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Der Tod

AW: Der Tod

... ich hab mal gehört das kein gedanke je verschwindet sodern wie das licht im all umherschwirrt ...

________________________

Ja, Binchen! Ich auch.

Aber gute Gedanken zu finden, bleibt leider ein großes
Problem.

Ausnahmweise gebe ich hier dem verführerischen
Gedanken, auf eines meiner (großen) Sammelwerke
zu verweisen, nicht nach. Ich denke aber, nach
meinem Tod bleiben wenigstens sie noch eine Weile
erwerbenswert.

Herzliche Grüße
von
Reinhard70
 
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AW: Der Tod

ich meine: wäre der eigene Tod jedem Menschen jederzeit bewußt, gäbe es keinen Grund mehr für menschengemachte Ungerechtigkeit. Stattdessen würde die nackte Angst eines jeden zu Tage treten, die Menschen würden sich in ihrer Panik gegenseitig an der Hand nehmen - und vielleicht gemeinsam ein Lied singen... bis zu Eintreten der Dunkelheit.


Liebe Grüße vom Roten Baron
 
AW: Der Tod

ich meine: wäre der eigene Tod jedem Menschen jederzeit bewußt, gäbe es keinen Grund mehr für menschengemachte Ungerechtigkeit. Stattdessen würde die nackte Angst eines jeden zu Tage treten, die Menschen würden sich in ihrer Panik gegenseitig an der Hand nehmen - und vielleicht gemeinsam ein Lied singen... bis zu Eintreten der Dunkelheit.


Liebe Grüße vom Roten Baron

Das könnte unter Umständen ein recht langes Lied werden. Und wer bestellt in dieser Zeit den Acker, kocht und putzt?
 
AW: Der Tod

Das könnte unter Umständen ein recht langes Lied werden. Und wer bestellt in dieser Zeit den Acker, kocht und putzt?


soviel Zeit ginge für Ackerbau und Viehzucht ja nicht unbedingt drauf, wenn nicht weltweit aufgrund extremer Unmusikalität stattdessen der Mammon angebetet würde. So aber müssen Milliarden Menschen die meiste Zeit damit verbringen, ein Wirtschaftssystem zu unterhalten, das den Wohlhabenden stets mehr nützt als den Armen.

Wenn wenigstens das Rechtsinstrument der "Erbschaft" abgeschafft würde! Ich glaube, dann würden doch viele schon frühzeitig kapieren, daß ein Totenkleid nunmal keine Taschen hat. Und wieso sollte "Kapital" nur innerhalb Blutsverwandter weitergegeben werden? Welche sachlichen Argumente gibt es denn dafür?


Liebe Grüße vom Roten Baron
 
AW: Der Tod

soviel Zeit ginge für Ackerbau und Viehzucht ja nicht unbedingt drauf, wenn nicht weltweit aufgrund extremer Unmusikalität stattdessen der Mammon angebetet würde. So aber müssen Milliarden Menschen die meiste Zeit damit verbringen, ein Wirtschaftssystem zu unterhalten, das den Wohlhabenden stets mehr nützt als den Armen.

Wenn wenigstens das Rechtsinstrument der "Erbschaft" abgeschafft würde! Ich glaube, dann würden doch viele schon frühzeitig kapieren, daß ein Totenkleid nunmal keine Taschen hat. Und wieso sollte "Kapital" nur innerhalb Blutsverwandter weitergegeben werden? Welche sachlichen Argumente gibt es denn dafür?


Liebe Grüße vom Roten Baron

Sachliche Argumente gibt es dafür wohl nicht, aber die Tatsache, dass es für ein junges Säugetier wichtig ist, wessen Kind es ist, ist naturgegeben.
Hat es Glück, und eine kompetente Mutter (und/oder auch einen kompetenten Vater, kommt auf die Art an) dann hat es einen besseren Start als eines, das Pech hat und entweder seine Eltern verliert oder aber inkompetente hat.
Dass sich Eltern erst mal um den eigenen Nachwuchs kümmern ist völlig natürlich.
Statt beim Erbe müsste man da wohl schon beim Besitz anfangen. Ist Besitz legal und normal, dann ist es dessen Weitergabe an die eigenen Nachkommen auch.
Was könnte ein Umdenken in dieser Sache denn auslösen?
 
AW: Der Tod

Sachliche Argumente gibt es dafür wohl nicht, aber die Tatsache, dass es für ein junges Säugetier wichtig ist, wessen Kind es ist, ist naturgegeben.
Hat es Glück, und eine kompetente Mutter (und/oder auch einen kompetenten Vater, kommt auf die Art an) dann hat es einen besseren Start als eines, das Pech hat und entweder seine Eltern verliert oder aber inkompetente hat.
Dass sich Eltern erst mal um den eigenen Nachwuchs kümmern ist völlig natürlich.
Statt beim Erbe müsste man da wohl schon beim Besitz anfangen. Ist Besitz legal und normal, dann ist es dessen Weitergabe an die eigenen Nachkommen auch.
Was könnte ein Umdenken in dieser Sache denn auslösen?


Was du hier ansprichst, ist die Ausgangssituation einer bestehenden Ungleichheit. Da widerspreche ich dir natürlich nicht: unterschiedliche Kinder haben Eltern mit unterschiedlichen Ressourcen sowohl äußerlicher Art (Stellung in der Gesellschaft, Macht, Vermögen, Einkommen) als auch persönlicher Art (Bildung, Persönlichkeit).

