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Wahrheit

Was wahr ist lässt sich überhaupt nicht benennen, es dennoch permanent zu versuchen ist die große Geisteskrankheit der Menschheit:

Der Versuch, gemeinsame Wahrheit zu finden, die Bemühungen um Konsens oder Abgrenzung, sind allerdings nicht geisteskrank sondern notwendig, um in einer sozialen Gruppe zu überleben.
Die Fähigkeiten, ohne Ich und ohne Wir zu existieren, sind noch nicht weit genug entwickelt.
 
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Der Versuch, gemeinsame Wahrheit zu finden, die Bemühungen um Konsens oder Abgrenzung, sind allerdings nicht geisteskrank sondern notwendig, um in einer sozialen Gruppe zu überleben.
Die Fähigkeiten, ohne Ich und ohne Wir zu existieren, sind noch nicht weit genug entwickelt.

Ja, ich :dreh: denke auch, dass es eine Verständigung darüber geben muss, was verbindlich Gültigkeit haben soll.Was meinst Du in diesem Kontext genau mit "Wahrheit", Regeln, Umgangsformen, anerkannte und nicht anerkannte Methoden der Faktenfindung?

Man kann die Formulierungen Ich und Wir, wenn sie sich von Absolutheitsansprüchen lösen, sogar sehr gut einsetzen, um eigene Aussagen als situationsbezogene Meinungen oder Prämissen zu kennzeichnen.
 
Die Fähigkeiten, ohne Ich und ohne Wir zu existieren, sind noch nicht weit genug entwickelt.
Die Tendenz läuft allerdings durch die Verallgemeinerung von (Menschen)Rechten auf ein WIR hinaus, das als Entmündigung erfahren wird.
Als einer, der Waggerl schätzt (auch wenn er immer wieder als NAZI eingestuft wird), hat er zur Nachstenliebe folgendes gesagt: :brav:Wir sollen den Nächsten lieben - es wird halt schwierig, wenn man den Nächstbeliebigen lieben soll.
 
Ja, ich :dreh: denke auch, dass es eine Verständigung darüber geben muss, was verbindlich Gültigkeit haben soll.Was meinst Du in diesem Kontext genau mit "Wahrheit", Regeln, Umgangsformen, anerkannte und nicht anerkannte Methoden der Faktenfindung?
Für mich ist "die Wahrheit" ganz umfassend die Landschaft der persönlichen Wertungen eines Menschen. In der persönlichen Welt eines jeden Menschen werden ja alle Dinge irgendwie beurteilt und eingeordnet. Es ist genau so, wie Herr Tolle es beschreibt und als geisteskrank bezeichnet. :)
Aus dem, was für wahr oder für unwahr gehalten wird, ergeben sich zwanglos Regeln, Umgangsformen und auch das, was als Faktum akzeptiert wird oder nicht. Mit Menschen eng zusammen zu leben und zu kooperieren, deren "Wahrheiten" von den eigenen abweichen, erfordert Toleranz und kann leicht überfordern.

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Man kann die Formulierungen Ich und Wir, wenn sie sich von Absolutheitsansprüchen lösen, sogar sehr gut einsetzen, um eigene Aussagen als situationsbezogene Meinungen oder Prämissen zu kennzeichnen.
Ja, die Worte Ich und Wir haben durchaus ihre Berechtigung, solange jeder Mensch noch seine Haut als Körpergrenze trägt. Absolutheitsansprüche würde ich nur für mich stellen und das auch nur situationsbezogen, denn was heute wahr ist, kann sich morgen als unwahr herausstellen. ;)
 
Die Tendenz läuft allerdings durch die Verallgemeinerung von (Menschen)Rechten auf ein WIR hinaus, das als Entmündigung erfahren wird.
Ja, ein von aussen erzwungenes Wir hat eine deutlich andere Qualität, als ein freiwillig zugeneigtes Wir.

Als einer, der Waggerl schätzt (auch wenn er immer wieder als NAZI eingestuft wird), hat er zur Nachstenliebe folgendes gesagt: :brav:Wir sollen den Nächsten lieben - es wird halt schwierig, wenn man den Nächstbeliebigen lieben soll.

Ich kenne Waggerl zwar nicht, aber da hat er Recht.
 
Aus dem, was für wahr oder für unwahr gehalten wird, ergeben sich zwanglos Regeln, Umgangsformen und auch das, was als Faktum akzeptiert wird oder nicht. Mit Menschen eng zusammen zu leben und zu kooperieren, deren "Wahrheiten" von den eigenen abweichen, erfordert Toleranz und kann leicht überfordern.

So entstehen Ideologien und um die Illusion von Einigkeit aufrecht zu erhalten (die kann es mMn überhaupt nicht geben, wenn jeder in seinen eigenen festen, zweifelsfreien Überzeugungen lebt) wird alles, was Uneinigkeit schaffen könnte abgespalten und auf Sündenböcke projeziert.

Plausibilität spielt über das zusammenschweißende Thema hinaus sehr schnell gar keine Rolle mehr und damit wird die Orientierung am Wahren und Sinnvollen aufgegeben und nur noch das vermeintliche Vorrecht der eigenen Gruppe durchgesetzt, wem's gefällt... - ich empfinde das als geistlos, was aber nichts macht.;)
 
So entstehen Ideologien

Wie entstehen Ideologien?

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und um die Illusion von Einigkeit aufrecht zu erhalten (die kann es mMn überhaupt nicht geben, wenn jeder in seinen eigenen festen, zweifelsfreien Überzeugungen lebt) wird alles, was Uneinigkeit schaffen könnte abgespalten und auf Sündenböcke projeziert.

Einigkeit im Sinne von vollständiger Deckungsgleichheit kann es nicht geben aber doch schon in dem Sinne, dass man gut miteinander auskommt und die Gemeinschaft genießen kann.

Und wo Differenzen bestehen, wo Wahrheit unterschiedlich gesehen wird, muss nicht unbedingt projiziert werden und wird nicht unbedingt ein Sündenbock gebraucht.

Ich vermute, Dir schwebt ein konkreter Kontext vor, auf den Du Bezug nimmst und den ich nicht erraten kann?

Plausibilität spielt über das zusammenschweißende Thema hinaus sehr schnell gar keine Rolle mehr und damit wird die Orientierung am Wahren und Sinnvollen aufgegeben und nur noch das vermeintliche Vorrecht der eigenen Gruppe durchgesetzt, wem's gefällt... - ich empfinde das als geistlos, was aber nichts macht.;)

Plausibilität, das Wahre und das Sinnvolle sind Worte, die für verschiedene Menschen und für verschiedene Gruppen auch verschiedene Inhalte haben und sowohl einzelne Menschen, als auch Menschengruppen möchten sich gerne durchsetzen. Was ist daran geistlos?
 
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