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Geisteswissenschaft (Rudolf Steiners Anthroposophie)

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Es hört sich kompliziert an, aber es ist nicht kompliziert.
Unsere Welt ist voll von Irrtümern, die bei weitem schwerer umzusetzen sind als die Wahrheit. Aber trotzdem gehen wir den schweren Weg.
Warum, wo doch die Wahrheit um einiges einfacher wäre.
Ein Grund liegt wohl darin, es ist wahrscheinlich der Hauptgrund, dass wir uns gerne passiv anderen Meinungen und Klischees anschließen, weil es bequemer ist. Aber darin liegt die Gefahr heute besonders, dass wir ungeprüft übernehmen, was an uns herangetragen wird.
Auch was Herr Burkart sagt, soll nicht blind geglaubt werden. Wir müssen es überprüfen, am eigenen Leib überprüfen, dann werden bald feststellen, dass er mit jedem Wort, das er sagt, richtig liegt. Aber tun müssen wir es - und darin liegt die größte Schwierigkeit. Dennoch: Mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften müssen wir die Suche nach der Wahrheit im Leben angehen. Denn die Wahrheit ist in der Tat der alleinige Garant für Gesundheit und innere Ausgewogenheit.
 
Unser Organismus ist ja nicht nur das, was wir physisch wahrnehmen und messen können, sondern auch das, was ihn innerlich zusammenhält. Wenn ein Organismus abstirbt, zerfällt er. Wir wissen das, aber wir fragen nicht, warum das so ist. Wir begnügen uns mit der Vorstellung, dass die Organe nicht mehr mit Sauerstoff usw. versorgt werden, wenn der Organismus abstirbt, so dass mangels Nährstoffen der Organismus zerfällt. Aber die Nährstoffe allein würden wie ein loser Sandhaufen daliegen, wenn nicht eine Kraft da wäre, die ihm Gestalt und Form gibt.
 
Unser Organismus ist ja nicht nur das, was wir physisch wahrnehmen und messen können, sondern auch das, was ihn innerlich zusammenhält. Wenn ein Organismus abstirbt, zerfällt er. Wir wissen das, aber wir fragen nicht, warum das so ist. Wir begnügen uns mit der Vorstellung, dass die Organe nicht mehr mit Sauerstoff usw. versorgt werden, wenn der Organismus abstirbt, so dass mangels Nährstoffen der Organismus zerfällt. Aber die Nährstoffe allein würden wie ein loser Sandhaufen daliegen, wenn nicht eine Kraft da wäre, die ihm Gestalt und Form gibt.
Wir, als Menschen, sollten uns weniger als Teile dieser Welt sehen, wir sind vielmehr Teilhabende und das ist ein Unterschied.
Teilhabe verweist auf unsere wahre geistige Natur.
Alle Formen (Körper) die irgendwann entstehen, werden auch irgendwann wieder verschwinden.
Der Geist bleibt; er verlässt nur die Form. Er ist wieder Bestandteil der Quelle, aus der sich alles manifestiert.
Der Tod eines Menschen ist das Ende (s)einer körperlichen Existenz; es ist nicht das Ende seiner wahren Natur.
Mein ICH löst sich auf und ich entdecke wieder, was ich wirklich bin: Reines Bewusstsein und Eins mit allen und allem
Das Leben in der physischen Welt ist die Selbstverwirklichung des kosmischen (göttlichen) Bewusstseins.
LG * Helmfried
 
