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Die Folgen der Kurzsichtigkeit

Ich kann mir schwer vorstellen, was einem in seinem Leben passieren muss, damit man bei so einem Gedankengut landet. Drogen, ja. Aber die "passieren" ja einem in der Regel nicht.

Und ich kann mir gar nicht vorstellen wie Menschen, ohne Einfluss von psychotropen Substanzen, zu einem unterwürfigen und obrigkeitshörigen "Gedankengut" finden, dass meiner Meinung nach derzeit wesentlich bedrohlicher für unserer Gesellschaft ist, als Terroristen, Nazis, CO2 und Viren.
 
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Zum ersten wäre da mal festzuhalten, dass bis etwa zum Anfang des 20. Jahrhunderts praktisch jeder ein Prepper war, deshalb gab es damals auch noch kein Wort dafür. Jeder hatte noch eine Speisekammer und Obst und Gemüse im Keller gelagert. Für den Winter musste man Brennholz horten etc. Erst in unserer modernen Welt können wir es uns leisten Prepping als Hobby zu betrachten.

In meiner Kindheit hatten wir noch eine Kartoffelkiste im Keller. Im Herbst wurden Kartoffeln eingelagert, wobei es unter den Leuten immer diskutiert wurde, welche Menge das sein müsste. Zwischen die Kartoffeln wurde dann immer so ein Pulver gestreut, damit sie nicht so keimen - da möchte ich jetzt gar nicht darüber nachdenken, was das eigentlich für ein Zeug war ...
Man aß dann immer dieselben Kartoffeln, die dann zum Frühjahr, bevor es die ersten neuen Kartoffeln gab, immer schrumpeliger und keimiger wurden. Einmal hatten wir minderwertige Kartoffeln gekauft, na dann mussten wir ein halbes Jahre eben diese Klitsche-Kartoffeln essen.
Irgendwann in den 70ern streikte meine Mutter: Wozu noch Kartoffeln einlagern, wenn man sie sowieso das ganze Jahr nach Bedarf kaufen kann? Außerdem war unser Keller in dem nun bezogenen Einfamilienhaus auch gar nicht mehr kalt genug dafür.
Meine Mutter hatte es schon damals nicht großartig mit Einkochen - wozu auch, wenn man das ganze Jahr über frisches Obst kaufen kann? Darüber bin ich immer ziemlich froh gewesen, denn diese blöde Apfel-und Obstkompott aus dem Glas, das muss ich auch nicht unbedingt haben.

Viele Jahre später lebte ich in Berlin und heizte einen Kachelofen mit den guten, schwelfelhaltigen "Rekord"-Braunkohlenbriketts aus dem Osten. Das ist nur im Rückblick romantisch, denn es bedeutete auch Schleppen, Dreck und Staub und die Bude roch auch immer ein wenig. Viele andere Menschen in Berlin heizten genauso und regelmäßig im Winter waren die Luftwerte so schlecht, dass sogar der Straßenverkehr eingeschränkt werden musste. Was die DDR nicht hinderte, weiter mit ihren Dreckschleudern Trabbi herumzufahren, denn die Luftverschmutzung, die gab es ja nur im Westen. Im Übrigen brauchte man gar nicht auf die Werte für die Luftverschmutzung schielen, denn man konnte es auch so sehen und riechen. Wäsche konnte man im Winter nicht nach draußen hängen, denn die wurde wieder schmutzig, und vergaß man sie einmal, dann fraß der Regen Löcher in die Wäsche.

Des weiteren ist festzuhalten, dass wir uns seit dem Ende des zweiten Weltkrieges zum ersten Mal in der Geschichte in einer jahrzehntelangen Phase des Friedens und des Wachstums befinden. Für alle Generationen vor uns war das Leben deutlich härter, kürzer und unbequemer. Soll heißen: Historisch betrachtet ist das Über-Leben die Norm, nicht das bequeme Leben, das wir haben. Wieso sollten wir also davon ausgehen, dass das Leben auf Dauer so bequem bleibt, wie es jetzt gerade ist?

