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Vater, Sohn und Heiliger Geist

Original geschrieben von mavaho
Die menschliche Existenz beweist sich dadurch, dass wir selbst welche sind, sie benötigt also keines Beweises.
....
Wir können die Welt nur mit den angeborenen Sinnen aufnehmen und in den Kategorien denken, die die Konstruktion unseres Gehirns zulässt. Darüber hinaus können wir nichts erfassen. Wir sind wie ein Radio, das auf eine vorher definierte Wellenlänge eingestellt ist.

Lieber mavaho,

Ähnliches wie für den Menschen könnte man für Gott behaupten. Denn auch seine Existenz beweist sich dadurch, dass er Gott ist. „Ich bin, der ich bin.!“ Berühmte altestamentliche Äußerung Gottes, auf die Frage des Moses: „Wer bist du?“
Dies beweist ja nichts. Aber für den Menschen behauptest du zu wissen, dass die Frage der Existenz unzweifelhaft beantwortet ist und zwar mit Hilfe positivistischer Postitionen und einer nicht näher erläuterten Meinung: „Weil wir selbst Menschen sind, deshalb gibt es uns.“ – der Hinweis auf die Juristen hilft uns hier auch nicht weiter - erweitert durch völlig unbegründete Spekulationen darüber, dass das Gehirn die Kategorien des Denkens bestimme. Letzteres überrascht mich ganz besonders, denn ich kenne bisher keine Forschungsergebnisse der Gehirnforschung, die solches nahe legten. Ich wäre dir sehr verbunden, mich darüber näher aufzuklären und mir auch zu erläutern, wodurch die Existenz eines Menschen unzweifelhaft nachgewiesen sein soll.


manni :confused:
 
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Re: Dreifaltigkeit,

Original geschrieben von harry
die Begriffe Vater, Sohn, Hl. Geist sind von der christlichen Theologie vereinnahmt worden.
Die ursprünglichen Bedeutungen wurden über die Jahrhunderte in Geheimgesellschaften transportiert. Dazu gehörten die Rosenkreuzer, Kabbalisten uva.
Ihre Ursprünge reichen weiter zurück als das Christentum.

MfG Willibald

Lieber Willibald,

Rosenkreuzer und Kabbalisten sind jünger als das Christentum. Die christliche Theologie beruft sich hinsichtlich der Dreifaltigkeit auf eine Überlieferung des Alten Testamentes, wo Gott Abraham in Mamre - einer Einöde - in Gestalt von drei Männern begegnet sein soll. Die Abrahamgeschichte wird etliche Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung datiert.

Gruß manni
 
Das ist ja das Problem bei allen Religionen, dass sie keine neuen Erfindungen des Religionsgründers darstellen, sondern ein Aufguss verbunden mit einer Neuinterpretation sind. Fängt man nach den Ursprüngen an zu bohren, kommt man immer weiter in die Geschichte zurück, am Ende verliert sich der eigentliche Ursprung im Dunkeln, da davon keine autentischen Überlieferfungen existieren. Der tatsächliche Ausgangspunkt wird immer Spekulation bleiben.
Das Symbol des Kreuzes haben schon die Pharaonen verwandt, wie man auf vielen historischen Abbildungen sehen kann und einen Gott Namens Allah hat man in Mekka schon vor Mohammed verehrt.
 
Um im Beispiel zu bleiben, die Existenz eines Gottes zu beweisen wäre wie der Versuch, mit einem Mittelwellenradio einen UKW-Sender zu empfangen. Die Dimensionen, in denen wir denken können, sind festgelegt durch die Evolution, die eine dem Zweck dieser Evolution maximale Konstruktion ist bzw. sein sollte.
Unsere Sinne sind deshalb vor allem auf Arterhaltung und Artvermehrung ausgerichtet, wobei die menschliche Existenz weder für die Welt noch das Universum eine Bedeutung hat, es also unerheblich ist, ob es uns gibt oder nicht.
Die Bibel und andere Religionen meinen, wir wären etwas anderes, besonders Wichtiges. Gott soll die Inkarnation unserer herausragenden Bedeutung sein. An Gott zu glauben heisst zugleich den Menschen aus der Natur herauszulösen und ihm einen Sonderstatus einzuräumen. Ich kann im Hinblick auf die Evolutionsgeschichte diese Besonderheit nicht erkennen. Wir sind ein Lebewesen wie andere auch, und in manchen Vorgängen glaube ich zu erkennen, dass wir eine evolutionäre Sackgasse der Natur sind.
Ein AIDS-Virus als Beispiel hat für uns mehr existenzielle Bedeutung als Gott. Ich kann ihn deshalb, selbst wenn es ihn gäbe, in der Prioritätenliste nur ganz hinten einräumen.
 
