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Das Quantengedächtnis

AW: Das Quantengedächtnis

scriberius schrieb:
gut, aber diese Herren hatten noch keine Vorstellung davon, wie es sich naturwissenschaftlich erklären lassen könnte.

Eher doch. Zumindest Gedanken darüber gemacht. ("von innen nach außen")

scriberius schrieb:
Heilung? Wovon? Ich weiß, was ich weiß. Zeichnen sich jetzt auch noch Erklärungen ab, die es stützen, so ist dies für mich nicht so von Bedeutung. Für viele Skeptiker und kategorische A-Theisten könnte es aber schon ein Argument sein, ihre Sichtweise zu überdenken.

etwas Höheres (Bewusstseinsstufen) ;)
 
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AW: Das Quantengedächtnis

Das Quantengedächtnis ist reine Information, nicht an Raum und Materie gebunden.

Sehe ich auch so. Für mich halt interessant die Quanten.

"Das Quantengedächtnis speichert insbesondere auch alle unsere Bewusstseinszustände."

eventuell

"Das ermöglicht ein neues Leben nach dem Tod."

Wäre eine schöne Vorstellung. Aber was die Quanten wirklich vermögen zu speichern, steht noch in den Sternen denke ich.
 
Irana schrieb:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. (Dieter Nuhr)
Irana,
wenn ich aber ohnehin ganz fest daran glaube, dass in unserem Universum
alles vom Unsichtbaren Grünen Spaghettimonster gesteuert wird,

dann brauche ich doch gar keine Ahnung von einem Quantengedächtnis zu haben.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 

Quantentheorie für schwäbische Hausfrauen.

Ellemaus schrieb:
Hier gehe ich aber lieber mit Hegel, Nietzsche, Wittgenstein
und C.F. v. Weizsäcker
...
Eine Physikerin aus dem CERN hat erst kürzlich in einer TV-Diskussion
erneut darauf hingewiesen, dass Esoterik-Scharlatane immer öfter versuchen,
ihre krausen Konzepte mit Begriffen aus der Quantentheorie auszuschmücken,
diese Begriffe dabei aber völlig falsch deuten.

Offenbar verbinden die Esoterik-Scharlatane damit die Hoffnung,
dass sich schwäbische Hausfrauen zu rund 99 Prozent von Ausdrücken wie
"Kollaps der Wellenfunktion" oder "Superposition" dermaßen stark beeindrucken
lassen, dass sie nicht weiter nachfragen, was das konkret bedeutet.


Deshalb möchte ich jetzt versuchen, am Beispiel des Würfelns
eine leichtverständliche Übersetzung für diese Begriffe zu bringen.

Ein Würfel hat bekanntlich 6 Flächen, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit,
dass bei einem Wurf eine bestimmte Fläche oben zu liegen kommt,
bei einem homogenen Würfel genau 1/6.

Das gilt für jede der 6 Flächen, d.h. vor dem Würfeln
sind die Wahrscheinlichkeiten für alle 6 Flächen gleich groß.

Sobald nun der Würfel gefallen ist, steht fest, welche der 6 Flächen oben liegt,
und die Wahrscheinlichkeiten für die restlichen 5 Flächen werden dadurch
bedeutungslos (bzw. nehmen den Wert Null an).

Diese Gegebenheiten kann auch ein Kind im Vorschulalter verstehen.
Bei vielen Spielen wird von Kindern ein Würfel benutzt.

Mit solchen Darstellungen kann man deshalb auch bei keiner schwäbischen Hausfrau
Eindruck schinden.

Die Chancen auf erfolgreiches Eindruckschinden stehen gleich deutlich besser,
wenn der Herr Prof Dr. Dr. Scharlatanius zur Beschreibung dieser Gegebenheiten
geheimnisvoll klingende lateinische / mathematische Bezeichnungen verwendet.

Etwa so:

Vor dem Experiment ist eine Superposition der Probabilitäten gegeben;
die Beobachtung bewirkt einen Kollaps der Wahrscheinlichkeitsfunktion.


Wie liegen nun die Verhältnisse bei der Quantentheorie?