Was für eine Katastrophe soll denn in Deutschland schon kommen? Fluten? Erdbeben? Krieg? Die große Zombie-Apokalypse?
Außerdem: Welche Katastrophe soll denn da plötzlich kommen? Wenn sich schwierige Phasen abzeichnen, dann kann man noch immer Maßnahmen einleiten - wenn man denn überhaupt etwas ändern kann. Denn deine Öl- oder Gaszentralheizung kannst du nicht auf andere Brennstoffe umstellen und einfach mal einen Baum in deinem Garten fällen. Zumal die Kohle ja auch irgendwo her kommen müsste und zumindest den Steinkohlebergbau hat man in Deutschland eingestellt. Und auch der größte Vorrat ist begrenzt. Ohne Elektrizität geht eh gar nichts, daran wird auf Dauer auch ein Notstromgenerator nichts ändern. Den Strom hat man in jeder Krisensituation als erstes wieder sicher gestellt, selbst im 2. Weltkrieg und während der Berlin-Blockade.
Als in den USA während der Katrina-Katastrophe die Dämme brachen, da haben die Notstromgeneratoren den Amerikanern auch nichts genutzt. Denn die standen in den Kellern und die waren voll gelaufen.

Der Hauptgrund, warum ich niemals in einer Großstadt leben will (neben dem Lärm und den zu vielen Menschen) ist der, dass in einem ernsthaften landesweiten oder gar globalen Katastrophenfall die Großstadt der mit Abstand schlechteste Ort ist, um sich aufzuhalten. Sehr viele hungrige Mäuler und sehr wenig Vorräte in den Läden.

Und was glaubst du denn, was passieren wird, wenn es zu einer Katastrophe eines solchen Ausmaßes kommt, dass man die Versorgung der Menschen in den Städten nicht mehr gewährleisten oder kurzfristig wieder herstellen kann? Meinst du denn, die Menschen würden in den Städten bleiben und zusehen, wie die Menschen auf dem Land auf echten oder auch nur angenommenen Vorräten sitzen? Was willst du tun, dich mit der Schrotflinte ans Fenster setzen?

Wie ich bereits sagte: Auf einen Engpass von, sagen wir 1-2 Wochen, vorbereitet zu sein, das halte ich für sinnvoll. Für länger aber auch nicht. Denn wenn eine Regierung, eine Gesellschaft, ein Land die Versorgung dann nicht wieder herstellen konnte, dann kommt es sowieso zu Entwicklungen, die keiner vorhersehen oder steuern kann.
 
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Was für eine Katastrophe soll denn in Deutschland schon kommen? Fluten? Erdbeben? Krieg? Die große Zombie-Apokalypse?
Außerdem: Welche Katastrophe soll denn da plötzlich kommen?

Am wahrscheinlichsten ist ein Blackout. Das Stromnetz in Europa wird mittlerweile nur noch durch tägliche Eingriffe der Betreiber am Laufen gehalten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu einem flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfall kommen wird. Dieser könnte auch durch einen Cyberangriff ausgelöst werden. Weitere plötzlich auftretende Katastrophen wären zum Beispiel Meteoriteneinschläge oder abrupte Klimaveränderungen durch Methan-Ausstöße. Es gibt eine ganze Reihe an Szenarien, die plötzlich auftreten würden.

Und was glaubst du denn, was passieren wird, wenn es zu einer Katastrophe eines solchen Ausmaßes kommt, dass man die Versorgung der Menschen in den Städten nicht mehr gewährleisten oder kurzfristig wieder herstellen kann? Meinst du denn, die Menschen würden in den Städten bleiben und zusehen, wie die Menschen auf dem Land auf echten oder auch nur angenommenen Vorräten sitzen? Was willst du tun, dich mit der Schrotflinte ans Fenster setzen?

