine Lösungen angeboten haben will, sondern einfach nach Meinungen frage. Jedoch macht es wenig Sinn, wenn man sagt, das geht nicht und das geht nicht, warum auch immer, aber ich weiß es auch nicht.

das war heute, 14:21

darauf fragte ich, warum du dich darüber beschwerst, dass ich keine lösung anbiete

louiz30 schrieb:
Muzmuz, Antworten, keine Lösungen ... da liegt ein qualitativer Unterschied dazwischen.

das war heute, 16:37

dass es zwischen antworten und lösungen einen unterschied gibt, das ist mir bekannt
ich wünsche jetzt eine antwort auf meine frage, die ich dir nach deinem 14:21-posting gestellt habe, die eine lösung meiner verwirrung bezüglich deiner vorgehensweise darstellen kann

deine um 16:37 geschriebene antwort war keine lösung

lg,
Muzmuz
 
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louiz30 schrieb:
Wenn hier immer wieder die Rede von Information ist, dann sollten wir vielleicht eine Trennung vornehmen, wie sie auch in der Informationstechnologie vorgenommen wird.

a. Daten
b. Programme
c. Information

Daten sind für sich genommen lediglich eine Kodierung, die erst dann einen „Sinn“ ergibt, wenn sie durch ein entsprechendes Programm dekodiert werden und dann durch eine letzte Stelle, hier der Mensch, interpretiert und somit zu Informationen werden.

Wenn man sich die DNA als Beispiel einer Datensammlung nimmt, dann stellt sich die Frage, was ist das lesende Programm und was macht aus alledem eine Information, die dann zu entsprechenden Aktionen führt.

Letztlich kommt dann die entscheidende Frage: was genau umfassen die Daten?

die antworten hierauf habe ich hier schon geschrieben
ich schreibe sie noch einmal:

das "lesende programm" der kern-dna ist die messenger-rna
die daten der kern-dna bedeuten aminosäuren; pro basentriplett 1 aminosäure

wenn du von den biochemischen mechanismen ausgehend einen "wundersamen feinstoff" suchst, der uns menschliches verhalten in dessen gesamtheit erklärt, dann ist diese suche genauso zum scheitern verurteilt wie der versuch mit einem multimeter die arbeitsweise eines computerprogramms zu entdecken oder im weltall gott zu finden

das geheimnis steckt einmal mehr in der aussage "das ganze ist mehr als die summe seiner teile"

eigenschaften, die lediglich dem "ganzen" anhaften, sind im detail nicht zu finden
so kann ein messgerät den adrenalinspiegel, hautwiderstände, pupillenöffnungen messen, aber keine gefühle
ein gefühl ist eine eigenschaft eines menschen als ganzes, keine eigenschaft einer körperzelle
daher wird man im mikroskop keine gefühle entdecken

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute!

Dieser Thread hat in mir viel bewegt und einige Fragen offen gelassen. Insbesondere diese:

Muzmuz schrieb:
in deschawüs (lustige neue rechtschreibung :) )

macht Muzmuz hier ein Witzchen, oder wird Déjavu echt jetzte so geschrieben???
 
hallo robin,

ich weiss nicht, ob es in deutschland auch so gilt, aber in österreich dürfen fremdwörter durch die rechtschreibreform auch so geschrieben werden, wie sie gesprochen werden
das heißt nicht, dass man sie jetzt so schreiben muss, aber dass man sie auch so schreiben darf
ob man tatsächlich deschawü auch darf, oder descha wü oder sonstwie, weiss ich nicht; ich find's einfach lustig :)

lg,
Muzmuz
 
Okay, der Linke (danke Louiz) hat mir ein wenig geholfen.

Könnt ihr mir vielleicht sagen, was ihr unter "Information" versteht?
 
Muzmuz schrieb:
ich weiss nicht, ob es in deutschland auch so gilt, aber in österreich dürfen fremdwörter durch die rechtschreibreform auch so geschrieben werden, wie sie gesprochen werden

Das ist ja echt kuhl! Und ich als Österreicher hab das nicht gewusst! Noch schlimmer ist, dass man mir das erst nach der Matura sagt! :nudelwalk
 
Benjamin schrieb:
Okay, der Linke (danke Louiz) hat mir ein wenig geholfen.

Könnt ihr mir vielleicht sagen, was ihr unter "Information" versteht?

Tja, als ich den Thread so überflog, hat mich in der Tat diese Idee von Hawking etwas irritiert, dass ein Teilchen seine Info behalten könnte, wenn es ins schwarze Loch fliegt. Denn wer soll dieses Teilchen auf seinen Informationsgehalt überprüfen.
Aus radikal-konstruktivistischer Sicht kann es nämlich keine Information ohne Beobachter geben. Eine Codierung oder Konservierung für alle Zeiten wendet sich also an einen sehr unsicheren Beobachter. Nämlich den in der Zukunft, wo man ja garnicht weiss, ob es noch einen gibt...
Also der Begriff Informationstheorie ist schon gefallen. In der Systemtheorie wird Information, wie schon gesagt, vom Beobachter, man kann auch sagen: vom Adressaten, her gesehen. Und da ist Information "ein Unterschied, der einen Unterschied macht". Damit unterscheidet sich die Information von all den anderen Wahrnehmungen dadurch, dass sie Anschlussmöglichkeiten für mehr Information, für Kommunikation etc. bietet. Information ist mithin etwas, das Interesse weckt, in aller Regel dadurch, dass es anders ist und vor allem "neu" - für den Beobachter, wohlgemerkt.
Diese Definiton ist für diese Diskussion wahrscheinlich belanglos, aber immerhin habe ich Ben geantwortet...
 
