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Die Verdrängung des Schattens und des Todestriebes

---------Wenn es stimmt, dass der Todestrieb sozusagen der Gegenpol zur Libido ist, dann müsste daraus doch eigentlich folgen, dass Menschen, die einen sehr starken Sexualtrieb haben auch einen sehr starken Todestrieb haben und umgekehrt,
Merkwürdige Schlussfolgerung, sie ist aber auch grundfalsch.
Wenn ich bewusst beobachte, welche Gedanken sich mir im Laufe des Tages aufdrängen, dann sind das abgesehen von irgendwelchen alltäglichen Dingen - also ich muss das und jenes einkaufen, ich muss das und jenes reparieren etc - zum Großteil entweder sexuelle Gedanken oder Gedanken, die in irgend einer Art und Weise etwas mit dem Thema Tod/Sterben zu tun haben.
Vermutlich bereitet dir der (wie auch immer geartete) Gedanke an den Tod auch eine sexuelle Lust. Einigen Männern (Thema Cuckold) bereitet es auch große Lust, wenn die Partnerin mit anderen (evt. auch völlig fremden) Männern Verkehr hat und sie dabei zusehen können.
Es gibt, wenn es um sexuelle Neigungen geht, nichts was es nicht gibt, und so ist, wenn der Partner es auch will und keinen körperlichen oder psychischen Schaden nimmt, nichts als pervers zu verurteilen.
Ich glaube auch , dass es unsinnig ist, zu hoffen, bei Freud & Co eine Art Bestätigung für derart "gewagte" Zusammenhänge zu finden, zumal es nichts ändern würde.
Du bist, wie du bist und dabei noch nicht einmal unsympathisch; vielleicht kannst du es dabei belassen. Es gibt nicht für alles befriedigende Erklärungen.
LG * Helmfried
 
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Nun, ich denke ganz sicher, dass es auch auf der kollektiven Ebene des Unterbewusstseins einen unterdrückten Schatten gibt. Dieser drückt sich durch das aus, was man Normopathie nennt, also die krankhaften Züge des sogenannten Normalen. Allerdings ist es auch nicht besser, wenn der kollektive Schatten sich offen ausleben darf, das zeigt die Geschichte... Das ist ein unlösbares Dilemma.

Möglicherweise ist der "unterdrückte Schatten" aber auch nur ein mittlerweile überflüssiges Relikt aus früheren, fraglos gewalttätigeren Zeiten.
In einer von Gewalt geprägten Zeit, zu Beginn der Landwirtschaft z.B., kann es überlebensnotwendig gewesen sein, diesen Schatten herauslassen zu können, um im Kampf der Sieger zu bleiben.

Welches gesellschaftliche Verhalten als "normal" gilt und welches nicht, das entscheidet jede Zeit und jede Gesellschaft für sich selbst. Für einen Durchnittsbürger des Biedermeier oder der viktorianischen Zeit wären wir wahrscheinlich "gottlos", lebten "in Sünde", ja "in Sodom und Ghomorra" - während wir es als unethisch ansehen, wie sie damals ihre Kinder mit dem Rohrstock verdroschen haben.

Siegmund Freud und C.G. Jung waren in ihrer Zeit sicher Außenseiter, aber auch sie waren Menschen ihrer Zeit. Einige ihrer Aussagen, insbesondere zur Deutung ganzer Kulturen und Gesellschaften aus psychoanalytischer Sicht würde man heute sicher verneinen oder relativieren. Das grundsätzliche Problem, das ich mit psychoanalytischen Aussagen habe, das ist ihre mangelnde Beweisbarkeit. Moderne Methoden, bildgebende Diagnostik etwa, haben zwar inzwischen nahegelegt, dass sie mit manchen Aussagen wahrscheinlich intuitiv richtig lagen. Aber sicher nicht mit allen Aussagen, zumal es sich im Wesentlichen um reine Postulate handelt.
 
Merkwürdige Schlussfolgerung, sie ist aber auch grundfalsch.

Nun ja, ich habe zu dem Thema noch keine Studien oder ähnliches gelesen und weiß auch gar nicht, ob es diese überhaupt gibt. Ich habe aus meiner eigenen inneren Erfahrung gesprochen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sowohl einen überdurchschnittlich starken Sexualtrieb als auch einen überdurchschnittlich starken Todestrieb habe, obwohl es wie gesagt schwer ist, sich da sicher zu sein, weil es einen objektiven Maßstab einfach nicht gibt.

Vermutlich bereitet dir der (wie auch immer geartete) Gedanke an den Tod auch eine sexuelle Lust.

