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Information – Universum – Unsterblichkeit

louiz30

Well-Known Member
Registriert
1. Dezember 2005
Beiträge
1.786
Nach der Quantentheorie kann weder Energie, noch Information aus dem Universum verschwinden und selbst in einem schwarzen Loch, wie nun auch von Dr. Stephen Hawking bestätigt, geht Information nicht verloren. So soll es grundsätzlich möglich sein, jeden Zustand eines Teilchens zumindest theoretisch anhand der vorhandenen Information wieder herzustellen.

Frage an die Wissenschaftler unter uns:
Ist dies so richtig und wenn ja, wo und wie wird diese Information gespeichert?

Frage an die Philosophen unter uns:
Ist in dieser Konservierung von Information zugleich eine Antwort nach der Unsterblichkeit jeglicher Existenz gegeben?
 
Zuletzt bearbeitet:
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louiz30 schrieb:
Frage an die Philosophen unter uns:
Ist in dieser Konservierung von Information zugleich eine Antwort nach der Unsterblichkeit jeglicher Existenz gegeben?
Hier wage ich, mich ein bisschen angesprochen zu fühlen.

Gefühlsmäßig würde ich die Frage sofort bejahen. Die Logik sagt auch Ja: wenn man etwas unbegrenzt konservieren kann, dann ist es auch unsterblich. Gleich meldet sich auch ein Wunsch: man möge mir ewig meine 10 Finger samt einem Nervensystem, etwas Hirn und Herz lassen, auf dass ich ewig in einem Internetforum posten kann.

Alles in allem ein sehr komplexes Thema, das mMn viele Beiträge verdient.

Liebe Grüße

Zeili
 
dass energie nicht verloren geht oder vielmehr nicht verloren gehen kann, war mir klar
aber information ?
nachdem lt. thermodynamik und alltäglichen beobachtungen die entropie einem maximum zustrebt, halte ich einen systematischen informationserhaltungssatz für physikalisch nicht zutreffend

lg,
Muzmuz
 
mMn
oder besser
meiner Phantasie nach

stell ich mir gerade einen Fluß vor,
in dem kleine Wirbel entstehen und wieder vergehen

einer dieser Wirbel ist unser Universum
(welches also in Wirklichkeit nicht universell ist)


wenn ich entscheiden könnte,
ob die Daten aus diesem unserem Universum-Wirbel
im zugrundeliegenden Fluß bereits als Information ab/angelegt sind (platonische Idee),
würde ich mich dagegen
(und für den Zufall)
entscheiden
 
louiz30 schrieb:
Anscheinend besteht kein Interesse an dem Thema.

Hallo louiz30,

es besteht viel Interesse an dem Thema, doch wer soll darüber schreiben, wenn man so wenig weiß und auch jeglicher Erfahrung entbehren muss.

Was ich so allgemein gehört habe:

Die Energie des Lebens geht nie verloren. Sie wird nur transformiert. Doch auch das ist nur insofern beobachtbar, dass aus jedem toten Tier oder auch Mensch eine Pflanze wachsen kann. Doch braucht die Pflanze ja nicht unbedingt diese Materie, sie kann sich auch aus einer anderen toten Materie ernähren.

Die nächste Frage stellt sich nach dem Geist oder dem individuellen Bewusstsein. Wohin gerät dieses, nachdem der Mensch gestorben ist. Verflüchtigt es sich oder bleibt es bestehen? Wenn es erhalten bleibt, stellt sich die Frage wo der individuelle Geist bleibt. In welcher Form und wo befindet er sich dann?

Zu Lebzeiten im gebärfähigem Alter der Frau können gewisse Dinge als Weitergabe an die Nachkommen beobachtet werden. Allerdings sind diese vererbten Merkmale durch die Einwirkung der Umgebung einer Veränderung ausgesetzt. Auch kann man die eigene Individualität in dem nachkommenden Geschöpf nicht nachvollziehen. Unser individuelles Bewusstsein hat sich nicht weiter vererbt. Es werden eben nur Tendenzen weitervererbt, die wir beobachten können, aber nicht mehr als Teil des eigenen BewusstseinS wiedererkennen können.

Die meisten Menschen wollen aber an ein Weiterleben als Person mit der eigenen Individualität glauben.

Es ist die ewige Frage: Was kommt nach dem Tod? Wo bleibt meine Individualität oder wird sie ausgelöscht?

Selbst wenn es nach den monotheistischen Religionen zu einer Auferstehung kommen soll, bleibt die Frage offen, wo meine Individualität bis zu diesem Tage der Auferstehung sich befindet. Auch hier gibt es keine eindeutigen Antworten, wenn überhaupt.

