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ist radioaktive Strahlung schädlich?

das verstößt mMn gegen das menschenrecht der selbstbestimmung

ich setze natürlich voraus, daß man von jedem, der sich als Proband, Patient, Kandidat.... zur verfügung stellt, die ausdrückliche einwilligung bestätigen läßt, so wie heute ja auch von Medikamententestern und Personen, an den bestimmte Operationen und Operationstechniken erstmals angewendeet werden.
 
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ja, das ist mir schon klar, dass jene menschen in dem szenario nicht gezwungen werden, astronauten zu sein
der verstoß steckt aber schon im einschleusen des speziellen gens zum zweck der raumfahrtstauglichkeit
das ist mMn menschenverachtend, auch wenn der betroffene nicht direkt schaden davon nehmen muss
ähnlich menschenverachtend finde ich den aufruf zu mehr fortpflanzung ZUM ZWECK der rentensicherung

wenn die motivation der einschleusung lediglich eine stabilere gesundheit des betroffenen ist, wäre aus humanistischer sicht nichts einzuwenden, sofern sich keine negativen nebenwirkungen ausbildeten
wenn die einschleusung aber den grund einer prädestinierung hat, wird die grenze überschritten

lg,
Muzmuz
 
wenn die motivation der einschleusung lediglich eine stabilere gesundheit des betroffenen ist, wäre aus humanistischer sicht nichts einzuwenden, sofern sich keine negativen nebenwirkungen ausbildeten
wenn die einschleusung aber den grund einer prädestinierung hat, wird die grenze überschritten

welchen Unterschied machst du zwischen prädestinierung vor Strahlenschaden und der Stabilisierung der Gesundheit?

Ich meine, wenn du einen Europäer in den brasilianischen Tropenwald schickst, mußt du ihn doch auch (vernünftigerweise) vorher gegen gelbfieber impfen.

Gruß von Claus
 
der unterschied ist die absicht
in deinem szenario wird die strahlenresistenz nicht eingebracht, um dem menschen ein besseres leben zu ermöglichen, sondern um ihn fit für eine bestimmte aufgabe zu machen
eine schlechte tat mit guten ergebnis ist trotzdem nicht gut

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
der unterschied ist die absicht
in deinem szenario wird die strahlenresistenz nicht eingebracht, um dem menschen ein besseres leben zu ermöglichen, sondern um ihn fit für eine bestimmte aufgabe zu machen
eine schlechte tat mit guten ergebnis ist trotzdem nicht gut

lg,
Muzmuz

was unterscheidet in Deinen Augen derninterstellaren reisenden, der der Strahlengefahr ausgesetzt wird und gentechnisch geschützt wird,
von dem Urwaldforscher, der ein hohes Risiko für gelbfieber hat, und eine (heute schon) konventionelle Impfung bekommt?

ist die Impfung auch eine "schlechte Tat"?

fragt Claus
 
der tropenforscher entscheidet selbst, ob er hingehen will
er muss auch vor der impfung auf mögliche risiken und nebenwirkungen informiert werden
er wird nicht schon vor seiner geburt auf die tropenforschung hin konditioniert

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
der tropenforscher entscheidet selbst, ob er hingehen will
er muss auch vor der impfung auf mögliche risiken und nebenwirkungen informiert werden
er wird nicht schon vor seiner geburt auf die tropenforschung hin konditioniert

lg,
Muzmuz

nunja, muzmz.
einigen wir uns darauf, daß man die Kandidaten für die interstellare reise erst dann gentechnisch behandeln darf, wenn sie volljährig sind.:)

Hast du auch ethische bedenken, wenn die gentechnisch induzierte Strahlenresistenz auf die Nachkommen vererbt wird?
oder die die Neugeborenen gleich geimpft werden?

Denn, man kann in der Raumarche die Neugeborenen nicht bis zur Volljährigkeit warten lassen....

Hiernieden werden ja auch die Kinder schon gegen vielerlei Krankheiten geimpft.

meint claus
 
Claus schrieb:
nunja, muzmz.
einigen wir uns darauf, daß man die Kandidaten für die interstellare reise erst dann gentechnisch behandeln darf, wenn sie volljährig sind.:)

Hast du auch ethische bedenken, wenn die gentechnisch induzierte Strahlenresistenz auf die Nachkommen vererbt wird?
oder die die Neugeborenen gleich geimpft werden?

Denn, man kann in der Raumarche die Neugeborenen nicht bis zur Volljährigkeit warten lassen....