Ich habe nie behauptet, den perfekten Plan zu haben. Ich bin ja nicht mal Prepper. Ich mag nur solche Gedankenexperimente, das ist alles. Der Vorstellungsrahmen der Menschen heutzutage ist so unglaublich eingeschränkt, das konnte ich noch nie verstehen. Die Leute nehmen diese außergewöhnlich stabile und wohlversorgte Zeit, in der wir leben, einfach als garantiert hin. Was soll schon passieren, ist ja bisher auch nichts passiert.
Vielleicht spielen wir auch deshalb gerade Pandemie, weil unser verwöhntes Leben so langweilig ist. Ich behaupte nämlich, dass viele, wenn nicht sogar die meisten von uns auf einer unterbewussten oder halbbewussten Ebene den Zusammenbruch dieses kranken und unnatürlichen Systems herbeiwünschen. Diese Gesellschaft hat definitiv einen Todestrieb, den sieht man zum Beispiel in den toten Augen einiger Politiker ganz deutlich. Wir sind am Ende und wir wissen es tief im Innern auch. Wir haben uns zu weit von der Natur und von unseren spirituellen Wurzeln entfernt. Die titelgebende Kurzsichtigkeit ist ein Symptom dieses unbewussten Todeswunsches unserer Gesellschaft. Wir denken nur noch in kurzen Zeiträumen, weil wir uns wünschen, dass das ganze Theater endlich vorbei ist und wir einen Neustart machen können. Auch das kann man wieder als gewagte These abtun oder einfach mal eine Minute darüber nachdenken, ob nicht vielleicht wenigstens ein Fünkchen Wahrheit dran sein könnte.
 
.....Aber "nein", tun´s eh nicht... nur wenn man "das Ihre" hier so liest, könnte man "meinen", dass es "Menschen" gibt die vor lauter "Angst und Schiss" doch glatt "zu leben" vergessen!.....

Es stimmt, dass ich dazu tendiere, das worst case scenario ins Auge zu fassen, aber ich habe mir diese Art des Denkens ja nicht ausgesucht. In einer Welt wie der unseren muss man einfach mit allem möglichem rechnen, die Frage ist nur, ob man sich davon erschlagen lässt oder nicht. Ich versuche, mich nicht davon erschlagen zu lassen, indem ich darüber schreibe.

Ich denke, es ist klar, dass die Regierungen mit ihren Auftraggebern der ist, vor dem man Angst haben "sollte", nicht Torroristen, Nazis, CO2 und Carola. Und ich denke, es wird schwierig, sich mit 10 Jahre alten Überlegungen gegen einen Smartfaschismus zu wappnen.

Zumal wir jetzt ja live erlebt haben, wie 1933 möglich war. Wenn das Bedrohungsszenario nur groß genug ist, machen die Leute alles mit, egal wie sehr der gesunde Menschenverstand dagegen schreit. Und da will man mir noch einreden, ich mache mir zu viele Sorgen. Man kann sich gar nicht genug Sorgen machen in dieser Zeit.

Ich kann mir schwer vorstellen, was einem in seinem Leben passieren muss, damit man bei so einem Gedankengut landet.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das möglich ist. Ist dir zum Beispiel bewusst, wie viele Menschen von dieser Gesellschaft schon vor und während ihrer Geburt traumatisiert werden? Ich meine, was ist das für eine Gesellschaft, die das Leben vieler Menschen schon verpfuscht bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickt haben, indem sie ihnen schon eine natürliche Geburt verbietet und sie dadurch für den Rest des Lebens schädigt? Und dann auch noch erwartet, dass man sein Leben lang für dieses System arbeitet? Was dieser Gesellschaft fehlt, ist das Gefühl dafür, wie falsch der Weg ist, der vor langer Zeit eingeschlagen wurde. Ich wünschte ich könnte dieses klare Gefühl vermitteln, leider kann ich es nur über Worte tun und die sind beschränkt.
 
Und ich kann mir gar nicht vorstellen wie Menschen, ohne Einfluss von psychotropen Substanzen, zu einem unterwürfigen und obrigkeitshörigen "Gedankengut" finden, dass meiner Meinung nach derzeit wesentlich bedrohlicher für unserer Gesellschaft ist, als Terroristen, Nazis, CO2 und Viren.