Im Buddhismus gibt es eine Wiedergeburt, doch ist auch dabei von der letzten Individualität kein Bewusstsein vorhanden. Allerdings erklärt man sich die Talente aus dem Leben davor. Hier würde ich einen Sinn sehen in der Entwicklung von gewissen Fähigkeiten, die mir die Talente für mein nächstes Leben sichern würden.

Es liegt wirklich nicht an diesem interessanten Thema. Einfach ausgedrückt, liegt es eben daran, dass aus dem Jenseits, bzw. nach dem Tod noch niemand zurückgekehrt ist um Auskunft zu geben.

In der Esoterik gibt es so manchen, der behauptet durch diverse Kanäle Wissen erlangt zu haben. Angeblich sollen sich Kinder bis zu einem gewissen Alter auch an ihr Vorleben erinnern können. Leider gibt es keine wissenschaftlichen Beweise und es bleibt uns eben nur die Hoffnung auf das eine oder andere Weiterleben. Doch gibt es auch Menschen die meinen, dass sie auf ein Weiterleben keinen Wert legen und auch nicht traurig sind, dass es nach dem Tod mit unserem individuellen Leben vorbei ist.

Meine persönliche Meinung? In diesem Zusammenhang ist sie ohne Bedeutung, denn ich kann mit keinen wissenschaftlich belegbaren Daten etwas wiedergeben.

Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass es ein wahnsinig interessantes Thema ist, nur dass ich darüber nichts wissen kann.

Aber vielleicht gibt es doch jemanden, der mehr weiß als ich und wir endlich erfahren können, wo unsere Individualität in Form von Geist und Seele bleibt.

Mit hoffnungsvollen Grüßen

suche :zauberer2
 
Scilla, soweit ich das Thema bisher verfolgt habe und mit meinem Verständnis der wissenschaftlichen Informationen, ist diese besagte Information nicht vorwärts anzuwenden, sondern rückwärts.

Das bedeutet, dass bei jedem Teilchen Informationen vorliegen, die auf dessen vorherigen Zustand schließen lassen. Zudem geht, nach der Theorie, diese Information nicht verloren. Es kann anhand der Information also nicht die Zukunft vorher gesagt werden, aber man kann die Zeit zurückverfolgen, zumindest theoretisch.

Damit wäre dein Zufall nicht ausgeschlossen, auch wenn ich nicht an Zufälle glaube.

Suche, deine Ideen sind schon richtig. Mein Ansatz geht nun eben zwischen Naturwissenschaft und Philosophie/Religion, wie man will, dahin, dass die Speicherung dieser Informationen auch eine gewisse Unsterblichkeit beinhaltet. Wenn also Teilchen auf deren früheren Zustand verweisen können, dann liegt auch nach deinem Tod noch genug Information vor, um dich als Individuum erkennbar zu machen. All dies ist natürlich theoretisch.

Ich hatte in einem anderen Thema einmal die These aufgestellt, dass die im Universum enthaltene Energie, wobei letztlich auch Materie nur Energie ist, alle Informationen über die Existenz der Materie und des Lebens in sich trägt. Sollte nun auch nach naturwissenschaftlichen Theorien eine solche Informationsspeicherung gegeben sein, dann bleibt die Information unserer Existenz auch nach dem Tode erhalten.

Zudem liegt dann natürlich auch die Information über die Existenz anderer in uns selbst, denn alle Teilchen, aus denen wir gebaut sind, haben ja auch eine Vergangenheit und tragen die Informationen dieser vergangenen Existenzen in sich.

Vielleicht kommen wir der Sache so irgendwie näher.
 
wenn sich auf ewig Information anhäuft,
dann
1) vergeht das Universum nie
(das Universum wäre dann auch kein lokaler Wirbel)
2) müsste die Information im Universum selbst gespeichert sein
(da es keinen zugrundeliegenden Fluß gibt,
der lokale Wirbel bzw. Universen erzeugt)

wo und wie wird diese Information gespeichert?

als materialistisches Teilchen wohl nicht,

1) denn wenn bestimmte Teilchen den Rohstoff für die Speicherung stellen würden,
dann wäre die Eigen-Information der verwendeten Teilchen nicht speicherbar

2) denn wenn man den Begriff Information weiter fasst,
dann ist Information jede Antwort auf eine Frage (vor allem aber die Lösung)
 
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scilla, gute Ansätze. Nach den genannten Informationen ist es aber wohl so, dass nach der Quantentheorie diese Information erhalten bleibt. Hast du eine Idee, wie das geht oder wo man das verständlich nachlesen kann?
 
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