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ist radioaktive Strahlung schädlich?

Claus schrieb:
>>>
freut mich, celine, wenn wir uns hier nicht so richtig verzankt haben.
Dann kann ich beruhigt an meine Arbeit und die geliebte Astronomie gehen.

Aber Claus, warum sollten wir uns böse sein, nur weil wir nicht 100pro übereinstimmen? Ein paar Spitzen sind auch keine Schläge auf den Solarplexus, nicht? Und die hast du ja weggesteckt wie ein Mann ;). Hättest ruhig zurückgeben können :fechten:


Claus schrieb:
...nicht recht verständlich ist...

konfektionierter Strahlungsmüll ist nur mit schwerer Technik und bei Beachtung strenger Strahlenschutzmaßnahmen ohne gefahr für die dabei Beschäftigten zu bewegen...

Da hast du mich sogar ganz missverstanden. Ich meinte nicht "...zunächst an die Terroristen gedacht", sondern "zuletzt". D.h., eigentlich sind sie mir erst am Schluss überhaupt in den Sinn gekommen. Sie waren in meinen Gedanken in dem Beitrag irrelevant.
Ich überlegte nur: es gibt immer die Möglichkeit, dem Profit zuliebe bei der Entsorgung irgendwann zu schlampen beginnen, eine/-n korrupte/-n Beamtin/-en ;), die/der das begünstigt, zu finden. Das war doch noch nie ein Problem. Auch "Spar"massnahmen bei dem Aufbewahrungsmaterial (Keramik, sagtest du doch, nicht wahr?) hatte ich da im Kopf u.ä. Dazu kommt schon das von Tosto erwähnte Platzproblem. Auch Indien ist jetzt an dem Projekt interessiert, die Ausführungen dann zu kontrollieren, wird, denke ich mir, immer schwieriger. Das sind meine Bedenken, die eben von der Kernenergie selbst ausgehen, weil sie nicht "sauber" ist. Verstehst du?

Wenn jetzt jemand meint, ich argumentiere populistisch :dontknow: , c'est la vie...

:winken1:
 
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Céline schrieb:
Falls ich hier wieder mal was loswerden möchte, werde ich mich bemühen, mich gefälliger, bzw. allerseits kompatibel auszudrücken. Versprochen!

Salut Celine,

Deine persönliche Ausdrucksweise war nicht das Problem! Sie reflektiert aber den Stil, welche die Journalisten heutzutage bei der Beurteilung der Kernenergie pflegen: das Kernkraftwerk (KKW) als tickende Zeitbombe, möglicherweise gar als potentielle Atombombe. Und immer wieder der Vergleich mit Tschernobyl.

Leider ist es so, das die meisten Journalisten allfällige Vorfälle in KKW überhaupt nicht seriös bewerten können. Ihr Prinzip der Berichterstattung lautet: "bad news are good news". Fällt z.B. einer im KKW von der Leiter, dann heisst es gleich: Unfall im KKW.

Meiner Ansicht nach müsste ein Journalist, der über kerntechnische Probleme schreibt, einen entsprechenden Befähigungsnachweis ("Lizenz") haben. Es ist doch unzumutbar, dass Leute, die von der Sache nichts verstehen, die Bevölkerung in Aufruhr versetzen!

Normalerweise ist es Sache der Atomaufsichtsbehörden der jeweiligen Länder, über Vorfälle in KKW zu berichten und diese zu bewerten. Aber die Behörden sind nicht immer schnell genug, was auch daran liegt, dass man die Vorfälle erst abklären muss. Wer seriös informiert, der ist oft zeitlich im Nachteil.

Zur raschen Information der Öffentlichkeit über die Bedeutung von Vorfällen in KKW wurde von der IAEA die "International Nuclear Event Scale (INES)" entwickelt und 1991 eingeführt. Sie stuft die Vorfälle gemäss ihrer Auswirkungen auf die Anlage und auf die Öffentlichkeit in Kategorien von INES 0 bis INES 7 ein. Ab INES 2 muss die IAEA innert 24 Stunden informiert werden. Erst Vorfälle mit INES 4 oder höher haben Auswirkungen auf die Öffentlichkeit. Solche Ereignisse sind bisher sehr selten aufgetreten. Es waren die Störfälle in Windscale (England, 1957), Harrisburg (USA, 1979) und Tschernobyl (Ukraine, 1986). Tschernobyl wurde nach Einführung von INES der Stufe 7 zugeordnet.