Hiernieden werden ja auch die Kinder schon gegen vielerlei Krankheiten geimpft.

meint claus

es geht nicht um die art der einführung des gens, sondern um die motivation

bei der raumarche (multigenerationenraumschiff) ist die ethische frage, ob man die intermediären generationen überhaupt zu einem leben auf einem raumschiff vorbestimmen darf, aufgrund der noch nicht vorhandenen technischen machbarkeit noch gar nicht eingehend erörtert worden
deine frage stellt sich erst, wenn erstere mit ja beantwortet werden kann

hiernieden werden kinder geimpft, also bedenke: welche motivation der eltern bzw der gesellschaft steckt dahinter ? ist es rein zu der kinder schutz oder damit sie (später) eine bestimmte tätigkeit ausüben können ?

sollen manche kinder vermehrt wachstumshormone bekommen, damit sie später bessere basketballspieler sein können ?
oder wachstumsblocker, damit sie später bessere jockeys oder rennfahrer sein können ?
vorausgesetzt, die einen müssten ja nicht basketball spielen und die anderen müssten nicht jockey oder rennfahrer werden....wäre die methode dann ok für dich ?

lg,
Muzmuz
 
sollen manche kinder vermehrt wachstumshormone bekommen, damit sie später bessere basketballspieler sein können ?
oder wachstumsblocker, damit sie später bessere jockeys oder rennfahrer sein können ?
vorausgesetzt, die einen müssten ja nicht basketball spielen und die anderen müssten nicht jockey oder rennfahrer werden....wäre die methode dann ok für dich ?

Nein, Muzmuz, keinesfalls.
aber diese Motivation wäre ja auch eine ganz andere.

Wenn man zu den Sternen reisen will (man wird vorher im Sonnensystem in entsprechenden Kolonien, Segmente einer Dysonsphäre etwa, Erfahrungen gesmmelt haben), müssen warscheinlich nicht nur eine oder zwei intermediäre Generationen eingplant werden, sondern (da es ein one way trip sein wird) die Folgegenerationen auch auf einem fremden Planeten angesiedelt oder für unbestimmte Zeit in der Raum-Arche verbleiben.

Wenn du schon vergleichen willst mit heutigen oder vergangenen Ereignissen, so eher mit eltern, die vor einigen hundert Jahren in die „neue Welt“ ausgewandert sind
und deren Kinder damals zwangsweise zu Australiern oder Amerikanern wurden ohne ernsthafte Chancen auf eine rückkehr in die Heimat der Vorväter.

was meinst du mit
>>>, aufgrund der noch nicht vorhandenen technischen machbarkeit<<< ?

zur Zeit ist beides technisch nicht machbar.
aber sowohl der interstellare raumflug als auch die gentechnische Verbesserung des Erbgutes deuten sich an und sollten in tausend Jahren zur technischen Reife gelangt sein.

meint Claus
 
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ich meine, wir befinden uns in dem stadium, wo die technische machbarkeit noch nicht vorhanden ist, aber schön langsam absehbar wird
dieses stadium ist geprägt von "science fiction", wo das mögliche, das machbare den großteil der vorstellung einnimmt
erst wenn technische machbarkeit schon da oder zumindest nahe ist, treten gedanken über die folgen (u.A. ethische) in den vordergrund

da wir zur zeit nicht können, wird noch nicht viel darüber diskutiert, ob wir überhaupt sollen

dein szenario ist der realität jedoch 2 schritte voraus (es setzt voraus, dass wir können UND sollen, und befasst sich mit dem WIE eines details)
es kann also durchaus sein, dass sich deine frage, obwohl technisch machbar, nie stellen wird


in gewissem maße hast du natürlich recht, dass das leben der kinder von auswanderern insofern vorbestimmt ist, dass die auswandererkinder sind
das jedoch lässt sich nicht vermeiden
kinder von ärzten sind ärztekinder, kinder von hilfsarbeitern sind hilfarbeiterkinder
alle menschen sind durch ihre eltern geprägt
ob das gut ist oder schlecht entzieht sich aber einer moralischen erörterung, da dieser umstand nicht vermeidbar ist
menschen das auswandern zu verbieten, damit ihre kinder keine auswandererkinder seien, wäre ein eingriff mit verlierer, aber ohne gewinner
wenn menschen auswandern, dann zumeist deswegen, weil sie davon ausgehen, dass es ihnen (und folglich auch ihren kindern) am neuen ort besser geht als am alten

lg,
Muzmuz
 
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