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Gedanken zum Sinn des Lebens

Ist das nicht der Schlüssel? Genau diese "Momente" des wunschlosen Glücklichseins sind es doch, die das Leben lebens- und liebenswert machen. Die gilt es doch zu "konservieren", um sie bei Bedarf immer wieder "hervorzukramen" und zu vermehren. An den "Momenten" zieht man sich doch auch immer wieder auf, wenn es einem mies geht. Auch wenn die Erinnerung vielleicht gleichzeitig schmerzen kann, sie tröstet! Das macht für mich Sinn. Hat auch unheimlich viel mit Dankbarkeit ohne Schuldgefühle zu tun.
 
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Benjamin schrieb:
Wunschloses Glücklichsein?
Ich wäre mir gar nicht so sicher, ob es das nicht auch gibt. Ist man nicht genau in den Momenten am glücklichsten, wenn alle Wünsche wegfallen?


Meiner Erfahrung nach nicht. Wenn man "akut" glücklich ist, denkt man vermutlich nicht an Wünsche - würde man darauf aber angesprochen, fielen einem sicherlich viele Wünsche ein.

Ich halte es für einen Trugschluß zu glauben, daß Wunschlosigkeit mit Glück(lichsein) gleichgesetzt werden kann.

"Absolute Wunschlosigkeit" kann auch Resignation, Überdruß, Leerlauf bedeuten.

@Celine: es ist ja leider so, daß die meisten Menschen sich an schmerzhafte Dinge weitaus besser erinnern als an positive. So wie ich das mitbekomme, neigen erst ältere Leute dazu, sich an "die schöne Zeit früher" zu erinnern.
Ich weiß allerdings nicht, ob meine Beobachtungen dazu allgemein stimmen.


LG, wirrlicht



P.S.

Benjamin schrieb:
@ wirrlicht:
Ich kann diese Einstellung sehr verstehen.

Das bezweifle ich sehr. Du kannst bestenfalls deine Interpretation dessen, was du für meine Einstellung hältst, "sehr" verstehen *grins*
 
Zuletzt bearbeitet:
wirrlicht schrieb:
"Absolute Wunschlosigkeit" kann auch Resignation, Überdruß, Leerlauf bedeuten.

Dem stimme ich vorbehaltlos zu. "Wunschlos glücklich" ist ja auch so eine, eigentlich platte, Redensart, es würde genügen, wenn man sagt "Ich bin glücklich" und basta! Mir kommt es aber so vor, dass viele geradezu suchen, warum sie nicht glücklich sind/sein können. Bilde ich es mir nur ein, dass man fast schon schräg angeguckt wird, wenn man nicht mindestens 75% der Zeit miesepetrig durch die Gegend läuft?

@Celine: es ist ja leider so, daß die meisten Menschen sich an schmerzhafte Dinge weitaus besser erinnern als an positive. So wie ich das mitbekomme, neigen erst ältere Leute dazu, sich an "die schöne Zeit früher" zu erinnern.
Ich weiß allerdings nicht, ob meine Beobachtungen dazu allgemein stimmen


So pauschal sehe ich das nicht, Wirrlicht. Wir alle neigen eher dazu, das Negative zu verdrängen. Wenn ich nur Männer von ihrer Dienstzeit reden höre, so habe ich den Eindruck, sie hatten es unheimlich lustig und fidel gehabt. Fragt man aber: "Würdest du gern nochmals gehen?", sagen "alle":
"Bist denn du wahnsinnig?". Dasselbe passiert meist auch, wenn man an die Schulzeit denkt.

Was ich aber sagen wollte, bezog sich auf etwas ganz anderes. Vielleicht muss ich wohl oder übel konkreter werden. Habe vor einigen Jahren innert nicht mal 2 Jahren vier geliebte Menschen verloren. Die Traurigkeit darüber kommt in Wellen nach wie vor, aber die Dankbarkeit, ich hatte diese Menschen und erlebte mit ihnen vieles, was ich sonst nie erlebt hätte, und diese konservierten Momente des Glücklichseins sind dabei tröstlich, auf die kann ich immer wieder zurückgreifen. Das hat mit der Idealisierung nichts zu tun wie ich sie in den oberen Beispielen auszudrücken versuchte.
 