:oops: Nein, also das glaube ich nicht. Wenn dann läuft das unterbewusst ab. Ich erlebe es wie gesagt eher als entgegengesetzte Pole. Ich sehe eine heiße Frau und stelle mir vor, wie ich sie flachlegen würde und ein paar Minuten später denke ich daran, wie ich bei einem Autounfall sterbe oder irgend etwas in der Art. Das waren jetzt willkürlich gewählte Beispiele, es gibt da unzählige Variationen.

Es gibt, wenn es um sexuelle Neigungen geht, nichts was es nicht gibt, und so ist, wenn der Partner es auch will und keinen körperlichen oder psychischen Schaden nimmt, nichts als pervers zu verurteilen.

Also was ich beim Sex liebe, ist dominantes Verhalten, aber natürlich nur dann, wenn die Frau das auch mag, wenn sie also sexuell devot ist. Ich meine damit aber keine SM-Sachen, sondern einfach körperliche Dominanz. Wenn man bedenkt, was es heutzutage alles gibt, wie etwa:


... dann ist diese meine Neigung ja geradezu langweilig und "normal". Aber so wie es unmöglich ist, seine allgemeine sexuelle Ausrichtung zu ändern, so unmöglich ist es auch, die spezifischen Details zu ändern. Und gerade das finde ich ja bei diesen Themen so faszinierend. So wie mich die Metaebene interessiert, die über dem Alltagsbewusstsein liegt, so interessiert mich eben auch "der Keller des Bewusstseins", also das Unterbewusstsein.

Ich glaube auch , dass es unsinnig ist, zu hoffen, bei Freud & Co eine Art Bestätigung für derart "gewagte" Zusammenhänge zu finden, zumal es nichts ändern würde.

Also ich halte wie gesagt den Keller für genau so wichtig wie den Himmel über dem Haus, um mal in diesem Sinnbild zu bleiben.

Du bist, wie du bist und dabei noch nicht einmal unsympathisch; vielleicht kannst du es dabei belassen.

Helmfried, du sagst es: Selbstakzeptanz ist etwas ganz wichtiges. Aber mein inneres Chaos zu akzeptieren, das ist eine Lebensaufgabe. ;)
 
:oops: Nein, also das glaube ich nicht. Wenn dann läuft das unterbewusst ab. Ich erlebe es wie gesagt eher als entgegengesetzte Pole. Ich sehe eine heiße Frau und stelle mir vor, wie ich sie flachlegen würde und ein paar Minuten später denke ich daran, wie ich bei einem Autounfall sterbe oder irgend etwas in der Art. Das waren jetzt willkürlich gewählte Beispiele, es gibt da unzählige Variationen.

Das ist, neben anderen Faktoren, auch eine Altersfrage.
Es ändert sich mit den Jahren nicht unbedingt der Sexualtrieb als solcher oder die Fähigkeit zu diesem. Was sich ändert, dass ist die Sichtweise auf die Sexualität, was sie einem bedeutet und was man für sie zu opfern bereit ist und was nicht. Als junger Mann habe ich Nächte durchgemacht, mit Mädelz in Wohnungen "auf einen Kaffee" herum gehockt ... in der vagen Aussicht auf einen Fick. In den allermeisten Fällen bin ich dennoch allein nach Haus gegangen - oder gleich zur Arbeit.
Heute kann ich noch genauso vögeln wie damals, aber ich wäre nicht mehr dazu bereit, so sinnlose Opfer zu bringen. Ich gehe nach Haus, wenn es genug ist, statt auf einen Fick zu geiern, der sowieso nicht passieren wird.

Todesphantasien kann man haben, genauso sinnlos sind sie aber auch. Wenn Du Deinem Leben nicht willkürlich ein Ende setzen willst - wovon ich nicht ausgehe - dann hast Du es so oder so nicht in der Hand, wann, wo und wie das passieren wird. Es ist daher auch müßig, darüber nachzudenken. Man sollte nicht über die Dinge nachdenken, die man sowieso nicht ändern kann. Sondern über die, die man ändern kann. Oder darüber, neue Dinge zu schaffen, für sich oder auch für andere oder gar die Welt.
 
Erstrebenswert ist auch zu versuchen, zeitweise an gar nichts zu denken. Einfach nur sitzen, atmen, nicht denken.

Nun, da habt ihr mir was voraus.
Das ist mir so gut wie unmöglich. Entweder ich halte meine Synapsen am Laufen, oder ich betäube sie (und selbst in diesem Fall denke ich meist noch über das Eine oder Andere nach). Ich kann aber auch nicht behaupten, ich würde darunter leiden.
 