Der gravierendste KKW-Störfall für Reaktoren der westlichen Welt war der in Harrisburg/USA. Dank des dort vorhandenen Containments führte das Schmelzen von etwa Zweidrittel des Reaktorkerns nicht zur Gefährdung der Öffentlichkeit.

A bientot
Hartmut
 
Hartmut schrieb:
Leider ist es so, das die meisten Journalisten allfällige Vorfälle in KKW überhaupt nicht seriös bewerten können. Ihr Prinzip der Berichterstattung lautet: "bad news are good news". Fällt z.B. einer im KKW von der Leiter, dann heisst es gleich: Unfall im KKW.

Hallo Hartmut

Verzeih, aber ist das nicht derselbe Jargon der Gegenseite? Habe damit zwar kein Problem, aber es fällt eben auch auf... ;)

Hartmut schrieb:
Meiner Ansicht nach müsste ein Journalist, der über kerntechnische Probleme schreibt, einen entsprechenden Befähigungsnachweis ("Lizenz") haben. Es ist doch unzumutbar, dass Leute, die von der Sache nichts verstehen, die Bevölkerung in Aufruhr versetzen!

Einverstanden. Aber seriöse Medien beschäftigen auch schon heute seriöse Wissenschaftskorrespondenten oder Redakteure.

Hartmut schrieb:
Normalerweise ist es Sache der Atomaufsichtsbehörden der jeweiligen Länder, über Vorfälle in KKW zu berichten und diese zu bewerten. Aber die Behörden sind nicht immer schnell genug, was auch daran liegt, dass man die Vorfälle erst abklären muss. Wer seriös informiert, der ist oft zeitlich im Nachteil.

Einverstanden.

Und aus diesem Grunde ergeht immer zuerst die Mitteilung an die Presse und übrigen Medien: "Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt des Vorfalls eine Gefahr!"???

Gehört zwar nicht zum Thema, aber wenn nach einem Chemie"unfall" die Fische mit dem Bauch nach oben den Fluss runter "schwimmen", fällt mir doch ziemlich schwer zu glauben, dass wir so gar nicht gefährdet sind. Wenn die Notfallaufnahme eines Krankenhauses überlastet ist, weil -zig Menschen mit Atmungsbeschwerden kommen, fällt mir schwer zu glauben... usw.
Und wenn Mitarbeiter eines KKW verstrahlt werden, gehören sie für mich eben auch zur Bevölkerung, obwohl sie natürlich ein grösseres Risiko tragen und dieses auch kennen. Es entbindet aber die Behörden nicht von ihrer Verantwortung.
Bei Naturkatastrophen weist man immer sofort auf alle Gefahren hin, obwohl auch hier oft vieles hätte verhindert werden können, hätte man nicht am falschen Ort gespart. Aber es ist eben die Natur, die da wütet, man kann keinen gross dafür verantwortlich machen, schon gar nicht die Wirtschaft und die Politiker auch höchstens im Kollektiv, nur belangen kann man sie nicht.
Wenn ich dann den Verdacht habe, dass bei anderen Katastrophen (selbst, wenn sie auf der Skala nur Stufe 2 erreichen) meist geschwiegen wird und wir kaum was erfahren, kann ich es verstehen (der Panik wegen), aber das ist auch schon alles!

Und dass man den Pressesprechern der Werke nicht immer Glauben schenkt, daran sind sie nicht unschuldig, sie machen nicht immer den kompetentesten Eindruck, dafür wird man oft des Eindrucks nicht los, dass sie nur im Interesse des Werks reden. Man kann es ihnen nicht mal gross verübeln... oder doch?


Hallo Claus

Ich habe deine "Platzrechnerei" schon gelesen, wusste aber nicht, dass sie sich gleichermassen auf das Projekt/die Fusionskraft bezieht. Für kleine Länder bleibt aber das Platzproblem bestehen, bzw. das Problem des Müll-Exportes und der damit verbundenen Schwierigkeiten und Risiken, nicht wahr?