Mir auch nicht, nur ist es mir im Gegensatz zu dir möglich, zwischen Unterwürfigkeit und Vernunft zu unterscheiden. Bei dir hingegen ist alles, was nicht so fanatisch wie du "Verarschung ! Verarschung ! Betruuug !" schreit, unterwürfig.
Damit magst du dich in deiner eigenen Phantasiewelt besser zurecht finden, aber in der realen Welt macht du dich damit lächerlich.

Und gerade Terroristen und Nazis finden ihre Gefolgschaft unter denen, die der Vernunft und Regierungen generell misstrauen, die hingegen für haarsträubende Ideologie empfänglich sind.
Daher sind auch jene Gefolgsleute so wie jene der Maßnahmengegner intellektuell im Schnitt eher minderbegabt (gilt auch für Besucher diverser politischer Bierzeltfeste).

Du hingegen hältst die gesamte Ärzteschaft und sonstigen Personen im Gesundheitswesen die mit dem Thema am Intensivsten beschäftigt sind für "unterwürfig und obrigkeitshörig", nur weil sie das Thema im Gegensatz zu dir verstehen.

Aber, wichtig ist, dass du und deine Meinung unwichtig sind. Ich und meine Meinung natürlich auch, aber ich habe ja mit der Situation kein Problem. Du hast es und musst lernen damit zu leben. Oder auch nicht. Auch egal.

Betruuug ! :lachen:
 
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Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das möglich ist. Ist dir zum Beispiel bewusst, wie viele Menschen von dieser Gesellschaft schon vor und während ihrer Geburt traumatisiert werden? Ich meine, was ist das für eine Gesellschaft, die das Leben vieler Menschen schon verpfuscht bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickt haben, indem sie ihnen schon eine natürliche Geburt verbietet und sie dadurch für den Rest des Lebens schädigt?

Aha, was ist eine "natürliche Geburt" und was eine "unnatürliche", und wie schädigt einen eine "unnatürliche Geburt" für den Rest des Lebens ?

Und dann auch noch erwartet, dass man sein Leben lang für dieses System arbeitet?

Inwiefern erwartet ? Und was passiert, wenn man es nicht tut ?

Was dieser Gesellschaft fehlt, ist das Gefühl dafür, wie falsch der Weg ist, der vor langer Zeit eingeschlagen wurde.

Welcher Weg ? Die Zivilisation ?

Ich wünschte ich könnte dieses klare Gefühl vermitteln, leider kann ich es nur über Worte tun und die sind beschränkt.

Ich fürchte, dem ist tatsächlich so. Ich erkenne deine Unzufriedenheit, aber womit genau, und wie du zu deinen Behauptungen kommst, ist mir nicht klar.
 
Am wahrscheinlichsten ist ein Blackout. Das Stromnetz in Europa wird mittlerweile nur noch durch tägliche Eingriffe der Betreiber am Laufen gehalten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu einem flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfall kommen wird. Dieser könnte auch durch einen Cyberangriff ausgelöst werden. Weitere plötzlich auftretende Katastrophen wären zum Beispiel Meteoriteneinschläge oder abrupte Klimaveränderungen durch Methan-Ausstöße. Es gibt eine ganze Reihe an Szenarien, die plötzlich auftreten würden.

Ach, das bezweifle ich. Stromkäufe sind im europäischen Strommarkt nichts ungewöhnliches. Man kauft Strom zu, weil er gerade aus Gründen des Schwankens des Strompreises woanders billiger ist. Derzeit ist das vor allem französischer Atomstrom - warum wohl? Ganz klar: Da aufgrund der Corona-Beschränkungen in Frankreich deutlich weniger Strom verbraucht wird und sie ihre Atomanlagen nicht herunterfahren können (oder dies ökonomisch nichts bewirken würde), ist der Preis für französischen Atomstrom ins Bodenlose gefallen. Ich möchte sogar annehmen: Unter den Herstellungspreis, was die Volkswirtschaft Frankreichs viel Geld kosten dürfte.
Dennoch verkauft Deutschland im Jahr rund 10% mehr Strom ins Ausland, als es zukauft. Hauptsächlich an Österreich und Polen.