Mit der von Erwin Schrödinger formulierten Wellengleichung für Materie-Wellen
kann für verschiedene Orte die Wahrscheinlichkeit dafür bestimmt werden,
dass sich ein betrachtetes Partikel zu einem bestimmten Zeitpunkt an diesem Ort
befindet.

Mit einem geeigneten Experiment wird dann festgestellt, an welchem Ort
sich das Partikel tatsächlich befindet;
dadurch werden die Wahrscheinlichkeiten für alle übrigen Orte bedeutungslos
(bzw. nehmen den Wert Null an).

Vor dem Experiment war eine Superposition aller Möglichkeiten gegeben;
durch das Experiment ist die Wahrscheinlichkeitsfunktion kollabiert.


Erinnert das nicht sehr stark an die Verhältnisse beim Würfeln?


Von den Esoterik-Scharlatanen wird häufig auch so getan, als hätte sich
das Partikel vor dem Experiment an mehreren Orten gleichzeitig befunden,
was natürlich ziemlich rätselhaft und geheimnisvoll wirkt,
aber eben eine falsche Deutung der Wellengleichung ist.

So wie bei einem Würfel die Wahrscheinlichkeit von 1/6 nicht bedeutet,
dass alle 6 Flächen gleichzeitig oben zu liegen kommen,
genauso bedeuten die von Schrödingers Wellengleichung ermittelten
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für verschiedene Orte nicht,
dass sich das Partikel gleichzeitig an verschiedenen Orten befindet.

Um das einzusehen,
muss man nur den Begriff einer Wahrscheinlichkeit richtig deuten.


Da unser Amöberl dem Carl Friedrich von Weizsäcker nichts mehr meldet,
muss jetzt halt ich kundtun, dass der CFvW (ganz zu Schweigen von
Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg) vermutlich noch im Grabe
wie ein Ventilator rotieren würde, wenn man ihn mit diesen krausen
Deutungen der Esoterik-Scharlatane konfrontierte.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Das Quantengedächtnis

Neugier schrieb:
Da unser Amöberl dem Carl Friedrich von Weizsäcker nichts mehr meldet, muss jetzt halt ich kundtun, dass der CFvW (ganz zu Schweigen von Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg) vermutlich noch im Grabe
wie ein Ventilator rotieren würde, wenn man ihn mit diesen krausen
Deutungen der Esoterik-Scharlatane konfrontierte.

Ich wäre mir da nicht sicher, denn melden kann man immer alles. :D
 
AW: Das Quantengedächtnis

Neugier, bitte erzähle uns mehr von deinem grünen Spaghettimonster. Natürlich bedient sich auch das esoterische Gewerbe solcher Ideen, um für die eigenen Produkte zu werben, das ist klar. Dennoch solltest du deshalb nicht gleich den ganzen Denkansatz ins Lächerliche ziehen, das hat inquisitorische Züge. Betrachten wir die klassischen Reibeflächen zwischen den Naturwissenschaften und der Theologie/Philosophie, und speziell die Kluft zwischen den Gläubigen und den ungläubigen Materialisten, für die es das, was sie nicht sehen und anfassen können, höchst wahrscheinlich auch nicht gibt, dann tut sich hier zumindest ein Tor auf, das den Körper eben nicht mehr zwangsläufig als alleinige Basis unserer Existenz erscheinen lässt. Dir fällt es offenbar sehr schwer, dich solchen Gedanken zu öffnen. Das ist völlig ok. Du reagierst sehr menschlich und verteidigst dein bisheriges Weltbild, was nichts anderes bedeutet, als dass du offenbar noch nicht reif bist für solche Gedanken - und damit in bester Gesellschaft, nämlich der der Mehrheit. Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass irgend ein künftiges Ereignis deine Meinung dazu ändern wird, was immer es auch sein mag.
 