Und warum geht niemand auf meine Einwände bezügl. Schlamperei, Sparmassnahmen und Bestechlichkeit ein? Sind sie so doof, dass man darüber gar nicht reden muss? Wenn ja, dann sagt es doch offen, dann weiss ich es wenigstens!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo celine,

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Ich habe deine "Platzrechnerei" schon gelesen, wusste aber nicht, dass sie sich gleichermassen auf das Projekt/die Fusionskraft bezieht.
dann lies doch bitte noch mal in ruhe nach.
Ich habe vorgerechnet, daß das Endlagerproblem für den wiederaufgearbeiteten Strahlungsmüll ganz bestimmt nicht an Platzgründen scheitern kann.
Ich denke, die Schweiz ist ein kleines Land und lagert die Abfälle irgendwo in einem alten Stollen (bietet sich jedenfalls an). einen oder zwei km2 kann wohl jedes Land dafür locker machen.

Wenn dann der Reaktor abgerissen werden muß, kommt noch mal etwas dazu, sicher weniger als ein Quadratkilometer.
Bei den Fusionskraftwerken fällt Müll NUR beim Abriß des Reaktors an. Wie lange der Reaktor in betrieb sein, dafür fehlen noch die Erfahrungen.

>>>
Und warum geht niemand auf meine Einwände bezügl. Schlamperei, Sparmassnahmen und Bestechlichkeit ein?
darauf kann ich leider nicht eingehen, weil ich nur ein interessierter Laie auf dem Gebiet der KKW und der damit zusammenhängenden Probleme bin und keinen einblick in solche Vorgänge habe.

Die sensationsmeldungen von Journalisten, die sich auf solche vorgänge beziehen, kann ich nicht ernst nehmen, weil sie, wenn sie in der Sache ebenso falsch sind, wie die sachlich/fachlichen einzelheiten, dann eben von mir nur als Ente wahrgenommen werden. (Das bezieht sich auf Angaben, die eine offensichtliche Unkenntnis der recherchierten oder erfundenen Sachverhalte verraten:
wenn also jemand mit 50 Becquerell „verstrahlt“ wurde,
oder aus einem KKW bei einem Unfall 1000 mSv Strahlung entwichen sind usw usf.)

Aber ich will nicht weiter in deinen Dialog mit Hartmut eingreifen....

gruß von claus

ps
insgesamt will ich damit sagen, daß ein Journalist, wenn er schon über derartige Probleme berichtet, doch wenigstens wissen sollte, wie stark (im vergleich) die natürliche Strahlenbelastung ist, und nicht ständig die Maßeinheiten durcheinanderwerfen darf.
 
Céline schrieb:
Verzeih, aber ist das nicht derselbe Jargon der Gegenseite?

Hallo Celine,

da habe ich mich wirklich mal hinreissen lassen und ein schlechtes Beispiel gegeben! Meine Art ist es eher, durch Fakten zu überzeugen. Ich werde mich bessern!

Und wenn Mitarbeiter eines KKW verstrahlt werden, gehören sie für mich eben auch zur Bevölkerung, obwohl sie natürlich ein grösseres Risiko tragen und dieses auch kennen. Es entbindet aber die Behörden nicht von ihrer Verantwortung.

Einverstanden.

Aber sehen wir uns mal die "Verstrahlung" von KKW-Mitarbeitern am Beispiel des Ereignisses vom Januar 2004 im Block 1 des KKW Fessenheim genauer an.

Bei diesem Ereignis waren 7 Mitarbeiter leicht "verstrahlt" worden, als sie nach einer Verunreinigung des Wassers im Primärkreislauf Filter wechselten. Aufgrund von Messungen wurde bei den Mitarbeitern eine innere "Verstrahlung" (Strahlendosis) in Höhe von 0,45 mSv (Millisievert) festgestellt. Die in Frankreich für beruflich strahlenexponierte Personen zulässige Strahlendosis beträgt pro Jahr 35 mSv (in der Schweiz 20 mSv). Somit haben die Mitarbeiter eine Strahlendosis erhalten, die etwa 1/80 der zulässigen Dosis beträgt! Dessen ungeachtet wurden die Betroffenen einige Tage lang medizinisch betreut.