Ein Cyberangriff ist denkbar, für besonders wahrscheinlich (in der Größenordnung einer Katastrophe) halte ich ihn aber nicht. Und selbst wenn es dazu kommen sollte, dürfte man das Stromnetz in spätestens 24-48 Std. wieder am Laufen haben. Die entscheidenden Punkte in unserer Infrastruktur haben ohnehin Notstromaggregate, mit einer Vollversorgung von bis zu 3 Monaten - im Übrigen weit mehr als in den USA. Bei uns hat jedes Krankenhaus ein Notstromaggregat, in den USA oft nicht einmal die.

Kommt es zu einer Naturkatastrophe im globalen Ausmaß (Meteoriteneinschlag), dann nützen dir deine Vorbereitungen auch nicht viel. Dann kannst du vielleicht noch 3 Monate länger durchhalten, aber wenn durch den plötzlichen Zusammenbruch von Weltklima und Landwirtschaft alles kaputt ist, dann bist du danach auch Neese.

Ich mag nur solche Gedankenexperimente, das ist alles. Der Vorstellungsrahmen der Menschen heutzutage ist so unglaublich eingeschränkt, das konnte ich noch nie verstehen. Die Leute nehmen diese außergewöhnlich stabile und wohlversorgte Zeit, in der wir leben, einfach als garantiert hin. Was soll schon passieren, ist ja bisher auch nichts passiert.

Wir alle mögen sie, und deshalb schauen wir auch gern Katastrophenfilme.
Von allen vorhergesagten Katastrophen ist aber nie eine eingetreten. Der Year 2k - Bug und der Weltuntergang 2012 haben erschrökliche Geschichten produziert, passiert ist aber nichts. Die BSE-Krise in den 90er Jahren hat "mindestens 10.000nde Creutzfeld-Jacob-Tote in England, allein durch das bisher bereits verzehrte Rindfleisch" vorhergesagt - aber wo sind sie denn, die vielen Toten, die am Rinderwahn dahin gesiecht sind?
Die Tschernobyl-Katastrophe hat für die ehemalige Sowietunion und vor allem für die Ukraine dramatische Folgen gehabt (und wahrscheinlich sogar den Zusammenbruch der UdSSR bewirkt) und auch wir haben gezittert. Über 30 Jahre später lebe ich aber trotz aller Krisen noch immer.
Was alles nicht bedeutet, wir müssten den Klimawandel nicht ernst nehmen, könnten weiter machen wie bisher und müssten nichts dafür tun, dass er nicht kommt.

Vielleicht spielen wir auch deshalb gerade Pandemie, weil unser verwöhntes Leben so langweilig ist. Ich behaupte nämlich, dass viele, wenn nicht sogar die meisten von uns auf einer unterbewussten oder halbbewussten Ebene den Zusammenbruch dieses kranken und unnatürlichen Systems herbeiwünschen.

Was ist denn an diesem System so "krank und unnatürlich"? Im Wortsinne "natürlich" haben Menschen in ihrer ganzen Entwicklungsgeschichte, allerspätestens nach Einführung der Landwirtschaft, nie gelebt. Das genau macht uns als Menschen nämlich aus, dass wir alles Mögliche sind, nur eben nicht "natürlich".
Der Rückblick auf eine vermeintlich bessere Vergangenheit ist eine Fehleinschätzung, wenn auch eine romantische.
Gifte? In den 70ern hat man irgendwann das DDT verboten, heute gehört es zum sog. "Dreckigen Dutzend" (weltweit verbotene chemische Substanzen). Aber selbst als herauskam, war es noch ein Fortschritt ... denn vorher hat man die Apfelbäume mit Arsen besprüht.