Ich wollte mich dabei vom eigentlichen Thema "Tod" nicht zu weit wegbewegen, als ich auf "Erben" kam. Denn für mich bietet das Ereignis "Tod", das jeden einmal treffen wird, einen ganz entscheidenden Ansatz: er macht jeden im Endeffekt gleich, stellt sozusagen einen kleinsten, gemeinsamen Nenner dar, in dem alle Ungleichheiten gewissermaßen verschwinden.

Das ist dann für mich der entscheidende Gedanke: man braucht erst gar nicht anzufangen, rechtlich-abstrakte Konstruktionen wie "Besitz" oder "Eigentum" zu hinterfragen, was wohl ohnehin zu keinen neuen Geistesblitzen in solchen Grundsatzfragen führen dürfte. Stattdessen sehe ich den pragmatischen Aspekt: ein Toter ist tot. Und hat damit - als Nicht-mehr-Existierender - keine Rechte mehr. Was also tun mit dem ganzen materiellen Besitz, der eben noch in einer Rechtsbeziehung gem. BGB zum Verstorbenen stand?

Bisher konstruiert eben das BGB eine Wirklichkeit, die eine soziale Widerspiegelung in den Köpfen der Bürger hat: der ganze Plunder eines Verstorbenen wird gemäß Erbschaftsrecht an die Erben weiterverteilt. Und der Verstorbene hat zu Lebzeiten per Testament Einfluß darauf nehmen können. Allerdings fußt bereits ein Testament, ein "letzter Wille" hinsichtlich vorhandenem Vermögen, bereits auf eben dieser sozialen Konvention, daß "vererbt" wird.

Wie könnte denn eine Gesellschaft aussehen, die das "Erben" gar nicht kennt? In der es schon seit Urzeiten völlig selbstverständlich wäre, daß der instutionellen Gemeinschaft (also dem Staat) der Nachlaß zufällt? Und dieser dann entscheidet, wie das Vermögen des Verstorbenen verwendet wird?

Diese Frage ist nämlich der entscheidende Punkt: die Gemeinschaft als "Erbe" könnte nunmehr in jedem einzelnen "Erbfall" auf die bestehende, materielle Ungleichheit direkten Einfluß nehmen und langfristig das Volksvermögen hinsichtlich einer politischen Zielvorgabe der bestmöglichen Gleichverteilung korrigieren. Und zwar ohne das Problem, daß sofort überall Interessengruppen und Lobbyisten dagegen angehen, was ja ansonsten eines der größten Hindernisse ist, wenn irgendwo mal auch nur kleinste Häppchen umverteilt werden sollen. Die Logik lautet dann eben: ein Toter kann sich über die Verwendung seines Nachlasses nicht mehr aufregen, weil er ja tot ist...

Ein paar Generationen später könnte unsere Gesellschaft dann schon ganz anders aussehen... oder sieht jemand gravierende Denkfehler?


Liebe Grüße vom Roten Baron
 
AW: Der Tod

Wie könnte denn eine Gesellschaft aussehen, die das "Erben" gar nicht kennt? In der es schon seit Urzeiten völlig selbstverständlich wäre, daß der instutionellen Gemeinschaft (also dem Staat) der Nachlaß zufällt? Und dieser dann entscheidet, wie das Vermögen des Verstorbenen verwendet wird?

Was hältst du, um dem Hinweis von Joans05 gerecht zu werden(Arterhaltungstrieb, Verantwortung für die eigenen Nachkommen) von dem Gedanken, beim Erbrecht zu berücksichtigen, in welchem Alter ein Mensch stirbt, wie alt seine Nachkommen sind? Daß dein Vorschlag erst greift, wenn es keine minderjährigen Kinder gibt? oder träumst du von der radikalen Umwandlung der kapitalistischen Gesellschaft? Gruß Kaawi
 
AW: Der Tod

Was hältst du, um dem Hinweis von Joans05 gerecht zu werden(Arterhaltungstrieb, Verantwortung für die eigenen Nachkommen) von dem Gedanken, beim Erbrecht zu berücksichtigen, in welchem Alter ein Mensch stirbt, wie alt seine Nachkommen sind? Daß dein Vorschlag erst greift, wenn es keine minderjährigen Kinder gibt? oder träumst du von der radikalen Umwandlung der kapitalistischen Gesellschaft? Gruß Kaawi


was hältst du, um meinem Hinweis gerecht zu werden, davon, überhaupt auf meine Gedanken bzw. meine Schlußfrage einzugehen? Oder war dir lediglich daran gelegen, das Thema in eine andere Richtung zu lenken - ohne dies aber zu erkennen zu geben?

Der Rote Baron
 
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AW: Der Tod

was hältst du, um meinem Hinweis gerecht zu werden, davon, überhaupt auf meine Gedanken bzw. meine Schlußfrage einzugehen? Oder war dir lediglich daran gelegen, das Thema in eine andere Richtung zu lenken - ohne dies aber zu erkennen zu geben?

Der Rote Baron

Hab ich mich im Ton vergriffen? Nein, ich wollte dem Thema keine andere Richtung geben, sondern zwei Argumente bzw. Ideen gleichzeitig berücksichtigen. Das ist mir wohl nicht gut gelungen. Bin noch dabei, mich hier im Forum zu orientieren und fühle mich einer Auseinandersetzung mit dir noch nicht gewachsen. Aber ich arbeite dran! Bis demnächst mal, Kaawi
 
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