Du hast sicherlich recht und ich sehe es auch so, nur eines verstehe ich dabei nicht:
Wenn wir das Leben ganz nüchtern betrachten, müssen wir zugeben, dass da noch etwas ist, das wir nicht richtig wahrnehmen. Überall, wo wir auch hinsehen, begegnen wir Krankheit, Schmerz, Brutalität, Gewalttätigkeit, Unmenschlichkeiten aller Art. Wir empfinden Mitleid, leiden vielleicht selbst darunter, aber sobald alles vorüber ist, haben wir es auch schon wieder vergessen und wir machen weiter wie zuvor - ganz im Stile der Ameisen oder Bienen, die sich von ihrem Ziele nicht abbringen lassen und immer neue Wege finden, um ihrem instinkthaften Triebe nachzukommen.
Es kommt mir geradezu so vor, als ob wir diese Dinge gar nicht ganz in unser Bewusstsein hereinlassen wollten, dass wir sie sozusagen ignorieren. Wir tun das zwar nicht bewusst, aber dass wir so schnell darüber wegkommen, ist doch ein Zeichen, dass wir nicht voll und ganz unseres Lebens bewusst sind. Denn wären wir unseres Lebens ganz bewusst, könnten wir das Leben, so wie es sich uns darstellt, gar nicht aushalten.
Darin ist vielleicht schon die Antwort auf meine Frage enthalten. Denn leben müssen wir ja - so oder so. Aber dennoch erscheint es mir als ein Zeichen von einer gewissen Art von unfertiger Entwicklung. Es kann ja sein, dass diese Unterentwicklung nötig ist, um das Leben so wie es sich heute darsellt, überhaupt leben zu können, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir nicht voll entwickelt sind.
Ich findes es wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen. Es verändert vielleicht etwas zum Besseren. Aber es wäre fatal, wenn wir uns, so wie wir sind, schon als fertige Wesen betrachten würden.
 
................Wenn wir das Leben ganz nüchtern betrachten, müssen wir zugeben, dass da noch etwas ist, das wir nicht richtig wahrnehmen. Überall, wo wir auch hinsehen, begegnen wir Krankheit, Schmerz, Brutalität, Gewalttätigkeit, Unmenschlichkeiten aller Art. Wir empfinden Mitleid, leiden vielleicht selbst darunter, aber sobald alles vorüber ist, haben wir es auch schon wieder vergessen und wir machen weiter wie zuvor......
Der Benediktinermönch und deutsche Zen-Meister Willigis Jäger sagte dazu:

“Alle Religionen wissen um den unvollkommenen Zustand des Menschen. Viele sprechen von einem “Fall”, von der “Ursünde”. Ursünde ist aber nicht der Fall von einem höheren Bewusstseinszustand in einen unvollkommeneren, sondern das Heraustreten aus der Dumpfheit des Vorbewussten in eine ICH-Erfahrung, aus dem Zustand des Instinkts in den des Erkennens von Gut und Böse, wie die Schrift sagt. Das war ein großer Fortschritt in der Evolution, zog allerdings auch die ganze Belastung nach sich, die mit dieser ICH-Erfahrung verbunden ist, nämlich die Erfahrung von Krankheit, Leiden, Schuld, Einsamkeit und Tod.”