Hallo mwirthgen,

Rosenkreuzer sind jünger als das Christentum, das ist richtig. Wenn man aber die Geschichte verfolgt, dann fällt auf, dass viele der Gründer im Arabischen Raum unterwegs waren. Noch extremer ist das bei den Alchemisten. Die Alchemie geht auf die Araber zurück.
Letzt endlich haben auch die Ägypter mit Isis,Osiris,Horus einen Dreiheit an Obergottheiten, bei den Indern sind es Brahma, Vishnu, Shiva.
Die Kabbalah stellt diese Dreiheit gar verkürzt auf die ersten drei Zahlen dar.
Im griechischen Götterhimmel teilten sich die Brüder Zeus, Poseidon und Hades die Herrschaft über Erde und Menschen

am deutlichsten ist anhand der Symbolik der Hl. Geist bei allen zu erkennen.
Im christentum eine Taube, bei den Ägyptern ein Falke in Indien ein tanzender Gott. Ich sehe hier das Phänomen der Schwingung als erste Erscheinung beim Schöpfungsakt. Wir denken heute in physikalischen Kategorien und so ist uns wohl das Phänomen der Schwingung am geläufigsten um zu verstehen was gemeint ist.
Man könnte die Götterdreiheit auch auf die Physik abbilden, dann hätten wir Masse, Energie und Strahlung. Das ist aber nur ein Aspekt.
wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass in allen Schöpfungsmythen ähnliche Symbole verwendet wurden und dass sich dahinter ein intuitives Wissen verbirgt, welches in Symbole gekleidet und antropomorphisiert (vermenschlicht) wurde.
Dabei sollte man sich nicht auf eine verkürzte Sichtweise wie die Symbolische Darstellung von Vergangenehit, Gegenwart, Zukunft einlassen. Das wird meiner Meinung der Sache nicht gerecht. So Einfältig waren die Menschen in der Vergangenheit nicht. Ein Fehler, der oft von Historikern begangen wird. Dabei betrachtet man die Geschichte der Religionnen als Tummelplatz einfältiger Scharlatane. Eine Form moderner Überheblichkeit, wie ich meine.

mfg Willibald
 
Re: Hallo Wirrlicht,

Original geschrieben von harry
wieso Baumrinde?
Wenn schon, dann der ganze Baum oder die Substanz des Baumes.

Hi Harry - ich beschrieb die Dreifaltigkeit, wie ich sie ungefähr zwischen meinem 7. - 12. Lebensjahr gesehen habe. Ich bin heute 40. Dein "wenn schon" ist also ungefähr 30 Jahre zu spät *grins*


Das ist gut, woher hast du das?

Ich muß wohl ein schlauer Balg gewesen sein...


Das ist nun wirklich Katholisch. Vergiss es einfach.
Ich wurde extrem-evangelisch erzogen... wer glaubt, daß die Katholen strenger seien als die Evangelen, kennt diese herbe, schmucklos-strenge evangelische Haltung nicht.



Der Sohn ist, um im Bild zu bleiben, das Leben das Baumes, die Fähigkeit zum Wachstum. Gott in seinem schöpferischen Aspekt, LOGOS. "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das LEBEN" und wenn wir selbst lebendig sind, dann unser ureigenstes Wesen, sofern wir fähig sind es zu erkennen. Handeln gegen unser Wesen verursacht Disharmonie, ein schlechtes Gefühl [Gewissen]
Weil wir uns von unserem Wesen entfernt haben spricht zu uns der Hl Geist [Liebe als Drang nach Einheit mit unserem Wesen]. Handeln gegen die Liebe ist Schmerz [Gewissen]

Aha. :rolleyes:

Warum vergißt Du nicht einfach die Kirche und denkst neu nach.


Habe ich. Dreieinigkeit weil 3 so 'ne hübsche Primzahl ist. Kirche: fiese Gesetze. Gott & Anhang: gut gefaked.


mfG, wirrlicht
 
Re: Hallo mwirthgen,

Lieber Willibald,
eigentlich ist es mir nicht wichtig, enzyklopädisches Wissen zu verteidigen, aber an deinem Beitrag finde ich bedenklich, dass du Halbwissen für Wahrheit ausgibst. Die Idee einer weltweiten jahrhundertealten Geheimbewegung, die geheimes Wissen transportiere, ist nachweislich nicht zu erhärten. In unseren Breitengraden – es gibt solches auch auf anderen – ist diese „Lehre“ eine Erfindung der europäischen Okkultisumusbewegung vor allem des 19. Jahrhunderts, die noch davon profitieren konnte, dass die Geistesgeschichte noch wenig wissenschaftlich erforscht worden war. So hielt man z.B. den Kabbalismus der Juden fälschlicherweise für eine uralte Überlieferung. Auch renommierte Leute wie Steiner und viele bekannte Anthroposophen haben dies auf Grund der mangelnden Fakten für Tatsache gehalten und auf diese Weise solche Überzeugungen auch der gegenwärtigen Esoterikbewegung hinterlassen, die die meisten Anhänger unkritisch übernehmen.
Viel wesentlicher – wenn auch für falsch – halte ich deine Aussage, dass die Physik helfen könne, christliche Inhalte zu verstehen. Mich würde sehr interessieren, wie du auf diese Idee kommst! Dass die Zahl 3 auch in anderen Religionen eine Rolle spielt, ist höchst bemerkenswert und interessant, aber lässt nicht den Schluss zu, dass die Physik der Schlüssel zum Verständnis sei.
Im folgenden habe ich, noch mal zu einzelnen Punkten etwas angemerkt, nicht nur für dich, sondern um des Gegenstandes willen, der eine redliche Betrachtungsweise fordert.