Hallo!

@ Rhona:

Ben, ich hab ja vorausgesetzt, dass ich deinen Beitrag nicht so richtig verstanden habe, aber, ist es die mir zugedachte Aufgabe, dass ich nun so weiterlebe, wie ich weiterleben muss????

Ich denke sehr wohl, dass wir die Wahl haben unser Leben selbst zu gestalten. Wenn es das ist, was du meinst. Und ich bin auch davon überzeugt, dass es unzählige Arten gibt, glücklich zu sein, weil es - so nehme ich an - unzählige Arten gibt unseren Sinn des Lebens zu erfüllen.

Wieso kann es keinen Zufallsgenerator geben, wenn doch die Chaostherorie anerkannt ist???

Die Chaostheorie sagt nicht, dass Dinge an und für sich zufällig geschehen. Sie sagt, dass wir die Dinge nur bis zu einem gewissen Genauigkeitsgrad vorhersagen können und dann kommen die Begriffe Wahrscheinlichkeit und Zufall zur Geltung.

Zwei Menschen stoßen aufeínander, zeugen Kinder. Durch Zufall oder höheren Willen sterben diese beiden Menschen, obwohl sie ihre Aufgabe noch nicht erfüllt haben. Sie lassen die Kinder, die aus dieser Konstellation entstanden, einfach zurück, überlassen sie sich selbst.
War es ihre Bestimmung halbfertige Menschen zurückzulassen und diese ihren Weg/Aufgabe finden zu lassen???

Erstens denke ich einmal, dass nichts zufällig geschieht. Somit auch nicht der Tod und der Zeitpunkt des Todes. Es stellt sich also auf diese Idee aufgebaut auch nicht die Frage, ob dies Bestimmung ist oder nicht. Aber es stellt sich sehr wohl die Frage, ob es die Aufgabe der Eltern bzw. Kinder war.
Und das weiß ich nicht.

Aber wenn ich dir Glauben schenke und davon ausgehe, dass nichts ohne Sinn pasiert, dann, bitte, frage ich mich, wozu sollen all die Prüfungen gut sein?? Worin liegt ihr Sinn???
Liegt der Sinn darin, Menschen klein zu machen? Sie auf das Wesentliche hinzuweisen??? Ihnen das Wesentliche aufzuzeichnen, indem man ihnen das vermeintliche Wesentliche nimmt??

Eine sehr wichtige Frage, will ich meinen.
Hier geht es nicht mehr um den Sinn unseres jetzigen Lebens, sondern um den Sinn des Seins allgemein.
Für den Sinn des Seins kann ich niemanden eine Antwort geben, ja nicht einmal eine aussagekräftige Theorie dazu kann ich anbieten. Ich will es einmal so formulieren:
Der Verstand ist fähig alles zu erklären. Und gibt es etwas, dass er nicht
erklären kann, so gibt es dafür eine Erklärung.
So ist es auch mit dem Sinn des Seins. Was immer der Sinn des Daseins sein mag, wir als Menschen, die sich sozusagen, im Dasein befinden, können diesen Sinn nicht erfassen. Es geht logischerweise nicht, weil der Grund, warum die Welt existiert, nicht gleichzeitig Teil dieser Welt sein kann.
Wir müssten, um den wahren Grund des Seins zu begreifen, eigentlich vorher aus dem Sein austreten.

Ich hoffe, es lässt sich verstehen, was ich sagen will.

Ich kann hier weder den Sinn des Lebens allgemein, noch den Sinn deines Lebens erläutern, aber was ich zu schildern vermag, ist die Erkenntnis, dass es einen ganz wesentlichen Zusammenhang zwischen dem Glücklichsein und dem Sinn des Lebens gibt.
Denn sobald sich Glücklichkeit in uns breit macht, kommt das schwer erklärbare, aber auch sehr reale Gefühl, dass das Leben Sinn macht, zum Vorschein. Sinn und Glücklichsein haben somit eine sehr enge Beziehung.


