Gaben und Aufgaben
Mir kam nun in den Sinn, dass ich euch, lieben Lesern, etwas mir Wichtiges vorenthalten, aber in meinem vorigen Beitrag schon angesprochen habe:
Ich meine, dass wenn wir über längere Zeit unglücklich sind, dies immer ein Zeichen dafür ist, dass wir dabei sind, den Sinn unseres Lebens zu verfehlen. Das heißt, wer von Herzen - also wirklich - glücklich sein will, sollte seinen Sinn im Leben erfüllen.
Nun stellt sich aber natürlich die Frage: Wie weiß ich denn, weiß mein Sinn und somit meine Aufgaben im Leben sind?
(Ich denke schließlich müssen wir alle zwangsläufig Aufgaben hier haben, sonst wären wir ja nicht da. Man sollte diese Aufgaben nur halt nicht unbedingt als eine Art "zu verrichtende Arbeit" ansehen, sondern viel mehr würde ich es als ein "Was kann ich auf dieser Welt erhalten, sprich an Erfahrungen sammeln und Freude haben?" und ein im Gegenzug "Was kann ich der Welt dafür geben?" ansehen. Es handelt sich sozusagen um ein liebevolles Miteinander - die Welt tut etwas für mich und ich dafür etwas für sie.)
Um die Frage zu beantworten, was unsere Aufgaben sind, sollten wir uns ganz einfach fragen, was unsere Gaben, unsere Talente sind. Denn das, was wir besonders gut können, ist automatisch das, was wir der Welt geben können. Darin lässt sich erkennen, was unsere Einzigartigkeit ist und die darin bestehende Fähigkeit etwas Einzigartiges zu schaffen.
Bedenken wir immer, dass wir der Welt am besten etwas geben, dass ihr Nutzen bringt, also etwas, das die Welt verschönert. Der Physiker arbeitet z.B. um uns das Leben zu erleichtern, der Gärtner um die Umwelt zu verschönern, der Mediziner um Leiden zu heilen, der Straßenkehrer um unsere Straßen sauber zu halten, der Bauer um uns Nahrung zu verschaffen, eine Mutter oder ein Vater um diesen wunderbaren Kreislauf des Nehmen und Gebens fortzuführen und liebevoll ein Wesen zu erziehen, das selbst auf diese Art die Welt verschönert, ... und es gibt noch unzählige Aufgaben, die wir erfüllen können.
Schlecht ist es jedoch, wenn wir unsere Talente einsetzen, indem wir anderen schaden. Dies würde uns im Grunde nämlich nur selbst schaden. Am besten lässt sich dies am Beispiel von Eltern verstehen:
Hätten wir z.B. die Gabe mit Kindern gut umzugehen, würde sie aber aus egoistischen Gründen nur so nützen um uns selbst einen Vorteil zu schaffen, indem wir z.B. die Kinder nach einem Bild erziehen, das nur uns glücklich machen soll, aber zugleich das Kind unglücklich macht, so würde wir früher oder später ein Wesen erblicken, dass auch uns unglücklich machen würde.
Darum ist es wichtig, dass wir mit unserer Arbeit Wohlstand schaffen! Wohlstand für die Allgemeinheit, nicht nur für uns selbst oder für eine kleine Gruppe oder auch ein ganzes Volk. Wirklich zum Wohl der ganzen Welt!
Nur auf die Art können wir auch wirklich etwas schaffen, das gebraucht wird, das uns zu etwas Besonderen, etwas Einzigartigen macht und somit uns glücklich.
Auf diese Weise würde wir unsere Gaben am besten nützen und zugleich unsere Aufgaben am besten erfüllen.
Ebenso lässt sich unser Sinn im Leben logischerweise auch daran erkennen, was uns glücklich macht
An dieser Stelle fällt mir noch etwas Wesentliches ein:
Ich muss gestehen, ich liebe die Sprache, ich liebe die Herausforderung Dinge so zu formulieren, dass sie andere Menschen berühren, sie bewegen und erfreuen. (Möglicherweise eine Aufgabe für mich im Leben.)
Mein Gefallen an der Sprache hat mich auch dazu getrieben über sie nachzudenken. Daher weiß ich zu erzählen, dass die Sprache keineswegs irgendwie zufällig aus Lauten entstanden ist. Die Sprache ist wirklich intelligent. Sie beinhaltet bedeutende Dinge, die uns viel zu sagen haben.
Z.B. eben der Zusammenhang zwischen Gaben und Aufgaben. Die Wörter selbst zeigen schon den Zusammenhang.
Und nun, um auf den Punkt zu kommen, gibt es auch eine Verbindung zwischen den Wörtern "Beruf" und "Berufung". "Berufung" selbst sagt auch schon wieder aus, dass es etwas mit einem Ruf zu tun hat. Ich denke, es geht ganz einfach darum, dass wir hier vielleicht herbei gerufen wurden, weil wir erwünscht sind oder überhaupt gebraucht werden. Genau hier sehe ich den Zusammenhang mit unserem Beruf. Wir sollten unsere Berufung als Beruf leben. Denn unsere Berufung stellt unsere Aufgaben dar, die uns wiederum glücklich machen.
Integrieren wir dies so unser Leben, das es zu unserem Beruf wird, so haben wir unweigerlich einen Beruf, der uns glücklich macht. Und das ist die Basis eines glücklichen Lebens!
So viel zu meinen Gedanken. Was denkt ihr darüber?
herzliche Grüße
Ben