In den 30er Jahren war die Rate an Magen-Darmkrebs 4x so hoch wie heute (!). Man weiß das deshalb, weil die Nazis ausgedehnte Antikrebsprogramme durchführten und im Rahmen dessen solide Zahlen erhoben. Damals war das die häufigste Krebsart überhaupt.
Magen-Darmkrebs gibt es noch immer, aber die Rate ist ganz erheblich zurück gegangen - aber nicht deshalb, weil man dagegen ein Wundermittel hätte. Was waren die Ursachen? Keiner weiß es genau, vermutet wird, dass die Menschen damals zu viele Lebensmittel gegessen haben, die wir heute als verdorben einstufen würden. Zuviele Zusatzstoffe, die man damals verwendet hat und die heute verboten sind. Verfälschte und gepanschte Lebensmittel. Zu viele Pökelwaren.
Selbst persönlich kann ich mich an eine deutlich versautere Umwelt in Deutschland erinnern, als die, die wir heute haben. Unwissenheit, laxe Gesetze, Ignoranz ... oder man hat sich einfach nichts dabei geschissen. Das heisst nicht, das wir beim Status Quo stehen bleiben sollen.
Aber eines ist ohne Frage klar: Mit den Methoden auch nur von vor wenigen Jahrzehnten könnten wir die jetzige Weltbevölkerung nicht mehr ernähren - dabei sind es nicht einmal die westlichen Länder, in der der Bevölkerungszuwachs passiert.


Wir haben uns zu weit von der Natur und von unseren spirituellen Wurzeln entfernt.

Von der Natur haben wir uns schon entfernt, als irgendein haariger Vorfahr vor mutmaßlich mehr als 1.5 Mio. Jahren zum ersten Mal das Feuer benutzte. Von der Natur haben wir uns bereits entfernt, als Menschen im fruchtbaren Halbmond vor rund 11.000 Jahren die Landwirtschaft entwickelt haben.
Mutter Natur ist ein böses Weib. Die schöne Muse mit dem Füllhorn ist die Natur nur in unserer Fantasie, in der Realität ist ihr alles mühsam abgerungen.
Der Mensch ist kein natürliches Wesen, sondern ein kulturelles. Und die Spezies, die in grauer Vorzeit "natürlich" gelebt haben waren noch keine Menschen.

Unsere spirituellen Wurzeln sind nichts als Schamanismus und Budenzauber - Erklärungen für Dinge und Sachverhalte, die man nicht versteht.
Nicht jede Technik ist ein Zugewinn oder überhaupt nur sinnvoll, die Wahl aber, auf sie gänzlich zu verzichten, die haben wir nicht. Wie es aussieht, müssen wir eher die Unterentwicklung anderer Völker verbessern, denn es wird der einzige Weg sein, deren Geburtenraten zu senken.
Denn umso mehr ein Land in seiner Entwicklung voran schreitet, um so weniger Nachwuchs produzieren sie und haben dann pro Familie nur noch 2 oder 3 Kinder und nicht mehr 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr.
 
Von der Natur haben wir uns schon entfernt, als irgendein haariger Vorfahr vor mutmaßlich mehr als 1.5 Mio. Jahren zum ersten Mal das Feuer benutzte.

Wo ist hier die Grenze der Natur ? Der Mensch ist ja ein Teil der Natur, so wie ein Tier oder sonstwas. Alles, was ein Tier macht, wird ja in der Regel auch als "natürlich" bezeichnet.
Warum dann nicht auch alles, was ein Mensch macht ? Also: wo ist die Grenze der Natur ?
 
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.....Die gibt "es so eindeutig" wohl nicht aber: es ist "dem Menschen als Teil der Natur" gelungen, seine "Nische" in der Natur mit "Kunst und Kultur" auszukleiden!.....

meint plotin

Das vermag der Nestbau mancher Vögel auch zu vermitteln. Kunstvoll ausgeschmücktes "Hand"werk, findet im Zuge der Partnerwahl Gefallen.
 
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