orginal geschrieben von harryRosenkreuzer sind jünger als das Christentum, das ist richtig. Wenn man aber die Geschichte verfolgt, dann fällt auf, dass viele der Gründer im Arabischen Raum unterwegs waren
Aber doch wohl nicht schon vor 4000 Jahren? Ich kenne keine Information über Rosenkreuzer aus der Zeit der nomadisierenden Juden. Über diesen Tatbestand brauchen wir auch nicht zu streiten, denn es handelt sich dabei um Ergebnisse historischer Forschun, die im Gegensatz zu deinen Ausführungen keine Spekulationen darstellen.
Die Kabbalah stellt diese Dreiheit gar verkürzt auf die ersten drei Zahlen dar.
Im griechischen Götterhimmel teilten sich die Brüder Zeus, Poseidon und Hades die Herrschaft über Erde und Menschen
Auch die Kabbalah ist eine religiöse Entwicklung des mittelalterlichen Judentums und der griechische Götterhimmel ist voll von Göttern, von Trinität weit und breit keine Spur.
am deutlichsten ist anhand der Symbolik der Hl. Geist bei allen zu erkennen.
Im christentum eine Taube, bei den Ägyptern ein Falke in Indien ein tanzender Gott.

Auch hier liegt ein Irrtum zugrunde. Im Urchristentum wurde der Heilige Geist als weibliche Figur dargestellt - auf Fresken überliefert - und dies ist heute noch so üblich in allen orthodoxen Kirchen des Mittelmeeres und der slawischen Länder.
Ich sehe hier das Phänomen der Schwingung als erste Erscheinung beim Schöpfungsakt. Wir denken heute in physikalischen Kategorien und so ist uns wohl das Phänomen der Schwingung am geläufigsten um zu verstehen was gemeint ist.
Mit physikalischen Schwingungen ist das jüdisch-christliche Gottesbild nicht zu verstehen. Es ist geradezu kontroproduktiv, wie ein Textstudium ergeben kann. „... der Geist Gottes schwebte über dem Wasser...“ (Genesis 1,2) „Habet acht, dass euch niemand umgarne mit Menschenweisheit über Naturmächte der Welt.... Denn euer Leben ist in Gott unsichtbar verwurzelt.“ (Kolosser 2./3.Kapitel)

manni :)
 
Original geschrieben von mavaho
Um im Beispiel zu bleiben, die Existenz eines Gottes zu beweisen wäre wie der Versuch, mit einem Mittelwellenradio einen UKW-Sender zu empfangen. Die Dimensionen, in denen wir denken können, sind festgelegt durch die Evolution, die eine dem Zweck dieser Evolution maximale Konstruktion ist bzw. sein sollte.
Unsere Sinne sind deshalb vor allem auf Arterhaltung und Artvermehrung ausgerichtet, wobei die menschliche Existenz weder für die Welt noch das Universum eine Bedeutung hat, es also unerheblich ist, ob es uns gibt oder nicht.

Lieber mahavo,
Ich merke, dass deine Dimensionen ziemlich festgelegt sind, aber die Evolution ist daran ziemlich unschuldig! Es ist in der Tat zutreffend, dass nur ein richtig eingestelltes Radio den Empfang eines gewünschten Senders ermöglicht. Hältst du den Menschen für ein Wesen, das nur ganz primitive biologische Interessen verfolgt?

manni :confused:
 
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Tatsächlich glaube ich nicht, dass wir uns im Kern von anderen Lebensformen unterscheiden, wir unterliegen den selben Gesetzmässigkeiten. Da es ohne Körper keinen Geist geben kann(umgekehrt ist dies wohl möglich), der Körper in all seinen Funktionen das Ergebnis der Evolution ist(was auch sonst), sehe ich keinen Grund für die Überhöhung des Menschen über andere Lebensformen. Bis heute konnte mir noch niemand dafür einen konkreten Anhaltspunkt liefern.
Der Satz in der Bibel: Macht euch die Erde untertan - war eine folgenschwere Fehlweisung. Dadurch hat der Mensch in vielen Bereichen die Bodenhaftung verloren und interpretiert sich selbst und das, was er für Geist hält, in immer neue Höhen. Dabei vergisst er zunehmend seine Grundlagen. Bei allen philosphischen Haarspaltereien, die Natur lässt sich nicht übertölpeln, auch wenn es manchmal kurzfristig so aussieht. Die Evolution kennt nur körperliches, nicht geistiges Überleben.
Das meinte ich mit der Wellenlänge, auf die wir eingestellt sind.
Wenn man dann noch die rein neurologischen Funktionen des Gehirn kennt und sie in Verbindung mit dem Handeln der Menschen bringt, wird es für mich noch logischer.
 
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