Es geht natürlich nicht darum, den Grenzwert von 35 mSv auszuschöpfen. In der Kerntechnik herrscht das Prinzip ALARA (As Low As Reasonably Achievable).

Abschliessend noch ein Vergleich, welchen Strahlendosen ein normal Sterblicher heutzutage ohnehin ausgesetzt ist (Werte für die Schweiz). Von den 4,0 mSv mittlerer Jahresdosis entfallen auf:

kosmische Strahlung: 0,35 mSv
terrestrische Strahlung: 0,45 mSv
innere Bestrahlung: 0,4 mSv
Radon in Wohnräumen: 1,6 mSv (40%)
medizinische Anwendung: 1,0 mSv (25%)
übrige (darunter KKW): 0,2 mSv (5%)

Also ist 70% der Strahlendosis natürlichen Ursprungs (40% allein durch Radon!) und 25% ist auf medizinische Anwendungen zurückzuführen.

Noch Fragen?

Viele Grüsse
Hartmut

P.S.:
Ich habe das Wort "Verstrahlung" aus gutem Grund in Gänsefüsschen gesetzt. Meiner Ansicht nach kann davon erst gesprochen werden, wenn die zulässige Strahlendosis überschritten wurde. Das aber war im vorliegenden Beispiel nicht der Fall. Also: Bestrahlung statt "Verstrahlung"!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hartmut schrieb:

Nein, Hartmut, keine Fragen mehr. Denn egal, was ich noch sagen würde, du wirst es verniedlichen können. Der Vorfall, den du da so harmlos zu schildern weisst, war beim Weiten nicht der einzige! Dass die Angestellten medizinisch betreut wurden, zeugt vielleicht auch davon, dass man sich nicht ganz sicher war usw. usf.
Das Kraftwerk steht in einem geologisch sehr unsicherem Terrain, das wirst du kaum widerlegen können. Es ist das älteste KKW Frankreichs und entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen, doch wie es aussieht, können wir auf die Energie nicht verzichten. Im extrem heissen Sommer vor zwei Jahren hat man es zusätzlich durchs Sprühen kühlen müssen, aber nach ein paar Tagen damit aufgehört, weil einerseits das Wasser knapp wurde und andererseits wollte man schauen, was passiert. Wenn du dieses Vabanquespiel als Sicherheitsmassnahmen bezeichnen möchtest, so ist das sicher dein gutes Recht.
Ich behalte halt meine misstrauische, aber auch etwas fatalistische Haltung.

Danke für deine Ausführungen.
 
Céline schrieb:
Denn egal, was ich noch sagen würde, du wirst es verniedlichen können. Der Vorfall, den du da so harmlos zu schildern weisst, war beim Weiten nicht der einzige!

Hallo Celine,

es betrübt mich, dass Du meine Ausführungen als Verniedlichung und Verharmlosung von Sachverhalten empfindest. Als Physiker glaube ich immer, dass Fakten allein überzeugend sein müssten. Dabei hätte ich mir doch denken können, dass bei einer grundsätzlich ablehnenden Haltung gegenüber der Kernenergie gar nichts anderes herauskommen kann.

Das ist heutzutage eben das Deprimierende an einer sachlich fundierten Öffentlichkeitsarbeit in puncto Kernenergie: Die Leute sind einfach nicht bereit dazu zu lernen! Schuld daran sind politische und ideologische Scheuklappen.

Versetzen wir uns mal in die Zeit der 1950-er Jahre. Da war doch jedes Land stolz, wenn es vermelden konnte, einen Kernreaktor, so klein auch seine Leistung gewesen sein mag, in Betrieb gesetzt zu haben. Keiner kann wohl behaupten, dass die damaligen Kernreaktoren den heutigen Sicherheitsansprüchen genügt haben. Heute können wir auf etwa 12´000 Reaktorbetriebsjahre verweisen, in denen es zwei bis drei wirklich bedrohliche Situationen gegeben hat.

Nun gut, das ist Geschichte, und ich mache mir meinen eigenen Vers darauf. Vielleicht könnte man den Sinneswandel in Sachen Kernenergie, oder allgemeiner Grosstechnologie, sogar hier thematisieren.