@ wirrlicht:

Wenn man "akut" glücklich ist, denkt man vermutlich nicht an Wünsche - würde man darauf aber angesprochen, fielen einem sicherlich viele Wünsche ein.

Und ist nicht genau dann dieses wunderbare Gefühl verflogen?

Du kannst bestenfalls deine Interpretation dessen, was du für meine Einstellung hältst, "sehr" verstehen.

Ich sagte nicht, dass ich deine Einstellung verstehe. Ich sagte, dass ich die Einstellung verstehe, die du mit deinen Worten ausgedrückt hast. Und die meine ich, zu verstehen.

@ Gysi:

Na gut, wieder die Definitionsfrage: Ich meine Glücklichsein als einen etwas längeren Allgemeinzustand - nicht nur ein paar Minuten.

Das habe ich mir schon gedacht. Ich frage mich ja nur, wenn es diesen Zustand für ein paar Sekunden gibt, warum sollte es ihn nicht auch für mehrere Jahre geben?

freundliche Grüße an alle
Ben
 
also ich finde auch, dass der sinn des lebens etwas mit glück zu tun hat aber ein wenig anders betrachtet:

der sinn besteht zu einem gewissen teil aus der suche/ringen nach glück...
dazu kommt auf alle fälle noch eine überlegung wie sie weiter vorne angestellt wurde:
ich bin dann tot, und das wars dann...es muss nach dem tot noch ein leben geben...

nunja müssen tut nichts; angenommen wir sind tot und dann kommt das "NICHTS" es gibt dort keinen gott keine anderen wesen, lichter oder sonstiges. aufgrund dieser überlegung muss ich:

1. mein leben so intensiv geniesen wie es mir und meinen mitmenschen nur möglich ist und
2. das leben(die menschheit, das system) um mich herum irgendwie beinflussen, denn nur dann kann man nach seinem tod auch wirklich weiterleben(zumindest in den erinnerungen anderer)

andererseits hat der sinn des lebens auch viel mit individualität zu tun, jeder setzt andere prioritäten in seinem leben (grob gehe ich hier von zwei denkmustern aus; 1. dem materialistischen/weltlichen und den geistigen (je nachdem welche gehirnhälfte))

Ich möchte mich lernend verändern. Ich möchte gerne etwas weniger blöd sterben als ich geboren bin.

chris
 
Könnte man nicht schon fast sagen, dass ein Mensch, der unglücklich ist, den Sinn seines Lebens verfehlt. Dies vielleicht sogar ganz allgemein?

wer sein Leben verfehlt,
könnte eines Tages ein böses Erwachen haben

er ist dann unglücklich
und wird sich viellicht sogar selbst verfluchen

Menschen, die wissen, daß sie ihr Leben verfehlen,
und dennoch Glück vorgeben,
sind tragische Gestalten
 
1. mein leben so intensiv geniesen wie es mir und meinen mitmenschen nur möglich ist und
2. das leben(die menschheit, das system) um mich herum irgendwie beinflussen, denn nur dann kann man nach seinem tod auch wirklich weiterleben(zumindest in den erinnerungen anderer)

weniger ist mehr.
wer zu intensiv genießt,
hebt sich von seinen Mitmenschen ab
und wird bei seinen Nachmenschen in schlechter Erinnerung weiterleben

je nachdem welche gehirnhälfte

wahrscheinlich ist es so,
daß der Rechtshänder/Linksdenker das Denken in Gegensätzen praktiziert
daß der Linkshänder/Rechtsdenker das Denken in Bildern* praktiziert

* IVANOV Sehr feine Beobachter des menschlichen Seelenlebens - Schriftsteller, Denker, bildende Künstler - beschreiben dies als einen kontinuierlichen Strom von Bildern, der bei vielen Menschen an einen Kinofilm erinnert, den der Mensch ständig in seinem Inneren anschaut.
 
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Ich kann hier weder den Sinn des Lebens allgemein, noch den Sinn deines Lebens erläutern, aber was ich zu schildern vermag, ist die Erkenntnis, dass es einen ganz wesentlichen Zusammenhang zwischen dem Glücklichsein und dem Sinn des Lebens gibt.

das könnte der Beginn eines lesenswerten Buches sein
 
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