AW: Das Quantengedächtnis

Neugier, bitte erzähle uns mehr von deinem grünen Spaghettimonster. Natürlich bedient sich auch das esoterische Gewerbe solcher Ideen, um für die eigenen Produkte zu werben, das ist klar. Dennoch solltest du deshalb nicht gleich den ganzen Denkansatz ins Lächerliche ziehen, das hat inquisitorische Züge. Betrachten wir die klassischen Reibeflächen zwischen den Naturwissenschaften und der Theologie/Philosophie, und speziell die Kluft zwischen den Gläubigen und den ungläubigen Materialisten, für die es das, was sie nicht sehen und anfassen können, höchst wahrscheinlich auch nicht gibt, dann tut sich hier zumindest ein Tor auf, das den Körper eben nicht mehr zwangsläufig als alleinige Basis unserer Existenz erscheinen lässt. Dir fällt es offenbar sehr schwer, dich solchen Gedanken zu öffnen. Das ist völlig ok. Du reagierst sehr menschlich und verteidigst dein bisheriges Weltbild, was nichts anderes bedeutet, als dass du offenbar noch nicht reif bist für solche Gedanken - und damit in bester Gesellschaft, nämlich der der Mehrheit. Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass irgend ein künftiges Ereignis deine Meinung dazu ändern wird, was immer es auch sein mag.

Neugier zieht mMn nicht den Denkansatz als solchen ins Lächerliche, sondern opponiert vielmehr gegen das Ansinnen, den Denkansatz mit unlauteren Mitteln untermauern zu wollen. Beispielsweise mit der beabsichtigt oder unbeabsichtigt missbräuchlichen Verwendung von Fachwörtern, die dem Laien wissenschaftliche Fundiertheit bzw Plausibilität vorgaukeln sollen.

Daher lassen sich auch keinerlei Aussagen über Neugiers "Reife" für solche Gedanken treffen.


lg,
Muzmuz
 
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Märchenonkel.

scriberius schrieb:
Neugier, bitte erzähle uns mehr von deinem grünen Spaghettimonster.
...
scriberius,
über das Unsichtbare Grüne Spaghettimonster kann ich dir leider nur erzählen,
dass es für uns Menschen unsichtbar ist, und alle Steuerungen im Geheimen durchführt.

Vertrauenswürdigen Berichten zufolge inkarniert das Unsichtbare Grüne Spaghettimonster
hin und wieder als Snickers;
über Snickers kann dir vielleicht Muzmuz mehr erzählen. :)

scriberius schrieb:
...
Natürlich bedient sich auch das esoterische Gewerbe solcher Ideen,
um für die eigenen Produkte zu werben, das ist klar.

Dennoch solltest du deshalb nicht gleich den ganzen Denkansatz
ins Lächerliche ziehen, das hat inquisitorische Züge.
...
Ich nehme an, du meinst hier mit "Denkansatz" das Postulat einer Information,
die weder an Energie noch an Materie gebunden ist.

Ein solches Postulat hat den gewaltigen Schönheitsfehler,
dass es keine plausible Vorstellung davon gibt,
wie eine solche Information mit Energie oder Materie wechselwirken soll.

Grundsätzlich können wir Menschen zwar Strukturen abstrahieren,
sodass Information innerhalb unseres Hirnes losgelöst von jenen Bindungen
an Energie oder Materie existiert, an die sie außerhalb unseres Hirnes
gebunden ist.

Bei den so abstrahierten Strukturen ist aber die Information an chemo-elektrische
Vorgänge innerhalb des Hirnes gebunden, also erst recht wieder an Energie
und Materie, wenn auch in einer anderen Form.

Solange die diversen Protagonisten einer Energie- und Materie-unabhängigen
Information keine plausble Vorstellung von der Interaktion dieser Information
mit Energie oder Materie liefern, und sich stattdessen mit offenkundig
falschen Deutungen naturwissenschaftlicher Begriffe über dieses Manko
hinwegschwindeln wollen, solange erlaube ich mir den Luxus,
diese Protagonisten als Märchenonkel zu qualifizieren.

scriberius schrieb:
...
Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass irgend ein künftiges Ereignis
deine Meinung dazu ändern wird, was immer es auch sein mag.
Ein solches künftiges Ereignis wurde bereits vorhin erwähnt.

Über die Fehleranfälligkeit der Abschätzung dieser Wahrscheinlichkeit
wäre eine separate Diskussion zu führen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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