Im Grunde lese ich aus Deiner Antwort heraus, dass Du meinen Argumenten nichts Konkretes entgegenzusetzen hast. Aber von Deiner misstrauischen Grundhaltung möchtest Du natürlich auch nicht abgehen. Schade!

Wenn ich hier etwas sage, dann habe ich mich gewiss über die Fakten kundig gemacht. Und als Physiker, der 35 Jahre auf dem Gebiet der Kerntechnik gearbeitet hat - wohlgemerkt nicht im Auftrag der Atomindustrie - erlaube ich mir ein Urteil über die Risiken der Kerntechnik. Und ich erlaube mir auch, bestimmte Ansichten mehr oder weniger heftig zu kritisieren oder zu verwerfen.

Gruss
Hartmut

P.S.:
Ich habe bemerkt, dass wir am selben Tag Geburtstag feiern. Allerdings trennen uns dreissig Jahre ...
 
Céline schrieb:
Es ist das älteste KKW Frankreichs und entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen, doch wie es aussieht, können wir auf die Energie nicht verzichten. Im extrem heissen Sommer vor zwei Jahren hat man es zusätzlich durchs Sprühen kühlen müssen, aber nach ein paar Tagen damit aufgehört, weil einerseits das Wasser knapp wurde und andererseits wollte man schauen, was passiert. Wenn du dieses Vabanquespiel als Sicherheitsmassnahmen bezeichnen möchtest, so ist das sicher dein gutes Recht.

Hallo Celine,

hier noch einige Bemerkungen zum AKW Fessenheim.
Céline schrieb:
Das Kraftwerk steht in einem geologisch sehr unsicherem Terrain, das wirst du kaum widerlegen können.

Nein, dass kann ich nicht widerlegen. Die Frage ist, auf welche Erdbebenstärke Fessenheim ausgelegt wurde. Ich weiss das momentan nicht genau, nehme aber mal an, dass die französischen Sicherheitsbehörden die jahrhundertelange Erfahrung mit Erdbeben in diesem Gebiet berücksichtigt haben. Die schweizerischen Behörden stützen sich jedenfalls auch auf das gewaltige Erdbeben, das Basel im Jahre 1356 fast völlig vernichtete. In der Schweiz wurden ältere KKW (z.B. Beznau) nachgerüstet, um Erdbeben bestimmter Stärke zu beherrschen. Möglicherweise ist das auch für Fessenheim angezeigt oder dieses AKW wird stillgelegt. Jedenfalls kann m.E. in Frankreich das Argument nicht zählen, dass man auf die Energie aus Fessenheim angewiesen ist.

Was die Anforderungen an die technische Sicherheit betrifft, so möchte ich doch bitten, auch konventionelle Anlagen in Betracht zu ziehen, z.B. die Talsperren. Wenn z.B. die Grand Dixence im Wallis versagen würde, dann wäre innert 45 Minuten das gesamte Wallis überflutet ...

Die Besprühung des Containments von Fessenheim im heissen Sommer 2003 ist nicht so dramatisch zu sehen. Es ging darum, die anfängliche Lufttemperatur im Containment unter einem vorgegebenen Wert zu halten - damit bei einem eventuellen, sehr selten auftretenden Ereignis, keine unzulässige Druckerhöhung auftritt. Ähnliche Verhältnisse waren in diesem Sommer auch in KKW Beznau erwartet worden.

Gruss
Hartmut
 
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Hi celine,

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Das Kraftwerk steht in einem geologisch sehr unsicherem Terrain, das wirst du kaum widerlegen können.
Das terrain ist vermutlich viel sicherer als das, auf dem die über 30 japanischen Kernkraftwerke arbeiten, die stehen nämlich direkt auf dem pazifischen Feuerbogen.
Als Mühlheim Kärlich wegen solcher Bedenken stillgelegt wurde, haben sich die Japaner vor Lachen gekrümelt.

Aber das ist unser Problem:
Man glaubt weniger den wissenschaftlern und Technikern, die fundierte Sicherheitsgarantien geben, sondern mehr den Panikmachern, die nun sogar in der Regierung sitzen.

gruß von claus
 
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