Ergänzung:
Ich las in einem anderen Thread, dass Theorien wie die string-Theorie (die, glaube ich, von Hawking mitentwickelt wurde), die Möglichkeit böten, eines Tages falsifiziert zu werden.
Das glaube ich nicht. Mein Eindruck ist der, dass hawking dazu neigt, seine Theorien in spekulativen Räumen anzusiedeln, also da, wo noch nicht mal die Messinstrumente mehr hinkommen. Diesen Eindruck gewann ich beim Lesen von "eine kurze Geschichte über die Zeit". Und dies wird auch von einigen Wissenschaftlern so gesehen. Insofern nähert sich hier die Phsyik der Metaphysik, und wir müssen eventuell darauf hoffen, dass Gott doch eines tages vorbeikommt und sagt: "Stimmt, wie der Hawking sich das ausgedacht hat, war's es gemeint."
 
Wegen eines Todesfalls in meiner Familie kann ich mich leider derzeit nicht so intensiv an dieser Diskussion beteiligen, wie ich möchte.

@Muzmuz
Danke für deine ausführliche Antwort im Beitrag #61. Wenn ich wieder etwas Zeit habe, werde ich darauf eingehen.

Bin neugierig, was inzwischen noch dazukommt.

herzlich
lilith
 
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Der Disput liegt in der Natur der Sache. Während die einen die Welt quantitativ betrachten, versuchen die anderen deren Zusammenhänge qualitativ zu betrachten. Der Wissenschaftler sieht in einem Hund zunächst dessen Abstammung und dessen Komponenten, sieht chemische und andere Vorgänge und versucht das Objekt Hund im Sinne seiner Komponenten, seiner Struktur und seiner Prozesse zu verstehen. Der Philosoph sieht einen Hund und mag darin ein Lebewesen erkennen, das Gefühle und Ängste hat, sucht einen Sinn im Leben des Hundes und erkennt im Zweifel in dem Hund einen Freund.

Beide Erkenntnisse sind richtig und sie ergänzen sich zu einem holistischen Bild, soweit dies für uns Menschen überhaupt möglich ist. Doch bereits die unterschiedliche Blickrichtung, die Ausrichtung unserer Untersuchung birgt einen elementaren Konflikt in sich, denn wo dem quantitativ vorgehenden Menschen Arbeitsweise, Methoden, Fakten und Beweise von Wichtigkeit sind, da sind dem qualitativ vorgehenden Menschen Eindrücke, Beobachtungen und vor allem die Suche nach dem Sinn der Dinge von ganz wesentlicher Bedeutung.

Akzeptiert der eine nur den kühlen logischen Fakt, etwas Messbares und Belegbares, so begnügt sich der andere mit in sich logischen Ideen und sucht nicht zwingend nach messbaren Ergebnisse in der realen Welt. So lässt der Wissenschaftler die Frage nach dem Sinn, dem Warum unbeachtet, da dies nicht sein Metier ist. Doch gerade das ist dem qualitativ Vorgehenden das einzig Bedeutende, das Wichtigste in der Suche nach dem Verständnis der Welt.

So wird der qualitativ vorgehende Mensch immer auch die Erscheinung der Natur als ganzes sehen und die Komplexität und Vielfalt als Zeichen dafür sehen, dass all dies nicht ein Produkt des Zufalls ist. Er wird immer versuchen einen Sinn zu finden, da für ihn das sinnentleerte Universum keinen Sinn macht. So kann es für einen qualitativ Suchenden eigentlich egal sein, ob es Moleküle, Quanten oder Strings sind, die die Welt zusammen halten, denn aus seiner Erfahrung gibt es da mehr und all die kleinen Teilchen vermitteln keinen Sinn und keine Antwort nach dem Warum. Die Wissenschaft wird irgend einmal erklären, dass die „theorie of everything“ gefunden ist und die Frage nach dem „warum“ wird darin vielleicht nicht einmal erwähnt sein.

So wie Jodie Foster als Wissenschaftlerin in dem Film „Conatct“ sich plötzlich in einer Welt wiederfindet, die sie so nie für möglich gehalten hatte, so wird vielleicht die Wissenschaft sich mit den Philosophen irgendwann treffen und feststellen, dass es Strings gibt und dass es einen Sinn gibt, etwas höheres und etwas, das hinter alledem steht.

In diese Richtung sollte unser Austausch gehen. Eine Suche nach den Ansatzpunkten, wo sich wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Annahmen der Philosophie, der Religion und der Esoterik treffen können. Es wird für uns nicht beweisbar sein, aber vielleicht denkt der qualitativ Suchende dann mehr wie der quantitativ Suchende und umgekehrt.
 
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