Das ist, neben anderen Faktoren, auch eine Altersfrage.
Es ändert sich mit den Jahren nicht unbedingt der Sexualtrieb als solcher oder die Fähigkeit zu diesem. Was sich ändert, dass ist die Sichtweise auf die Sexualität, was sie einem bedeutet und was man für sie zu opfern bereit ist und was nicht. Als junger Mann habe ich Nächte durchgemacht, mit Mädelz in Wohnungen "auf einen Kaffee" herum gehockt ... in der vagen Aussicht auf einen Fick. In den allermeisten Fällen bin ich dennoch allein nach Haus gegangen - oder gleich zur Arbeit.
Heute kann ich noch genauso vögeln wie damals, aber ich wäre nicht mehr dazu bereit, so sinnlose Opfer zu bringen. Ich gehe nach Haus, wenn es genug ist, statt auf einen Fick zu geiern, der sowieso nicht passieren wird.

Also Sex ist für mich tatsächlich der Motivator überhaupt. Ich kann deine Erlebnisse daher sehr gut nachvollziehen. Die irrationale vage Hoffnung auf einen Fick macht alles möglich. Frauen wissen das natürlich. Und spielen entsprechend damit und nutzen es aus - was nur fair ist. Im Grunde suche ich geradezu nach einer Beziehung, in der dieser "Deal" nicht wie üblich unter den Teppich gekehrt wird und unausgesprochen bleibt, sondern offen gelebt wird. Ja, ich mach dir den Hampelmann, wenn du dafür danach schön brav die Beine breit machst. Jetzt mal wirklich drastisch ausgedrückt. ;) Natürlich sollte eine Beziehung auf Dauer auch andere Facetten entwickeln. Aber für den Einstieg fände ich diesen ehrlichen Ansatz ganz passend.

Todesphantasien kann man haben, genauso sinnlos sind sie aber auch. Wenn Du Deinem Leben nicht willkürlich ein Ende setzen willst - wovon ich nicht ausgehe - dann hast Du es so oder so nicht in der Hand, wann, wo und wie das passieren wird. Es ist daher auch müßig, darüber nachzudenken. Man sollte nicht über die Dinge nachdenken, die man sowieso nicht ändern kann. Sondern über die, die man ändern kann. Oder darüber, neue Dinge zu schaffen, für sich oder auch für andere oder gar die Welt.

Was du und viele andere einfach nicht verstehen, ist, dass diese Gedanken bei mir Zwangsgedanken sind.


Diese Gedanken drängen sich mir auf, ich kann nichts dagegen tun. Aber nein, ich bin ausdrücklich nicht suizidal.

Nun, da habt ihr mir was voraus.
Das ist mir so gut wie unmöglich. Entweder ich halte meine Synapsen am Laufen, oder ich betäube sie (und selbst in diesem Fall denke ich meist noch über das Eine oder Andere nach). Ich kann aber auch nicht behaupten, ich würde darunter leiden.

Ich kann auch nicht mit dem Denken aufhören. Aber @Aporie hat recht, man sollte auch mal nicht denken.
 
Also Sex ist für mich tatsächlich der Motivator überhaupt. Ich kann deine Erlebnisse daher sehr gut nachvollziehen. Die irrationale vage Hoffnung auf einen Fick macht alles möglich. Frauen wissen das natürlich. Und spielen entsprechend damit und nutzen es aus - was nur fair ist. Im Grunde suche ich geradezu nach einer Beziehung, in der dieser "Deal" nicht wie üblich unter den Teppich gekehrt wird und unausgesprochen bleibt, sondern offen gelebt wird. Ja, ich mach dir den Hampelmann, wenn du dafür danach schön brav die Beine breit machst. Jetzt mal wirklich drastisch ausgedrückt. ;) Natürlich sollte eine Beziehung auf Dauer auch andere Facetten entwickeln. Aber für den Einstieg fände ich diesen ehrlichen Ansatz ganz passend.



Was du und viele andere einfach nicht verstehen, ist, dass diese Gedanken bei mir Zwangsgedanken sind.


Diese Gedanken drängen sich mir auf, ich kann nichts dagegen tun. Aber nein, ich bin ausdrücklich nicht suizidal.



Ich kann auch nicht mit dem Denken aufhören. Aber @Aporie hat recht, man sollte auch mal nicht denken.
Leiden Sie unter Ihren Zwängen?
 
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