Nicht das Essen vom Baum der Erkenntnis ist also Sünde, denn das ist nur ein Bild, sondern, dass der Mensch sich bei der ICH-Werdung von Gott getrennt hat
“Sie waren nackt”, heißt es in der Schrift. Das hat nichts mit Kleidung zu tun; es will vielmehr sagen, sie wurden hinausgeworfen in die Einsamkeit des ICH.
Wenn wir den Begriff Gott weglassen, heißt das, dass der Mensch sich mit der Entwicklung eines ICH-Bewusstseins immer weiter von seinem eigentlichen Wesen (dem des höheren Bewusstseins) entfernt.
Er zieht eine Grenze um sich herum, er nimmt sich aus der Welt heraus und sieht die Situation etwa so: “ICH und die Welt da draußen”
Das ist im Grunde eine Katastrophe. Fortan glaubt er: sich, die Seinen und seinen Besitz verteidigen und seine Auffassungen durchsetzen zu müssen und dabei ist er in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich.
Diese erste Grenzziehung (ICH und die Welt da draußen) zieht unzählige Grenzziehungen nach sich. Jede Grenze ist aber eine Konfliktlinie und Grundlage für Streitigkeiten und Kriege.
...........Es kommt mir geradezu so vor, als ob wir diese Dinge gar nicht ganz in unser Bewusstsein hereinlassen wollten, dass wir sie sozusagen ignorieren. Wir tun das zwar nicht bewusst, aber dass wir so schnell darüber wegkommen, ist doch ein Zeichen, dass wir nicht voll und ganz unseres Lebens bewusst sind.............
Genau das ist die Tatsache. Das ganze Geschwätz von Werten und Moral, mag ja gut gemeint sein, bleibt aber wirkungslos, da es den Kern des Übels nicht beseitigt. Egoismus ist die Epidemie (und letztlich das Untergangsszenario) unserer Zeit.
Die Masse der Menschen hat quasi einen “Behindertenstatus”, da ihr Ich-Bewusstsein (evt. noch verbunden mit religiösem Wahn und Aberglauben) sie derart einschränkt, blind und egoistisch macht, dass sie die menschlichen Existenzgrundlagen in rasantem Tempo vernichten.
.............Aber dennoch erscheint es mir als ein Zeichen von einer gewissen Art von unfertiger Entwicklung..............
...........Ich findes es wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen. Es verändert vielleicht etwas zum Besseren..............
Es ist nicht nur eine Frage des Wissens, wer ich wirklich bin; ich muss es erfahren. Mein Ich-Bewusstsein schneidet mich jedoch von dieser Erfahrung ab. Nur denen, die durch ihre Situation oder ihr persönliches Erleben ein Grund geschenkt wird, nicht nur an der Oberfläche zu verweilen und Fragen zu stellen, die über das Übliche hinausgehen, haben die Chance, mehr zu verstehen.
Die Chance bestünde (absichtlich Konjunktiv) darin, zu erkennen:
- Ich bin Menschheit
- Ich bin Universum
- ich bin mit allen und allem untrennbar verbunden
- Ich bin universelles Bewusstsein
- und wenn ich so will: Ich bin Gott
Das alles ist nicht neu. In vielen Traditionen weiß man das seit vielen Jahrhunderten. Da solches Wissen sich aber wirtschaftlich schwer einordnen lässt, ist in unserer Welt der Materialisten, Naturalisten und Physikalisten das bestehende Unwissen ein gern geduldeter “Missstand”.
Die Zuversicht mancher Esoteriker, in Formeln wie:
- eine neue Zeit und ein neues Denken wird anbrechen
- die zunehmende Zahl von Indigo-bzw. Kristallkindern bringt Hoffnung in die Welt
möchte ich nicht kommentieren. Ich glaube nur, uns läuft die Zeit davon und das Verschwinden der Spezies Mensch, wäre sicher eine Wohltat für den Planeten.
LG * Helmfried
 
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Überall, wo wir auch hinsehen, begegnen wir Krankheit, Schmerz, Brutalität, Gewalttätigkeit, Unmenschlichkeiten aller Art. Wir empfinden Mitleid, leiden vielleicht selbst darunter, aber sobald alles vorüber ist, haben wir es auch schon wieder vergessen und wir machen weiter wie zuvor - ganz im Stile der Ameisen oder Bienen, die sich von ihrem Ziele nicht abbringen lassen und immer neue Wege finden, um ihrem instinkthaften Triebe nachzukommen.
Es kommt mir geradezu so vor, als ob wir diese Dinge gar nicht ganz in unser Bewusstsein hereinlassen wollten, dass wir sie sozusagen ignorieren. Wir tun das zwar nicht bewusst, aber dass wir so schnell darüber wegkommen, ist doch ein Zeichen, dass wir nicht voll und ganz unseres Lebens bewusst sind. Denn wären wir unseres Lebens ganz bewusst, könnten wir das Leben, so wie es sich uns darstellt, gar nicht aushalten.

Es gibt durchaus Menschen, die all die negativen Aspekte der irdischen Existenz nicht ausblenden können. Früher nannte man es das melancholische Gemüt, heutzutage die depressive Verstimmung. Letztlich ist es aber einfach nur die Unfähigkeit zur Ignoranz. Mir fällt dazu folgendes Zitat von Emil Cioran ein: "Klarsicht entwurzelt den Lebenswillen nicht - sie macht nur zum leben unfähig".
 
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